Der Pornograf IV – 02
Veröffentlicht am 13.11.2024 in der Kategorie AllgemeinGeschätzte Lesezeit: 75 Minuten, 13 Sekunden
Auszüge aus Band 4 (Der Boss)
*** Ich möchte bitte noch einmal darauf hinweisen,
dass dies ein Roman ist. Ein teilweise erotischer
Roman. Dies bedeutet nicht, dass er voller
‚Sexgeschichten’ ist. Die für die Leser, welche
die Geschichten noch nicht kennen. rok
***
Fortsetzung:
Willis Modelschule
Willi und Blondi kamen.
Bald würden nun auch die ersten Modellschülerinnen kommen. Lis und Kim halfen, alle Vorbereitungen zu treffen. Der neue Bademeister, Giovanni, hatte seinen Dienst begonnen, die Schreibkraft für Mom war ebenfalls da, die Lehrer für die Models bekamen die letzten Anweisungen. Das Zimmer für die Erstaufnahmen, wie sie mir vorschwebten, war bereit; unser Zirkus war vollständig und wartete auf den Einsatz. Willi und Blondi waren nun doch ein wenig aufgeregt. Die Premiere stand an. Unser Team hatte, außer Lis und Kim, vorläufig noch nichts damit zu tun.
Die werdenden Models kamen zum Mittagessen. Sie wurden von einem Riesenhallo unserer Studenten empfangen. Die fühlten sich hier inzwischen absolut heimisch, die Herren waren die Platzhirsche. Ich hatte ihnen gesagt, dass auch für die Models unsere Regeln gelten. Dass sie mit den Studenten allerdings bereits nach der letzten Doppelstunde im Pool rumturnten, hatte ich nicht erwartet. Ich sah, dass nur die Hälfte der Mädchen ein Höschen anhatte. Das ließ ja hoffen.
Gerlinde übernahm die Studenten alleine, als ich meine Rede bei den Models hielt; sie waren bereits von Lis mit ihrem Vortrag bedacht worden. Nun lag es an mir.
„Meine Damen, sie haben nun einen dreitägigen Schliff hinter sich, der ihnen die Feinheiten der Bewegung, die Geheimnisse der Körperpflege und die Faszination schöner Wäsche nahe brachte. Nun geht es ans Eingemachte. Sie müssen jetzt vor der Linse des Fotografen bestehen.
Wir fangen ganz langsam mit Modeaufnahmen in Unterwäsche an. Dann kommen wir dazu, auch diese auszuziehen. “
„Das ist uns schon klar“, meldete sich eine. „Das stand ja ausführlich genug in den Bewerbungsunterlagen. Uns nackt zu zeigen ist, so denken wir wohl alle, halt noch ein kleines Problem. Wir wollen es ja schon, am Pool, mit den Studenten zusammen, das geht gut, ist aber irgendwie etwas ganz Anderes als vor einer Kamera.
Diese greift halt doch sehr in intime Gefilde ein. Wir haben mit den Studenten gesprochen, wie man sich denken kann; die wussten es auch nicht so genau – kurz gesagt, kommt es auch auf uns zu, für gewisse Tätigkeiten zu posieren? Mit einem Mann?“
„Bumsen meint sie“, kam eine Stimme von ganz hinten.
„Ebenfalls kurz gesagt, müssen nicht, alle sexuellen und damit pornografischen Tätigkeiten sind freiwillig. Sie werden für so was zwar gut bezahlt, ein Model wird jedoch nie dazu gezwungen.
Von einem guten Fotografen wenigstens nicht“, erklärte ich.
„Es geht ja nicht so sehr ums Bumsen“, kam wieder die Stimme aus dem Hintergrund. Eine freche Rothaarige. „Wenn mir einer sympathisch ist, kann er alles mit mir machen, wenn ich Lust dazu habe. “
„Das ist die richtige Auffassung“, antwortete ich. „Wie ist dein Name bitte?“
„Ich bin die Evmarie, Evmarie Huber. “
„Nun Evmarie, es ist wie immer, es gibt Aufgaben, die Spaß machen und Aufgaben die machen keinen.
Wie ich aber zu meiner Freude sah, scheint es euch kein Problem zu bereiten, mit den andern, nackt, im Pool und unten im Meer, zu baden. Das ist deshalb erfreulich, weil es die beste Voraussetzung ist, als Nacktmodel zu arbeiten, und das ist es ja, was ihr werden wollt. Ihr müsst gnadenlos Abschied von jeglicher Prüderie nehmen. Wie für jeden Schauspieler, zählt für euch nur noch die Aufgabe: zu zeigen, was verlangt wird. Das beinhaltet natürlich den Einsatz des ganzen Körpers.
“
„Soweit waren wir auch schon“, kam es aus der ersten Reihe.
„Nun, meine Damen, wir haben hier keine Kosten und Mühe gescheut euch eine Umgebung zu schaffen, in der ihr wie im Paradies leben könnt. Ohne Feigenblatt sozusagen. Ich rate euch allen, nutzt diese Chance. Je mehr ihr die Gelegenheit wahrnehmt, völlig frei durch das Gelände zu streifen, umso natürlicher wird euer Gang, euere Haltung, euer ganzes Aussehen.
Ihr werdet am Ende des Kurses eine echte Eva sein. Wenn ihr nicht vom Apfelbaum nascht (Gelächter im Hintergrund), wird euch mit Sicherheit nichts geschehen. Ihr müsst so weit kommen, dass ihr keinerlei Problem damit hättet, völlig nackt über den Schlossplatz in Stuttgart zu schreiten. Ich sage bewusst nicht laufen; nackt gehen kann sehr wohl etwas Hoheitliches an sich haben. Ihr werdet es an den Bildern sehen, die wir machen. Je weiter ihr mit euerem nacktem Körper im Reinen seid, je weniger das Nacktsein von euerem Gehirn noch registriert wird, umso besser werden die Fotos.
Seit natürlich, denn das ist die schönste Form des Nacktseins und das Schönste, das es für einen Fotografen gibt. “
„Wird unser erstes Auftreten denn in aller Öffentlichkeit, sprich vor all den Studenten sein?“, kam die nächste Frage.
„Nein. Ein klares Nein“, beruhigte ich die aufgeregte Bande. „Wir haben uns da etwas Besonderes ausgedacht, das war notwendig, weil wir leider im Massenbetrieb arbeiten müssen. Üblicherweise können wir sehr viel mehr auf die Psyche eines Amateurs, beim ersten Mal, eingehen.
Die Damen werden in leichter Sommerkleidung, ohne unnötige Kleidungstücke, in ein speziell dafür eingerichtetes Zimmer gebracht. Dort warten Gerlinde oder ich, zusammen mit einer Assistentin auf euch. Ihr könnt, müsst aber nicht, eine Person eueres Vertrauens mitbringen. Das kann die Freundin oder ein Freund sein. Dann habt ihr jeweils 36 Bilder oder 20 Minuten Zeit, soviel von euch freizugeben, wie ihr mögt. Ihr könnt, wenn es nötig sein sollte, den Raum mehrmals betreten. Ich denke mal, solange bis ihr es geschafft habt.
Falls ihr es nicht schafft? Das wäre schon sehr viel Pech für euch, daran können wir dann aber nicht viel ändern. Ich sage euch was, euere Ausbildung kostet sehr viel Geld. “ Das gab Gemurmel im Saal.
„Das wird vom Magazin Teens zur Verfügung gestellt. Es hat auch einen Preis, für die Besten, ausgelobt. Doch darüber sprechen wir später. Mir bleibt nun erst mal nur die Bitte, lasst euch einfach fallen, denkt nicht zu viel darüber nach – es war im Übrigen ja euer eigener Wunsch, Nacktmodell zu werden.
Macht euch auch keine Sorgen, ihr wisst, es geschieht euch nichts, auch nicht, wenn ihr vor Angst kotzt oder auf den Boden pinkelt. Das ist auch heute bekannten Models, beim ersten Mal passiert. Solche Vorkommnisse bleiben undokumentiert und unser gemeinsames kleines Geheimnis. “
Es gab noch viele Fragen und viele Antworten. Gerlinde war inzwischen, zusammen mit den Assistentinnen, ebenfalls aufgetaucht. Pop hatte jetzt die Aufsicht bei den Studenten. Dann kam eine längst erwartete Frage, anonym aus dem dunklen Hintergrund.
„Es ist doch denkbar, dass man beim Posieren so scharf wird, dass einfach nichts anderes mehr hilft, als … wie soll ich sagen?“
„Onanieren!“ Evmarie erkannte, um was es geht.
„Wenn ihr wüsstet, wie oft das in einem Shooting schon vorkam; ihr würdet es nicht glauben“, beruhigte ich die Gemüter. „Versteckt, mal schnell einen Finger reinstecken, rubbeln; ich habe Models gehabt, die hatten schon ein frohes Erlebnis, wenn sie nur die Schamlippen spreizten.
Die etwas Kühneren tun es wie wild und behaupten eine feuchte Muschi sehe doch sicher netter aus. “
„Tut sie das denn?“, wollte Evmarie prompt wissen.
„Ja, bei den meisten. Glaubt mir, es ist besser ihr geht diesem Vergnügen nach, ihr seht auf den folgenden Bildern meist sehr viel besser aus, ihr seht echt scharf aus, wenn der Fotograf den richtigen Augenblick erwischt. Nur eines, bitte, macht keine ewige Aktion daraus.
Das Shooting muss ja weitergehen. “
„Und wenn dabei der Fotograf spitz wird?“, folgte die Frage.
„Das sollte er nicht. Auf alle Fälle hat die Sicherheit des Models absolute Priorität. Dazu sind im Übrigen, ja auch die Assistentinnen dabei. Kommt es zum Übergriff, bitte, ganz ernsthaft, dann ist eine Anzeige wegen Vergewaltigung das einzige Mittel. Selbst solltet ihr allerdings nicht den ersten Schritt tun, damit ist die Karriere meist zu Ende und ihr landet im Freudenhaus.
Das ist die größte Gefahr. “
„Auch das ist uns wohl allen klar“, sagte Evmarie. „Wir haben nicht die Maße, die Models auf dem Laufsteg brauchen …“
„… weil meist nur eine Konfektionsgröße zur Verfügung steht, das ist so gut wie eine Norm für Modemodels“, sagte Blondi. „Ich habe es drangegeben, einfach, weil mein Busen zu groß ist. Ich passte nie in die Kleider rein. “
Gekicher bei den Girls.
Dann kam ein neues Thema: „Wir werden uns, da wir uns nun mal für Aktaufnahmen entschieden haben, wohl auch mit einem Dildo beschäftigen müssen, wie ich in der Teens sah. Meine Frage lautet nun, müssen wir das Ding reinstecken, müssen wir so richtig damit arbeiten, oder ist andeuten genug?“
„Wie schon gesagt, das liegt bei euch. Es liegt aber auch am vorgegebenen Thema. Bei Susi vergnügt sich kann eine Andeutung genügen, beim Thema Susis tiefes Erlebnis, muss das Ding tief rein.
Wollt ihr es nicht, dann bietet euch dafür auch nicht an. Das ist wie bei einer Nahaufnahme, da erwartet der Zuschauer scharfe Tatsachen. Die zwingen das Model halt öfters mal in ungewohnte Körperstellungen. Wenn ihr es anbietet, dann, ich bitte euch, dann tut es richtig. “
Gerlinde sprach noch über Lesben und Lesbenszenen, echte und gestellte. Dann ging die Arbeit los, die ersten Mädchen machten sich fertig für das Zimmer. Evmarie kam mit Freundin.
Sie war frech genug, ihre erste Show ohne große Probleme durchzuziehen. Nachdem sie ihre Kleider wieder übergezogen hatte, kam sie zu mir.
„Ich bedanke mich, das war wirklich nicht so schlimm, wie ich insgeheim fürchtete. Ich habe versucht, meine Angst hinter frechen Kommentaren zu verbergen. Da war sie dann doch. Du hast mir mit deinen Anweisungen und deiner freundlichen Art viel geholfen. Ich denke noch eine Sitzung, dann hab ich’s raus.
“ Sie errötete, hübsch zu ihrem roten Haarschopf passen. Dann flüsterte sie, ganz in meiner Nähe: „Darf ich dich zum Dank küssen?“
„Weil es dein Einstand war, angewöhnen solltest du es dir aber besser nicht. Es kann gefährlich sein“, antwortete ich laut, damit Doris, meine Eule, es hörte. Es wurde ein recht schüchterner Kuss.
Die anderen Mädchen kamen dran. Einer wurde tatsächlich so übel, als sie den Schlüpfer ausziehen sollte, dass sie sich gerade noch auf die Toilette retten konnte.
Doris ging mit, dann zeigte sie dem Mädchen ganz einfach, wie sie es machen sollte. Die achtete gar nicht mehr auf mich, sondern machte ihr einfach alles nach. Sie brauchte noch zwei Sitzungen, dann hatte auch sie das Schlimmste überwunden. Sie war Doris dankbar für die Hilfe.
Wir hatten natürlich auch Mädchen dabei, die machten sich, auf Anhieb, einen Riesenspaß aus ihrem ersten Shooting. Sie hatten keinerlei Hemmungen, genau das zu tun, was wir Fotografen ihnen sagten, und das, bis zur Nahaufnahme intimster Körperteile.
Am nächsten Tag übernahm es Gerlinde, den Mädchen im vertrauten Gespräch, ihre Bilder zu zeigen. Diese waren, im Stil von Teens, nicht unbedingt die beste Qualität, die jungen Frauen waren aber dennoch mit sich und ihrem gezeigten Mut zufrieden. Ich hatte alle intimen Details bewusst etwas in die Unschärfe versetzt. Wenn der Mut erst mal da war, gab es Gelegenheit genug, nahe ranzugehen. Das wusste ich aus inzwischen langer Erfahrung mit Amateuren.
Wir hatten bis Ende der Woche damit zu tun, alle Mädchen aufzubauen. Es war eine üble Schinderei, der Spaß hielt sich dabei in engen Grenzen. Die Mädchen nannten Zimmer 112 erst die Folterkammer, später wurde es in die Arena umbenannt.
Wir nutzen den Raum auch, die Mädchen darin zu üben, sich vor der Kamera eleganter aus- und flott umzuziehen. Auf einem Sideboard lagen ein paar Wäschestücke; die angehenden Models hatten die Aufgabe drei Wäschestücke zu wechseln.
Das ging schon sehr viel ungehemmter, es waren auch vier Zuschauer zugelassen. Das erste Gelächter kam, als Judith sich aus dem Haufen eine Herrenunterhose packte und etwas ratlos durch deren Schlitz griff.
Als Steffi Michels, ehemals die Scheueste, dran war, hatte auch sie kein Problem mehr sich aus- und umzuziehen. Ich rätselte ein Weilchen, sah auch fragend zu Doris. Irgendwas war mit Steffi los. Als sie das letzte Wäschestück wieder auszog, präsentierte sie sich nochmals, völlig nackt, für die Kamera, frech den Unterkörper etwas vorwölbend.
Da erkannte ich es, sie hatte sich die Muschi rasiert. „Na, da hast du dich ja frech zurechtgemacht. Prima finde ich das. Wie bist du auf die Idee gekommen?“, sprach ich sie an.
„Eigentlich ganz einfach: Wir waren zu viert auf dem Zimmer und übten ein wenig vor dem Spiegel. Du kannst dir denken, da ist es halt doch noch viel einfacher. Wir versuchten nett zu posieren, ohne, dass man allzu viel unserer … du weißt schon, eben davon sah.
Irgendwann fiel mir dann auf, dass man sie eigentlich gar nicht sieht, im Spiegel war immer nur der Haarwuschel zu sehen. “
„Der bei den meisten von euch auch recht ausgeprägt ist. “
„Ja schon. Wir kennen natürlich auch die Bilder aus den Magazinen, wo keine Haarpracht das beste Stück verdeckt. Wir diskutierten darüber, dann kamen wir zu dem Schluss: Die Haare wachsen nach, jetzt kommen sie erst mal ab.
Gesagt, getan“, lächelte sie.
Am Ende der Woche waren alle Mädchen, zumindest, gut getrimmt. Wir brauchten dieses Thema überhaupt nicht mehr anzuschneiden. Die jungen Frauen hatten selbst erkannt, was ihre Bilder von den meisten Aufnahmen in den Magazinen unterschied. Mir war es recht, Haare gab es bei den Italienerinnen genug zu sehen; die wollten ja auch Amateure bleiben. Obwohl, sie sahen sich in der Wartezeit ja auch die Magazine an und – die ersten Kahlköpfe gab es schon.
Das erste echte Shooting … es hätte schlimmer kommen können. Da noch kein Gast im Wellnessbereich war, agierten die Mädchen jetzt dort, wie es eigentlich auch vorgesehen war, und, vor versammelter Mannschaft. Alles ging gut, keine Ausfälle und offensichtlich auch kein seelischer Schaden; das Schlimmste, das uns hätte geschehen können. Bald waren sie soweit, dass sie selbstständig, nur nach Vorgabe, agieren konnte. Einige der Mädchen wollten nochmals in die Arena, als es darum ging, dass auch Nahaufnahmen gemacht werden sollten.
Ich ließ sie an und auf einem kleinen Tisch posieren, dann einfach in einer Zimmerecke; ein Bild mit Entwürfen für freche Spielkarten, von Pop gemacht aber in Ungnade gefallen, diente als einziger Anreiz. Es wirkte. So auf engstem Raum hat man nichts um darstellerische Künste zu produzieren. Da hieß es einfach sich zeigen und, das taten sie dann auch. Als die erste Runde klappte, ohne dass ihnen der Himmel auf den Kopf fiel oder der Blitz einschlug, obsiegte die Frechheit.
Die Studenten bekamen es als Erste zu spüren; mittags am Pool, führten die Damen ihre neu erworbenen Kenntnisse vor. Ich denke mal, sehr zur Freude der Studenten.
Sie bekamen dann, neben den italienischen Models, reichlich Gelegenheit dazu, mit den Studenten zu üben. Es fehlt noch Praxis, es wird aber keinen Ausfall mehr geben. Blondi, zusammen mit Willi, zeigte sich sehr zufrieden, unser gemeinsames Projekt, schien ein voller Erfolg. Die Wäscheaufnahmen wurden echt gut, die Bilder für die besseren Magazine wurden sehr schön.
Etwa die Hälfte der Mädchen hatten sich entschieden auch heiße Bilder, pornografische Bilder, zu machen; ein paar hatten sogar nichts dagegen es mit einem Mann als Partner zu versuchen. Bei den meisten wurde es nur ein Flötenkonzert, zum Eigentlichen hatten sie schon Lust, vor der Kamera dann aber doch Frust.
Auch bei den Männern war das so. Zwei Pärchen, die es tun wollten, hatten wir dann aber doch.
Ich ließ sie zusehen, wie zwei Partner der Premium Models ihre Show abzogen. Wiedereinmal wurde die Arena als Übungsplatz herangezogen. Die Models selbst äußerten den Wunsch dazu. Am nächsten Tag zeigten sie dann am Set, dass sie fast ebenso gut sind wie die Profis. Ja, sie wurden selbst zu welchen. Evmarie sagte mir beim Abschied, sie hätte so viel Vergnügen dabei empfunden, wie das Daheim im Bett, mit dem Freund, nie der Fall war.
Sie überlege, ob sie nicht damit ihr Geld verdienen könne. Geldverdienen mit Vergnügen, im Schlaf sozusagen. Nun, das war ihre eigene Entscheidung.
Für uns war es knallharte Arbeit. Selbst die Cocktailstunde wurde öfters gestört, weil ein Mädchen Hilfe brauchte oder sonst noch etwas zu erledigen war. Es dauerte die vollen zwei Wochen, bis wir genug Erfahrung hatten, solche Störungen in Zukunft auszuschließen.
Jürgen Faust und seine Pippina lieferten sehr gute Arbeit.
Nun wurden täglich aus den freien Zimmern, neue Location geschaffen. Ein ständiger Hauch von frischer Farbe und Tapetenkleister sollte uns den ganzen Sommer über begleiten. Beide schleppten allen möglichen Trödel aus den umliegenden Märkten an. Lis hatte unsere alte Sammlung von Plakaten mit dem LKW hergeschickt, die tauchten nun immer mal wieder an einer Wand auf. Auch alte Bilder sah ich wieder, selbst so gute Bekannte wie unsere alte Bar, die alte Truhe und die Designerstühle die keiner mochte, wurden aktualisiert.
Jürgen und Pippina zeigten einen hervorragenden Geschmack und unsere Location sahen von Tag zu Tag besser aus. Es gab sogar Blumen, und Plüschtiere, für Models die Teenager spielen wollten. Der abartigste Kram wurde zur Dekoration umgemünzt. Es dauerte nicht lange, da hatten wir auch eine (nicht funktionierende) Küche als Kulisse.
Täglich hatte nun eine Gruppe Studenten Außenaufnahmen, eine weitere Gruppe Aufnahmen im Studio und den freien Zimmern. Auch im Studio war immer eine neue Dekoration vorhanden.
Jürgen hatte auf den Punkt erkannt, um was es ging. Sehr gut war vor allem das Studio, mit den Möbeln, die, aus Styropor und Sperrholz, einfach an die Wand geheftet waren. Die Models arbeiteten gerne hier. Sie meinten, hier gäbe es wenigstens keine Ameisen, die an sehr unerwünschte Stellen krabbeln würden. Da immer drei Studenten gleichzeitig arbeiten konnten, war auch immer etwas los. Es gab viel zum Lachen; diese Fröhlichkeit machte es vor allem den Models leicht.
Auch den italienischen Amateuren. Ich habe es eigentlich nie erlebt, dass irgendwo eine sexuell aufgeheizte Stimmung rüberkam. Sicher, wir machten Berge von Nacktaufnahmen, die Models wie die Amateure zeigten sich in ganzer Schönheit. Falls dabei aber Geilheit aufkam, so wurde sie höchstens im Pool oder im Meer abreagiert, besser gesagt überwunden. Der Spaß bekam Vorrang, sich zu zeigen wurde zur Berufung, ob in schicken Kleidern, in eleganter Wäsche oder nackt, es gab kaum einen Unterschied.
Es wurde zur natürlichsten Sache der Welt.
Das Wäschelager, gleich nebenan, wird inzwischen von Saya verwaltet. Es war von 8 – 9 und 15 – 16 Uhr geöffnet. Sie sorgte unerbittlich für Ordnung. Alles wurde notiert und die Eintragung erst gelöscht, wenn der Laufzettel, von uns abgezeichnet, zurückkam.
„Ich glaube“, sagte Willi kurz vor Ende des Kurses „wir haben alles im Griff. Über die Wäsche fallen die Mädchen zwar etwas zu sehr her.
Das werden wir begrenzen“, grinste er. „Auf der anderen Seite schreit alles nach Fotos in Wäsche. Ich meine, meine Leute. “
„Ich denken, wir verlangen einfach Geld für die Wäsche. Ich hörte, alle bekommen Geld für die Bilder“, sagte Saya zu Willi.
„Eigentlich hast du Recht“, meine Lis. „Was hältst du von einem Pauschalbetrag, sagen wir 10% des Wertes. Dazu geben wir am Anfang noch Gutscheine für eine Grundausstattung aus.
“
„Ihr habt Recht. Ich denke, bei einer soliden kostenlosen Grundausstattung, sollten wir ruhig auf 20% gehen“, gab Willi zu. „Das hat den Vorteil, wir bekommen noch mehr Ware und damit Auswahl und Saya bekommt ein kleines Gehalt, für ihre tolle Arbeit. “
Saya bekam rote Flecken im Gesicht. Ganz offensichtlich freute sie sich über das Lob – und natürlich das Geld.
Gerlinde stand dafür heute etwas neben sich.
Ich nahm sie in den Arm und fragte, was denn los sei mit ihr.
„Eigentlich … Scheiße! Wenn ich Lis frage, meinst du, du könntest mich heute auf meinem Zimmer besuchen? Ich will nichts mit einem der Studenten anfangen, aber sonst ist ja keiner da, der in Frage käme. Ich war am Wochenende im Ort. Nichts. Und jetzt habe ich jeden Abend ein nasses Höschen. Meine Freundin fehlt mir. “
„Komm mit ins Gemeinschaftsbett.
Dort können wir reden, danach komme ich mit zu dir“, bot ich ihr an.
Abends wurde dann, wie üblich, der Tag durchgehechelt. Dann kam Gerlinde dran. Lis sagte: „Paul hat mir deinen Wunsch offenbart, das sollte eigentlich kein Thema mehr sein. Auf der großen Reise, so gestand er, hattet ihr wohl nur einmal das Vergnügen. Paul meinte, nach einer halben Stunde hättest du schon selig geschlafen. “
„Das stimmt wohl.
Ich habe bisher noch nie das Bedürfnis gehabt, die ganze Nacht mit einem Mann zu verbringen. Allerdings auch nicht mit einer Frau. Ich bin halt leicht zufrieden zu stellen“, lachte sie. „Diese geballte bayrische Männlichkeit am Pool, hat mich nun allerdings doch etwas … wie kann ich es nur ausdrücken?“
„Scharf gemacht?“, kicherte Kim.
„Ganz ehrlich gesagt … ich fürchte ja“, gab sie sehr leise zu.
„Und du kannst dir natürlich nicht einfach einen schnappen und so deinen Frust loswerden.
Du bist quasi eine Lehrerin“, bedauerte sie Lis. „Nun, wenn es sonst nichts mehr gibt, schick mit später bitte Paul wieder her. Sonst bin ich alleine. “
„Ich habe Stallwache bei den Rabauken“, erklärte Kim.
Es war gerade Elf vorbei, als ich zurück im Bett war. Gerlinde hatte ein sehr heftiges Verlangen, das schnell befriedigt war. Ein wenig Schmusen, dann ein Quicky, mehr wollte sie gar nicht.
Sie meinte, das würde wieder für ein paar Wochen reichen. Mit so was komme ich bei meinen zwei Weibern nicht davon – ehrlich gesagt, das wollte ich auch gar nicht.
***
Die letzte Woche, für die Bayern und die erste Modelklasse, lag vor uns. Ich besprach mit Pop und Willi, wie wir die Prüfungen gestalten wollen. Nicht die Prüfung als solche, die war ja vorgegeben, es ging um Details.
Mir war da eine besonders nette Aufgabe eingefallen, die ich nun im Wohnzimmer mit dem Kollegium besprach.
„Vorgestern machte ich Aufnahmen am kleinen Pool. Ich hörte die ganze Zeit, wie Anette, im Tanzunterricht, auf ihrer Handtrommel den Rhythmus vorgab …“
„Das war kein Tanzunterricht, wir übten rhythmisches Gehen. “
„Wenn du es sagst – ich fand auf alle Fälle heraus, dass dein Rhythmus exakt dem entspricht, mit dem man ganz toll fotografieren kann.
Ich habe mir nun überlegt, ob es wohl für die Models möglich ist, so etwa zwanzig bis dreißig Drehungen in diesem Takt hinzubekommen?“
„Das müsste eigentlich jede der Damen können, wenn du keine Spitzenpirouette verlangst. Ich sehe nur keinen besonderen Sinn darin. Ausziehen, können sie sich dabei natürlich nicht“, lachte sie dann.
„Ich sage es dir und würde es am liebsten auch gleich ausprobieren. Unserer Studenten sind recht gut, was ihnen jedoch völlig abgeht, ist das Taktgefühl — grinse nicht Gerlinde, ich meine musikalischen Takt.
Dieses Taktgefühl haben die Models offensichtlich von euch eingeimpft bekommen. Auf die eigentliche Idee haben mich die Models in der Rancho Esmeraldo gebracht. Erinnerst du dich, Gerlinde, wie sie da im Takt über die Fliesen gehüpft sind? Ein Schritt, Leerschritt, der Kamera zuwenden, Leerschritt, posieren …“
„Nächster Schritt, Hemdchen tiefer, Schritt, Posieren … ja, ich erinnere mich gut. Wie ich das nur vergessen konnte. Ich hätte die Augen schließen können, der Finger drückte fast automatisch den Auslöser.
“ Zu meiner Überraschung stand sie auf und schwebte in diesem Takt über die Fliesen, übertrieben deutlich wippend.
„Oh“, meinte Anette. „Ja, jetzt kann ich es mir gut vorstellen. “
Gerlinde hatte aus Begeisterung inzwischen die Bluse ausgezogen und machte sich nun an den Rock. Ich bremste sie.
„Entschuldigung. Ich war gerade in L. A. “, lachte sie nur.
„Ich werde, wenn wir hier fertig sind, gleich mal sehen, ob ich ein paar Mädchen auftreibe.
In der VIP-Lounge?“, bot Anette an.
„Ja. Danke. Du Pop, runzelst die Stirne und fragst dich, zu was dieses Theater nun wieder gut ist? Ich sag es dir: Es schärft die Sinne. Ich gedenke es, wie bereits gesagt, gleich auszuprobieren. Die Mädchen sollen sich in diesem Takt drehen. Ich fotografiere, solange die Mädchen können oder bis der Film durch ist. 36 Bilder das sind etwa 90 bis 120 Sekunden. Ich will sehen wie viele Bilder die Mädchen exakt von vorne zeigen, wie viele in der Mitte sind, die Schärfe muss natürlich auch passen.
Das Motiv? Da kommt es weniger darauf an, im Gegenteil, es sollte eigentlich immer das Gleiche sein. “
„Ich verstehe, was du meinst. Es geht hier nicht um Schönheit, es ist ein Test für die Konzentration des Fotografen“, erkannte Pop nach kurzem Nachdenken. „Da würde ich gerne dabei sein, wenn du den Versuch machst. Könntest du, Gerlinde, ebenfalls mitmachen?“
„Na klar. Das ist eine reizvolle Aufgabe. “
Wir quatschten noch durch, was zu erledigen ist, halt so eine typische Lehrerkonferenz.
Vier Mädchen waren schnell gefunden. Sie hatten flott raus, was wir wollten und das richtige Taktgefühl. Doris hatte unsere Musterschüler Schorsch und Berti aufgetrieben, die sollten sich ebenfalls betätigen. Nach 15 Minuten waren wir fertig.
Doris entwickelte die vier Filme. Dann kam die Überraschung: Berti brachte es auf 8 aufeinander folgende Bilder, die den Kriterien entsprachen. Schorsch war im Anfang schlecht, gegen Schluss brachte er aber immerhin 10 Bilder. Gerlinde hatte einmal 12 und einmal 18 Bilder.
Ich hatte 22 Bilder, dann einen Aussetzer, der Rest war wieder gut. Das Ergebnis wurde diskutiert. Gerlinde meinte, ihr nächster Film würde mit Sicherheit besser. Das Ergebnis von Schorsch und Berti entsprach voll dem, was ich erwartet hatte.
„Wir werden diesen Test am Prüfungstag mit einschließen“, entschied Pop. „Einen Versuch ist es auf alle Fälle wert. “
***
Wir übten am nächsten Tag, die Models waren gerne bereit uns dabei zu helfen.
Es wurde fast zur Sucht, dauernd sah man ein paar Leute, die sich um eine Pirouetten drehende junge Frau scharten.
Und dann kam der Prüfungstag. Alles musste ran. Sara, Saya und reichlich Italienerinnen verstärkten die Gruppe der Models. Mom war als Aufsicht engagiert. Mikel war natürlich auch da. Es begann um Neun. Modenschau im VIP-Bereich, in Kleidern die Mikel beschafft hatte, und natürlich in Unterwäsche von Willi. Das war die Pflicht.
Dazwischen wurden die Pirouetten fotografiert. Danach kam die Kür, freie Gestaltung der von Mikel und Willi vorgegebenen Aufgaben. Die Studenten mussten sich mit den Models einigen, die Location wurde ausgelost. Zugegeben, alle waren äußerst gefordert.
Fünf Uhr. Luigi ließ das Horn seines neuen Busses dröhnen. Das vereinbarte Ende der Prüfungszeit. Marianne und Doris sammelten die letzten Filme ein, Uschi und Petra waren längst am entwickeln.
Wir saßen im abgedunkelten Büro und begutachteten die Bilder.
Der Durchschnitt war gut, ein herausragendes Ergebnis hatten nur Schorsch, Berti und Beate. Wir vergaben drei Einsen, 17 Zweien, 3 Dreien und eine Vier. Die ging an eine Studentin, die sich nichts daraus machte. Sie hatte mir schon während des Seminars gestanden, sie sei hauptsächlich zum Spaß hier und nun könne sie doch wenigstens halbwegs gute Bilder machen. Sie studiert als Hauptfach Design. Nun ja, wenn es ihr wirklich Spaß gemacht hat, gestört hat sie keinen.
Die Models hatten ihre Prüfung ebenfalls bestanden. Noten gab es da keine, dafür ein sehr schönes, wichtig aussehendes Zertifikat der Teilnahme. Dazu eine Bewerbungsmappe mit den schönsten 50 Bildern, die von ihnen gemacht wurden. Die Mappen stellten Lis, Kim, Blondi und Willi zusammen. Ich sah mir ein paar davon an; also ich hätte die Girls auf Anhieb genommen. Aber ich kannte sie ja auch, hatte mit ihnen gearbeitet. Dass sie sich zu Beginn sehr schwer taten? Na und! Dazu wird in einer Schule ja gelernt, es besser zu machen.
Ein paar der Mädchen kamen mir in den folgenden Jahren nochmals vor die Linse. Das ging nie ohne ein paar Küsse für den Fotografen ab. Viele wurden begehrte Models, keine rutschte unseres Wissens ab.
Am Abend kam dann das große Fest. Leider spielte das Wetter nicht mehr mit, tagsüber war es schon ziemlich an der Grenze. Ein starker kalter Wind blähte Frisuren auf und wechselnde Wolken machten die Lichtverhältnisse unberechenbar.
Paolo und seine Mannschaft hatten mit viel Liebe alles in der VIP-Lounge aufgebaut, noch war ja kein VIP-Gast da. Studenten und Models feierten zusammen. Es wurde ein überschäumendes Fest, wenn es auch etwas eng herging. Wir hatten auch den Bürgermeister und den Pfarrer geladen. Selbst Don Rafael und Gattin gaben sich die Ehre. Die heutigen italienischen Models waren natürlich auch da, und eine italienische Band spielte.
Wir mussten die Zwillinge in Kims Wohnung bringen, der Lärm weckte sie immer wieder auf.
Lis schlief im Bett von Kim, die Zwillinge neben sich. Sie bekommen seit kurzem in der Nacht nur noch das Fläschchen. Sara und Saya mischten sich unter das Volk. Sara blieb einmal mehr über Nacht verschwunden. Saya löste jedoch pflichtgetreu Lis um Mitternacht ab.
Lieber Besuch
Renate und Kitty meldeten sich zum Wochenende an. Sie haben etwas auf dem Herzen, da der Besuch etwas unvermutet kam. Nun, wir werden es hören.
Lis reservierte auf alle Fälle je eine Juniorsuite. Um diese Zeit war ja nichts los in der Villa Rama Radama.
Lis und ich holte sie mit Luigi und seinem neuen luxuriösen Kleinbus ab. Er hat sich prima auf das Sommergeschäft vorbereitet und dazu auch einiges investiert. Es gab natürlich ein freudiges Hallo. Das Schönste aber war, wir hatten viel Zeit für unsere Gäste. Sie kamen pünktlich zum Mittagessen auf die große Terrasse.
Dort wurden sie auch vom Rest des Teams freudig begrüßt.
Unvermeidlich bei Frauen, ihr erstes Interesse, nach dem Essen, galt den Zwillingen. Die sind inzwischen schon groß genug, dass sie ihre Umwelt sehr wohl wahrnahmen. PH benahm sich gegenüber den Damen sehr freundlich. Er lachte mit ihnen um die Wette. Pele war da deutlich zurückhaltender.
Es gab viel zu zeigen, vor allem den neuen Wellnessbereich. Kitty war sehr davon angetan, wohl auch von Berufswegen, sie ist ja immerhin Mama-San, nahe dem Hotel von Renate.
„Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist dieser Bereich nur für Damen reserviert? Die Herren Studenten haben also keinen Zutritt?“
„So ist es gedacht“, antwortete Lis, die Verantwortliche für das Wellnessprogramm und die Organisation. Kim war ja für Personal und Finanzen zuständig, wie ich wohl schon erwähnte. „Paul möchte den Bereich natürlich auch für seine Fotos nützen, er muss dazu aber die Zustimmung der VIP-Gäste haben. Es ist natürlich auch denkbar, dass nur Gerlinde hier tätig wird.
Es gibt hier jedoch einen Butler, er beginnt seinen Dienst zur Cocktailstunde und serviert auch ein kleines Abendessen, wenn die Damen mal unter sich bleiben wollen. Natürlich steht den VIPs unsere Cocktailstunde und das Buffet offen, egal wo“, erklärte Lis weiter. „Die Damen dürfen überall hin, nur das Betreten der Privaträume ist, ohne persönliche Einladung, untersagt. “
„Und hier unten, ich sehe zu meiner Freude diesen schönen Saunabereich, den Whirlpool und natürlich den Pool, da können sich die Gäste völlig ungezwungen ausbreiten? Quasi unbeobachtet, außer durch die anderen VIPs?“, wollte Kitty noch wissen.
„Ja, sie können tun, was sie wollen. Es arbeiten, außer dem Butler am späten Nachmittag, wie gesagt nur Frauen hier, die zur äußersten Diskretion verpflichtet sind. Wir hoffen, es klappt“, sagte Lis.
„Wie ich sehe, habt ihr die Liegeplätze so geschickt aufgeteilt, da können sich“, sie zählte nach „eins, zwei … fünf Personen, ja völlig uneinsichtig und ganz privat einkuscheln. Uhh …“ Renate wurde richtig rot, sie hatte wohl einen sehr unkeuschen Gedanken.
Da kam er auch schon: „Ich stelle es mit sehr genüsslich vor, völlig unbekleidet auf so einem bequemen Sonnenbett zu liegen. Es ist still, man hört nur ein wenig Wasser plätschern, Vogelgezwitscher … hört doch, Zikaden, ganz in der Ferne … Die Sonnenwärme zieht durch den Körper, die Haut prickelt, so nackt im Freien – und dann, ganz langsam die Brust streicheln, über den Bauch hinunter … genussvoll, ganz langsam …“ Sie schüttelte sich.
Ganz offensichtlich war gerade das passiert, was sie sich vorstellte.
„Oh Mist“, maulte jetzt auch Kitty. Dann ließ sie einfach die Kleider fallen, zog den BH runter, den Slip aus und mit einem Hechtsprung war sie im Wasser. Sie planschte begeistert, dann schwamm sie zum Beckenrand zurück. „Du hast Recht Renate. Alleine deine Schilderung — es war höchste Zeit zum Abkühlen“, lachte sie dann.
Wir, Lis, Kim, Renate und ich, waren keine Minute später ebenfalls im Pool.
Dann setzten wir uns, wie wir waren, auf die sonnendurchflutete VIP-Terrasse; ich telefonierte nach Saya. Sie kam.
„Hallo, da bist du ja“, begrüßte ich sie. „Wo warst du denn heute beim Mittagessen? Ich habe dich vermisst. “
„Ich hatte meinen freien Vormittag und war in der Stadt. So ein bisschen Kram einkaufen. Das durfte ich doch?“
„Natürlich. Ich wollte dir nur gerne Baronin Renate und die Dame Kitty vorstellen.
Und euch natürlich – Saya Mobar Radama, unser Kindermädchen, aber auch eine tüchtige Stütze im Haushalt, wenn die Zwillinge schlafen, wie jetzt. “
Dass wir unbekleidet waren, ist für Saya längst kein Grund mehr rot zu werden. Eine Kleiderordnung gibt es nur innerhalb der Villa und auf der Terrasse. Die besagte, tagsüber, sportlich leger. Abends ist dezent bis Gala vorgeschrieben, je nach Anlass. Sie begrüßte Renate mit dem notwendigen Ritual. Bei Kitty wusste sie offensichtlich nicht so recht, sie entschloss sich zu einer tiefen Verbeugung.
Renate meinte, der Form sei genüge getan; das Übliche halt.
„Kann ich euch etwas servieren?“, wollte Saya nun wissen. „Sara sagt, da sei eine noch kaum angefangene Magnum Müd und Schamdudel im Kühlfach“, schlug sie vor.
Alle wollten. Sie servierte uns, dann bat ich sie, sie möge es sich bequem machen, dann könne sie mit den Damen nach Herzenslust plaudern. Wir gingen und ließen die Damen erst mal alleine.
Kim hatte ihre Arbeit mit dem Bestellen von allem Möglichen, Lis ging zu den Kindern, die wohl bald aufwachen, und ich ging zu Mom. Sie wollte ein paar Aufnahmen mit mir besprechen; ihr schwebten da so was vor, das sie in einer Kurzgeschichte veröffentlichen wollte. Wir hatten solche themengebundene Bilder, für sie, in letzter Zeit mit viel Erfolg gemacht. Die italienischen Models gaben viel her.
Auf den eigentlichen Grund des Besuches kamen Renate und Kitty erst am Abend im Bett.
Natürlich waren beide dazu geladen.
„Wir arbeiten nun schon über ein Jahr so gut wie ohne Pause“, begann Kitty. „Meine Mädchen haben sich inzwischen sehr gut eingewöhnt und wir sind auch mit unseren Finanzen gut im Reinen. Da so ein Klub natürlich auch vom Finanzamt mit Wohlwollen belegt wird, dank der guten Umsätze, führen wir ein sehr solides und sehr ruhiges Leben. Alle Mädchen haben ihre festen Gäste …“
„Du auch?“, wollte natürlich Lis prompt wissen.
„Ich auch“, lachte Kitty. „Inzwischen sind es vier. Zwei davon einmal in der Woche, einer alle 14 Tage und einer sporadisch; wenn er halt geschäftlich in der Gegend ist. Oft genug für ihn und mich. “
„Na dann hast du ja dein Gefühlsleben voll im Griff“, sagte Lis.
„Das stimmt, so ausgetrocknet wie in Teheran bin ich hier nie“, gestand sie lachend ein.
„Ich übernehme auch selten Kurzarbeit. “
„Sie macht mehr in familiär“, lachte nun Renate. „Stellt euch vor, sie hat doch tatsächlich drei ihrer Kunden mit Ehefrauen zu einem langen Wochenende ins Hotel eingeladen. Ich machte ihr einen guten Preis, so bekamen die Kunden jeder eine nette Suite. “
„Jetzt sag bloß“, grinste nun auch Kim.
„Das Tollste kommt noch.
Sie gab im großen Wohnzimmer, drüben, ein feudales Essen. Was richtig Feines, mit Champagner und allem Drum und Dran. Klarissas Küche war echt gefordert. “
„Ach wisst ihr“, unterbrach sie Kitty. „Ich habe das natürlich mit den Herren abgesprochen. Ich habe euch ja schon mal angedeutet, was mit den entsprechenden Ehefrauen ist. Auch die Frau meines dritten Kunden hat so ein Problem. Nun, als Frau spürt man schon, dass die Männer gelegentlich ein schlechtes Gewissen haben.
Da dachte ich an unsere persische Tradition. Auch an euch, Lis, Kim und Paul, die ihr wohl wenig Probleme damit habt; mit den Nebenfrauen meine ich. “
„Da hast du allerdings recht“, gab Lis zu. „Solange es mir an nichts fehlt und mir Kim nicht in den Ohren liegt, weil Paul sie womöglich vernachlässigt – so ist es doch für uns alle sehr viel angenehmer, als wenn Paul Schmetterling spielen würde. “
„Von Blüte zu Blüte, bis er sich die Staupe holt“, grinste Kim.
„Das ist es, was ich meine. Nun, alle Damen kamen. Ich führte sie herum. Die inzwischen fast völlig gelähmte Ehefrau des einen, trug unser Butler einfach auf Händen. Wir haben inzwischen auch einen Abdallah, als Wächter unserer Unschuld. “ Jetzt musste Kitty doch lachen. „Nun, die Damen zeigten sich beruhigt, dass es bei uns keinen Stundenbetrieb gibt, vor allem aber, dass wir wirklich in sehr sauberen und gut eingerichteten Appartements wohnen.
Kein Plüsch und Plum, kein Rotlicht und Geruch nach billigem Parfum, sondern gemütliche gediegene Eleganz. Ein echtes Heim für viele unsere Gäste. Was im Schlafzimmer läuft, ist privat. Unser Wellnessbereich ist das, was ein Privatklub eben haben muss, und unsere Bar ist inzwischen auch bei den Hotelgästen sehr beliebt. Sie zahlen mit Begeisterung einen entsprechenden Klubbeitrag. “
„Ich verkaufe doch tatsächlich eine wöchentliche Beitrittskarte für 200 Mark. Ich meinte erst, das ginge nie“, lachte Renate laut auf.
„Wir werden wohl demnächst auf 250 Mark erhöhen, es gibt mehr Interessenten, als Platz für sie da ist. “
„Du meinst, die zahlen 250 Mark, nur um an der Bar kostenlos etwas trinken zu können?“ Lis war verblüfft.
„Nun ja“, gestand Kitty. „Da ist auch die Unterhaltung mit den Damen drin, wenn sie frei sind. Die Karte berechtigt auch zu einem kleinen Extravergnügen; eine halbe Stunde in den Privaträumen.
Ob es da zu Intimitäten kommt? Privaträume sind eben privat, nicht?“
„Völlig“, gestand ich ihr zu. „Was war nun aber mit den Ehefrauen deiner Kunden, Kitty?“ Das interessierte mich mehr.
„Das, was ich mir erhoffte. Ich erzählte ihnen, wie wir das in Persien mit den Nebenfrauen halten. Ich habe auch, ohne natürlich Beruf oder Namen zu nennen, dich als Beispiel herangezogen. Um es kurz zu machen, ich habe mir die Freundschaft aller Damen erworben.
Inzwischen war ich schon bei allen zu Besuch. Bei Len … bei einer war ich mal zur Kurzzeitpflege, als der Mann geschäftlich weg musste. Mit ihr einigte ich mich sogar, dass ich alle drei Wochen zu ihr ins Haus komme, dann sei sie wenigstens immer umsorgt. Sie war so neugierig wie Lis, damals als Jungfrau, und wollte einfach mal dabei sein. Mir machte es nichts aus. Er war erst etwas gehemmt. Als ich dann ihr etwas Vergnügen verschaffte, taute er aber mächtig auf.
Ich erzähle euch das natürlich unter dem Siegel der Verschwiegenheit …“
„Das ist selbstverständlich“, sagte Lis. „Ich sehe darin allerdings eine Bestätigung meiner Ehe … unserer Ehe, Kim gehört ja dazu. “
„Das bringt mich auf den Grund unseres Besuches zurück“, kam Kitty wieder auf das ursprüngliche Thema. „Meine Damen brauchen Urlaub. Ganz sicher wohlverdient. Das wird auch von ihren Gästen eingesehen. Eigentlich wollten alle in die Heimat, das ist, wie ihr wohl wisst, in der Zwischenzeit, jedoch so gut wie tödlich.
Also, wohin? Da brachte mich Renate auf eine Idee; Lis hatte ihr wohl mal von den Plänen mit dem Wellness Programm geschrieben. Ich sprach mit den Damen, wir diskutierten und nun steht eine Frage im Raum. “
„Welche?“, fragte Lis knapp.
„Nehmt ihr auch gut aussehende, wohlerzogene und halbwegs gebildete Huren – ich will es mal so drastisch ausdrücken – als Gäste auf? Sie zahlen natürlich den vollen Preis.
Arm ist keine von uns mehr. Zumindest nicht an finanziellen Mitteln. “
„Ahm …“ Lis zögerte nur kurz. Sie sah zu Kim hin, die nickte gelassen. „Ahm, was den Beruf angeht? Seien wir mal ganz ehrlich, wer von uns kann auf Anhieb erkennen, was ein Gast so tut. Deine Damen werden hier ja kaum rumlaufen und lauthals jedem verkünden, was sie für einen Beruf haben. Ich hätte eigentlich nur eine Bedingung, sie müssen sich an die Regeln des Hauses halten.
“
„Und die sind?“
„Sie gelten für ausnahmslos jeden, und sie sind sehr trivial: Keiner darf einen Anderen, ohne dessen Erlaubnis, anfassen. Nur Partner sind da ausgeschlossen. Wir vertrauen dabei auf die Integrität der Einzelnen. Verstöße werden durch sofortige Ausweisung geahndet. Das muss jeder unterschreiben. Bisher gab es noch nie eine Anschuldigung, schon gar nicht eine womöglich Falsche. Es gibt ja auch fast immer Zeugen, die bisheriges Verhalten beurteilen können, dass wir nicht daran zweifeln, bösartige Beschuldigungen zu erkennen.
Ein Mann und eine Frau alleine in einem Zimmer? Da sind uns natürlich die Hände gebunden. Ich denke eine Frau die mitgeht, muss auch mit entsprechenden Folgen rechnen. Erwachsen sind wir ja wohl alle. “
„Das werden meine Mädchen sicher unterschreiben. Ich fürchte, dass sie zwar nicht ausgehungert sind; bei einigen könnte ich mir aber gut vorstellen, dass sie mal ihren ganz privaten Wünschen nachgehen wollen. Es gibt da ältere Kunden …“
„Ich kenne da eine gewisse Dame, die hatte auch …“, sagte Lis.
„Das meine ich. Wenn sie vorher fragen, ist das dann in Ordnung?“, wollte Kitty dann lachend wissen.
„Wenn sie keinen Bordellbetrieb in ihrem Zimmer aufmachen, und die armen unwissenden Studenten um Geld prellen, dann ist es alleine ihre Privatsache“, antwortete ich.
„Dann ist eigentlich alles klar. Ich werde den Damen sagen, die Familie sei tabu. Obwohl ich wohl nicht verhindern kann, dass die eine oder andere nicht doch fragt.
Graf Paul, hat bei allen einen guten Ruf und, der kommt keinesfalls von mir. Ich habe nie gequatscht. “
„Ich kann ganz gut nein sagen. Vor allem, weil ich nur noch wenige Freischüsse habe“, musste ich nun auch grinsen. „Wenn die Damen aber gerne freizügig für Bilder posieren …“
„… könnten wir vielleicht einen günstigen Zimmerpreis aushandeln“, bot Kim völlig emotionslos an.
„Von was reden wir hier?“, fragte Renate, die Geschäftstüchtige.
„Zwei Shooting bei Paul, zwei Shootings bei Gerlinde, ein Shooting mit Partner, Mann oder Frau, bei Paul oder Gerlinde, nach Wahl der Dame, dann geht die Suite, mit allen VIP-Rechten, zu 1500 Mark für zwei Wochen an die Dame“, entschied Kim. Sie ist halt stets auf das Wohl der Familie bedacht. Lis nickte dazu nur.
„Gebucht“, sage Kitty. „Ich gebe dir morgen früh die Terminwunschliste. Das war eigentlich die Sorge, die mich hertrieb.
Meine Mädchen liegen mir halt doch am Herzen. So als Puffmutter …“ Sie lachte laut und keinesfalls irgendwie gehemmt. „Wir sind nun mal ein Team, vertragen uns bestens und ich bin die Chefin. “
„Alles klar“, machte ich dem geschäftlichen Teil ein Ende.
„Gestatte mir Kitty, ich hätte da eine ganz unverschämte Frage“, änderte Kim das Thema. „Sie plagt mich schon lange. “
„Dann frag halt“, lachte diese.
„Wie alle hier wissen, habe ich für einige Monate, in Thailand, als Strandmädchen mein Vergnügen gesucht. Vielleicht erklärt dir das meine Neugierde. Nun die Frage: Mit wie vielen Männern, hast du in deinem Leben schon geschlafen? Jetzt ist es raus. “
„Hui — das ist eine gute Frage“, sagte Kitty ernst. „Lass mal sehen, ich wurde ab meinem 14. Geburtstag mit anderen Mädchen auf das Leben als Liebesdienerin vorbereitet.
“
„Was war denn mit deinen Eltern, haben die dich verkauft?“, wollte nun Lis natürlich wissen.
„Nein. Ihr bringt mich jetzt doch ein wenig — egal, wir sind Freunde, die dürfen es wissen. Meine Mutter war Tochter eines Fehltritts von Prinzgemahl Omar Radama. Solche Töchter kommen automatisch ins Frauenhaus. Sie wurde später von meinem Vater, einem syrischen Händler, freigekauft. Mein Vater starb an Pocken. Meine Mutter ging mit mir und meiner kleinen Schwester, zurück nach Teheran.
Das Haus nahm sie wieder auf, wir sind halt doch irgendwie verwandt damit. An meinem 16. Geburtstag, kam abends meine Mutter zu mir, küsste und herzte mich, hing mir ein Medaillon um den Hals … das war das letzte Mal, dass ich sie sah. Meine Schwester war damals gerade Acht und bekam es gar nicht mit, dass unsere Mutter nicht mehr da war.
„Ach du Schreck. Arme Kitty. “ Lis legte einen Arm um sie.
„Und was geschah mit ihr und dir?“
„Sie ist mit einem Mann, über Nacht, verschwunden. Das Haus hatte eine Vermutung, die sich aber nicht bestätigte. Ich habe nie wieder von ihr gehört. Das Haus übernahm mein weiteres Leben. Ihr solltet das aber nicht so tragisch sehen, im Frauenhaus hatte ich viele liebe Tanten und Freundinnen. Ich fühlte mich wohler dort, als zuvor in Syrien. Ich war beliebt und wir waren alle eine große Familie.
Ich hatte nie eine sehr enge Bindung zu meiner Mutter. “
„Aber zum Haus Radama schon?“, fragte ich.
„Ja. Eindeutig. Meine eigentliche Familie ist das Haus, das, wie ihr wohl wisst, für seine Kinder auch sorgt. Gut sorgt. “
„Das wissen wir, wir haben es auch am eigenen Leib gespürt. Das Haus lässt keines seiner Mitglieder hängen, dafür verlangt es natürlich ein gewisses Maß an Treue.
Zu Recht“, gab ich zu.
„Nun dann, um auf die Frage von Kim zurückzukommen. Ich wurde kurz nach meinem 16. Geburtstag zum ersten Mal — eingesetzt ist wohl der richtige Begriff. Zu meinem Glück, war mein erster Kunde ein Mann mit Erfahrung. Er war eine ganze Woche Gast und ich seine Dienerin. Lasst bitte die Erinnerung daran mir, für einsame Nächte. Ich will euch aber gerne gestehen, seit ihm ist körperliche Liebe ein arges Verlangen in mir, das sich noch immer nicht gelegt hat.
Ich brauche es einfach und Freundinnen helfen nur in Notzeiten. “
„Daher warst du auch oft so schlimm dran“, fiel mir ein.
„Ja. In den letzten beiden Jahren hatten wir dort nur selten Gäste, die es sich leisten konnten und wollten, eine Suite im Hotel zu mieten. Ich war schon nahe daran bei Gillian zu arbeiten. Sie hatte, mit einigen Mädchen aus dem Haus, und dessen Unterstützung, ein Bordell aufgemacht, aber das kennt ihr ja, Lis und Paul.
Diese Dürrezeit, für mich, ist auch vergangen. Wenn es ganz schlimm war, nahm ich halt mal frei und ging zu Gillian. “ Sie grinste mich an. „Doch nun lasst mich mal rechnen: Ich war rund neun Jahre für das Haus tätig. Früher hatten wir VIP-Mädchen dabei ein bis dreimal pro Woche Besuch, also 40 Wochen im Jahr. “
„52 Wochen. Ach ja …“, rechnete ich nach. „Im Durchschnitt also zwei Herren mal 9 Jahre sind 720 Männer.
Gut, da werden einige auch mehrmals dabei sein, das zählt hier aber wohl nicht. Wow!“
„Das wird wohl hinkommen. Ich fürchte, das gibt ein schlimmes Bild ab, denkt aber bitte mal nach, bevor ihr etwas sagt. Wie oft, Lis, schläfst du mit Paul? Ich denke, es wird sicher wohl ebenfalls dreimal die Woche sein, in euerem Alter. “
„Das kommt hin“, lachte Lis. „Am Anfang war es allerdings eher mehrmals täglich“, kicherte sie dann.
„Ich weiß schon, was du meinst, was den Beischlaf angeht, sind bestimmt viele Eheleute genau so fleißig. Wenn ich da an Paul denke, für ihn kommt da auch ganz schön was zusammen. Mit zwei Frauen …“
„Das meinte ich“, lachte Kitty. „Ihr dürft in meinem Fall aber nicht vergessen, ich möchte es mal ganz brutal sagen, 80% meiner Gäste waren glatte Versager. Wie oft musste ich erst mühsam so ein Ding aufblasen, kaum drin, war die Luft auch schon wieder raus.
Das war einfach Arbeit für mich, wie Zimmer machen. Ich habe ein geheimes Tagebuch, in dem ich die paar Männer aufgeschrieben habe, mit denen es mir wirklich Spaß machte; die einen bleibenden Eindruck hinterließen. Alle haben einen Geheimnamen, falls das Buch einmal in fremde Hände fallen sollte. Es begann mit meiner Nummer eins, damals mit Vierzehn. Es ist nun bei Nummer Acht. Du, Paul, warst meine Nummer Sieben. Das mit der Sieben war natürlich Zufall, die Glückszahl ist bei uns die Neun.
Ob ich die heirate?“
„Ich bin überrascht“, sagte Lis. „Ich gebe dir aber recht, zählen tut nur, was auch etwas brachte oder …“ Sie sah mich an. „… bringt! Da bin ich mit meinen fünf Männern ja ganz gut bedient worden. “
„Fünf Männer? Lis“, nahm nun auch Renate aktiv an dem Gespräch teil. „Da fehlt mir einiges an Information. “
„Nun, die Herren waren gut, aber außer Paul, dienten sie nur dazu, meine Neugierde zu befriedigen und, das allerdings auch, in zwei Fällen war es Nachhilfeunterricht.
Das mit Hans, das weißt du ja. “
„Ich weiß sogar noch von einem Herrn“, grinste sie.
„Diesen Herren teilen wir uns ja auch – als Hilfeleistung für mich. “
„Was macht es denn überhaupt, dein Sexualleben, liebste Renate?“ Ich fand die Gelegenheit gut, das Thema zu wechseln.
„Wenn du es genau wissen willst, liebster Paul, wir bumsen, wann immer wir mal Zeit dazu haben und der Partner nicht dabei einschläft.
Vor Übermüdung, nicht vor Überdruss, um da keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Ich merke, zu meinem Leidwesen, erst seitdem ich hier bin, wie … angenehm möchte ich nicht sagen, aber wie leicht mir die Arbeit in Teheran fiel. Ich ließ mich abends ins Bett fallen, fertig. Nun hat, zu Recht, auch Hans seine Bedürfnisse. Zu allem Übel meist dann, wenn ich sie nicht habe und, zugegeben, auch umgekehrt. Ich liebe meinen Mann, ohne jeden Zweifel.
Doch so manches Mal, denke ich an unsere unbeschwerte Jugend, mit euch, zurück. Es ist leider ausgeschlossen, dass wir Kinder haben; sie würden eingehen wie eine Zimmerpflanze ohne Wasser. Manchmal wünsche ich mir, ich hätte das verdammte Hotel nicht übernommen. “
Ich nahm Renate fest in den Arm. Sie brauchte Trost. Den bekam sie auch von Lis, die um das Bett lief und die andere Seite von Renate eroberte. Nach ein paar Tränen, begrabbelte sich Renate aber schnell wieder und war ganz die alte Freundin.
„Ach, unsere Gemeinschaft, sie hatte schon was für sich. Kitty ist manchmal, viel zu selten, bei uns. Das hilft ein wenig. Wenn gar nichts mehr klappt, springt sie auch mal für mich, bei Hans, ein. Es sind sonst aber nur diese wenigen Stunden, wo man über Gott und die Welt reden kann und ein wenig die Wärme des guten Freundes spürt, Wärme die das Leben erst lebenswert machen. Ich fühle mich heute und hier, bei euch, schon wieder viel besser.
“
„Du solltest dir, hin und wieder, einfach mal eine Auszeit gönnen“, schlug Lis vor. „Kikki tut es genauso, wie es Gerlinde für sich fest eingeplant hat. “
Das bedurfte natürlich ausführlicher Erklärung. Obwohl es schon spät war, jetzt waren Renate und Kitty voll im Bann unserer Erzählungen. Die Abenteuer auf unserer letzten Reise fanden ihr volles Interesse. Ich erzählte von den Schandtaten der Eulen, ohne Namen zu nennen, und ich erzählte von Gerlinde.
Ich erzählte wohl zu drastisch.
„Scheiße, Paul, ist es mit dir eigentlich immer das Gleiche?“, maulte Renate. „Jetzt bin ich — Lis, können wir Paul und Kitty nicht fortjagen und wir, du, Kim und ich, mal eine richtig schöne Frauenrunde drehen? Ich habe mich in Persien so sehr daran gewöhnt, es fehlt mir manchmal doch arg und gerade heute …“
Kitty und ich verzogen uns in ihre Suite.
Sie fand es immer noch toll mit mir, dem jungen Hengst, wie sie sagte, einen Ritt über die Felder zu machen. Unsere Suiten sind leider nicht so ganz schalldicht, wie ich es gerne hätte. Kitty nahm jedoch keinerlei Rücksicht darauf. Sie schrie ihr fast unersättliches Vergnügen in die Luft. Verdammt, für mich war es auch mal eine Abwechslung aus dem täglichen Trott mit den Models und ich ließ voll die Sau raus.
Wir kamen um Sechs ins Familienbett zurück.
Lis spürte meine Nähe und kuschelte sich zufrieden an mich. Als Seitensprung konnte sie unser Abenteuer nicht sehen, meine Ex-Abenteuer waren ja zugelassen, wie sie und Kim schon vor Langem beschlossen.
Den Samstag verbrachten wir in aller Harmonie. Zum ersten Mal wurde der Wellness Bereich voll genutzt. Renate konnte ungestört ihrer Fantasie nachgehen und Kitty konnte Lis und Kim noch so einige wertvolle Erfahrung, aus ihrem Haus in Rottweil, übermitteln.
Am Sonntag kamen unsere Gäste mit, auf die nun schon fast übliche Landpartie. Die Zeit, in der ich, mit Doris, meiner Arbeit nachging, verbrachten sie mit Sightseeing und der Obhut unserer Kinder. Beim Mittagessen wurden die Babys, wie meist, von irgendeiner italienischen Mama bestens umsorgt. Diese Sonntage waren unsere schönste Erholung. Am Abend verzog ich mich mit Renate auf ihr Zimmer. Irgendwie gehörte es dazu, Hans würde es schon verstehen, meinte sie.
Ein paar Fotos, für mich, fielen auch noch ab.
Die ersten Wellness Kunden
Renate und Kitty waren wieder weg. Marianne und Petra flogen ein paar Tage nach Hause. Sie baten mich um ein Zwischenzeugnis. Die beiden sind sehr viel besser als die Eltern auch nur ahnen konnten. Beruflich und moralisch. Vor allem Letzteres. Das Zeugnis wollten sie den Eltern gerne unter die Nase halten. Nachdem sie in ihrem, von den Eltern ehemals ungern gesehenen Beruf, inzwischen richtig Kohle machen (die Reise) und offensichtlich nicht auf die schiefe Bahn gerutscht sind, hatten die Eltern plötzlich offene Arme für sie.
Die zwei Eulen anerkannten zwar den guten Willen, blieben aber sehr reserviert. Die Eltern mussten da schon sehr viel bieten, um sie wieder Heim zu holen.
Doris und Uschi blieben. Gewisse Heimatgefühle hatten sie aber auch. Sie riefen aber keineswegs ihre Eltern an, sondern fast regelmäßig, am Sonntag, Papa und Mama Bronner. Es kam ihnen da nicht auf die Mark an, wie mir Lis treuherzig versicherte, sie wollten Papa und Mama nur eine Freude machen, wenn sie schon nicht selbst da sein konnten.
Lis gestand, so ein klein wenig sei sie doch eifersüchtig, auf das gute Verhältnis der beiden zu ihren Eltern, andererseits seien sie jedoch auch als Pseudoschwestern gut zu haben.
Am Dienstag trafen die vier ersten Gäste des Wellness Programms ein. Zwei Damen aus Rottweil, wie angekündigt, dazu eine Dame aus Stuttgart und eine Dame aus Konstanz. Letztere kam auf Empfehlung von Leila. Sie ist Kundin in ihrem Friseursalon.
Der Bademeister und Butler, Giovanni, musste ab sofort nachmittags in der VIP-Lounge.
Bisher war er nur am Pool beschäftigt und erledigte andere Hilfsdienste. Kim hatte, über den Bürgermeister, auch noch eine pfiffige Friseurin angestellt, Alissa. Sie hatte einen Kursus für Schönheitspackungen mitgemacht. Kim hat sie auch noch in die Kunst der thailändischen Massage eingeweiht. Alissa trug im Dienst eine Art weißer Schwesterntracht, Giovanni, tagsüber am Pool, weiße Hose und weißes Polohemd; für den Abend sind für ihn eine schwarze Hose und ein rotes Dinnerjackett, über weißem Hemd, vorgesehen.
Giovanni sah prächtig darin aus. Beide mussten natürlich auch das Rührmichnichtan Revers unterschreiben.
Elina und Miro, aus Rottweil, entsprachen ganz dem, was wir erwartet hatten: gut aussehende, elegant gekleidete Damen, die sehr gut Deutsch sprachen. Ihren Beruf gaben sie ohne Zögern als Gesellschafterinnen an. Sie dürften über ihre Herrschaft aber nicht sprechen. Das erweckte zwar Neugierde, dass keine Antworten kamen, beleidigte jedoch nicht. Im Gegenteil, es erweckte Vertrauen, wie sich zeigte. Vor allem, als eine der Damen sich (absichtlich) fast versprach und von einer Baronin Ren … die Rede war.
Dabei war es nur die Wahrheit.
Isabel von Burgheim, unser Gast aus Stuttgart, ist ebenfalls eine elegante Dame, um die Vierzig. Isabel hat eines dieser Frauenschicksale, dem ich nun schon so oft begegnet bin: Der Mann hatte einen tödlichen Schlaganfall und sie herrscht nun über den Reichtum einer Uhrenfabrik im Schwarzwald. Mit Angst vor einer erneuten Heirat, es könnte ja der Falsche sein und nur auf ihr Geld aus.
Genoveva Mund, aus Konstanz, war da aus ganz anderem Holz.
Sie ist eine robuste Geschäftsfrau mit 8 Boutiquen in und um Konstanz. Sie hat es mit Verzicht auf Privatleben, etwas Glück und einer Menge Arbeit zu etwas gebracht. Nun gönne sie sich einen Luxusurlaub, teilte sie uns beim Empfangscocktail in der VIP-Lounge mit. „Wenn sich Gelegenheit findet, mal die Sau raus zu lassen, ich glaube das gehört einfach dazu“, erzählte sie uns gerade. „Natürlich werde ich es keineswegs in aller Öffentlichkeit tun. Prinzessin Leila hat mir die Spielregeln schon im Voraus genannt und, ich werde mich selbstverständlich daran halten.
Sie sagte mir aber auch, dass das Haus Oktober Radama sehr wohl weiß, dass der Mensch nicht nur vom Brot alleine lebt. “ Sie hatte ein glockenreines helles Lachen, das ganz einfach ansteckend wirkte. Keiner konnte ihr böse sein. „Wie ich hörte, sind sie, Graf Paul, wohl ein recht bekannter Fotograf?“
„Nun“, antwortete ich. „Das stimmt. Zusammen mit meiner Kollegin, Gerlinde Hagemann, habe ich dieses Jahr vier Seminare für Studenten der Fachrichtung Fotografie zu leiten, dazu haben wir sechs Kurse für werdende Models, die wir fotografisch betreuen; dann gehen wir, mindestens zweimal im Jahr auf Weltreise, um all die Schönen dieser Welt zu fotografieren.
Wenn die Damen meinen, sie würden sich gerne Fotos, die wir machten, ansehen, ich veranlasse gerne, dass entsprechende Magazine auf ihre Suite gebracht werden. “
Es stellte sich heraus, dass alle die Hefte wollten. Auch Isabel von Burgheim war nicht abgeneigt. Sie meinte: „Ich wusste natürlich davon. In wieweit sind wir jedoch davon betroffen. Ich meine …“
„Gnädige Frau“, sagte Lis. „Hier in diesem Bereich, den wir ihnen gerade vorgestellt haben, sind sie völlig von der Außenwelt abgeschirmt.
Alle VIP-Gäste sind gebeten, keine unerwünschte Neugierde zu zeigen. Die Angestellten sind verpflichtet, äußerste Diskretion zu üben. Sie können sich hier völlig unbeobachtet, wie bei sich zu Hause, fühlen. So ist es auch gedacht. “
„Ich könnte mich also … Frau Wanda hat mich bei der Empfehlung extra darauf hingewiesen, draußen auf einer der Liegen, völlig unbekleidet der Sonne aussetzen. Sozusagen streifenlos braun werden. “ Sie errötete etwas. „Verzeihen sie bitte, Graf Paul, dass ich in ihrer Gegenwart so etwas erwähne.
“
„Gnädige Frau, ich will sie keineswegs frustrieren, aber im großen Gemeinschaftspool, den wir vorhin besichtigten, baden wir alle ohne Kleidung, die nass ja nur zu Erkältungen führt. “
„Nun, der Pool war leer, ich sah da jedoch einen feschen Bademeister im Hintergrund“, lächelte Genoveva.
„Das ist Giovanni. Er ist tagsüber am Pool, am späten Nachmittag hat er hier in der Lounge Dienst. Was die Leere des Pools angeht, zu ihrer Information: Am Wochenende treffen wieder 17 Studenten und 16 Studentinnen aus Stuttgart ein.
Die Woche darauf kommen dann 12 Schülerinnen, die unbedingt Models werden wollen. Dann haben wir täglich einige Italienerinnen, als Amateurmodels. Es steht unseren Wellness Gästen frei, bei allen Veranstaltungen dabei zu sein. Sie haben es jedoch gelesen, alle Privaträume dürfen nur mit Erlaubnis betreten werden. Wenn sie aber Lust verspüren auch mal einen Versuch als Model zu wagen, nur zu. Sie können probehalber, ja zuerst auch mal nur zuschauen. “
„Das ist schon klar“, lachte Genoveva schon wieder.
„Wie ich mich und mein vorlautes Maul kenne, wenn es drauf ankommt, werde ich es mich nicht trauen, die verhängnisvolle Frage, ob ich eintreten darf, zu stellen und ob die Studenten mich fragen? Inwieweit steht uns eigentlich Giovanni zur Verfügung?“, grinste sie dann den armen Kerl an, der gerade in der Lounge seinen Dienst antrat.
„Er hat von Halbfünf bis Sieben Dienst in der Lounge“, erklärte ihr Lis. „Von Zehn Uhr morgens bis dahin, hat er Dienst am großen Pool und ist für alle da.
Natürlich hat er auch eine Mittagspause. Ab Neun hat er dann seine verdiente Ruhezeit. “
Giovanni verbeugte sich vor den Damen und setzte hinzu: „Ich stehe meinen ehrenwerten VIP-Gästen in dieser Zeit natürlich gerne zur Verfügung. “
Diese Aussage ließ völlig unterschiedliche Interpretationen zu. Dienstzeit oder Ruhezeit? Die Damen aus Rottweil lächelten, Genoveva grinste gar. Er servierte den Damen, sehr stilvoll, Champagner und kleine Kanapees mit Kaviar und Lachs.
„Graf Paul“, meldete sich nun Miro zu Wort. „Darf ich es so verstehen, dass wir gerne als Models akzeptiert würden? Was müssten wir da denn machen, besser, was müssten wir da können?“ Sie tat völlig schüchtern, obwohl sie natürlich dem mit Kitty ausgehandelten Vertrag zugestimmt hatte. Ich fand das sehr pfiffig; damit war auf jeden Fall jede andere Vermutung ausgeschlossen.
„Es wird ihnen, als ehrenwerte Gesellschafterin, vielleicht nicht leicht fallen“, lächelte ich daher einladend.
„Sie müssten halt schöne Unterwäsche vorführen und dabei ihren prachtvollen Körper der Kamera zeigen. Vielleicht auch in Strumpfhosen und so was. “
„Das ist schon alles?“, fragte Elina. „Ich fürchtete, nachdem ich daheim das Wäschesonderheft vom Verlag durchgeblättert habe, da müsse etwas mehr gezeigt werden. “
„
Nicht, dass wir uns davor fürchten“, unterbrach Miro. „Aber vor all den Studenten? Das ist doch sicher peinlich?“ Ich sah einen kleinen Schalk in ihren Augen blitzen.
„Aber gnädige Frau. Ich kann ihre gute Figur, durch ihr fantastisches Sommerkleid, mit meinem geübten Auge sehr wohl erkennen. Da gibt es doch nichts Peinliches. Denken sie bitte daran, auch im großen Pool ist das Nacktbaden erlaubt. Natürlich zu den Bedingungen des Hauses. Als Fotografen weiblicher Schönheit, werden alle Studenten dort sehr viel mehr die Figur, als den Menschen beachten. “
„Das finde ich nun aber doch ein wenig schade“, meinte Isabel völlig unerwartet.
„Sie meinen, wir würden nur als lebloses Modell, von den Studenten, gesehen, Graf Paul?“
„Natürlich nicht“, übernahm jetzt Mom das Wort. Sie stand ebenfalls ein paar Stunden, auf besondere Bitte von Lis, den VIP-Gästen zur Verfügung. Sie wurde ihnen als Beatrix Mai vorgestellt, natürlich auch als meine Mutter. „Was Paul meint, ist, und er ist nun seit Jahren daran gewöhnt, dass ein nackter Mensch kein Objekt der Begierde ist, sondern ein Objekt für die Kamera.
Ich konnte immer wieder erkennen, dass alle im Gelände der Villa miteinander ständig freundlich, höflich und respektvoll umgehen. Egal ob jemand nackt, im Sportdress oder im Abendkleid ist. Ich habe noch nie erlebt und auch nie davon gehört, dass es jemals zu einem, wie will ich es sagen? Eklat wäre hier vielleicht angebracht, dass es eben dazu kam. “
„Wir benehmen uns wie eine große Familie“, erläuterte ich. „Wer aus einer großen Familie kommt, hat es sicher schon erlebt, dass man sich mal nackt gegenübersteht.
Na und? Wenn da der Vater über die Tochter herfallen würde? Dann wäre es wohl keine rechte Familie. “
„Ich verstehe“, antwortete Isabel von Burgheim. „Gehen denn sie, sehr verehrte Beatrix Mai, ebenfalls so ganz ohne an den Pool? Sie sind ja wohl in meinem Alter?“
„Ich gestehe, so ganz ohne gehe ich nicht. Ich trage allerdings nur ein Höschen …“
„Das diesen Namen kaum verdient“, lachte nun Kim.
„Ich, von meiner Warte aus gesehen, finde dieses Höschen fast schlimmer als gar nichts. Ich kann zwar verstehen, warum du es trägst, vor deinen Kindern; bist du dir aber darüber im Klaren, dass natürlich jeder sieht, dass du an der gewissen Stelle, sehr sauber rasiert bist. Da fragen sich natürlich viele, wie du ganz ohne Höschen aussiehst. Und schon haben wir eine gewisse Begehrlichkeit. “
Mom wurde richtiggehend rot. Das Rot passte so gar nicht zu ihren Haaren.
„Warum hast du mich da nie gewarnt? Ich schaue mich selbst, doch da nicht an. “
Kim ging zu ihr hin. „Ach Mom, ich war ja so froh, dass du wieder so richtig locker sein konntest, das war mir wichtiger als alles andere. Im Übrigen: Möchtest du vielleicht eine andere Badehose? Ich denke, die Studenten haben dann diesen Respekt vor dir, wie bisher eher nicht. Dann bist du halt die Vierzigplus, wie Mikel diese Damen nennt.
Wäre dir das vielleicht lieber?“
„Du hast Recht meine Tochter. Also lassen oder ganz aus. Ich denke, das werde ich von Fall zu Fall entscheiden. Mein Sohn Paul, wird kaum das Augenlicht verlieren, meine Schwiegertochter Lis auch nicht und die Zwillinge? Das hat noch viel Zeit. Bis dahin bin ich wirklich alt. Bleibt nur Pop. Nun den werde ich auch noch ertragen. “
„Das habe ich nun davon, dass ich so blöde gefragt habe“, lächelte Isabel.
„Ich selbst habe nur zwei sehr züchtige Badeanzüge dabei. Was man halt so im Kleiderschrank hat. Wer kommt denn schon drauf, dass … Ich habe da aber so ein Gefühl in mir, das sagt: Gehe morgen in die Stadt und kaufe dir für den Anfang was Freches. Was du später wagst, da mache dir Gedanken darüber, wenn es soweit ist. “
„Ich werde gleich unsere Saya bitten, eine Ausnahme für sie alle, meine Damen, zu machen.
Sie können mit ihr in unser Wäschelager gehen und sich heraussuchen, was sie möchten. Jede der Damen hat ein Anrecht auf 5 Teile. Das gehört ins VIP-Programm. Lis, kannst du Saya bitte rufen?“, bat ich dann.
Saya brachte die Damen ins Warenlager. Lis ging mit und unterzeichnete gleich die Laufscheine. Saya wurde aufgeklärt, dass es hier um VIP-Gäste ging. Eine halbe Stunde später kamen die Damen im leichten Bademantel aus dem Saunabereich.
Sie hatten sehr freche Bikinis darunter an, und wollten nun von uns wissen, ob sie diese denn tragen könnten. Sie hatten die heißesten Stücke aus der neuen Kollektion gefunden. Ich denke, mein Satansbraten ist da nicht ganz unschuldig daran. Die vier Damen fanden verständlicherweise allgemeines Wohlgefallen. Auch Gerlinde, mit den Eulen, inzwischen dazu gekommen, nickte beifällig.
Die Eulen grinsten verhalten. „Diese VIPs sind also auch nur Menschen“, fasste es Doris später im privaten Rahmen zusammen.
„Der Urinstinkt ist halt immer noch nackt“, behauptete sie einfach.
Das Abendessen fand heute im Salon der Villa statt. Alle erschienen, wie für heute erwünscht, in eleganter Abendgarderobe. Sie sollte nicht feierlich sein, aber dem Begrüßungsessen von gleich vier VIPs angemessen. Wir hatten heute eine sehr noble Tafel. Mit am besten sahen, auch das erwartungsgemäß, Miro und Elina aus. Dezent geschminkt, dezent gekleidet, wobei die Garderobe mit Sicherheit sündhaft teuer war.
Sagten die Etiketten. Huren waren das nicht.
Giovanni bediente uns und Paolo hatte alle seine Kunst aufgeboten. Mit Erfolg, wie man sah, den VIP-Gästen schmeckte es offensichtlich. Das Tischgespräch verlief in völlig normalen Bahnen. Wir erzählten von unseren Reisen, Mom erzählte von ihren neusten Ideen für ihre Bücher und Pop kennt sowieso Tausende von Geschichten.
„Ja, doch“, seufzte Isabel von Burgheim beim Nachtisch. Ich glaube, mir wird es die vierzehn Tage hier sehr gefallen.
“ Dann sah sie mich an. Ich saß ihr schräg gegenüber. „Ich habe die Zeitschriften, die mir irgendein dienstbarer Geist freundlicherweise auf mein Zimmer legte, erst einmal durchgeblättert. Diese Teens, so heißt sie doch wohl, nun, wie will ich sagen, sie ist …“
„Wäre ihnen, gnädige Frau, vielleicht mit frivol geholfen?“
„Ja Graf Paul, frivol, das ist es. Wenn ich das Impressum allerdings genau gelesen habe, sind da nur wenige Bilder, die sie machten, drin.
Die Fiesta und das heute schon von Frau Elina erwähnte Wäscheheft, diese Bilder finde ich da schon eher ansprechend. Ich will hier nicht den Anschein erwecken, ich sei Prüde. Dann wäre ich wohl erst gar nicht gekommen; ich bin natürlich schon informiert worden, was sich hier so abspielt. Daher nun meine Frage, kann ich es mir aussuchen, in welcher Form ich abgelichtet sein möchte?“
„Alle unsere Amateurmodels sind völlig frei, in dem was sie uns, von sich, zeigen wollen“, antwortete ich.
„Ich weiß nicht so recht, haben denn wohl alle Models erst Lampenfieber, Herr Professor?“, richtete sie gleich die nächste Frage direkt an Pop. „Um ehrlich zu sein, das steht ja auch in den Unterlagen, nach denen ich gebucht habe, ich hätte schon gerne schöne Fotos von mir, auch sehr leicht bekleidete; wenn da nur nicht diese Angst wäre, vor fremden Leuten zu posieren. “
„Ich denke, nach ein paar Tagen, nackt am Pool, ist diese Angst weg.
Das ist ein Rezept, das mein Herr Sohn, letztes Jahr, seinen Studenten verschrieb. Er bat sogar, die Damen und Herren mögen sich ihre Opfer, ihm Rahmen von Sitte und Anstand natürlich, gut ansehen und im Gegenzug auch von sich etwas preisgeben. “ Nun lachte er mal wieder, Sara stand mit dem Tuch schon hinter ihm, als er abrupt abbrach. „Bitte verzeihen sie mein ungebührliches Lachen. Ich dachte nur eben daran, wie gut dieses Rezept gewirkt hat.
Wenn man es nicht besser wüsste, so manchmal ließe die Freizügigkeit der Damen und Herren, später, da doch böse Vermutungen aufkommen. Diese haben sich aber höchstens in der Freizügigkeit der Bilder offenbart. Auch die Teens hat ihre Leser und die wollen bedient sein. “
„Ich“, unterbrach nun Miro „ich habe mir die Teens genau angesehen. Ich glaube es wäre doch mal eine hübsche Abwechslung, mal so richtig — darf ich es wohl sagen? So richtig aus mir rausgehen, zu zeigen, was mir manchmal solche verführerische Lust beschert, der ich doch so gerne nachgeben möchte.
Das setzt natürlich voraus, dass es keine Konsequenzen hat. So habe ich die Spielregeln des Hauses aber auch verstanden; wir alleine entscheiden …“ Sie ließ den Satz in der Luft hängen.
„Das ist absolut richtig. Aber auch, wenn sie die Bilder für den Verlag frei geben, die Wahrscheinlichkeit, jemals einen Leser zu treffen, der sie dann auch noch erkennt, die geht stark gegen null. Vor allem, sie werden gut geschminkt sein und zwar so, dass sie kaum zu erkennen sein werden.
Im Übrigen, bei einem Shooting steht jedes Model unter Sonderschutz. Dafür sorgen, unter anderem, unsere tüchtigen Assistentinnen, die sie heute in der Lounge kennen lernten. Sollte eine Dame es wollen und nur Angst vor einem Herrn haben, dazu haben wir Frau Hagemann engagiert“, erklärte ich bestimmt.
„Wenn es ihre Zeit zulässt, Graf Paul, würde ich morgen gerne einmal ausprobieren, wie frivol ich wirklich bin“, kicherte Miro. „Man weiß ja nie, was so in einem steckt, bis man es probiert hat.
“
„Ich nehme das Angebot gerne an. Um es ihnen leicht zu machen, was halten sie davon, wenn ich am Nachmittag ein paar Bilder am VIP-Pool mache. Sehr freundlich wäre es, wenn sie die anderen Damen zuschauen lassen. Vielleicht bekommen diese dann ja auch Lust. “
Die Damen hatten Lust, zum Zuschauen schon allemal, wie Genoveva ausdrücklich bemerkte.
„Von Miro und Elena habe ich ja nichts anderes erwartet“, erklärte Lis abends im Bett.
„Die beiden haben sich aber sehr geschickt als scheue Gesellschafterinnen verkauft. Ich hätte ihnen glatt geglaubt, wenn ich es nicht besser wüsste. Dass sie dabei kein einziges unwahres Wort über die Lippen brachten – mein Gott, die haben inzwischen die deutsche Sprache fast besser im Griff als ich. “
„Was mich etwas ärgert, ist, dass ich morgen nicht dabei sein kann, weil ich in die Stadt muss“, jammerte Kim ein wenig.
„Ich könnte mir nämlich sehr gut vorstellen, dass Miro und Elena, den beiden Damen ganz gewaltig einheizen werden. Die Teufelchen machen sich bestimmt einen Spaß daraus, für feuchte Höschen zu sorgen. Wenn die Zwei es nicht wissen, wie das geht, wer denn dann?“
„Das fürchte ich allerdings auch“, stimmte ich ihr zu. „Da fällt mir aber etwas ein, ich schulde ja Mikel noch etwas, und du Kim sollst durchaus auch deinen Spaß haben.
“
„Und das wäre?“, fragte Lis misstrauisch.
„Mikel will doch Bilder für One for the Ladies. “
„Ja, ich erinnere mich. Nur appetitlich aussehende Männer, die ihren Stolz präsentieren. Etwas um die Damenwelt zu erfreuen, meinte Mikel damals. Keine Serien, sondern wenige, dafür besonders gute Bilder. Josi, meinte er, bringe das nicht, der sei zu schwul um einen echten Mann zu fotografieren“, fiel es Lis wieder ein.
„Ja, und ich sagte ihm, das seien doch mehr Portraits, als meine Art der Aufnahmen. Wir stritten darüber, ob das Aufrichten des Schniedelwutz nicht auch eine Bewegung sei“, lachte ich. „Nun, ich nahm den Auftrag bekanntermaßen an. Ihr kennt ja auch die Größenvorstellungen von Doris & Co? Da kam mir gerade eine Idee: Du Lis fährst morgen mit deinen VIP-Gästen und den Eulen, in Luigis Prachtkarosse, an den großen Strand.
Ich rufe Cesare an und bestelle ein Dutzend passender Papagalli dorthin. Dort macht ihr, in den schärfsten Badeanzügen, die nettesten Papagalli an, von denen neuerdings ja in fast jeder Zeitschrift berichtet wird. Sind sie sympathisch, ladet sie für den nächsten Tag einfach zu uns ein …“
„Das wird sicher allen Spaß machen“, grinste Lis. „Wenn wir dabei zwei, drei Knaben finden, die uns angenehm auffallen, dann können wir sie sicher überreden, wenn die Saison bei uns anfängt, unten am Strand so eine Art Bademeister zu spielen.
Mit kleinem Gehalt und der Möglichkeit als Model oder so, noch was dazu zu verdienen. “
„Darüber können wir reden. Am besten, wir heuern sie wochenweise an. Das bringt Abwechslung und wir können unseren Gästen etwas bieten“, stimmte ich zu. „Mir fällt da aber ein Problem ein, die Herren machen das ja wohl nicht nur zum Spaß, habe ich im Stern gelesen. Die müssen Geld verdienen, für ihre Familie, irgendwo im weiten Hinterland, denn nur das ist der Grund, angeblich, warum sie hier sind.
Ist euch das denn auch klar?“
„Ich habe diesen Artikel ebenfalls gelesen“, gestand Lis.
„Du meinst aber etwas anderes“, erkannte Kim die Situation. „Was ist, wenn ein Gast — ich könnte das schon verstehen, wenn sich jemand das Vergnügen gönnen möchte. Ich wüsste auch nicht, was dagegen spricht. So ein Papagallo will, wenn ich alles recht verstanden habe, aber irgendwie Mäuse sehen.
Für seine Familie. “
„Das wird wohl an der Adria und so das gleiche Spiel sein“, kommentierte Lis. „Es ist ja auch nicht unser Spiel. “
„Ich rufe morgen gleich Cesare an. Ich denke, falls eine Dame Interesse hat, dann wird es ihr auf ein entsprechendes Trinkgeld kaum ankommen. Wir halten uns da besser völlig raus, dann gibt es keinen Ärger. Wir bieten aber, über Cesare, gleich Geld gegen Fotos, dann wissen sie, der Besuch ist nicht umsonst.
“
Danach hatten meine Weiber arge Lust. Ehrlich gesagt, ich auch. Da Lis in diesem Fall das Sagen hat, überließ ich ihr die Entscheidung. Die war kurz und für alle befriedigend, im wahrsten Sinne des Wortes. Unser stabiles Bett erlebte einmal wieder einen Dreier.
Italienische Herren
Unsere VIP-Gäste waren begeistert von der Idee einen Einkaufsbummel in die Stadt, und danach, einen Ausflug an den Strand zu machen.
Paolo stellte einen Korb mit ausgesuchten Delikatessen zusammen und Alberto packte Tische, Stühle und Tischtücher, samt Teller, Besteck, Gläser und Getränke in den Bus. Der platzte fast aus allen Nähten. Einen echten Italiener ficht das jedoch kaum an. Die Damen passten noch gut rein, mehr war nicht nötig. Oh Bella Italia.
Nach dem Einkaufsbummel, wurde am Strand das feudale Mittagessen serviert. Cesare hatte prächtig funktioniert, es war also kein Wunder, dass sehr gut aussehende Herren um die Damen herumscharwenzelten.
Es war genug zu essen da, so lud Lis alle Herren dazu ein. Ihrer Einladung für den nächsten Tag, zum Fotografieren gegen Honorar, folgten die so Beglückten mit Freuden. Sie waren ja darauf vorbereitet, was außer Lis natürlich keiner wusste.
Es muss ein vergnüglicher Tag gewesen sein, beim Abendessen waren die Herren das hauptsächliche Tischgespräch. Alles freute sich auf den nächsten Tag. Es wurde allerdings nicht darauf verzichtet, vor dem Zubettgehen, nochmals im Pool der VIP-Lounge zu planschen.
Die Damen ganz unter sich. Zuvor hängte sich aber Doris an mich:
„Habt ihr denn auch ein wenig an uns gedacht, Paul? Ich kann die Knaben ja nicht einfach so fragen. Du verstehst?“
„Ich vermute da sind auch ein paar Schlitzaugen dabei“, lachte ich – und wurde prompt mal wieder abgeschleckt.
„Es wird halt wieder mal Zeit“, gestand sie mir. „Den anderen Drei geht es kaum besser.
“
Beim Frühstück, die Damen nahmen es, von Alissa bestens bedient, in ihrer Lounge ein, ging es recht locker zu, als ich runterkam. Ich musste natürlich erst um Erlaubnis bitten, eintreten zu dürfen. Da sind unsere Regeln hart. Ich versicherte den Gästen, dass unser Besuch zuerst das Revers unterschreiben muss, alles Weitere sei dann ihr Problem. Irgendwann würde ich sie für ein paar Fotos brauchen, ich könnte diese natürlich in ihrem Bereich machen, wenn die Herren nichts dagegen hätten.
Die Damen mögen aber bitte nicht zu begehrlich schauen; was sie natürlich zusagten.
Die eingeladenen Herren kamen. Ich fing sie noch am Parkplatz ab. Sie waren wohl instruiert, dass sie mit den Damen flirten durften und, dass ich sie fotografieren würde. Vier der Herren waren von Nacktfotos nicht so sehr begeistert, ich beruhigte sie jedoch. Es waren die Herren, die nicht ganz dem Wunschmaß mancher Damen entsprachen. Ich war frech genug ihnen zu sagen, um was es geht.
Plötzlich wirkten sie genau so Stolz wie die Kollegen. Ich ging mit allen in die Kleiderkammer, sie bekamen schicke Slips, weiße Shorts und schwarze T-Shirts. Kim, inzwischen auch dazu gestoßen, erklärte ihnen das mit dem Posten an unserem Strand im Sommer, dann wurden sie in die Lounge verfrachtet. Ich erfuhr von Lis später, dass es etwas romantisch, vor allem sehr lustig und freundlich zuging.
Es waren wieder einmal die Damen aus Rottweil, die nach dem Fotografen riefen.
Sie wollten am großen Pool die versprochenen Aufnahmen von sich haben. Wir waren alleine, keine Models, keine Studenten. Nur ein Gärtnerbursche arbeitete in der Nähe. Irgendwie haben sich unsere Angestellten aber voll auf den Betrieb eingestellt und gehören einfach zum Mobiliar, wenn man es so roh sagen kann. Am Anfang gab es sicher auch viele neugierige Blicke. Wir sind in Italien. Das legte sich aber schneller als ich fürchtete. Sicher wird auch heute noch gerne mal hingeguckt – aber dezent und unauffällig.
Elina und Miro aalten sich in meiner Aufmerksamkeit, Doris und Uschi funktionierten. Es kamen ein paar nette Bilder in den Kasten. Doch die Damen aus Rottweil wussten, was sie mir schuldig sind. Als ob sie im Rausch seien, fiel das Oberteil, das Unterteil hielt es nur ein kleines Weilchen. Die Damen hatten rasierte Muschis zu bieten und das taten sie auch. Den Herren Papagalli fielen fast die Augen raus. Sie hielten sich jedoch pflichtgemäß zurück.
Dann hatten die Damen genug und gingen ins Wasser. Sie vergaßen aber, sich anzuziehen.
„Nun die Herren, könnt ihr schwimmen?“, fragte Elina von dort.
Alle konnten natürlich, sie hatten noch nicht den Beckenrand erreicht, da kam schon die Stimme von Miro. „Aber doch nicht voll bekleidet. Besucht so ein Herr in Italien eine unbekleidete Dame?“
Das T-Shirt fiel, die Hose fiel.
“Halt!“, rief ich.
Von allen Damen kamen überraschte Blicke. „Ich würde die Herren gerne vorher im Slip fotografieren. Wenn sie nichts dagegen hätten. “ Die Gelegenheit schien mir günstig. Als ich das Funkeln in Miros Augen sah, war mir klar: Es war eine abgekartete Sache. Genau so hatte sie es sich vorgestellt. Ein cleveres Mädchen.
Ich fotografierte. Uschi leuchtete aus. Dann fragte ich: „Nun meine Herren, sie wollten doch ebenfalls nackt baden?“
Sechs Slips fielen, die Herren platschten ins Wasser.
„Und was ist mit ihnen, meine Herren?“, fragte ich den Rest. Ich sah wohl was war, bei allen gab es ein Unglück, die Slips drohten zu zerreißen. „Ihr seid keine Models, da kann so was passieren. Zeigt es der Kamera, dann ist ein gutes Honorar gesichert. Kaltes Wasser hilft, den Schaden zu beheben. Los. Oder sind italienische Männer feige?“
Keiner war feige. Die Damen sahen interessiert zu.
Doris boxte mir in den Rücken, als alle im Wasser waren. Sie nickte wohlwollend. Genoveva zog sich aus, ging ebenfalls zum Pool. Isabel von Burgheim entledigte sich des Oberteils, bevor sie ins Wasser hüpfte. Ich nickte den Eulen zu, die räumten jedoch zuerst noch die Ausrüstung weg und brachten sie ins Büro. Zusammen mit Lis ging ich auch ins Wasser. Mom kam übrigens auch dazu, genauso wie Kim, Sara und Saya.
Von Paolo und seinen Hilfen, die das Buffet, auf Anordnung von Lis, am Pool aufbaute, ließ sich keiner stören.
Alissa und Giovanni brachten Handtücher und Bademäntel. Giovanni hatte die glorreiche Idee, am Pool Prosecco (in Kunststoffgläsern, die wir beim Fotografieren benutzen) zu kredenzen. Isabel ließ sich erst nachschenken, dann zog auch sie das Höschen aus.
Das Buffet wurde im leichten Bademantel eingenommen. Die Papagalli fanden es gut, was da so los war. Scheu hatten sie keine, frech wurden sie auch nicht. Cesare schien eine gute Auswahl getroffen zu haben.
Die Unterhaltung war schnell im vollen Gange. Zwei der Herren verstanden es zur Gitarre schmalzende Lieder zu singen; das Gefühlschaos für die Damen war vorprogrammiert. Die Damen aus Rottweil hatten sich wohl bereits entschieden, Genoveva schwankte noch mit ihrer Auswahl.
Um Acht holte mich Alberto. Inzwischen hatten sich alle längst wieder bekleidet, wenn auch nur sehr leicht. Umberto, der Baumeister, stand unter der Türe mit einem Karton unter dem Arm.
„Hallo, mein Freund Paolo. Dein Fräulein Mobar hat mich angerufen, ich habe ihren Auftrag sofort erledigt. Draußen im Wagen liegt der Stall, aber ich habe auch noch ein kleines Problem. “
Ich bat ihn erst einmal herein. „Wir haben heute eine kleine Feier, bei der es etwas laut zugeht. Ein paar italienische Herren geben sich die Ehre, unsere Gäste zu umwerben. Ich hatte Mühe sie alle aus dem Pool zum Abendessen zu treiben.
Jetzt haben ein paar Herren auch noch angefangen zu singen …“
„Oh, da störe ich wohl?“
„Keineswegs. Ich denke ein weiterer Herr fällt da gar nicht mehr auf, im Gedränge. Komm rein“, lud ich ihn ein.
Er müsste kein Italiener sein, wenn er sich nicht gleich wohl gefühlt hätte. Er machte Kim ganz unverschämt den Hof, was diese sich erfreut und gerne gefallen ließ.
Der Karton entpuppte sich als Weinkiste, die gleich angebrochen wurde. Die Stimmung stieg ins Gigantische. Ausfälle hatten wir jedoch keine. Alle benahmen sich, wenn auch am Rande des Zugelassenen. Es war pure Fröhlichkeit, von der sich auch Sara und Saya anstecken ließen. Saya … Hatte sie da nicht …
„Saya“, rief ich den Tisch hinunter. „Komm doch bitte mal!“
Sie kam und setzte sich fragen schauend neben mich.
„Du hast Umberto angerufen und etwas bestellt?“
„Ach, hat er schon geliefert?“ Sie sah zu ihm hin, er saß neben mir und flirtete immer noch mit Kim.
„Hat er. Es ist draußen im Wagen sagt er, aber was für ein Stall?“
„Oh! – Oh, oh!“ Sie war sichtlich betroffen. „Ich glaube da habe ich einen Fehler untergangen …“
„Begangen“, korrigierte ich automatisch.
„Begangen, natürlich. Ich wollte es berichten, dann war hier irgendwie Hektik und dann habe ich es vergessen. Da es aber eilt, habe ich Kim gefragt und dann gleich bestellt …“
„Saya, mein Schatz. Was hast du bestellt?“
„PH und Pele haben es gelernt zu krabbeln. Nun hat sich gestern Pele ein Knie verletzt. Dazu kommt, die kleinen Sheitans finden prompt jede Schublade und ziehen sie auf …“
„Was hast du bestellt, Saya?“ Ich wurde etwas ungehalten.
„Einen großen Laufstall, der genau über den Teppich passt. Da können meine kleinen Lieblinge in Ruhe rumkrabbeln. “
Erst jetzt ging mir auf, was da lief. „Lis!“, rief ich. Sie kam sofort, als hätte sie ein schlechtes Gewissen. Es lag wohl an meinem Ton. Scharf fordernd. „Warum hat mir keiner gesagt, dass unsere Zwei krabbeln können? Als Vater sollte ich das eigentlich wissen. “
„Ach Paul, Liebster.
“ Sie fiel mir um den Hals. „Ich weiß es doch selbst auch erst, seit heute Morgen. Gestern geschah es wohl zum ersten Mal. Saya hat es Kim gesagt denn sie wollte …“
„Sie wollte nicht, sie hat. Kommt mit ihr beiden, Umberto!“
Wir holten den Laufstall, er kam auf den großen Teppich im Salon. 2 x 2 Meter ist eine enorme Fläche für zwei Babys. Es wird ihnen gefallen, da muss man sich als Baby ja Wohlfühlen.
Lis nahm Saya in den Arm und bedankte sich überschwänglich, ich nahm sie auch in den Arm und gab ihr einen Kuss. Inzwischen hat sie sich an solche Gefühlsausbrüche gewöhnt. Dann begannen die Damen eine Diskussion darüber, wo der beste Platz für den Laufstall war. Ich erfuhr, dass der große Balkon unseres Wohnzimmers am besten geeignet sei. Bei jedem Wetter. Ich wurde gebeten, bei der Einweihung dabei zu sein.
Jetzt ging ich mit Umberto erst mal an unsere Bar in der Küche.
Sara stellte uns ein paar Snacks hin und füllte unsere Gläser, nach Wunsch. Dann verzog sie sich nach draußen, mit frischen Gläser.
„Du hast ein Problem?“, begann ich.
„Ja, ich habe Mist gemacht, ich habe vergessen eine Stornierung schriftlich zu machen. Nun sitze ich da …“
„Um was geht es?
„Um einen Whirlpool, den ich bestellte, als der für euren VIP-Bereich plötzlich Lieferschwierigkeiten machte.
Dann kam er doch, ich telefonierte und – dann vergaß ich, es schriftlich zu machen. Jetzt ist er da – in Blau. “
„Wie viel?“
„2900 Mark. “
„Komplett?“
„Jaaa … Nein, ohne Umbauten. “
„Die kosteten?“
„Fünfhundert. “
„Ist er fürs Freie geeignet? Kann der Umbau aus Holz sein, tut er es auch mit dem Poolwasser?“
„Ja.
Ich kann ihn an die Poolwasserversorgung anschließen, dort kann das Mischungsverhältnis eingestellt …“
„Wie viel?“
„Zu meinen Selbstkosten, 3600 Mark alles zusammen, das muss mir meine Dummheit wert sein. Würdest du wirklich …“
„Ich würde. Hinter dem Anbau auf dieser schmalen Wiese zum Gästehaus hin“, lachte ich. „Das war jetzt ein wenig gemein von mir, es stand nämlich seit ein paar Tagen fest, dass wir so was brauchen, für die Gäste die keinen Zutritt zum VIP-Bereich haben.
“
Umberto grinste ebenfalls. „Das hat man davon, wenn man die Hilfe von Freunden braucht. Ich werde morgen Mittag einen Trupp schicken. Da haben wir gerade ein Loch. In zwei Stunden ist es erledigt und mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Nun hat meine Dusseligkeit doch keinen Schaden bewirkt. “
Umberto fuhr nach Hause. Als ich auf die Terrasse zurückkam, war die Party noch voll im Gange.
Musik aus Lautsprecher forderte die Pärchen zum Tanzen auf. Die Stimmung war prima.
Lis und Kim waren verschwunden, ebenso wie Saya. Ich denke, sie werden mir dem Laufstall beschäftigt sein.
Plötzlich saß Doris neben mir. „Paul?“ Sie wollte was.
Ich nahm sie in den Arm, plötzlich war mir so. „Was ist?“
„Darf ich ganz frech sein?“
„Wie frech bist du denn sonst?“, lachte ich.
„Nun, dürfen wir heute Nacht einen der Schlafsäle benutzen? Wir räumen natürlich auch alles wieder auf und waschen die Wäsche. “
„Zu was — na ja, das ist wohl eine sehr dumme Frage von mir. Wollt ihr da oben eine Gruppensex Party machen?“
„Irgendwie schon. Es geht halt drum … wir haben ja am Pool schon gesehen, wer für uns in Frage kommt. Zu unserem Glück sind diese Jungs nicht so begehrt.
Nun trauen wir uns halt nicht … jeder so einzeln … ach Mist, was rede ich. Wir haben beschlossen gemeinsam an das Abenteuer ran zu gehen, wie damals in Japan. Die Jungs wissen es noch nicht, vielleicht machen sie ja auch nicht mit. Gemeinsam, so denken wir jedoch, können wir die Sache in den Griff bekommen. Wenn du es erlaubst, natürlich nur. “
„Ich habe gesagt, das sei euer Problem. Ein paar Probanden zu finden, tat ich gerne, schlafen müsst ihr aber schon Selbst mit ihnen.
“
„Da ist noch ein Problem. Ich habe diesen Bericht gelesen, über die Papagalli …“
„Du auch?“, musste ich nun doch lachen. „Ich denke ihr gebt ihnen, was sie euch wert waren. So ganz bettelarm seit ihr ja nicht mehr. Ihr solltet da aber vorsichtig sein. Keine festen Verhältnisse. “
„Das wissen wir, aber seit der Reise ist eine lange Zeit vergangen. Meinst du, müssen wir mit Kondomen …“
„Ich glaube nicht, dass uns Cesare …“ Ich hatte geplappert.
„Oh du Schweinehund“, lachte Doris auch sofort. „Also Papagalli auf Bestellung. Dabei waren wir so stolz von netten Männern angemacht zu werden. Aber was soll’s, danke, dass ihr es getan habt. Wer weiß, auf was wir reingefallen wären. “
„Denkt dran“, lachte ich nun „die meisten Italiener sind Arschficker, Uschi und Petra sollten da eventuell vorbereitet werden. “
Lis und Saya kamen gerade wieder, als Doris einen fürchterlichen Lachkrampf in meinen Armen hatte.
Ich wurde informiert, dass PH und Pele den Laufstall mit Freude akzeptiert hätten. Beide hatten sichtlich ein schlechtes Gewissen, wohl, weil ich nicht über diese wichtige Angelegenheit, mit dem Krabbeln meiner Sprösslinge, unterrichtet war. Dabei ist es meine eigene Schuld, war mir inzwischen eingefallen, ich hatte sie gestern gar nicht besucht. Saya auf jeden Fall bekam das Lob, das sie verdiente. Für ihre Initiative.
Am Morgen erfuhr ich, dass Genoveva, ganz frech, gleich zwei der Herren mit auf ihre Suite nahm; sie brachte sie mit zum Frühstück.
Wenn überhaupt, so sahen eher die Herren leidend aus.
Isabel von Burgheim hatte sich lediglich für den nächsten Tag mit einem Herrn verabredet. Sie verkündeten lächelnd, als Dame könne man ja nicht gleich … und so.
Genoveva meinte trocken, es sei nicht damenhaft überhaupt … da sei es dann auch egal, wenn sie gleich zugeschlagen hätte.
Ich hatte längst Erfahrung mit Damen, die Frust haben, und konnte sie gut verstehen.
Die Gelegenheit war halt günstig.
Dass vier Herren im Schlafsaal nächtigten, kam nicht heraus. Die Eulen beschafften sich Frühstück für alle, direkt aus der Küche. Es muss aber eine tolle Nacht gewesen sein, denn alle vier strotzten vor Lebenslust. Viel später erst erfuhr ich, dass nun auch Petra und Uschi wussten, was italienische Männer da Besonderes leisten. Ich war auf alle Fälle froh, dass wieder Ruhe war, vor allem aber, dass die Eulen mit höchster Diskretion tätig waren.
Dass der eine und andere der Herren, im Laufe des Sommers, bei uns am Strand arbeitete – ich denke, das war sehr im Sinne der Eulen.
Unsere VIP-Gäste fühlten sich offensichtlich wohl. Was sie mit den Papagalli trieben, lag außer unserer Kompetenz. Genoveva tat, als sei es die natürlichste Sache der Welt. Dass die Damen aus Rottweil sehr wohl ebenfalls Besuch hatten, erfuhr ich erst von Sara.
„Die G’sellschafterinne, send irgendwie net so ganz bei Trost“, versicherte sie mir.
Ihr Deutsch hatte sich dank Saya etwas gebessert. Sie nahm am Deutschunterricht teil. Wenn man aber erst einmal schwäbisch g’schwätzt hat, das hört man immer heraus. „Was denkscht wohl, die hend sich Kerle aufs Zimmer g’nomme, also ih hät Angst, die würde me z’reiße. Ih mag ja gut g’wachsene Bursche, aber die? Scho beim bade hab ih mer denkt, des sen richtige Hengscht. “
„Aber Sara. Ich glaub da hast du falsch hinguckt“, versuchte ich sie zu besänftigen.
Sie sah mich an, strafend. “Ih wois, von was ih schwätz. Oimal, nie wieder. S’soll doch Spaß mache oder?“
„Natürlich Sara“, lachte ich. „Ich hab vielleicht auch nicht so genau hin g’schaut. Aber sonst, wie kommst du denn z’recht? Mit den Männern meine ich, hier in Italien?“
„Och“, meinte sie locker. „Ih hab koi Problem. Wenn’s netig ist, dann find ih oin, und des isch net so oft.
“
„Das ist ja schön für dich. Was bitte aber ist oft?“
Sie sah mich prüfend an. Dann lachte sie. „Oft isch, wenn’s netig isch. Ohg’fähr alle vierzehn Tag. Für a Nacht. Alle sechs Woche, für a kurze Weile, mehr zum schmuse. Im Übrige, geht die des nix oh. “
Das hatte ich nun davon. Es zeigte mir aber auch deutlich, dass bei den jungen Frauen im Haus keinesfalls Notstand herrscht.
Nun, warten wir ab, ich denke Saya wird auch bald ihre Probleme haben. Ich entschloss mich, sie dann ganz einfach an Sara zu verweisen. Die kam ganz offensichtlich prächtig zurecht. Ob es sittlich ist? Scheiß d’rauf, geht mi nix oh, würde Sara da sagen.
***
Der nächste Sonntag hatte es in sich. Meine Frauen wollten zu Hause bleiben, Lis hatte Dienst bei den Kindern, die immer lebhafter wurden.
Sie mitzunehmen verbot sich derzeit; die Bälger krochen überall hin, vor allem dorthin, wo sie absolut nichts zu suchen hatten. Kim fühlte sich nicht so gut. Dafür nahm ich unsere VIP-Gäste mit, dazu Gerlinde, je eine Eule und Alissa, die VIP-Betreuerin. Dann meldete sich Mom. Sie wollte auch mal wieder mit, nach dem sie den zweiten Sonntag schon sehr genossen hatte. Es sprach nichts dagegen.
Heute ging es mehr Richtung Umbrien.
Fast Ende Mai, war es um den Vulkan hinter Neapel schon zu heiß. Die schwarze Erde, die erstarrte Lava, da konnte man kaum mehr atmen. Das Programm, versicherte mir Cesare, versprach Wasserfälle, Wälder und Kühle. Darunter verstand er Temperaturen unter 30°.
Alessandro funktionierte auch heute ganz prima. An einer Kreuzung nahm er vier Mädchen auf, die dann an einem Wasserfall, vor einem kleinen Teich, für uns posierten. Gerlinde war völlig weg von dem wirklich schönen Motiv.
Mich erinnerte es etwas an Hawaii, dort gibt es auch so schöne Stellen. Wir fotografierten gut eine Stunde. Mom sprach mit den Mädchen, die nicht gerade in Aktion waren.
Dann ging es weiter, die Mädchen fuhren mit. Die Landschaft blieb zauberhaft. Ich bedauerte, dass Lis nicht dabei war. Alessandro meinte jedoch, wir würden im Sommer noch häufig in diese oder eine ähnliche Gegend kommen. Inzwischen hatte er seine Scheu vor uns hochrangigen Freunden des Don Rafael verloren und ließ sich schon mal in ein Gespräch ein.
Unser Ziel war ein Weingut. Nach der großen Begrüßung, die Mädchen vom Morgen gehörten offensichtlich hierher, machten wir uns an die Arbeit. Shooting in der Küche, wo wir bald rausflogen, weil das Mittagessen vorrangig war; Shooting in der Stallung, im Geräteschuppen, bei den Traktoren, im Garten. Wir schafften es fertig zu sein, als es das Mittagessen auch war. Antipasti, Pasta, Hühnchen, Spanferkel, dazu ein Wein, der einfach himmlisch war.
Das Tischgespräch drehte sich natürlich um den Weinanbau und seine Probleme.
Zum Nachtisch begann der Altbauer ein völlig unerwartetes Thema. Ich hatte etwas Mühe ihn zu verstehen:
„Ich wundere mich, wie ein Graf so merkwürdige Bilder von Frauen machen mag. Dass die Frauen dabei auch noch mitmachen. In unserer Jugend … nein, das hätte es nie gegeben. Aber heute, wo sich fast jede Magd einen Roller leistet und in der Nacht zu ihrem Liebsten fährt … Nein, nein. Die Zeiten haben sich gar arg verändert.
“
„Du lügenhafter alter Sack“, lachte seine Frau los. Sie war, typisch für die Gegend, in ein klein geblümtes dunkles Kleid gehüllt und sah recht runzelig aus. „Was musst du da rumtönen, als seien wir in unserer Jugend die strahlende Unschuld gewesen. “
Ich sah Lachfältchen um die Augen des Alten, die jungen Frauen und Mädchen am Tisch kicherten. Mom wurde aufmerksam, da gab es irgendwas und … da kam es auch schon.
„Josef“, sagte seine Frau „wir hatten zwar keinen Roller, aber du liehst dir fast jeden Abend den Esel, wovon dein Papa nichts wusste, sich nur wunderte, dass der morgens so müde war. “
„Dabei war es ja kaum eine Viertelstunde bis zu unserem Wäldchen“, brummte der Alte. „Das war ja auch etwas anderes, wir haben uns geliebt und haben dann auch geheiratet. Wir wurden ein Paar. “
„Als es höchste Zeit wurde, du Tunichtgut“, lachte seine Frau.
„Aber du zeigtest dich keinem nackt … außer mir“, beharrte Josef auf seinem Standpunkt.
„Lügenbold“, kicherte seine Frau. „Und was war das, als du deinen Freunden verrietest wo und was wir machen, mich noch extra animiert hast, dir meinen schönen Körper ganz genau vorzuführen und sie aus dem Gebüsch alles sahen, du alter Lustmolch? Dafür gaben sie dir ihr Taschengeld für eine Woche, nur um mich zu bestaunen und … dann auch noch zuzuschauen, was wir dann trieben.
Ich schäme mich heute noch für dich. “
„Du brauchst gerade was zu sagen“, grinste nun Josef. „Wer hat denn seine Freundinnen auf dem Heuboden versteckt und mich dann sehr auf Touren gebracht? Ich hätte es nie erfahren, wenn sie nicht so aufgeregte Geräusche gemacht hätten. “ Jetzt lachte er mit allen anderen am Tisch um die Wette. Die Geschichte war wohl bekannt.
„So was haben wir auf jeden Fall nicht gemacht, da war auch kein Spanner in der Nähe …“, lachte eine Enkelin.
„Und die Kamera vom Graf? Was ist das, ganz abgesehen davon, dass er ja auch zusieht wie ihr euch auszieht“, murrte Josef.
„Und wer sagt, dass wir uns ausziehen?“
„Ihr zieht euch doch dauernd aus“, grinste er nun. „Vor allem, wenn ihr am Bach hinten seid. “
„Das ist nun aber nicht unser Problem, wenn wir einen Spanner zum Opa haben.
Der Graf bezahlt wenigstens dafür und nicht nur das Taschengeld für eine Woche“, kam prompt die Antwort.
Ich verstand das so, dass einige der Mädchen Lust hatten, mir ihren Bach zu zeigen. Kaum hatte ich es gesagt, wurde ich auch schon von drei Frechdachsen mitgezogen. Gerlinde und eine etwas ältere Frau kamen nach. Der Bach war steinig, an einem Seitenzweig war offensichtlich eine tiefere Viehtränke gegraben, dort gab es eine Pumpe die Wasser in bereits überlaufende Fässer nach oben pumpte.
Es gab auch einen Schlauch, der eine Art Dusche darstellte. Das Wasser war etwas lehmig, es hatte am Vortag heftig geregnet, aber ansonsten war es sogar trinkbar. Die Mädchen machten sich einen Spaß daraus rumzutoben. Um Gerlinde und mich kümmerten sie sich kaum. Völlig aus, zog sich keine, die Bilder hatten aber doch einen gewissen Reiz; Bilder von unverdorbener Jugend, im Hinterland von Italien.
Es war auf jeden Fall eine recht lustige Familie.
Wir diskutierten noch lange über verschiedene Themen, Mom kaufte dem Alten die Rechte für die Story ab. Ich fürchte sie spinnt einen italienischen Heimatroman darum. Mir zeigte es aber auch, dass es im katholischen Italien, auf dem Lande, bei weitem nicht so Prüde zuging wie immer erzählt wird. Nur eines wurde mir auch klar gemacht, ist eine Frau erst mal verheiratet, dann ist es Schluss mit Lustig. Der italienische Mann verlangt absolute Treue. Von seiner Frau zumindest.
Fortsetzung folgt. .
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