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Der Pornograf IV – 01

Ausschnitte aus Band 4 (Der Boss)

Einleitung

Die Familie Oktober, ihre Angestellten, aber auch die Anzahl der Freunde, sind so zahlreich geworden, dass ein unvorbereiteter (neuer) Leser, schnell die Übersicht verliert. Die nachfolgende Aufstellung kann da vielleicht hilfreich sein; eine kurze Zusammenfassung, was im letzten Band (3. Der Meister) geschah, sicher ebenfalls.

Familie Oktober:

Paul, Fotograf, die Hauptperson. Mom (Klara), seine Mutter, schreibt Frauenromane als Beatrix Mai.

Pop (Heinrich), Professor, sein Vater. Kim Wongsawa, Thailänderin, seit kurzem Pauls Adoptivschwester aber auch immer noch seine Nebenfrau.

Familie Bronner:

Elisabeth (Lis) Oktober, die jüngste Tochter, Ehefrau von Paul. Papa (Albert), Teppichhändler, ihr Vater. Mama (Elisabeth), ihre Mutter. Kristin, die ältere Schwester von Lis, verheiratet mit Axel König.

Das Haus Radama:

(Konstanz) Prinzessin Rama Schmitt Radama ist die älteste der drei Schwestern.

Friedrich Schmitt, ihr Mann. Prinzessin Leila Schmitt Radama, ihre Tochter. Sie war (in allen Ehren) die Urlaubsfreundin von Paul. Seine uneigennützige Hilfe bei der Eingliederung der Familie in die Gemeinde, veranlasste seine Aufnahme als Gwaihir des Hauses Radama, später wurde er und Lis als Graf und Gräfin von Karaj in das Stammbuch des Hauses Radama eingetragen. Leila Schmitt Radama ist Peter Hartmann versprochen. Dieser hat eine jüngere Schwester, Traudl, ein ehemaliger Urlaubsflirt von Paul.

(Teheran, Persien) Prinzessin Leila Radama, gewählte Älteste und Regentin des Hauses (als Schah). Prinzessin Marni Radama, Direktorin des Wirtschaftsunternehmen Radama. Kitty, Mitzi und Irma, sind VIP-Betreuerinnen des Hauses Radama. Abdallah, ist Schutzbeauftragter (Leibwächter).

Freunde von Paul:

Renate Schäfer, Pauls erste Nebenfrau, mit Billigung von Lis, war in Teheran Angestellte. Nun ist sie mit Hans Meise verheiratet und führt in Rottweil das geerbte Hotel.

Mikel Down und Willi Wollweber, sind Pauls Geschäftspartner vom Verlag und der IGDuM. Willi hat Blondi geheiratet, eine von Mickis vierzehn wilden Mädchen (Mickimäuse). Sie waren Models, wie die acht spanischen Tänzerinnen um Terry, die Paul in Alicante kennen lernte. Auf der Reise nach Japan, im Auftrag des Verlags, lernte er Kikki Okura kennen, die als Reiseleiterin fungierte. Er reiste damals mit Lis und Renate als Assistentinnen. Kikki zählt heute zu ihren engsten Freunden.

Auf dieser Reise lernte Renate, Hans Meise kennen und lieben.

Auf einer Reise in die Karibik, befreunden Paul und Lis, sich mit Heidi Janssen und deren Töchter Fortune und Contessa auf Martinique. Auf Jamaika lernen sie Jutta Berger kennen, eine blauäugige Negerin mit deutschem Blut in den Adern.

Bertha, Martha und Lene, sind nur ein paar der Namen, die in letzter Zeit in Pauls Leben eine größere Rolle spielten, die D-Girls, eine Gruppe von vierzehn jungen Frauen, die alle in einem alten Landgasthaus in der Nähe von Schorndorf, im Remstal, wohnen.

Wie einst mit den Mickimäusen, macht Paul ein großes Shooting mit ihnen – für ein Sonderheft der Fiesta. Mom schreibt eine Geschichte dazu. Dann sind da noch Kims ältere Schwester, Wanda, die ihre Praxis für Körperschmuck führt. Dazu bietet sie Massagen und Sonnenbank an. Dort hilft auch Arena, eine Freundin, die vor Jahren mit den zwei Schwestern nach Deutschland kamen. Arena führt nebenbei den Haushalt von Pauls Onkel Franz. Sie wohnt auch bei ihm.

Was zuletzt geschah:

Paul und Lis, waren auf ihrer Hochzeitsreise; wen wird es wundern, dass diese nicht ohne Weiterungen ablief. Sie vertieften den Kontakt zu Marni und Ehemann, und hatten danach eine tolle Zeit in Australien, wo sie Abbi, eine Aborigine, kennen lernten.

Von der Hochzeitsreise brachten Paul und Lis, Fortune Janssen aus Martinique mit. Sie will im Hotel von Renate und Hans Meise ein Praktikum machen.

Aber nicht nur das brachten sie mit, Lis war auf jeden Fall auch schwanger.

Pop eröffnete Paul, als das junge Paar von der Reise zurückkam, dass er ihn bereits zum Meisterkurs angemeldet hätte. Es stellte sich heraus, dass er sich seine Sporen dadurch verdienen konnte, dass er ein sechswöchiges Seminar leitet; in der Villa bei Neapel, dem Hochzeitsgeschenk des Hauses Radama.

Mom geht es inzwischen wieder prima, ihre Knie konnten erfolgreich operiert werden.

Sie hat mit ihren Romanen aber soviel zu tun, dass sie sich entschloss, ein neues Hausmädchen anzustellen. Es war ja abzusehen, dass Lis und Kim bald reichlich Arbeit haben werden. Kim, offenbar auf alles vorbereitet, empfahl Sara Wongsawa, die Tochter ihrer Tante und Pflegemutter. Sara fügte sich schnell in die Familie ein. So unauffällig, wie einst Kim auch.

Das mit dem Meisterkurs klappte hervorragend, das Seminar war ein voller Erfolg.

Paul wurde selbst zum Meister ernannt und bekam zusätzlich den Posten eines Privatdozenten an der Uni Stuttgart. Er gewann unter den Studenten auch viele neue Freunde. Gerlinde Hagemann fand sein besonderes Interesse. Nicht so sehr als Frau, denn Gerlinde ist lesbisch, wie Kim als Erste herausfand, aber Gerlinde ist eine hervorragende Fotografin. Was bei der Prüfung nicht so klar herauskam, war, dass Gerlinde immer noch Angst hatte vor nackte Tatsachen gestellt zu werden …

Ja, und dann kamen die Zwillinge, der blonde blauäugige Paul Hosni und die rothaarige grünäugige Pele, zur Welt.

Eine Weissagung hatte sich erfüllt und Lis war im siebten Himmel. Nur Paul hat Probleme; er muss, nur mit der Aushilfe von Lisl, der Ehefrau von Roland Niess, seinem Lehrling und Freund, sowie mit Kristin, beide nur wenig erfahren, zu den Nachbarn. Schließlich will seine Familie ja gefüttert werden …

Seine Frauen schlugen ihm vor, zwei der Assistentinnen von Gerlinde zu übernehmen: Doris Peters und Uschi Voss. Da erfuhr er von Pop, dass er im nächsten Sommer gleich drei Seminare in der Villa in Italien abhalten soll.

Bei einem Besuch von Mikel Dawn, es sollten weitere Aufträge abgesprochen werden, erfuhr Paul auch noch, dass echte Berge von Arbeit auf ihn zukommen werden; beginnend mit einer großen Reise, in die USA und nach Hawaii. Kurzerhand heuerte er Gerlinde Hagemann als erste Fotografin an und deren Assistentinnen Marianne Schmied und Petra Klein, gleich mit.

Auch Lis, seine Frau, bekam unerwartet eine Hilfe; die aus Persien geflüchtete Saya Mobar Radama.

Sie hatte ihren Mann und ihr Baby verloren. Jetzt wurde sie Amme und Kindermädchen im Hause Oktober. So konnte Lis für einige Zeit mit, auf die große Reise über Tokio, Hawaii nach Los Angeles. Kikki ist, wie inzwischen fast üblich, wieder die Reiseführerin, und beide haben noch eine Schuld bei Pele, der Feuergöttin, abzutragen.

Die Fotoreise verläuft turbulent aber erfolgreich. Was Paul aber nie ahnen konnte – er bekam, in L.

A. , noch den Auftrag für ein viertes Seminar. Abgehalten sollte es im Herbst, auf Hawaii, werden. Ein großer Filmboss aus Hollywood, bezahlte dafür sogar eine Gage von 1 Million Dollar. Natürlich für ein komplettes Team, mit Pop, Mom, seinen Eulen, wie er die Assistentinnen inzwischen nennt, seiner neue erste Fotografin Gerlinde und, natürlich, mit seinen zwei Frauen.

Doch zuerst musste er seinen Fotoauftrag in Japan und den USA noch erfüllen, zuletzt noch ein paar Nachbarn in New York.

Lis ist schon lange wieder in Stuttgart, bei den Kindern.

I

Inzwischen sind alle, gesund und munter, wieder in Stuttgart gelandet. Auch Kikki kam mit, sie wollte eine Woche, oder so, bleiben. Mom brauchte ihre Hilfe für einen großen Roman, der schon einige Zeit in der Luft hängt.

Soviel zum Stand der Dinge. Nun liegen erst noch Aufträge für das Magazin Nachbarn an, danach geht es ab nach Italien.

Die erste Gruppe von Studenten wird direkt nach Ostern erwartet.

Ende der Einleitung

**************************************

Heimkehr nach Stuttgart

Wir kamen verhältnismäßig früh von unserer Reise zurück. Es waren immerhin über vier Wochen, die wir mit Arbeit für den Verlag verbrachten. Wir, das sind, außer mir, Gerlinde, jetzt meine erste Fotografin, die Eulen Doris, Uschi, Marianne und Petra, unsere Assistentinnen, dazu unsere Reiseleiterin, Kikki Okura.

Lis war bis vor zwölf Tagen auch dabei, dann musste sie zurück zu den Kindern; Kim konnte ja nicht ewig für unsere Lümmel sorgen. Im Übrigen zog Lis, mit Sicherheit, auch die Sehnsucht nach ihren Kindern.

Daheim kam natürlich die übliche Begrüßung. Nachdem ich meine Frau abgeküsst hatte, ging ich mit ihr zuerst zu den Rabauken. Ich hatte sie doch arg vermisst. Sie mich wohl auch, denn sie krähten laut und vergnügt, als ich sie der Reihe nach hochnahm.

Erst danach kam Kim dran. Sara brachte derweil Kikki ins Gästezimmer. Gerlinde schläft bei Kim, Marianne und Petra brachten wir im Atelier unter. Sie würden erst morgen nach Hause fahren. Doris und Uschi wurden von Axel, der uns vom Flughafen abholte, auf ihr Zimmer, zu Bronners gebracht. Sie werden heute Abend, mit Mama und Papa, hier sein, zur unvermeidlichen Empfangsparty, die dem einzigen Zwecke dient, die Neugierde zu stillen. Immerhin kamen wir von einer Weltreise zurück.

Mom freute sich riesig, als ich mit Kikki zu ihr runterkam. Pop war noch an der Uni, ihn würden wir erst zum Mittagessen sehen. Nach der Begrüßung ging ich wieder hoch. Kikki war jetzt beschäftigt, Lis und Saya auch. Die Zwillinge wollten gefüttert werden.

Kim bat mich in ihr Zimmer. Dem Buddha musste für den guten Ausgang der Reise gedankt werden. Auch das hatte sich inzwischen eingebürgert.

Was dann kam ebenfalls; sie musste geschmust werden.

„Es freut mich, dich wieder zu sehen“, begrüßte mich Saya, als sie von den Kindern kam. Sie war die Letzte, die ich begrüßen konnte. „Mir geht es hier gut. Ich bin sehr glücklich. Die Kinder mich mögen. Ich habe auch noch Milch für sie“, erklärte sie mir strahlend. Zu meiner nicht geringen Überraschung auf Deutsch.

Ich nahm sie einfach in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Backe.

„Prima Saya. Prima, dass es dir gut geht und prima, dass du mit den Kindern gut zurechtkommst. Hast du irgendein Problem?“

„Ich habe kein Problem. Mit meinem Zimmer sehr glücklich. Vielleicht einen Teppich? Nur wenn möglich. “

„Komm, lass uns auf dein Zimmer gehen, ich habe es noch gar nicht gesehen“, bat ich sie und nahm sie an der Hand.

Oben waren zwei neue Zimmer fertig.

Zwischen dem von Sara, und dem von Saya, gab es jetzt ein winziges Bad. Genau gesagt: Waschbecken, Dusche und WC. Es würde den Mädchen aber ganz sicher genügen. Beide Zimmer war recht hübsch und groß genug, um darin zu wohnen. Keinesfalls bloße Kammern zum Schlafen. Der Boden war aus den hier oben üblichen Dielen, es gab aber nur einen Bettvorleger. Keiner hatte daran gedacht, dass Saya Muslim ist.

„Das mit dem Teppich klären wir heute Abend.

Was denkst du wie groß, reichen 1,40 mal 2,20 Meter?“, schlug ich vor.

„Das wäre eine große Ehre für mich“, freute sich Saya.

Ich ging zurück ins Büro. Anrufe tätigen. Zuerst kam Roland dran, die letzten Filme abholen. Dann rief ich bei Willi an. Er zeigte ernste Zeichen von Euphorie; er war bei Mikel, die Filme bis einschließlich L. A. zu bestaunen. Von ihm erfuhr ich, dass im Verlag der Teufel los war, als meine erste Sendung eintraf.

Die verschiedenen Redakteure stritten sich um die besten Bilder. Der Verlag hat sich inzwischen ebenfalls einen Projektor angeschafft – kommen neue Bilder, wird eine Konferenz anberaumt und die Bilder allen entsprechenden Mitarbeitern gezeigt. Danach wird gemeinsam das weitere Vorgehen besprochen. Das muss ja Streit geben.

Ich biss in den saueren Apfel und rief Mikel an. Er brabbelte gut eine Minute, wobei ich nur jedes zweite Wort verstand. Es klang aber keinesfalls erbost oder so.

Als er eine Pause machte, sagte ich ihm, ich hätte da noch 180 Filme aus New York. Die seien in der Qualität sicher nicht so gut, dafür von Thema her, Nachbarn, sicher sehr wohl zu gebrauchen. Auch diese Models seien hübsch.

„Gott sei Dank, ein paar weniger gute Bilder. Die Teens wird sonst größenwahnsinnig und möchte nur noch das Beste. Was sollen wir denn dann in der Fiesta bringen?“, wurde mir erklärt.

Mir wurde schnell klar, um was es vorher bei ihm ging: Die Qualität der Bilder war ihm, übers Ganze gesehen, zu gut. Gerade die Teens lebt ja ein wenig davon, dass etwas amateurhafte Bilder beim Betrachter die Fantasie anregen. In den meisten Menschen steckt halt auch ein Voyeur. „Wie man es macht, euch ist auch nichts recht. Dabei habe ich Gerlinde jetzt so gut wie nur möglich getrimmt“, jammerte ich vorsichtshalber.

Sicher ist sicher.

„Oh Paul“, seufzte Mikel. „Das hast du. Der Redakteurin der Girlz blieb der Mund mindestens 5 Minuten offen. Sie fand eine Viertelstunde keine Worte. Dann meinte sie, die Bilder könne sie nur noch mit Waffenschein abgeben, so scharf seien die. ‚Diese Gerry’, so sagte sie wörtlich‚ die hat es aber auch raus, so schrecklich schöne Fotos von verliebten Frauen zu machen, dass man weinen möchte’“, lachte er wieder.

Der Telefonhörer schepperte.

Wir wechselten noch ein paar Worte, dann war es Zeit nach unten zu gehen. Pop musste jetzt da sein.

„Mein Junge, ich bin stolz auf dich“, begrüßte er mich. „Mom hat Berge von Fotos über Mikel erhalten, die du und Gerlinde gemacht habt. Um ihre Fantasie anzuregen, schrieb Mikel dazu. Die Meister haben gezeigt, was in ihnen steckt. Hut ab. “

„Oh doch, wir sind ebenfalls zufrieden.

Wir alle. Unsere Eulen, so nennen wir die Assistentinnen neuerdings, haben ganz prachtvoll funktioniert. Ihnen ist mit Sicherheit viel an unserem Erfolg zu verdanken. Auch menschlich habe alle hervorragend funktioniert. “

„Du willst damit nicht sagen, dass du …“


„Pop! Ich bin verheiratet. Ich habe zwei süße Kinder und eine liebende Nebenfrau. Kikki war ebenfalls mit auf der Reise, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich …“

„Entschuldige mein Sohn, natürlich nicht.

Solange deine Frau alles weiß, ginge es mich auch gar nichts an. Ich bin halt, auf meine alten Tage, auch nicht mehr gegen Neugierde gefeit. Nochmals, Entschuldigung. Aber nun sag mir schnell, was ist mit diesem Seminar auf Hawaii? Da liegt schon ein Antrag beim Oberkult, mit Empfehlung vom Bundesaußenminister persönlich. Du musst ja in Kreisen verkehren, da kann so ein einfacher Professor wie ich nicht mehr mit. “ Er ließ die Federschale, auf seinen Schreibtisch, durch sein Lachen umherrutschen, als Sara gerade reinkam.

Sie bat uns aber nur zum Mittagessen. Für Schäden im Arbeitszimmer fühlt sie sich nicht zuständig.

Die Familie saß am Tisch. Neben Sara auch Saya. Das war neu. Ich fand es aber gut, vor allem als ich merkte, dass Saya anstandslos beim Auftragen und Abräumen half. Lis sagte, die beiden kämen, ausgezeichnet miteinander aus.

Die Flädlesuppe war gegessen, Saya räumte die Suppenteller ab und Sara servierte den Rostbraten mit Spätzle.

Saya brachte dann noch den gemischten Salat. Nachdem wir den ersten Hunger gestillt hatten, erzählte ich Pop, wie es zu dem Seminar gekommen war.

„Es war wirklich ein Spitzentag für Gerlinde und mich, als er zusah, wie wir da wirkten. Dann stellte einer seiner beiden Standfotografen die Frage, ob er nicht zu einem Seminar kommen könne. Ein Wort gab das andere, andere Bosse kamen, und dann hatte ich plötzlich ein ganzes Seminar am Hals.

Auf Hawaii, im Herbst. Der Termin steht noch nicht – den werden wir aber sicher finden. Ich gestehe, als Don Esmeraldo anbot, den Flug zu chartern und dazu 1 Million springen lässt, da war es mit meinem Widerstand schnell vorbei. “

„Im Herbst also“, überlegte Pop. „Endlich mal genug Zeit zur Vorbereitung. Wie hast du es aber nur wieder geschafft, die ganze Familie mitnehmen zu können?“

„Don Esmeraldo war so scharf drauf! Ich hätte es notfalls in die Sommerferien gequetscht.

Dann fiel mir aber das Versprechen von Lis ein, das sie auf dem Haus der Sonne gegeben hat. Es würde mich sehr wundern, wenn sie nichts davon erzählt hätte. “

„Du meinst, dass sie die Zwillinge vorstellen will?“, fragte Mom.

„Ja. Bis dahin sind sie alt genug, denke ich mir mal. Lis würde sowieso darauf bestehen mitzufliegen. Dann fiel mir ein, Kim hat ebenfalls das gute Recht, mal wieder bei einer großen Reise dabei zu sein.

“ Das brachte mir natürlich sofort ein liebes Lächeln von ihr ein. „Und dann dachte ich, wenn Pop dabei ist, sei es unverantwortlich, seine Frau alleine zu Hause zu lassen. “

„Das war wohl das Beste an deiner Idee“, lachte Mom. „Es wird, wenn ich es recht verstanden habe, praktisch eine Reise wie damals nach Jamaika. Wir haben ein ganzes Flugzeug zu unserer Verfügung und brauchen keinerlei Rücksichten zu nehmen?“

„Zumindest einen Direktflug, so steht es im Vertrag.

Die Reise wird zwar lange dauern, es gibt wohl zwei Zwischenlandungen, dafür haben wir eine echte First Bestuhlung mit Schlafsitzen. Das habe ich mit der Sekretärin von Don Eusebio besprochen. Natürlich auch den vollen Service. Die Babys bekommen sogar richtige Bettchen. “

„Ich sehe, mein Sohn hat an alles gedacht. Ist mir auch eine Aufgabe zugedacht?“, wollte Mom dann, verständlicherweise, wissen.

„Wir alle werden tätig sein.

Wie ist das Kikki, bist du dann auch dabei?“, wendete ich mich an sie. „Ohne dich macht es nur halb so viel Spaß. Du hast neuerdings ja auch Verpflichtungen auf Hawaii. “

„Du glaubst doch nicht, ich bliebe da in Tokio? Und wenn ich ein paar hunderttausend Yen für Telefongebühren ausgeben muss. Ich hoffe aber auf Mitzi. Sie sollte dann ja längst wieder in Teheran sein, in diesen Zeiten wird das Haus sie aber lieber in Tokio belassen.

„Prima, dass du dabei bist. Deine Aufgabe wird es sein, mit Mom durch die Gegend zu reisen und alles über das alte und neue Hawaii herauszubekommen. Ich habe mit Mikel gesprochen, dabei kamen wir auf die Idee, dass du, Mom, einen Roman über Hawaii schreiben sollst und wir machen die Bilder dazu. In den Esmeraldo Studios finden wir mit Sicherheit genug Möglichkeiten, zur entsprechenden Maske. Natürlich gibt das auch zwei Sonderhefte, wenn nicht gar drei.

„Oh Paul, das ist ja eine fantastische Idee, und dann zusammen mit Kikki. Wundervoll. Ich habe mir aus der Stadtbibliothek schon ein paar Bücher über das Thema Hawaii besorgt, so als Grundlage zu deinen Bildern. Das Thema ist äußerst reizvoll. Kikki, das werden wir doch ganz sicher hinbekommen. “

„Aber sicher Klara“, freute sich auch Kikki. „Das wird eine unserer leichtesten Übungen. Jetzt machen wir uns aber erst an die Samurais.

Ich muss noch mein Gepäck auspacken, da habe ich drei schwere Schwarten zu diesem Thema drin. Morgen geht es an die Arbeit. “

***

Am Abend gab es das Willkommensfest in der belle Etage. Mit voller Besetzung, auch Wanda und ihre Mitarbeiter waren da. Sie gehörten irgendwie halt auch zu uns. Wir erzählten von unseren Abenteuern, zumindest denen, die der Öffentlichkeit zugänglich war. Die Eskapaden der Eulen blieben geheim.

Gerlinde hatte es übernommen, auch ein paar Dias zu zeigen. Wir hatten natürlich auch jede Menge Schnappschüsse von der Landschaft und den neuen Freunden, die wir gewonnen hatten. Nicht nur Nacktfotos.

Doris und Uschi saßen neben Papa und Mama als seien sie neuerdings die Kinder des Hauses. Lis und Kristin, die eigentlichen Töchter, nahmen es freundlich zur Kenntnis. Es war ihnen offenbar recht, dass sie so ihr eigenes Leben führen konnten und die Eltern trotzdem ein volles Heim hatten.

Es war wirklich eine gute Idee von Lis, unsere beiden Assistentinnen dort unterzubringen. Ich erfuhr später, anlässlich einer kleinen Herrenrunde in der Villa Rama Radama, dass Doris und Uschi sogar ein Geständnis über ihre Nacht mit den Japanern abgaben. Zwar nichts über das Warum, aber halt die Tatsache. Ich weiß inzwischen längst, wenn die Eulen erst mal jemand in ihr Herz geschlossen haben – dann teilen sie alles mit ihm. Auch Geheimnisse.

Heute hatte auch Doris einen Beitrag, der mich etwas ins Grübeln brachte, eine ganz neue Perspektive zu unserer Uniform.

„Es war ja der absolute Hammer, von welchem Luxus wir umgeben waren“, sagte sie gerade. „Obwohl das ja wohl am leichtesten zu ertragen ist. “ Das gab natürlich Gelächter. „Wenn ich mit Uschi aber so durchs Hotel ging, vor allem in Hollywood, da zogen wir bald lieber unsere Uniform an, als unsere private Kleidung. Uschi passierte es, dass sie um ein Autogramm gebeten wurde. Da hat sie wohl jemand verwechselt.

Mich verfolgte eine Frau und wollte unbedingt, dass ich sie jemand empfehle und Petra wurde im Fahrstuhl von einem jungen Mann abgeknutscht. Marianne bekam dafür von einem Verehrer einen großen Blumenstrauß, ich eine Schachtel Pralinen“, lachte sie. „Das war auf der einen Seite recht nett – so im Brennpunkt zu stehen – andererseits hatte es aber auch fast peinliche Züge. Die Aufmerksamkeit galt ja nicht uns, den Eulen, wie uns Paul frech nennt, sondern jemanden, der wir gar nicht sind.

„Wie nennt man flatterhafte Wesen, die nach Beginn der Dämmerung munter werden? Eulen!“, grinste ich. „Ich will es aber gerne spezifizieren: am Tag seit ihr bienenfleißig, solange es Arbeit gibt, ist auf euch 100% Verlass. Gerlinde und ich hätten wohl nur die Hälfte von dem geschafft, was da wirklich an Filmen durchging. Dass ihr euch ein paarmal als wahre Nachteulen gezeigt habt? Meine Hochachtung, ihr habt euch würdig benommen und ich möchte in diesem Zusammenhang die Bezeichnung Eule mehr auf deren innere Ruhe und Weisheit beziehen.

Aber erklärt das mit den Uniformen. “

„Danke für das Kompliment“, lachte Uschi. „Es ist ganz einfach: In Uniform sind wir Menschen wie sie, keinen zweiten Blick wert, und hatten so unsere Ruhe. Obwohl – unscheinbare Wesen sind wir wohl auch nicht, als halbwegs gut aussehende Frau findet man halt überall ein gewisses Interesse, bei bestimmten Herren. Die trauen sich dann allerdings nicht so sehr ran, wenn wir als Team auftreten.

So kam noch das eine und andere Thema zur Sprache, dann war es plötzlich Eins, die Neugierde der Freunde gestillt – und wir müde.

Alltag

Der Alltag hatte uns schnell eingeholt. Gerlinde hatte in Tübingen reichlich Termine für Girlz. Wie ich befürchtet hatte, wurde aus den amerikanischen Hausfrauen ein Sonderheft gemacht. Das bedeutete für mich und meine Assistentinnen, neue Termine mit unseren Nachbarn zu machen und sie zu besuchen.

Einen Vorteil hatte die USA-Reise aber doch, Lis und Kim konnten sich ihrer eigenen Arbeit widmen; die Eulen waren nun ohne weiteres in der Lage, ihre Arbeit völlig selbstständig zu übernehmen. Nur wenn eine sehr große Nachbarschaft da war, kam Kim mit. Lis konnte sich zusammen mit Saya voll unseren Zwillingen widmen. Die verlangten inzwischen sehr, sehr viel mehr Aufmerksamkeit. Lautstark, wenn nötig.

Die Arbeit lief. Leider nicht immer mit dem nötigen Spaß dabei.

Es kam halt immer wieder einmal vor, dass wir vor völlig unfähigen Hausfrauen standen. Lustigerweise, obwohl man das so auch nicht sagen kann, waren es vor allem relativ gut aussehende Damen, die sich schlimmer anstellten als Jungfrauen – dabei wollte ihnen doch keiner etwas; niemand zwang sie zu irgendetwas, dazu kommt, sie hatten sich ja auch noch selbst angeboten.

Uns allen fehlte da das Verständnis, Doris sagte dazu mal, das sei doch eine völlige Verarsche.

Sie ist halt ein wenig rigoros in ihren Ansichten. Lis meinte: Sie dächte da mehr an Minderwertigkeitskomplexe. Mom brachte es dann aber wohl auf den eigentlichen Punkt: „Es ist von allem etwas. Hauptsächlich Komplexe, herrührend aus der Tatsache, dass sie sich zu unbeachtet fühlen. Gerade dieses Gefühl des Nichtbeachtetseins, führt zu einer Trotzreaktion, im Sinne von: Euch werde ich es mal zeigen. Ist es dann soweit, fehlt plötzlich doch der Mut. Du, Paul, solltest es ja inzwischen wissen, dass die allerwenigsten Frauen wirklich willens sind, als, sagen wir mal zumindest leicht geschürztes Model, vor eine Kamera zu treten.

„Ganz so schlimm sehe ich es dann doch nicht“, erwiderte ich. „Sicher, es sind im Verhältnis nur wenige Frauen, die den Mut aufbringen, sich so der Kamera zu stellen. Das liegt aber meist nur daran, dass die Wertevorstellungen der Allgemeinheit, so eine Tat nicht vorsieht. Die Allgemeinheit, um diesen globalen Begriff halt mal zu wählen, wirft diesen Frauen, die es sich trauten, vor, Luder zu sein. Vor allem unter den Männern, finden sich viele solche Typen …“

„Ja, Paul, genau“, lachte Doris, bei diesem Gespräch, zum Kaffee, natürlich auch dabei.

„Jetzt erst, in L. A. , stießen wir, Uschi und ich, auf so einen Typen. Wir hatten unsere Teamuniformen an. Er kam an unseren Tisch und meinte: Wir Pornofotografen, seien schuld am Untergang der Zivilisation. “

„Als ich ihn fragte, wie er denn darauf käme, meinte er, man sähe es doch in jedem Playboy“, unterbrach Uschi. „Die nackten Mädchen dadrin, könne man als anständiger Mann doch nicht heiraten. Als Doris ihn fragte, warum er denn den Playboy überhaupt lese, meinte er, man müsse doch wissen, was auf die Menschheit zukomme.

Doris lachte, wohl in Erinnerung an das Gespräch auf. „Ich fragte ihn, ob er auch etwas gegen nackte Männer hätte. Ich konnte mich nicht mehr halten, als er todernst meinte, das sei etwas völlig anderes, es gälte doch nur, die Geheimnisse der Frauen zu wahren. Nicht umsonst hätte es die Natur ja gewollt, dass ein dichter Haarbusch, diese Geheimnisse vor fremden Augen verstecke, aber heutzutage würde ja selbst die Natur geschändet – durch Kahlschlag.

Viel gab das Thema allerdings nicht mehr her. Es war wieder Mom, die uns darauf hinwies, dass die riesigen Auflagen der Fiesta, der Teens und, neuerdings der Nachbarn, einfach ein riesiges Interesse an nackten Mädchen und nackten Jungs beweise. Selbst Schmuddelsex, komme, in den entsprechenden Magazinen, ja nicht zu kurz.

„Und es ist immer noch besser, einen so großen Wunsch, in gelenkten Bahnen, zu erfüllen, als dass es soweit kommt, dass diese Wünsche, mit Gewalt erfüllt werden“, schloss Mom das Thema ab.

***

Das Sonderheft Japan der Fiesta war da. Die Eulen bekamen glänzende Augen, als sie auch die Bilder ihrer Japaner darin fanden. Schon zwei Tage danach kamen Belege von Boyz. Ich sah erstmals die Arbeit von Josi. Er war wirklich so gut, wie ich es von ihm erhoffte. In dieser Ausgabe, waren aber auch die frivolen Bilder der Japaner. Ein offensichtlich schwuler Texter schrieb ganz nett dazu.

Ich brachte es nicht übers Herz und zeigte Doris und Uschi auch diese Ausgabe.

„Oh Scheiße“, klagte Uschi. „Obi-san hat sein Bestes einfach so verschüttet. Paul, es muss etwas geschehen. “

„Mit Obi-san?”, fragte ich verblüfft.

„Nein, du Ar … ich sage es lieber nicht“, grinste sie zurück. „Bald geht es nach Italien. Ich habe mich umgehört, die andern auch.

Die italienischen Männer sind nichts für uns. Ein halbes Jahr in Italien ist dann, nach unserer neuesten Erfahrung in Tokio, zu viel. Da muss etwas geschehen. Kannst du uns helfen?“

„Oh, Oh. Das sehe ich ein. Josi anzurufen brachte nichts, seine Models sind von der falschen Seite, andererseits … Ihr wurdet ja auch bereits abgestempelt und seit ja — darf ich es wagen? Ihr seid doch wohl noch aktiv tätig?“

„Wir haben keine Geheimnisse“, sagte Doris gelassen.

„Wir haben uns daran gewöhnt, miteinander zu schmusen. Wir würden aber auch gerne mit einem Mann schmusen. “

„Gibt es da keine operativen …“

„Nein!“, sagte sie entrüstet. „An meinen Körper kommt kein Messer, zumindest nicht der Schönheit und der Sexualität wegen. “

„Ihr habt das Selbst zu entscheiden. Ich hätte vielleicht eine Idee. Euer Problem mit eueren engen Muschis … Wenn mein Verständnis für Statistik halbwegs in Ordnung ist, muss es in Deutschland mindestens 5000 Mädchen wie euch geben.

Das sind mit Sicherheit nicht alles Lesben. Also, gibt es auch dazu passende Männer. “

„Das nehme ich auch an“, meinte Uschi gespannt.

„Nehmt ihr auch an, dass diese Männer unsere Magazine lesen?“

„Puh — eine gute Frage“, überlegte Doris. „Wenn ich mir vorstelle, dass ihr Trieb deswegen ja nicht auch klein sein muss, dann liegt sogar eher der Schluss nahe, dass vor allem sie, diese Magazine lesen.

Logisch wäre es auf alle Fälle. “

„Dann hätte ich einen frechen Vorschlag für euch. “

„Lass hören, wenn er halbwegs akzeptabel ist?

„Ich denke, Doris und Uschi, das liegt nur an euch. Hört zu: Gerlinde und ich machen sehr freche Bilder von euch. Ihr werdet das tun, was viele Frauen tun, wie wir alle wissen, ihr werdet sehr fotogen mit einem Dildo spielen.

„Auch das noch!“ Uschi kreischte fast vor Entsetzen.

„Und zwar mit einem sehr kleinen Dünnen. So wie er euch genehm ist. Ich werde Mikel dazu begeistern …“

„Das auch noch zu veröffentlichen? Nein!“, sagte Doris.

„Hört doch zu. Begeistern, dann ein Bild zu zeigen der die Größe des Dildos erkennen lässt. Mom schreibt einen Text dazu, der euer Problem schildert: Hilfe wir sind zu klein gebaut.

Wir suchen einen treuen Mann, ein Freund tut’s fürs Erste auch, der uns nicht zerreißt. “

„Eine Möglichkeit wäre das schon“, gab Doris zögerlich zu.

„Es gäbe aber auch einen wahnsinnigen Stoff für Mikel“, sagte Mom, als wir mit dem Problem zu ihr kamen. Wie immer, war sie sehr offen für die Themen, die wir so anschleppen. „Deine Schätzung, dass da 5000 passende Männer rumlaufen? Mag sein.

Ob sie die Magazine lesen? Mag auch sein. Wenn ich da aber mal ganz genau nachdenke – viele Unwägbarkeiten, wenig Gesichertes. Daraus ergibt sich für Mikel aber eine tolle Kampagne: eine Umfrage an alle Frauen, welche die Zeitschrift lesen, wie groß denn das Glied ihres Mannes oder Freundes sei. Schlaff und erigiert. Für manche Frau wird Ersteres vielleicht schwer zu messen sein …“ lachte Mom lauthals los.

„Die Idee ist nicht schlecht“, sagte ich zu.

„Wenn es mich auch ein wenig an Dr. Sommer, in der Bravo, erinnert. Sicher besser als die Idee mit den Dildos – obwohl ich diese Bilder schon gerne gemacht hätte“, grinste ich die Eulen freundlich an.

Die streckten mir einfach unisono die Zunge raus. Also ich weiß nicht, mit Respekt hatte das nichts zu tun.

Mom schrieb ein Exposee für den Artikel. Die Antwort kam postwendend.

Mikel fand die Idee absolute Spitzenklasse.

(Hier folgt im Original eine geschäftliche Verhandlung, sie wurde in diesem Ausschnitt entfernt. Wichtig scheint nur, dass die Frau von Mikel erkrankt ist und er deshalb sehr sorgenvoll. )

Vorbereitungen

Die Studenten des Seminars waren kaum anders als die im Vorjahr. Dazu kommt, kaum zu vermeiden, dass sich so Einiges vom letzten Seminar herumgesprochen hatte. Das trug einerseits zu meiner Popularität bei, andererseits durfte ich die Zügel nicht schleifen lassen.

Ich zog den Studenten schnell den falschen Zahn, von wegen Kumpels und leichtes Seminar. Es gab etwas Gebrummel, ich linderte es, indem ich die neueste Teens verteilte. Dann allerdings machte ich einen Fehler, in meiner Gutherzigkeit nahm ich Gerlinde und die Eulen mit zu einer Vorlesung. Es führte dazu, dass alle arg angemacht wurden. Einige der Herren hatten den Schluss gezogen, dass sie zu den Mädchen gehören von denen die Teens berichtete.

Doris grinste: „Ich habe ja schon schlimmere Kerle abgewehrt, aber der Artikel von Beatrix Mai scheint doch etwas bewirkt zu haben.

Wir haben natürlich nichts zugegeben. Erst mal sehen, was die Jungs aus München bringen. “

Doris rief bei Mikel an, von Papa Bronner aus und vom eigenen Geld, wie ich von Papa erfuhr. Sie wollte die Zahlen haben, die auf den Artikel kamen. Abends bat sie, ob sie zu unserem Abendgespräch im Bett kommen könne. Die Girls kennen sich inzwischen aus.

Für Lis und Kim war das kein Problem.

Kikki war längst wieder in Tokio und ein interessantes Thema hatten wir auch nicht.

Sie begann ganz harmlos. Dann allerdings war, zum Gelächter meiner Frauen, ich gefordert. Doris sagte, sie hätte mich ja nun zu Genüge beim Nacktbaden beobachten können. Nun wolle sie mich aber doch einmal vermessen, aus der Ferne zu schätzen sei eine Sache, wie die gebrauchsfertigen harten Tatsachen aussehen, sei etwas völlig anderes. Sie hatte ein Schneidermessband mitgebracht und ich wurde in allen Zuständen gemessen.

Ihr Argument, sie habe ja sonst niemand, der dazu herhalten könne, hatten Lis und Kim überzeugt. Ich lag im oberen Mittelfeld. Allerdings ehrlich gemessen. Ich wette, bei der Umfrage wurde auch gewaltig geprotzt.

Doris hielt einen Dildo, der ihr gerade noch angenehm war, neben Klein Paul. Es war ein Unterschied wie zwischen dem Daumen und dem kleinen Finger. Die Maße hatte sie bereits mit der Tabelle verglichen. Immerhin sagte diese Statistik, dass etwa 13% der Männer im für sie noch günstigen Bereich liegt.

Das ließ ja für ihre Zukunft hoffen – gut jeder Zehnte konnte es sein.

***

Das Vorbereitungsseminar war durch. Die letzten Nachbarn vor der Sommerpause auch. Wir hatten mittwochs eine, samstags drei und sonntags nochmals zwei Sitzungen eingeplant. An den Sonntagen, da hatten wir die großen Nachbarschaften geplant, half auch Gerlinde. Mikel wurde gut mit Bildern eingedeckt.

Ostern rückte näher. Im Haus wurde alles sommerfest gemacht.

Da waren Möbel mit Tüchern abzudecken, musste Strom und Wasser kontrolliert werden und tausend Dinge zusammengepackt. Ein junges Paar, in der Nachbarschaft, war bereit auf das Haus zu achten. Ein LKW brachte Güter nach Italien. Sara fuhr mit, um alles im Auge zu behalten. Ich hatte allerdings den Verdacht, dass die beiden Fahrer sie zu einem frechen Abenteuer verlockten. Es waren nette junge Kerle.

Wir selbst hatten einen kompletten Schlafwagen, mit kleinem Restaurant, als Kurswagen, ab Stuttgart bis Mondragione bestellt.

Es war sehr bequem für uns, und die Zwillinge ließen sich von der ungewohnten Umgebung nicht stören. Ich denke sie fanden es sehr viel besser, dass Saya bei ihnen im Oberbett schlief. Geschrei zu Unzeiten war auf jeden Fall nicht zu hören. Für uns war der Speisewagen ein gemütliches Zuhause, in dem man sich viel besser bewegen konnte als im Flugzeug. Aus dem Fenster heraus sah man, anstelle von Wolken, Landschaft. Die Alpen, Oberitalien.

Es war eine schöne Zeit, um noch einmal zu entspannen, bevor es so richtig losgeht.

Am nächsten Nachmittag waren wir da und wurden aufs Abstellgleis geschoben. Luigi war schnell verständigt. Er hatte einen neuen Bus, der uns sicher in die Villa brachte. Die ganze Mannschaft erwartete uns am Eingang. Großes Hallo, Händeschütteln und in den Arm nehmen. Eine typisch italienische Begrüßung mit sehr viel Lärm. Der LKW war auch gerade eingetroffen – mit einer fröhlichen Sara.

Kim übernahm es, Saya und Sara ihre neu eingerichteten Quartiere unter dem Dach zu zeigen. Dort hatten wir aus zwei großen Doppelzimmern, drei nette Einzelzimmer mit Bett und Sitzgruppe gemacht. Das dritte Zimmer war noch nicht eingerichtet, aber bereits tapeziert. Jürgen Faust und Pippina hatten schon zuverlässig gewirkt. Unser Baumeister, Umberto Gusti, hatte alle Termine eingehalten.

In Sayas Zimmer gab es ein Babyfon. Im Kinderzimmer war jetzt eine Türe zum Flur herausgebrochen, so konnte Saya zu den Zwillingen, ohne bei uns durchs Schlafzimmer zu müssen.

In Saras Zimmer gab es, an der Wand, ebenfalls einen kleinen Buddha. Da hatte Kim dafür gesorgt. Saya hatte dafür einen schönen Teppich. Den gleichen wie in ihrem Zimmer in Stuttgart. Ein Geschenk von Papa Bronner, das ihr viel Freude machte.

Die Eulen bekamen, auf eigenen Wunsch, zwei Doppelzimmer im Studentenhaus. Sie konnten sich aussuchen, welche Zimmer sie wollten. Gerlinde bezog eine der neu eingerichteten Juniorsuiten unter dem Dach. Wir anderen waren ja versorgt.

Um Fünf war Cocktailstunde. Aus allen Richtungen tröpfelten die ständigen Sommerbewohner langsam ein. Sara hatte es schnell raus, ihrer vom Vorjahr gewohnten Arbeit nachzugehen. Saya war noch etwas schüchtern, sie tat einfach, was Lis oder Sara ihr sagten.

Die Zwillinge lagen in einem Kinderbett, im Schatten neben der Terrassentüre, und Saya nie weit entfernt davon. Ich konnte mich zu meiner Freude immer wieder davon Überzeugen, die Lümmel waren bei Saya in bester Hand.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ein eigenes Kind besser behandeln würde.
„Uschi und ich finden unser Zimmer klasse. Ein paar andere Bilder vielleicht, wenn’s möglich ist?“, begann Doris.

„Können wir einen Sessel mit Marianne tauschen?“, fragte Uschi. „Ich hasse Grün, Marianne liebt es dagegen. “

„Richtet euch ein, wie ihr möchtet. Ihr könnt auch aus den anderen Zimmern tauschen, was ihr wollt. Es ist euer Heim – und das für ein halbes Jahr“, gab Lis den Wünschen gerne statt.

„Ich finde meine kleine Wohnung ganz toll. Die würde mir auch in Tübingen reichen. Ich ärgere mich nur, dass ich nicht mehr Bücher und so was mitgenommen habe“, meinte Gerlinde.

„Es hindert dich doch keiner daran, sie dir nachschicken zu lassen. Deine Freundin kann das doch sicher erledigen“, gab ihr Kim als Rat. „Auf dem Markt kannst du auch all den Krimskrams kaufen, der eine Wohnung erst bewohnbar macht.

Luigi bring dich gerne hin. “

„Dann haben wir ja jetzt wohl auch eine Haltestelle am Anfang des Weges“, fiel mir ein. „Fragt Alberto nach den Zeiten. “

„Jed’ Stund, sieben Minuten nach Voll. Von Sechs bis Mitternacht“, wusste Sara schon, die gerade eine Platte mit Snacks brachte.

„Kim, kannst du wohl mit mir nachher den Garten besichtigen?“, bat Mom. „Ich muss sehen, ob alles so ist, wie es angeordnet wurde.

„Ja natürlich komme ich mit“, freute sich Kim schon darauf. „Ich hoffe, ich kann dir dieses Jahr ein wenig dort helfen. “

„Und wir werden uns das Gewächshaus ansehen, Lis, es scheint ja wirklich fast fertig zu sein“, fiel mir ein. „Ich habe das vorher aus dem Kinderzimmer heraus gesehen. Zumindest der Pool ist fertig, wenn da auch ein merkwürdiges Netz darüber gespannt ist. “

„Dann muss der doch auch ausprobiert werden?“, lachte Marianne.

„Der große Pool sieht ja schon mal gut aus. Ich denke, wir werden uns hier sehr wohl fühlen oder dürfen wir da nicht rein?“

„In den großen Pool dürft ihr. Wenn wir VIP-Gäste, im kleinen Pool, haben, ist dieser leider für euch gesperrt. Im Übrigen fürchte ich, für den Pool ist es noch zu kalt. Wir haben zwar eine Heizung dafür, ob die schon angestellt ist, das weiß ich gar nicht“, gestand ich.

Das war nun ein Thema, dass nicht nur die Eulen sehr interessierte. Marianne erhob sich und ging erst zum großen, dann zum kleinen Pool. „Der Große ist kalt, der Kleine ist warm“, verkündigte sie, sichtlich zufrieden. „Ich habe auch keine VIP-Gäste gesehen. “

„Ist ja schon gut“, lachte ich. „Ich fürchte, ihr Eulen seid am Ende des Sommers zu Seehunden mutiert. Den treuen Blick habt ihr ja schon.

Ich werde euch halt mit Arbeit eindecken müssen. “

***

Alberto kam mit Signore Umberto Gusti, dem Bauunternehmer, im Schlepptau an. Keiner hatte das Klingeln gehört.

„Hallo Signore Umberto, va bene?”, grüße ich ihn.

„Hallo famiglia Oktober“, grüßte er zurück. „Wir sind vorgestern mit fast allem fertig geworden. Das Einzige, das wir nicht hinbekommen haben, ist das Glasdach. Solche Bauten scheinen zurzeit der große Renner zu sein.

Wir hatten einfach keine Chance. Erst im November habe ich einen Liefertermin. “

„Das ist schade, aber da kann man halt nichts machen. Wir wollten gerade runter gehen, ich möchte mir ansehen, wie der Rest geworden ist. Ihr wollt ja sicher Geld sehen“, lachte ich ihn an.

„Das auch. Meine Arbeiter hungern, meine Kinder schreien und meine Frau will sich scheiden lassen, weil ich so schlecht für die Familie sorge.

Trotzdem habe ich mir, für meinen Freund Paolo, etwas einfallen lassen. Du wirst es gleich sehen“, grinste er zurück.

Wir zogen alle los, nur Sara und Saya blieben; die Zwillinge waren wach und Sara räumte schon mal weg, was weg konnte.

Das alte Gewächshaus war ein wahres Wunder, wenn auch noch die Möbel fehlten. Anstelle der Verglasung hatte Umberto eine Art Voliere über den Pool gebaut.

Das also war das merkwürdige Netz. So konnten keine Blätter den Pool verunreinigen, noch konnten Vögel in den VIP-Bereich eindringen. Ansonsten war es natürlich kein Schutz gegen Eindringlinge, eine Hürde aber auf jeden Fall. Das Gerüst war aus Holz, offensichtlich gebrauchte Balken, noch ungestrichen.

„Wir hatten da einen Abriss. Sie kommt aus einer falsch geplanten Putenfarm. Ich dachte, bau es mal hin, abgerissen ist es schnell und einen Tag Arbeit kann ich notfalls verschmerzen.

Ehrlich gesagt, sonst wäre das Ding jetzt auf dem Müll. “

„Ich finde es als Übergangslösung ganz toll. Danke für die Idee“, freute sich Lis sichtlich. „Wenn das Glasdach kommt, können wir es immer noch, ebenfalls als Voliere, nutzen. Mit Ziervögeln oder so was, das wird die Zwillinge freuen. “

Ich konnte ihr da nur zustimmen. Der Bau und der Pool entsprachen im Übrigen ganz unserer Erwartung. Sogar die Duschen, der Hot Whirlpool, die finnische und die Dampfsauna funktionierten schon.

Da fehlten nur noch die Möbel – und die standen unter einer großen Plane in der Mensa. Sie kamen mit dem LKW.

„Kim, ich denke du solltest … hast du soviel da?“

Kim nahm Umberto zur Seite, er gab ihr ein Papier, sie nahm ihn am Arm und verschwand mit ihm im Haus. Nach einer Viertelstunde kamen sie wieder. Umberto hatte einen großen Glasballon in den Armen und eine quirlige Italienerin neben sich.

„Ein kleines Geschenk meiner Familie an deine Familie. Es ist Wein aus unserem Weinberg. Ich denke, es ist der rechte Tropfen zur Einweihung. Das kleine Wesen da neben mir ist Uta, meine Frau. Sie wollte gerne deine Familie kennen lernen“, lachte er.

„Ach, die Frau, die sich von dir scheiden lassen will? Es sieht aber nicht so aus, als ob sie das ernstlich möchte“, grinste ich und nahm Uta einfach in den Arm.

Dann stellte ich ihr meine Familie vor.

Inzwischen hatte Paolo, unser Koch, im Wohnzimmer ein Buffet in der gewohnten Qualität hergerichtet. Auf der Terrasse wurde es langsam kühl. Kein Wunder, es war erst Mitte April. Wir erwarteten heute aber noch einige Gäste aus der nahen Stadt.

Der Bürgermeister kam mit dem Pfarrer, seiner Sekretärin und einem gut angezogenen, gut aussehenden Herrn mittleren Alters.

„Dies ist Don Rafael, ein Geschäftsmann und guter Freund“, stelle er den Herrn vor.

„Meine Sekretärin Tanja kennen sie ja schon. Don Rafael hat einen geschäftlichen Vorschlag für sie. Auch unser Gemeindepfarrer dürfte ihnen vom letzten Jahr noch in Erinnerung sein; er hat dieses Haus bei dem Bezug durch ihre Familie gesegnet. Ich hoffe für ihn, dass der Segen sich günstig für sie auswirkte. “

„Ja, das hat er. Das letzte Jahr war ein gesegnetes Jahr. “ Ich begrüßte den Pfarrer, nach dem Bürgermeister, zuerst.

„Wenn sie den Segen wiederholen möchten? Wir sind zwar, wie sie wissen, keine rein katholische Familie, eher international mit Moslems und Buddhisten. Viele sind evangelisch, das soll für uns jedoch kein Grund sein, im Lande des Papstes, seinem Glauben nicht den notwendigen Respekt zu gewähren. Ich denke das gehört sich einfach so. “

„Es ehrt unsere Kirche, Graf Paul. “ Er sprach meinen Namen sogar richtig aus. Dann schmunzelte er: “Wenn ich so sehe, was für ein herrliches Buffet sie wieder anrichten ließen, denke ich, den Segen werde ich besser gleich austeilen, bevor das Buffet womöglich Schaden nimmt.

“ Gesagt, getan. Ich sah heute sehr wohl, dass wir auch Katholiken in unserem Team haben, sie knieten ehrfurchtsvoll nieder.

Nach dem Segen setzte ich den Pfarrer zu Mom und Pop. Ich denke, für den Klerus sind eher sie zuständig.

„Setzen sie sich bitte zu mir“, bat Mom auch sofort. „Als ich sie vorhin mit dem Bürgermeister kommen sah, musste ich unwillkürlich an Don Camillo und Peppone denken.

Verzeihen sie mir bitte. “

„Im Gegensatz zu den beiden, kommen wir ganz prächtig aus“, hörte ich ihn noch lachen.

Ich wendete mich Don Rafael zu. „Es freut mich, sie in der Villa Rama Radama willkommen zu heißen. Fühlen sie sich wie zu Hause. “

„Das würde ich gerne tun. Um sie jedoch nicht in Verlegenheit zu bringen, Graf Paul, würde ich sie gerne um ein kurzes Gespräch, unter vier Augen, bitten.

Wenn das möglich wäre. “

„Kommen sie, ich hörte sie haben ein geschäftliches Anliegen. Sara, bitte mache einen netten Teller für drei fertig und bringe ihn zusammen mit einer Flasche Champagner in unser Wohnzimmer. Lis“, rief ich dann. „Kommst du bitte mit!“ Zu Don Rafael sagte ich: „Ohne meine Frau läuft nichts. Ich erzähle ihr immer alles. Was sie nicht wissen soll, bleibt in meinem Hause unbeachtet. Ich finde es wichtig, auf gewisse Grundregeln des Vertrauens zu setzen.

„Dann lassen sie uns gehen“, murmelte Don Rafael. „Mir brennt das Problem ein wenig unter den Nägeln. “

Ich stellte ihm erst Lis vor, die prompt artig einen Handkuss bekam. Das nahm Don Rafael natürlich sofort für sie ein. Sara folgte uns auf dem Fuß, mit Teller und Flaschen. Die Flaschen nahm ihr Don Rafael ab, Gläser haben wir oben. Wir waren bereit Neues zu hören.

„Graf Paul, ich habe vor kurzem, von einem nahen Verwandten aus den USA, gehört, was für ein bedeutender Mann sie bereits in ihrer Jugend sind.

Sie sind ein berühmter Fotograf …“, begann er.

„Ich danke ihnen, aber berühmt?“, versuchte ich abzuschwächen.

„Ja! Das sagte mein Vetter. Darüber hinaus habe ich ihren Namen erst vor zwei Wochen gelesen, in einem der besten Nachtklubs in Rom. Eine Gruppe aus Russland gastierte dort. Im Eintrittspreis war ein Prospekt enthalten. In ihm entdeckte ich ihren Namen. “

„Oh. Die Girls von der Krim“, lachte Lis.

„Sind die Mädchen noch da?“, wollte ich natürlich wissen.

„Leider nicht, wir wollten mit Freunden nochmals hin, sie sind seit Montag jedoch zurück in Russland. “

„Das ist schade, diese Truppe hätte ich gerne nochmals gesehen, vor allem hätte ich sie gerne meiner Frau vorgestellt“, bedauerte ich.

„Wenn ich so frech sein darf und fragen, was hatten sie mit diesem Ensemble zu tun?“, wollte der Don wissen.

„Ach, ich machte bei ihnen, so quasi, die Endabnahme, ob sie tauglich zur Vorführung sind. Es gibt eine Fiesta darüber. “

„Oh, das ist ja wundervoll. Das ist viel mehr als ich mir erhoffte. Bleibt nur noch die Frage, wie ich es ihnen beibringe …“

„Sagen sie einfach geradeaus, was sie wollen. Lis und ich sind da allerhand gewohnt“, ermunterte ich ihn.

„Nun, geradeheraus, ich denke sie ahnen es, ich brauche Fotos, Berge von Fotos.

Doch vorweg, ich weiß natürlich, für wen sie arbeiten. Ich will sie keinesfalls abwerben. “

„Dann wird ihnen auch klar sein, dass ich aus meinen Verträgen nicht raus kann und auch nicht raus will. “

„Alle Fotos können sie, mit allen Rechten, dem Verlag anbieten. Ich möchte nur 10 Exemplare der Zeitschrift, welche die Bilder veröffentlicht. Zwei Satz Bilder für die Mädchen, zur Bewerbung; ein Satz davon, für Programmhefte und so etwas.

Als Honorar für die Models können wir eine Pauschale vereinbaren. “

„Das klingt auf alle Fälle erst mal akzeptabel. Doch nun prost, mir klebt die Zunge am Gaumen. “ Ich trank ihm und Lis zu. Dann lehnte ich mich entspannt zurück. Na ja, fast entspannt. Da kam wohl auf alle Fälle einiges an zusätzlicher Arbeit auf mich zu.

„Dann muss ich jetzt wohl Farbe bekennen. Darf ich sehr direkt sein und — viel Wichtiger, bleibt dieses Gespräch unter uns?“

„Es bleibt fast unter uns.

Meine Schwester wird ebenfalls alles erfahren. Bei ihr ist es aber so sicher wie bei uns. “

„Gut. Sie wissen sicher, hier in Italien sind die Machtstrukturen etwas anders, als in Deutschland. Hier zählt vor allem die Familie, und die ist, üblicherweise, sehr verzweigt, sehr groß. Nun, ich bin der örtliche Vertreter einer solchen Familie. “

„Das hört sich ein wenig nach ehrenwerter Gesellschaft an“, stutzte ich, nach dieser Einleitung.

„Mit dieser haben sie nie, niemals und unter keinen Umständen etwas zu tun. Es besteht keinerlei Gefahr, und keinerlei Grund irgendwelche Ängste zu hegen. Es geht um ein völlig legales Geschäft, das sie sehr wohl der Steuer, hier oder in Deutschland, melden können. Wir legen da sogar sehr viel Wert darauf. “

„Sie meinen die Gesellschaft M, und sie bleibt als solche draußen, ist nicht in dieses Geschäft verstrickt?“, fragte Lis direkt.

„Die Gesellschaft nicht, Teile ihrer Geschäftszweige schon, diese sind jedoch völlig legal. Es geht hier weder um Rauschgift, Erpressung, Wirtschaftskriminalität oder sonst ein Verbrechen, das man der Gesellschaft anlasten könnte. Um hier nicht ins Blaue hinein zu reden, es geht um das Wohl vieler Personen, um Arbeitsplätze und natürlich auch um Geld. Um viel Geld, das vor allem in den USA verdient werden soll. Legal. Völlig legal. “

„Gehen wir also erst mal davon aus, dass alles seine Ordnung hat.

Nun lassen sie die Katze halt aus dem Sack“, bat ich.

„Wir haben im weiteren Umkreis viel Angestellte, die in ordnungsgemäßen Klubs arbeiten. Gute, ja sogar sehr gute Angestellte. Wir würden den Teufel tun, hier etwas zu riskieren, denn wir verdienen legales Geld mit ihnen. Es handelt sich hier um Schauspieler. Meist Stripperinnen, um genau zu sein. Ich gebe zu, auch ein paar Personen im Begleitservice, über die wir keine volle Kontrolle haben.

„Bis hierhin hört es sich sehr normal an. Weiter“, bat ich.

„Die Leute sind schon lange bei uns. In Italien sitzt das Geld für ihre Dienste zwar locker, aber es ist ihnen zu wenig und — uns auch. “

„Oh, ich ahne etwas. Sie wollen ins Pornogeschäft?“

„Ja, aber nicht in Italien. Das wäre derzeit vielleicht ein zu großer Schritt, der voll ins Auge gehen kann.

Die Kirche drückt bei unseren Klubs gerade noch ein Auge zu; wenn wir jedoch eine Produktion von Pornofilmen beginnen wollten, wäre es wohl zappenduster. “

„Daher besser in den USA“, erkannte ich.

„Richtig. Wir haben da sogar beste Möglichkeiten. Es gibt jedoch ein Hindernis: Die Amerikaner lassen nur Leute rein, die bereits bekannt sind. Sie kämpfen im eigenen Lande schon genug mit Tausenden von Möchtegernen. Hier kommt nun ihrer Aufgabe ins Spiel.

„Sie müssen, glaube ich, nicht weiter reden. Wenn ich es richtig erfasst habe, brauchen sie viele, viele Bilder in europäischen Zeitschriften, die in den USA gelesen werden. Ein gewisser Don E. wird dann diese Zeitschrift der Immigration vorlegen und sagen, dieses und jenes professionelle Model sei genau das, was er brauche. Pronto. “

„Mir fällt ein Stein vom Herzen. Ja, Graf Paul, sie sind der Mann, den mir mein Vetter schilderte.

“ Don Rafael schien erleichtert.

„Dann sage ich ihnen etwas, sie wissen von ihm ja sicher auch, dass ich da ganz hart bin. Also – Bilder und Freiexemplare sind okay. Als Honorar zahle ich, für jedes Shooting, zwischen 100 und 300 Mark, für einen halben Film die Hälfte. Veröffentlichungen werden normal mit den Models abgerechnet. Das ginge auch über eine Agentur. Eines muss aber auf jeden Fall sein, jedes Model unterzeichnet den Standardvertrag und weist sich mit gültigen Papieren aus …“

„Fast alle haben einen Künstlernamen, aus bekanntem Grund.

„… mit gültigen Papieren aus“, fuhr ich fort. „Welcher Name dann im Vertrag steht, ist mir egal. Wir bestätigen nur die Legalität, falls es zu altersbedingten Vorwürfen kommt. Wir wollen keine Indizierung verursachen, wegen minderjährigen Models. “

„Ich denke, das ist akzeptabel“, sagte der Don, nach kurzem Nachdenken. „Sie haben im letzten Jahr viele Models aus der Gegend, aber auch aus Rom gehabt. Ich möchte ihnen anbieten, diese Models ebenfalls über uns zu beziehen“, schlug er dann noch vor.

„Darüber ließe sich reden“, gab ich zu.

„Wir haben eine sehr große Familie, die es zu ernähren gilt. Sie können sich darauf verlassen, dass diese Models ihren Wünschen entsprechen. Sonst steht es ihnen frei, sie, ohne Bezahlung, nach Hause zu schicken. “ Der Don schien sehr interessiert an der Sache zu sein.

„Das wäre für uns natürlich sehr viel einfacher, als Models durch Anzeigen zu suchen.

Haben sie auch männliche Models? Auch die sind gefragt“, freute ich mich.

„Sie sagen was sie brauchen, wir liefern. Haben sie eine Preisvorstellung, was diese Models verdienen können?“

„Ja. Wir könnten jetzt natürlich ausführlich, lange und zäh feilschen. Das würde ich meiner Schwester, der Edlen Kim Oktober, die gerade hereinkommt, überlassen. Seien sie sicher, da haben sie keine Chance“, stellte ich sie vor. Auch Kim bekam einen Handkuss.

Benehmen hatte er, der Don. Kim errötete prompt.

„Ich wollte eigentlich nur nach euch sehen“, unterbrach sie uns. „Ihr werdet vermisst. Kannst du wenigstens Lis runterschicken? Ein paar neue Gäste sind da und wenn schon nicht der Graf, so doch die Gräfin, sollte die Aufwartung schon machen. “

„Ich denke, wir sind auch fast fertig“, antwortete ich. „Geh nur, Lis, mein Schatz. Den Rest erfährst du später.

Lis ging. Kim sah den Don an. „Ich bin hier für die Finanzen zuständig. Es gilt also, einen Preis auszuhandeln?“

„Das hat ihr Bruder gesagt. Im Übrigen bin ich etwas verwirrt. “

„Ich bin die Adoptivschwester. Unser Pop hat nicht das getan, nach was es etwa aussieht“, klärte Kim rasch die Fronten.

„Es ginge mich ja auch nichts an.

Wir haben übrigens auch eine adoptierte Thai in der Familie. Doch ich schweife ab. Es geht um das Honorar für Models, Amateure und Halbprofis. “

„Wir haben da einen festen Preis mit der Uni verabredet. Tarif C: Damen die Busen und Schamhaare blitzen lassen, bekommen 15 Mark die Stunde. Tarif B: Damen, die alles zeigen, bekommen 20 Mark die Stunde und Tarif A, Models, die zu allem bereit sind, bekommen 30 Mark.

Sollten sie zum Buffet oder zum Baden eingeladen sein, diese Zeit wird natürlich nicht vergütet“, gab Kim die Preise bekannt.

„Wir brauchen zum Anfang meist Model C, solange die Studenten üben. Später Models B. Die echten Pornomodels brauchen wir im Unterricht nur selten. Wir werden jedoch, für unseren Verlag, auch außerhalb des Unterrichts, viele Bilder machen, unser Schornstein muss ja auch rauchen. Dazu werden wir auch gerne auf ihre Profis zurückgreifen.

Im Übrigen gilt für alle: Sollten die Bilder gekauft werden, bekommt jedes Model die übliche Vergütung. Alle Models der Klasse A bis C, müssen natürlich ebenfalls den Vertrag unterschreiben“, setzte ich hinzu. „Kim, gib Don Rafael bitte ein Exemplar des Standardvertrages mit. Zur gütigen Kenntnisnahme. “
„Dann hätten wir ja fast alles geklärt. Ich werde sie in dieser Angelegenheit nicht mehr weiter kontaktieren. Durch Zufall hat es sich ergeben, dass morgen Vormittag eine Modelagentur in der Stadt eröffnet.

“ Er gab mir einen Stapel Geschäftskarten, die er aus seiner Jackentasche zog. „Cesare Umberto ist an den Rollstuhl gebunden. Ein bedauerlicher Unfall. Er hat unter dieser Adresse eine kleine Galerie, die recht gut läuft. Cesare kann jeden Wunsch erfüllen, er hat da beste Beziehungen. Er benötigt normalerweise einen Tag ein Model zu besorgen, notfalls geht es auch in einer Stunde, wenn es nicht zur Gewohnheit wird. Alle Abrechnungen erfolgen über ihn. Er knöpft den Models dann 10% Vermittlungsgebühr ab.

Ich denke das ist gerecht, er muss ja auch leben. Im Übrigen nimmt er auch Verrechnungsschecks in Mark oder Dollar über einen Gesamtbetrag und zahlt die Models aus. “

„Das macht es mir natürlich einfacher“, lachte Kim ihn an.

„Ich kann Cesare gegenüber, alle Wünsche äußern?“, fragte ich.

„Alle. Er hat die Möglichkeit, Besonderes weiter zu leiten. Sie können natürlich auch zu mir kommen.

“ Schon wieder erhielt ich eine Karte. „Es wäre mir jedoch fast lieber, wenn wir uns rein zufällig treffen würden, bei einem Essen in der Stadt oder einer Feier in ihrer Villa, zu der ich, vielleicht zusammen mit meiner Frau, eingeladen bin. “

„Bleibt also nur noch, einen Vertrag aufzusetzen. “

„Wir haben einen Vertrag, wie eben besprochen. Wir geben uns jetzt die Hand darauf und fertig.

Kein Papier, das falsche Schlüsse zulässt. Sie können uns vertrauen und wir vertrauen ihnen. “

Ich gab ihm die Hand. Er drückte sie fest und sah mir tief in die Augen. Seine sahen ehrlich aus. Es war kaum ein Risiko. Wie sich herausstellen sollte, wurde es eine gedeihliche Zusammenarbeit. In der Hauptsaison, wurde darüber hinaus, an den Wochenenden und an Feiertagen, alle Zugänge zur Villa Rama Radama von der Polizei bewacht.

Anordnung des Bürgermeisters, einem guten Freund von Don Rafael — Italien hat da ganz eigene Gesetze.

Wir kamen an diesem ersten Abend erst nach Mitternacht ins Bett. Vom Kinderzimmer aus, sah ich noch vier junge Damen im Wasser des kleinen Pools planschen, gerade kamen noch zwei dazu, Sara und Saya. Mögen sie sich doch amüsieren, die harte Arbeit kommt früh genug. Jetzt sind erst mal zwei Wochen Osterferien und ich hatte vor, sie auch selbst, in vollen Zügen zu genießen.

„Na, bist du scharf auf junge Mädchen?“, kicherte Lis im Bett.

„Blödsinn. Ich habe nur gerade gedacht, was Sara, Saya und die vier Eulen eigentlich für ein schönes Leben haben. Sie scheinen es aber auch zu genießen. Mit einer gegenseitigen Vertrautheit, die ihnen doch wie der Himmel auf Erden vorkommen muss. “

„Weil sie da nackt rumhüpfen?“, wollte Kim wissen.

„Ja, das meine ich.

Dabei kommen sie mir vor, als seien es Schwestern. Da ist keinerlei Scheu zu erkennen. “

„Zu was auch, vor was sollten sie sich scheuen? Sie wissen, dass sie sicher sind“, sagte Lis. „Und jetzt komm ins Bett. Der Tag war lang und ereignisreich. Du solltest aber morgen Mikel anrufen. “

„Ich denke ich teste erst mal, ob es die Italienerinnen auch bringen. Ich möchte da nicht frühzeitig Hoffnungen erwecken.

Wir plauderten noch ein Weilchen, dann war Ruhe. Die Mädchen aus dem Pool waren längst auch wieder auf ihren Zimmern.

Agentur Cesare Umberto

Ich konnte es natürlich nicht lassen, die Neugierde war zu übermächtig. Am Dienstag nach Ostern, fuhr ich mit Lis und Kim in die kleine Stadt, zu Cesare Umberto. Es hatte seinen kleinen Laden gleich hinter der Kirche, an einer weniger belebten Straße.

Wir traten ein, wir sahen uns die ausgestellten Gemälde an. Sie waren erstaunlich gut.

„Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?“, kam eine Stimme aus dem Hintergrund. Ein sehr kleiner Italiener, bewegte sich im Rollstuhl flink auf uns zu. „Ich bin Cesare, der Besitzer des Ladens. “

„Ich bin Graf Paul, nennen sie mich jedoch bitte Paul, wie es alle meine Freunde tun. Obwohl wir es noch nicht sind, so hoffe ich doch, dass wir es werden.

„Es ist mir eine Ehre, Graf Paolo, Paul. Sie sind mir angekündigt. Ich hatte sie eigentlich schon früher erwartet. “

„Nun, die Feiertage wollten wir dann doch nicht schänden, mein Freund. Den Grafen sollst du doch weglassen. “

„Dann müssten wir aber zusammen einen Grappa trinken. “

„Da ist nichts dagegen einzuwenden. Soll ich welchen besorgen, mein Freund?“

„Das ist nicht notwendig.

Er steht bereits kalt. Wenn eine der Damen vielleicht? Dort hinten in der kleinen Küche, im Kühlschrank. Gläser stehen auf der Anrichte daneben, ein Tablett auch. “

Kim zog los, während ich Lis vorstellte. Kim fand und brachte den Schnaps und 4 Gläser. Wir tranken uns freundschaftlich zu.

„Es hat sich da noch eine Frage ergeben, bei der Bestellung von Models“, begann Cesare. „Wir haben da doch auch eine Kategorie P, wie Premium, zu einer Sondervereinbarung.

Diese Damen können mit und ohne Begleitung bestellt werden. Möglichst für den späten Vormittag oder den frühen Nachmittag. Die Damen sind ab 20 Uhr berufstätig. Dann habe ich noch eine Kleinigkeit: Die anderen Models würden gerne mindestens im Zweierpack kommen. Sie sind etwas ängstlich, das wird sich mit der Zeit hoffentlich geben. Wir alle müssen halt erst etwas Erfahrung miteinander haben und die spricht sich dann schnell rum. “

„Ja, das ist verständlich.

Ich brauche diese Models jedoch sowieso meist im Viererpack, es kann auch gut mal ein Achterpack oder mehr werden“, beruhigte ich ihn. „Gilt das auch für die Kategorie P?“

„Nein, sie haben lediglich eine längere Bestellzeit. “

„Nun, ich würde sagen, zwei P-Damen für Morgen ab 14 Uhr, wenn es ginge, sechs B-Damen für heute. Wir essen in der Stadt eine Kleinigkeit, unser Fahrer bringt uns um Zwei zurück in die Villa.

Die Damen könnten dann mit. Um Sechs werden sie zurückgebracht. “

„Das lässt sich arrangieren, wo steht der Wagen?“

Ich sagte es ihm, dann fiel mir ein, was ich bei der ganzen Verhandlung beim Don vergessen hatte. „Wir würden gerne für unser Magazin Nachbarn, auch in Italien Aufnahmen machen. “ Ich schilderte ihm genau, um was es dabei geht. Er verstand schnell und meinte, er würde dieser Frage nachgehen.

Ich sagte ihm, es gäbe da eine Pauschale von 200 Mark und Honorar, wenn die Bilder angenommen sind.

Wir waren klar und gingen zum Essen. Es war recht ordentlich, um nicht zu sagen köstlich. Wir hatten uns an die italienische Küche gewöhnt. Der Hauswein war ganz vorzüglich. Irgendwie wurde ich allerdings das Gefühl nicht los, dass wir dem Wirt bekannt waren, wir wurden auf jeden Fall mit ungewöhnlicher Freundlichkeit bedient.

Am Kleinbus von Luigi warteten schon sechs passabel aussehende Italienerinnen. Sie sahen uns mit großen Augen entgegen, es war leicht zu erkennen, was sie dachten. Meine Frauen nahmen sich ihrer sofort an. Ich setzte mich vorne zu Luigi.

Die Heimfahrt ging flott und reibungslos. Dort musste ich erst einmal die Eulen aus dem Schwimmbecken holen. Sie maulten nicht mal, obwohl sie ihren Urlaub sicher auch verdient hatten.

Ich war einfach zu umtriebig, ich musste wissen wie die Mädchen von Don … nein, wie die Mädchen von Cesare funktionieren.

Ich bat Lis, sie zum Warenlager zu bringen. Einkleiden mit Bikinis von Willi. Ich wollte zuerst Aufnahmen am VIP-Pool, mit ihnen machen, auch wenn das Wetter nicht so ganz optimal war, es zogen Wolken auf, aber es blieb warm und das Becken war geheizt. Nach einer kleinen Einweisung ging es los.

Doris und Uschi standen bereit. Kamera – Action! Es lief etwas zäh. Ich feuerte die erste junge Dame an, sie begriff, was ich wollte. Es lief gut. Die Zweite. Sie hatte, wie die anderen auch, zugesehen. Sie machte ihre Sache besser. Die erste Scheu war weg. Die Damen, ganz offensichtlich Amateure, strengten sich bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten an; sie gaben ihr Bestes und das war für die Teens auf alle Fälle gut genug.

Sie sahen recht gut aus, das Können wird noch kommen. Ich war da recht hoffnungsvoll; wenn Cesare, so ohne Vorwarnung, solche Models aus dem Hut zaubern kann, dann könnte das etwas werden.

Während Doris die Filme schnell entwickelte, quatschten wir bei einem kleinen Snack auf der großen Terrasse. Mom, Pop und Gerlinde waren auch da. Keiner fragte nach intimen Details, trotzdem erfuhren wir, dass es sich um momentan arbeitslose Teenager handelte, die auf die Saison warteten, um dann irgendwo als Bedienung oder Verkäuferin Geld zu verdienen.

Es war damals nicht so ganz einfach in Italien.

Die Bilder, wie inzwischen üblich vom Diaprojektor, lösten schnell ihr hellstes Entzücken aus – über sich selbst. Kim gab ihnen einen Scheck für Cesare mit, der sie davon gleich auszahlen sollte. 60 Mark für jede, abzüglich Provision, das war schon ein ordentlicher Batzen Geld für einen angebrochenen Nachmittag.

***

Unser Tischgespräch drehte sich heute natürlich um die Models, die uns Cesare nun wohl auch in Zukunft, auf Anforderung, schicken würde.

Sie werden uns ganz sicher das Leben etwas einfacher machen.

„Die Mädchen sehen ja nicht weltbewegend aus“, stellte Pop fest. „Dafür aber liebenswert wie die Töchter vom Nachbarn. “

„Ich würde sagen, die meisten sind ganz das Girlfriend, von dem Mikel neuerdings gerne spricht, für das neue Magazin“, meinte ich.

Am nächsten Tag kamen, überaus pünktlich, die zwei Premium Damen. Ja, das waren Models wie ich sie aus den USA kannte oder vom Begleitservice in Asien.

Sie waren sehr gepflegt, wussten sich zu kleiden und zu benehmen; sie hatten Geschmack und waren völlig ungehemmt, wenn es um die Arbeit ging. Man brauchte ihnen nur ein Thema vorgeben, es kamen kaum Nachfragen, dann legten sie los. Es war eine wirkliche Freude mit ihnen zu arbeiten. Vor allem aber gefielen sie mir viel besser als die meisten Models in den USA. Sie waren nicht ausgestopft, wie Lis und die Eulen dazu sagen.

Was natürlich nicht besagen will, sie hätten kein Holz vor der Hütte.

Gerlinde und ich machten je drei Shootings. Erst in der eigenen Wäsche, dann gab Lis welche von der IGDuM aus. Auch hier zeigten sie ihren, wenn auch teueren, Geschmack. Beide fielen auch über unsere Kiste mit Dildos her, um sich auf diesem Gebiet ebenfalls zu betätigen. Dass sie die Dildos nicht auch mitnehmen konnten, wie die Wäsche, fanden sie etwas traurig.

Hier konnten wir uns jedoch nicht erweichen lassen. Vielleicht fanden wir da ja noch eine Quelle. Auch eine Lesbenszene, für jeden von uns, bereitete ihnen kein Kopfzerbrechen. Auf jeden Fall, sind sie geeignetes Material für Mikel.

Nach der gemeinsamen Cocktailstunde, zogen die Damen offenbar zufrieden wieder ab. Auch sie bekamen einen Scheck für Cesare und sollten die Abzüge von gestern an ihn übergeben. Ich versprach ihnen, ihre Bilder bei nächster Gelegenheit ebenfalls an Cesare zu schicken.

Als die Damen mit eigenem schickem Sportwagen losbrausten, ging ich ins Büro um Mikel anrufen. Er hatte keine Ahnung von dem Deal, wollte aber morgen kommen, die Bilder ansehen. Ich beauftragte die Eulen, Kopien der Filme zu machen. Ich war sicher der Verlag wollte sie.

Mikel kam um Zehn. Um Halbelf hatte er ein zweites Frühstück hinter und die Bilder vor sich. Um Elf waren sie gekauft, ein Scheck lag auf dem Tisch; Gerlinde und mir rauchte der Kopf.

Drei Sonderausgaben: Italienisches Nachtleben, italienische Teens und italienische Nachbarn standen auf dem Programm. Wenn möglich, auch Berge von Fotos für Girlfriends. Dazu würden sich diese Italienerinnen ja eigen wie sonst kaum wer. Wir könnten da richtig zulangen.

Dann kam er noch mit seinem neuesten Gag raus. In allen Heften soll es in Zukunft eine Seite: One for the Ladies geben. Herren in voller Pracht, nur für die Fiesta in Normalausstattung.

Es lägen viele Aufnahmen vor, er sei jedoch für jedes zusätzliche Bild dankbar. Meine Weiber grinsten nur. Alle Weiber im Hause.

Dann rückte er damit heraus, dass er eigentlich diesen neuen Geschäftspartner gerne kennen lernen wollte. Nicht Cesare, den zwar auch, gelegentlich, er meinte schon den Richtigen.

Ich rief Cesare an. „Bon Giorno Cesare. Ich habe hier einen guten Freund aus London zu Gast.

Wir würden heute gerne ein wirklich gepflegtes Abendessen, im kleinsten Kreise und in der Stadt, einnehmen. Am Hafen vielleicht. Wir wären zwei Damen und zwei Herren. Einen Herrn mit Begleitung könnten wir gut dazu einladen. Mehr wäre uns nicht so genehm. Kannst du das arrangieren. Nicht zu spät vielleicht?“

„Aber sicher Paul. Ich hätte da ein sehr nettes Paar, das euch Gesellschaft leisten kann. Ich kenne auch eine wundervolle kleine Kneipe am Hafen.

Sie ist leider sehr klein, es passen gerade mal 6 Personen auf die romantische Terrasse. Ich rufe spätestens in einer Stunde zurück. Notiere dir schon mal die Adresse. “

Ich notierte, Mikel sah mich etwas ratlos an, ich zuckte nur die Schulter und lachte: „In Italien ist einfach vieles anders. “

Wir sprachen noch über dies und das. Dann kam der Rückruf. Um Sieben, wenn es genehm sei.

Es war uns genehm. Luigi fand das Restaurant auf Anhieb. Er meinte wir sollen ihn einfach anrufen lassen, wenn wir zurück in die Villa wollten, er sei bekannt.

***

Don Rafael und seine Gattin Magdalena, eine offensichtlich heißblütige Neapolitanerin, warteten bereits an der Bar. Kurze Vorstellung, dann geleitete uns Juliano, der Wirt, auf die Terrasse. Sie lag etwas über dem Meer und bot einen bezaubernden Ausblick, wie meine Frauen sofort feststellten.

Ein Tisch war so richtig romantisch, mit Damast und Silberbesteck, Blumen und Kerzen gedeckt. Aus der Küche roch es verführerisch nach Knoblauch und Safran. Ein Bursche schenke Campari ein, ohne Eis, dafür einem Tropfen Tabasco. Lis kuschelte sich an mich, sie war offensichtlich zufrieden mit der Welt. Kim tat dasselbe bei Mikel, auch Magdalena rückte etwas näher an ihren Mann, als sie uns so zufrieden sah.

„Es ist fast eine Schande, ein paar geschäftliche Dinge in dieser Umgebung loszuwerden“, sagte der Don leise.

„Ich muss es aber einfach sagen, ich habe ein Lob von höchster Stelle bekommen. “ Er räusperte sich. „Meine Frau meint auch, dass die Bilder, die wir da sahen, dem entsprechen, was mein Vetter uns versprochen hat. Eher mehr, ich denke da an die so völlig unvorbereiteten jungen Damen. “

„Für mich war nicht so sehr die Qualität der Bilder überraschend, mir gefiel die Frische der Models. Aller Models möchte ich betonen“, antwortete Mikel.

„Die Bilder, die das Team aus den USA mitbrachten, waren vielleicht besser, aber die Models? Ich denke, Don Rafael, hier können wir uns, als Europäer mit Geschmack, ganz eindeutig für Frauen aus Italien entscheiden. Sie werden sehen, was wir da an Zuschriften bekommen werden. Ich kann Körbe voll garantieren. “

„Das würde mich natürlich sehr für meine Landleute freuen, ich selbst bin da leider zu vor eingenommen. Mein Geschmack manifestiert sich nur in meiner Gemahlin, wie sie sich denken können.

„Ich kann sie zu ihrem Geschmack nur beglückwünschen, Don Rafael. “ Ich beugte mich über den Tisch, nahm die Hand von Magdalena und gab ihr einen Handkuss, in den ich alle Würde legte. „Bei so einer bezaubernden Frau hätte ich sicher ebenfalls Schwierigkeiten mit …“ Vorsicht, aufpassen, dachte ich. „… mit dem Vergleich zu anderen Frauen. Mir würde da höchstens meine Gemahlin einfallen, verzeihen sie mir bitte. “ Süßholz — raspel, raspel.

Hier und heute, hielt ich es für angebracht.

Magdalena fühlte sich geschmeichelt, der Don nahm sie in den Arm und küsste sie leicht auf die Wangen, dann fuhr er fort. „Um das aber auch noch schnell hinter mich zu bringen, ein großes Lob kam auch von den Damen, die bei ihnen zu Besuch waren. Alle fühlten sich wohl und bestens behandelt. Ich habe diesen Vertrag inzwischen gelesen, ihre Gäste konnten ihn Wort für Wort bestätigen.

Es dürfte kein Problem mehr sein, die Damen nun auch einzeln zu bestellen, wenn dies einmal notwendig ist. Doch ich sehe, da bringt Juliano die Vorspeisen und der Prosecco kommt ebenfalls. “

Was kam, war eine wundervolle Platte mit überbackenen Austern, mit Dattaris, andern Muscheln und Seeschnecken. Vor allem Lis und Kim fühlten sich sofort in ihrem Element: Meerwasser. Es schmeckte aber auch Mikel und mir. Unter lautem Palaver über alle möglichen Themen, die mit allem, außer meinem Beruf, zu tun hatten, diffundierte die Platte ins Nirwana der Krusten- und Schalentiere.

Prosecco musste nachgereicht werden. Das Brot hielt sich länger. Der Hauptgang, Seeteufel auf Safrancreme, war ein Gedicht. Kein Wunder, er war erst vor gut einer Stunde angelandet.

Wir waren beim Nachtisch, da hatte Don Rafael noch ein Bonbon für mich. „Ach, was ich sagen wollte, Graf Paul, wegen den Aufnahmen zu der Serie Nachbarn, das ist etwas schwierig. Die passenden Familien sind eigentlich nur an den Wochenenden zu greifen, wenn sie dann allerdings …“

„Das ist in Deutschland kein bisschen besser“, lachte ich.

„Wenn es hier kein Problem mit der Kirche gibt, samstags wäre für mich optimal, sonntags wäre möglich, wenn auch ungern. Der Sonntag gehört, wenn immer möglich, meiner Familie. Wir haben dieses Jahr vor, viel von unserer sommerlichen Wahlheimat kennen zu lernen und nicht nur die Küste rauf und runter, sondern auch sehr weit ins Land hineinzufahren. Es soll, wie ich hörte, dort ja sehr schön sein. “

„Das finde ich natürlich ganz toll von ihnen.

Was halten sie davon, wenn wir ihnen für sonntags eine schöne Route ausarbeiten, unterwegs ein paar Mädchen und Jungs, die gerne ein paar Lire verdienen, ein Mittagessen …“ Jetzt lachte er lauthals. „Auf ihre Kosten natürlich, bei irgendwelchen Nachbarn. Dann eine Führung an schöne Orte, von netten Mädchen begleitet, die sich gerne fotografieren lassen – würde das ihren Vorstellungen vielleicht entgegenkommen?“

Lis trat mir vehement auf den Fuß und sah mich auffordernd an, Kim saß ebenfalls plötzlich aufrecht und meinte ruhig: „So was richtig italienisch Familiäres, wo wir die Kinder mitnehmen können? Irgendwo ein schönes Picknick oder eine große Fresserei auf einem Hof, im Schatten uralter Bäume? Meinen sie das, Don Rafael? Wo Paul und, wenn sie dabei ist, auch Gerlinde, unsere zweite Fotografin, mal die eine oder andere Stunde arbeiten, während wir uns um unsere jungen Hoheiten kümmern? Wenn sie das meinen, können wir über die Kosten verhandeln.

“ Sie strahlte jetzt über das ganze Gesicht.

„Sie sehen, Don Rafael, meine Familie denkt jetzt auch schon Italienisch. Zu so einem Sonntag bin ich, wann immer es geht, bereit. “

„Der Verlag könnte sich vorstellen, einen Exkurs mit 100 Pfund zu bezuschussen. Wäre das genug, neben 2 Belegexemplaren und den üblichen Honoraren bei Veröffentlichung?“, schlug Mikel vor.

„100 Pfund? Wie wäre es mit 250 Dollar bei 14 Models, acht bei den Nachbarn, sechs unterwegs und 8 Gästen beim Essen, der Fahrer und die Babys, bleiben ungezählt?“, kam prompt die Antwort.

„Wenn sie noch einen gestanden Mann, für drei, vier Bilder in den Topf werfen, ist es eine Basis, über die man reden kann. Paul, was sagst du?“, entschied Mikel über meinen Kopf hinweg.

„Zwei Bedingungen: Wir können nach entsprechender Voranmeldung bis zu sechs Gäste mehr mitbringen, für — Kim? “

„10 Dollar pro?“, schlug diese vor.

„Sie hörten meinen Finanzminister und, wir müssen eine Garantie für unsere Sicherheit haben.

Dann lege ich auch noch einen Satz Fotos obendrauf. “

Don Rafael stand auf, kam rüber zu mir, gab mir die Hand, sah mir wieder einmal fest in die Augen und sagte: „Cesare wird glücklich sein, bis Freitags 12 Uhr, ihr Einverständnis nebst Sonderwünschen zu hören. Ein Capo wird jeweils die Sicherheit übernehmen, er fährt vorne bei Luigi. Die Mädchen für unterwegs wird er auch unterwegs aufsammeln und dafür sorgen, dass sie wieder nach Hause kommen.

Ich wünsche ihrer Familie viele schöne Wochenenden. “

Meine Weiber hatten ganz verklärte Augen, das kann allerdings auch an den Mengen Prosecco und dem Likör zur Nachspeise gelegen haben. Mikel wackelte begeistert mit den Ohren, er sah sicher schon viele, viele Magazine über Italien, aus der Druckerpresse kommen. Da hatte Don Rafael noch einen Vorschlag:

„Sie hatten letztes Jahr eine recht nette Fiesta über italienische Frauen.

Sogar unser Pfarrer konnte nicht viel dagegen sagen. “

„Das freut mich“, grinste Mikel. „Ich meine das mit dem Pfarrer. Ob er sich allerdings dieses Jahr freut, mit der Menge Bilder gewisser Damen? Ich wage es fast, zu bezweifeln. “

„Ich allerdings auch. Nun, da hat mir meine Frau Magdalena einen Vorschlag gemacht, dem ich, nach Rücksprache mit der Familie, nur zustimmen kann. Er ist ganz simpel und lautet, was kostet es uns, wenn der Verlag eine große italienische Ausgabe von den in Frage kommenden Magazinen in den USA herausbringt.

Es leben einige Millionen Italiener dort. Models aus der hiesigen Gegend werden dort nur angenehm auffallen aber kaum bekannt sein. Die hiesige Kirche hat nichts damit zu schaffen, die dortige noch weniger. “

Jetzt hatte er Mikel flach liegen, er sah aus als müsse er nach Luft schnappen. „Hrm“, räusperte er sich erst mal. „Es gäbe da zwei Möglichkeiten. Eine Teilhaberschaft oder …“ Er nahm Don Rafael am Arm und verzog sich mit ihm ins abseits.

Magdalena lächelte nur.

„Meine Damen, ich bin leider ein schlechter Tänzer, stehe jedoch zur Verfügung. Magdalena, hätten sie Lust? Ich verspreche, ich tue mein bestes, um nicht ihre eleganten Schuhe zu ruinieren und ich beiße nie meine Tanzpartnerinnen. “

Das kleine Ensemble, das weit im Hintergrund vor sich hinklimperte, lief zu Hochform auf. Ich ebenfalls. Ich schaffte zwei Tänze, ohne unangenehm aufzufallen. Dann kam Lis dran.

Nach dem ersten Tanz mit ihr, waren Mikel und Don Rafael zurück. Kim und Magdalena hatten schnell Partner. Mir gefiel nur dieses feiste Grinsen von Mikel nicht so recht; wie ein Kater, der einen unendlichen Vorrat an Mäusen entdeckt hat, denn für mich bedeutet das Arbeit. Viel Arbeit.

Es war nach Mitternacht, als uns Luigi nach Hause brachte. Wir waren alle geschafft. Ich hatte Muskelkater vom Tanzen. Am Morgen erfuhr ich, dass in L.

A. ein neuer Verlag gegründet wird. Er wird Produkte des Verlags, in Italienisch, und Sonderausgaben in Englisch, mit Lizenz herausbringen. Letztere werden hauptsächlich Produktionen der Esmeraldo Studios besprechen, aber auch Berichte über Italien und seine Frauen bringen: Girlfriends for the USA. Mikel ist Vizedirektor. Gerlinde und ich bekamen den Auftrag, dafür so viel wie möglich Bilder zu machen. Es sei ein enormer Bedarf aufgetaucht.

„Das ist okay“, sagte ich brutal.

„Weil ich ja kaum Arbeit habe, muss ich für Gerlinde und mich 20 Mark mehr pro Film haben. “

Mikel war wirklich die satte Ratte. Er gab mir das Gewünschte, Gerlinde bekam sogar 30 Mark. Er wird sich wundern, wenn er unsere Abrechnung sieht. Gerlinde wunderte sich übrigens nichts, sie fiel mir einfach um den Hals und lutschte mich ab. Zum Frühstück, in unserem Haus fällt so was kaum auf.

Erst als Doris und Uschi, nachdem ich ihr Gehalt auch um 200 Mark erhöht hatte, mich ebenfalls ablutschten, wollte Pop wissen, ob jemand Geburtstag habe. Mom wurde erst unruhig, nachdem Marianne und Petra das Spiel wiederholten, bei Gerlinde, denn sie folgte prompt meinem Beispiel. Ich erklärte es. Dann war Mikel dran, wenn auch nicht so heftig, denn er konnte nicht umhin, Mom zu erklären, dass ihre Arbeit ebenfalls höhere Tantiemen abwirft. Dass ihr zu Girlfriend natürlich auch etwas einfallen muss, war ihr geringstes Problem.

Das bekam dafür prompt Kim, Finanzverwalter und Personalchef. Sie muss „der Einfachheit halber“, wie Mom sagte, für die Villa eine Schreibkraft, in Englisch, einstellen.

***

Zum Wochenende probierten wir natürlich die erste angebotene Rundfahrt aus. Die Landschaft in dieser Gegend ist schon herrlich. Alessandro, der Capo, hatte sich an den schönsten und einsamsten Stellen mit hübschen Mädchen verabredet, die für mich teils scheu, teils äußerst freizügig posierten, während meine Frauen die Gegend bewunderten.

Saya hatte heute frei, es waren jedoch genug Fläschchen für die Rasselbande da. Das Mittagessen fand an einem langen Tisch in der fast leeren Scheune eines alten Bauernhofes statt. Es entsprach so ganz dem, was sich nicht nur Lis und ich vorgestellt hatten. Es war uns ein Bedürfnis ein reichhaltiges Trinkgeld da zu lassen.

Dass ein italienischer Haushalt anders funktioniert als in Deutschland, war mir schon vorher klar. Die jungen Ehefrauen und Mädchen, wurden da eher als Mägde gehalten.

Sonntags ließen sie aber schon mal die Sau raus. Zwar ständig mit dem Ehemann oder Verlobten in der Nähe, aber ein Wunsch, von wohl ganz oben in der Hierarchie, verdammte die Herren zum Schweigen. Zu meiner Freude dauerte es aber nicht lange, bis sie das Geschehen ohne weiteren Argwohn betrachteten. Bis zum Mitmachen war es dann nur noch ein ganz kleiner Schritt – der im Enderfolg ja auch Geld brachte.

Abends, im Bett natürlich, kamen wir auf den Ausflug zurück.

Es wurde beschlossen, soweit irgend möglich, jeden Sonntag dazu zu nutzen. Wenn ich mal keine Lust hätte, könne ja Gerlinde mitfahren.

Dann kamen wir auf die Models. „Ich weiß nicht, irgendwie hatte ich das Gefühl, als seien die noch mehr bei der Sache gewesen, noch begeisterter dabei, als unsere Models aus der näheren Umgebung?“, warf ich in die Runde.

„Das kann ich sehr gut verstehen“, wusste diesmal Kim.

„Ich denke da noch an Ban Noi zurück, unser Dorf. Da kannte jeder jeden, aber so viele Gleichaltrige gab es dann doch nicht. Wir sparten damals jeden Baht um, am Wochenende, nach Pattaya zu kommen, wo wenigstens was los war. Oder auf die Insel, wo man mit den Freunden baden konnte, ohne von der Nachbarin beobachtet zu werden. Ban Noi war am Wochenende fast ausgestorben. Ich denke, den jungen Frauen, geht es, so weit draußen auf dem Land, kein bisschen besser.

Da fehlt nur Geld, um in die Stadt zu kommen, wie ich das sehe. “

Wir konnten dieser Erkenntnis von Kim nur zustimmen. Uns brachte das nette Models für Filme, die uns der Verlag, in England und den USA, mit Sicherheit gerne abnehmen wird. Es brachte dadurch aber auch Geld in die Kasse der Models. So war allen geholfen.

Das Seminar der Münchner

Der Bus von Luigi rollte an, gefüllt mit aufgeregten Studentinnen und Studenten.

Bayern. Nicht nur, dass man es sofort hörte, man sah es auch. Wenn die Frauen auch nicht gerade alle Dirndl trugen, einige der Herren hatten auf jeden Fall Lederhosen an. Anstelle der Angestellten, bildeten nun wir ein Spalier vor dem Gästehaus.

Es war ein wunderschöner Tag, Gerlinde und ich hatten die blauen Hawaiihemden an, die Eulen ihre roten Mumus und Pop einen flotten hellen Anzug. Unsere Thais, Kim und Sara, hatten nette, wenn auch einfache Thaikleider an, und Lis einen knöchellangen Mumu, im gleichen Muster wie wir, jedoch in grellem Lila.

Ich war etwas verblüfft, denn ich hatte ihn noch nie bei ihr gesehen. Überhaupt, das fiel mir ausgerechnet heute auf, an Lis war eine gewaltige Änderung vorgegangen: Aus ihr wurde eine elegante Dame. Sie hatte heute auch eine neue Frisur und sie hielt sich kerzengerade. Sie zeigte im tiefen Ausschnitt keck etwas Brust, die hatte nach den Babys ihre Fülle behalten. Ich war stolz auf meine wundervolle Frau aber nicht weniger auf meine Adoptivschwester Kim, einer exotischen Schönheit.

Schorsch, offensichtlich der Sprecher, stelle die Kommilitonen vor, nachdem ich unser Team und mich vorgestellt hatte. Dann verlas Doris die Zimmerbelegung. Entsprechende Wünsche wurden uns zuvor mitgeteilt. Ich bat zum Abschluss alle, um Eins zum Mittagessen in die Mensa zu kommen, dort würde dann auch der Ablauf besprochen und Fragen beantwortet. Die Eulen halfen, wo sie konnten.

Paolo und seine Mannschaft hatte sich Mühe gegeben. Als erfahrener Koch, wusste er ganz genau, das erste Essen ist das wichtigste.

Es entscheidet, ob ein Gast es auch in Zukunft mag oder nicht. Es gab Spezialitäten aus Südtirol. Das Essen war von da an kein Thema mehr, das einer Diskussion bedurfte. Schon gar nicht, da Paolo bayrisches Bier servierte. Es gab zwar auch Wein, dem sprachen aber nur drei Damen und ein Herr zu. Er war wohl der Quotenschwule, wie Gerlinde nicht zu unrecht vermutete.

Nach dem Essen hielt Pop die obligatorische Rede.

Danach kam ich dran und verkündete die Regeln, wie wir sie letztes Jahr aufstellten. Als ich das mit dem Nacktbaden im Pool und unten am Meer verkündete, erntete ich lauten Beifall. Dass unser Haus und der Wellnessbereich für sie gesperrt waren, war ihnen offensichtlich egal.

Den Nachmittag hatten die 14 Herren und 10 Damen frei. Wir führten sie herum und beantworteten noch offene Fragen. Ich sah sehr wohl, dass einige Hände die Temperatur des Pools prüften.

So wunderte es uns überhaupt nicht, dass sich sehr bald die ersten Nackten darin tummelten. Unser Team hatte damit nun gar kein Problem. Nur Lis kam heute nicht. Aus gutem Grund, wie ich am Abend feststellte. Etwas verblüfft war ich nur, als Saya plötzlich ebenfalls auftauchte. Lis hätte kurz übernommen und sie wolle nicht im abseits stehen, teilte sie mir mit. Dann ließ sie ihr Kleid fallen und sprang, mit elegantem Schwung, ins Wasser.

Jetzt ebenfalls nackt. Dass kurz danach auch Sara erschien, hatte ich erwartet.

Der Garten wurde von den Studenten in Beschlag genommen, der Strand bald erobert, dass Paolo das Abendbuffet am Pool aufbaute, wurde mit freudigem Geheule begrüßt. Zum Abendessen wurde auch mehr italienischer Wein getrunken. Die Stimmung war prächtig, wie wir beim Cocktail sehr wohl hörten und sahen.

Am nächsten Tag, Theorie von Pop. Danach Theorie von mir.

Pop wird nun täglich die erste Doppelstunde haben. Das war wenig, aber er war den Sommer über dazu freigestellt. Er sollte aber auch eine Doppelstunde lang die Aufsicht bei den Übungen übernehmen. Die Angelegenheit Don Esmeraldo hatte entscheidend geholfen. Leute mit solcher Rückendeckung, kann man nicht einfach hängen lassen.

Am Nachmittag ging die Praxis los. Kim und Sara verdienten ihr Taschengeld. Die Gruppe war nicht auf den Kopf gefallen. Es gab keine Ausfälle, wenn auch, wohl unvermeidlich, eine Dame und ein Herr wieder mal über Kim stolperten.

Sara hatte es noch schlimmer erwischt: Einer der Studenten drängte sie beim Fotografieren ins Wasser des Pools, nicht absichtlich aber sie war nass, wenn sie außer einer leichten Shorts auch nichts anhatte. Zur Strafe wrang sie die, über seinem Kopf aus. Das war ja keine Berührung und erntete Gelächter.

Meine Studenten hielten mich auf Trab, dazu kamen täglich mindestens zwei Stunden, die ich nur für Mikel fotografierte. Die italienischen Models tanzten nun jeden Tag an.

Sie wurden erst von mir fotografiert, dann von Gerlinde, den Rest der Zeit durften die Studenten über sie verfügen. Die Models hatten längst raus, was gefordert wurde und entsprachen inzwischen völlig unseren Wünschen.

Zu meiner Freude waren bei den Studenten keine Ausfälle zu beklagen, wenn die Begabung auch etwas unter der vom Vorjahr lag. Die abendliche Bildershow, wir haben sie beibehalten, zeigte, dass es höchstens am Fotograf lag, wenn ein Bild nichts wurde.

Die Models, ob Mädchen oder Junge, hatten auf jeden Fall keine Angst sich zu zeigen. Ich erfuhr, dass es wohl in der Nacht auch wieder ganz schön munter im Gästehaus zuging. Das Nacktbaden hatte gewirkt.

Gerlinde und die Eulen hatten sich schnell dem Rhythmus angepasst. Gerlinde fotografierte, während ich Unterricht machte; bei den Übungen teilten wir uns die Studenten auf. Wechselseitig. Unser Programm, von Montag bis Freitag, war gnadenlos für alle.

Beschwerden kamen aber von keinem. Wie im Vorjahr wurde auch an den Wochenenden und an den Feiertagen fotografiert. Sonntags, wenn wir unterwegs waren, war dann Pop gefragt. Die Studenten kamen allerdings auch bald, gut alleine zurecht.

Die ersten drei Wochen vergingen wie im Flug. Wir kamen langsam zu den schwierigeren Aufgaben. Gerlinde und die Eulen brillierten in Beleuchtungstechnik. Wir hatten inzwischen ein Jahr mehr Erfahrung, davon gaben wir schon so einiges an die Studenten ab.

Konkurrenz brauchten wir nicht zu fürchten. Der Markt ist groß. Nach der Erfahrung vom letzten Jahr, würden auch höchstens zwei oder drei der Studenten in unseren Job wechseln. Für die meisten war es eine schöne Zeit, die einen Schein für den Abschluss brachte, vor allem aber auch viel, viel Spaß.

Ende des Auszuges, Fortsetzung folgt. .

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