Der Pornograf IV – 04
Veröffentlicht am 15.11.2024 in der Kategorie AllgemeinGeschätzte Lesezeit: 72 Minuten, 0 Sekunden
Auszüge aus Band 4 (Der Boss)
*** wieder einmal ist es eine (fast) No-Sex Folge
Fortsetzung:
Schon wieder ein neues Projekt
Luigi fuhr uns pünktlich zu der kleinen Kneipe am Hafen. Der Wirt erwartete uns lächelnd. Der Don und Magdalena saßen schon da und schlürften einen italienischen Aperitif. Dabei sahen sie zur untergehenden Sonne, die einen goldenen Streifen ins Hafenbecken warf. Es war wieder mal arg romantisch, vor allem weil die kleine Kapelle leise die dazu passenden Melodien, auf der Mandoline, zupfte.
Auch wir bekamen unsere Drinks.
„Was für ein schöner Abend“, sagte Magdalena.
„Und so kein bisschen romantisch“, murrte ich. Ich mag diese Stimmung natürlich auch, aber am liebsten alleine, mit einer meiner Frauen. Wenn wir diese Romantik auch genießen können. Magdalena verstand das wohl auch so und nahm meine Bemerkung nicht ernst.
„Lasst uns erst mal essen“, sagte der Don. Auch er scheint es mit der Romantik nur zur rechten Zeit zu haben.
„Ein Brief meines Vetters ist mir irgendwie sehr auf den Magen geschlagen. Nicht, weil er mir Sorgen machen würde“, beruhigte er uns. „Er war so völlig unvermutet. Nur meine Frau lachte sich mal wieder fast krank. “
„Wer da nicht lachen kann, mein lieber Mann, der ist krank, krank am Gemüt, und gerade das muss ein Italiener doch …“
„Nach dem Essen, meine Geliebte. Unsere Gäste sollen bis dahin auch ein wenig Leiden.
Wie mir es ging. “
„Dann kann es nur um Amore gehen“, erkannte Lis. Mein Satansbraten hat eine sehr sensible Nase, besonders wenn es darum geht.
Der Wirt erlöste uns vor weiteren Andeutungen. Er brachte die Vorspeise, eine große Platte Frutti di Mare. Das ist eines der Dinge, um meine Frau sofort ruhig zu stellen. Zumindest wenn die Auswahl gut ist. Und wer könnte daran zweifeln, wenn der Don bestellt hat.
Köstlicher Fisch mit noch köstlicherer Soße löste die Vorspeise ab, begleitet von einem herrlichen Weiswein. Auch Gerlinde mampfte und trank. Sie fühlte sich offensichtlich wohl. Zum Nachtisch wurde die Musik der Kapelle etwas lauter, die Bedienung verschwand im Inneren des Lokals. Wir waren alleine.
Don Rafael verputzte schnell seinen Nachtisch, den Lis und Gerlinde, lieber in Ruhe genossen, dann begann er:
„Die Girlfriends hat in den USA eine mächtige Lawine losgetreten.
Es scheint, italienische Mädchen erhalten im Augenblick die gleiche Aufmerksamkeit wie, nach dem Krieg, die deutschen Fräuleins“, begann der Don das Thema des Abends. „Der Verlag hatte zwar eine recht große Auflage gedruckt, die war innerhalb 2 Wochen jedoch restlos vergriffen. Das zweite Heft ist so gut wie fertig, wir werden wohl alle, in einer Woche, Belegexemplare bekommen, wie ich hörte. In diesem neuen Heft gibt es nun einen Artikel, der sich mit dem größten Leserwunsch beschäftigt: mehr Mädchen und mehr Ansicht der Mädchen.
Ich denke sie verstehen, was ich meine. Die Amis müssen scheinbar alles genau sehen, viel Fantasie scheinen sie nicht zu haben. Dabei war doch gerade dies, das Bezaubernde an der letzten Ausgabe. Nun ja, Geschäft ist Geschäft. Der amerikanische Verlag hat sich nun entschlossen, zusätzlich so eine Art Katalog herauszubringen. Nach dem Motto: Ich bin die Gina, unverheiratet und suche einen Mann. “
„Das ist vom Prinzip her eine gute Idee“, erkannte ich sofort.
„Vor vielen Jahren habe ich schon einmal ähnliche Fotos gemacht. Persische Anbahnungsfotos. Da zeigten die Mädchen alles was sie so haben, ein potenzieller Freier sollte ja keine Katze im Sack kaufen, und persönlich kennen lernen war nicht. Die Bilder gingen, je nach Stand der Bemühungen, an den Freier. Das Intimste bekam er erst zu sehen, wenn er seinen Antrag gemacht hat, und die Braut ihn, mit der Übersendung der entsprechenden Fotos, annahm. “
Der Don lachte herzlichst.
Auch Magdalena hatte eine Lachträne im Auge. Nur Gerlinde, sie kannte die Geschichte ja ebenfalls nicht, runzelte etwas die Stirne. Sie dachte, ich würde einen Ulk machen.
„Das ist kein Witz“, rettete mich Lis auch sofort. „Sogar hochgestellte Persönlichkeiten, nahmen diesen Dienst gerne in Anspruch. Die Bilder wirkten sogar. In diesem Falle müssen sie jedoch sicher anderen Bedingungen gehorchen“, setzte sie hinzu.
Mir kamen plötzlich Bedenken.
Nicht wegen der Fotos, wegen dem Verlag, wegen Mikel. „Bevor wir weiter reden, zuerst etwas Grundsätzliches. Ich bekam bisher meine Aufträge von Mikel Down, vom Verlag. Der hängt zwar mit in L. A. drin, aber nur ihn, kann ich als Auftraggeber akzeptieren. Wir haben zwar keinen schriftlichen Vertrag, wegen der USA, aber wir sind Freunde. “
Lis sah mich entsetzt an. So hatte sie das wohl auch noch nicht gesehen.
Doch der Don blieb gelassen.
„Lieber Graf, ich freue mich über ihren festen Standpunkt. Wir wissen, was eine Vereinbarung ist, haben selbst eine und, wir halten uns strickt daran. Das ist der einzige Weg, um unsere Geschäfte in Gang zu halten. Natürlich bekommen sie ihre Aufträge auf dem gewohnten Weg. Ich denke, spätestens übermorgen, wird sie Mikel Down anrufen. Ich habe hier nur eine Abkürzung genommen. Sie sollen keinen Auftrag von mir bekommen, wir hielten es jedoch für richtig, erst einmal die Grundlagen zu besprechen.
Unser Vetter hat nämlich noch keine Ahnung, wie das Ganze vonstatten gehen soll. Ihr Hinweis eben auf die Hochzeitsbilder war da schon ein guter Anfang. “
„Das beruhigt mich dann doch etwas. Sie wollen also nichts anderes, als erst mal unsere Fantasie arbeiten zu sehen. Nun, Don Rafael, das können sie haben. Fassen wir zuerst mal zusammen. “
Der Don atmete sichtlich auf. Er befürchtete wohl, Komplikationen auf sich zu zukommen.
„Da wären also Tausende von Amerikaner, die eine italienische Frau suchen. Kein Wunder für den, der die USA kennt. Tausende müssen es wohl schon sein, wegen hundert Anfragen hätte der Verlag ja kaum so reagiert. Die fast 8000 Leserbriefe, in der Kiste, sprechen dazu eine sehr deutliche Sprache in dieser Richtung. “
Der Don nickte nur. Magdalene sagte lächelnd: „Zwölftausend. “ Damit meinte sie wohl die Heiratswilligen.
Lis hatte den Blick etwas in sich gekehrt. Da arbeiteten sicher bereits die ersten Gehirnzellen.
„Lassen wir mal das Organisatorische weg. Bilder wie in Persien sind wohl auch kaum das Richtige, obwohl? Wir brauchen einen Aufhänger, irgendwas, was das Interesse erweckt“, fabulierte ich.
„Ich denke da mal so ins Unreine“, begann Lis. Der Satansbraten schlug zu. „Das Ganze macht nur Sinn, wenn die Mädchen auch wirklich Interesse an Männern aus den USA haben.
Sie müssen wirklich einen Mann suchen. In diesem Fall muss es doch ein Leichtes für sie sein, eine Art Liebesbrief zu schreiben. Da könnte Mom vielleicht ein wenig redigierend eingreifen, so ein paar Muster, wie wir uns das Vorstellen, wären sicher schnell gemacht. “ Wir hingen an ihren Lippen. Sie trank erst mal einen Schluck, um die Kehle zu befeuchten.
„Das Mädchen kann brav und bieder schreiben, dazu kommen entsprechende brave Fotos.
Wenn ein Mädchen sich eher für weltoffen und frech hält, bekommt sie auch die entsprechenden Fotos. Sagen wir mal knapp an der Schamgrenze. Brief und Bilder, sollen ganz einfach die Frau widerspiegeln, die ihn schreibt. Nach dem Motto: Wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück. “ Der Don nickte.
„Und meinst du, die Mädchen machen da mit? Ich meine, wenn es um etwas intimere, sagen wir besser, frechere Fotos geht?“, warf Gerlinde ein.
Sie hat da inzwischen viel Erfahrung.
„Ich denke schon“, beantwortete ich die Frage. „Das ist aber nur sinnvoll, wenn wir in einem Leitartikel klar sagen, dass es sich nicht um Models handelt, die das professionell und für Geld machen. “
„Ja, so was geht nur mit absoluter Ehrlichkeit“, meinte Magdalena. „Im Enderfolg soll da ja womöglich wirklich eine Ehe zustande kommen, die kann, und darf nicht auf einer Lüge aufgebaut sein.
“
„Richtig“, sagte der Don und nickte schon wieder.
„Dann liegt es an uns, liebe Gerlinde, die richtigen Bilder zu jeder Bewerberin zu machen. Das bedarf natürlich eines Vorgespräches und macht die Arbeit langwierig“, sagte ich.
„Keinesfalls“, vertrat Lis ihren Standpunkt. „Wir werden erst gar kein Risiko eingehen. Ich stelle, ähnlich wie für Nachbarn, einen Prospekt mit Musterbriefen und vielen Fotos zusammen, die zeigen, was wir uns vorstellen.
Nun müssen die Frauen eine Vorleistung erbringen, nämlich den Entwurf ihres Briefes. Dazu können sie sich aus den Mustern Fotos aussuchen, wie sie sich diese, für sich zu ihrem Brief denken. Ihr kennt dann die Richtung, in der es geht. Da fällt mir ein, wir müssen auch Willi informieren. Das ist doch ideal, den Mädchen schöne Wäsche nahe zu bringen. In einem tollen Outfit sind sie auch viel eher bereit etwas mehr aus sich herauszugehen.
Da müssen auch Sommerkleider und so was her. Sucht ein oder zwei italienische Firmen, das kann nur gut für alle sein. Oh, es gibt da noch viel zu bedenken, ich muss dringend mit Mom reden, ich sehe aber alles bereits vor meinem inneren Auge. Don Rafael“, wand sie sich nun direkt an ihn. „Ich bin bereit diesen Prospekt, zusammen mit unserer Mom, in zwei Tagen fertig zu machen. Das bedeutet, dass der Auftrag dazu natürlich auch kommen muss.
Das Finanzielle regelt doch dann der Verlag?“
„Ja schon. Das liegt weit außerhalb meiner Kompetenz. Das Vorgespräch zeigt mir auf alle Fälle, wir sind in den richtigen Händen. Eigentlich so, wie mein Vetter es erwartet hat. Es gibt nun nur noch ein kleines Problem: Es eilt! Das Schlimmste wäre, wenn die Amerikaner ihre Wünsche wieder vergessen, weil sich keiner darum gekümmert hat. Mein Vetter ist bereit mit Flugkurieren zu arbeiten. Für die erste Ausgabe denkt man an etwa 100 junge Frauen, natürlich möglichst hübsche.
Um ganz ehrlich zu sein, sie denken da sogar, für später, an Australien und Kanada, wenn es klappt. “
„Es eilt“, wiederholte ich. „Auch gut. Dann fangen wir eben so schnell wie möglich an. Don Rafael, hat die Familie einen halbwegs guten Drucker? Ich denke da vor allem an Kleinoffset in Farbe. Der Prospekt darf höchstens 16 Seiten, DIN A4 haben. Vorab reichen wohl 1000 Exemplare. Wenn ja, soll der Knabe morgen Abend, um Sechs, bei mir sein.
Er bekommt das Layout, die Texte und die Bilder. Dann hat er die ganze Nacht Zeit. Morgens, zum Frühstück, liegt ein Probeabzug bei ihnen und zwei bei mir. Um Elf ist Freigabe. Am späten Mittag sind die ersten Exemplare da und werden verteilt, der Job von Cesare. Am Samstagmorgen beginnen dann wir mit der Arbeit. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Ich nehme einige unserer besten Studenten dazu. Die verdienen sich sicher gerne ein paar Mark.
Am Sonntag bauen wir weitere Maiden in unseren Landausflug ein. Am Montag können dann die ersten bebilderten Briefe zum Verlag. Lis, es ist noch früh, sei so nett und fahre mit Luigi nach Hause. Sprich mit Mom. Ich bin sicher, wir können diesen Abend bald nachholen. “
„Klar mein Schatz. “ Wenn es brennt, ist Lis da, eines der Dinge, warum ich sie so liebe. „Ich rufe Mom an, dass sie sich schon mal Gedanken machen kann, dann Luigi, dass er mich abholt.
“ Sie gab mir einen Kuss, den anderen die Hand und weg war sie.
„Das ist wohl der Grund, warum wir Italiener immer ein wenig hinterherhinken“, lächelte der Don. „Ich rufe den Drucker an. “
„Wir zwei, Gerlinde, werden morgen Früh, mit den italienischen Models, Musterbilder für die Briefe machen. Das müsste genug aktuelles Material bringen, das Mom um Elf auf dem Tisch haben kann. “
„Das ist gut“, lachte Gerlinde.
„Du machst in bewährter Weise die frechen Fotos. Ich mache Fotos nach meiner Art, Weiblichere.
Das soll keine Konkurrenz sein, sondern den jungen Frauen einfach eine Chance bieten. Es wäre doch gelacht, wenn wir bei dieser Gelegenheit nicht aus dem inzwischen schon fast eintönigen Tagestrott rauskommen. Du musst Mikel nur noch beibringen, dass wir nicht verhungern. “
Der Don telefonierte. Dass seine Frau viel mehr wusste als wir annahmen, kam jetzt raus.
„Soweit ich weiß, soll pro Bildersatz 200 Dollar gezahlt werden. Die Mädchen bekommen nichts, bezahlen aber auch nichts. Sie können die Bilder natürlich später für London freigeben, dann bekommen sie das entsprechende Honorar. “
„Darüber lässt sich reden“, sagte ich. „Den Studenten geben wir 100 Mark. Das reicht, und mindert etwas unsere Vorkosten. “
Der Don kam zurück. Mit dem Drucker war alles klar. „Ich habe auch Cesare angerufen.
Er wird alle Heiratswilligen informieren. Ich fürchte, das wird ein arges Rumoren in der Gegend geben. “
Wir blieben nicht mehr sehr lange. Um Elf waren wir in der Villa. Bei Mom, im Arbeitseck, brannte noch Licht. Sie saß mit roten Ohren an der Schreibmaschine, völlig versunken in ihre Arbeit.
Pop saß in seinem Sessel, las Zeitung und trank Cognac. Er schien zufrieden, wenn er auch maulte: „Da habt ihr ja wieder mal was angerichtet.
Seit Monaten hat sie nicht mehr selbst an der Maschine gesessen!“
„Danke für die gute Idee“, lachte Mom. „Dass es so eilt, ist etwas schade. Jetzt brauche ich aber meine Ruhe. Nimm diesen nörgelnden Störenfried mit raus. Um Eins kann er wieder kommen. “
Das war ein brutaler Rausschmiss. Pop erhob sich lächelnd und kam mit uns. Wir setzten uns ins Wohnzimmer. „Mom wächst gerade mal wieder über sich selbst hinaus“, lachte er jetzt.
„Sie hat ganz dringen einmal wieder eine Abwechslung gebraucht, und ihr habt sie zielgenau erwischt. “
***
Am nächsten Morgen störte ich Mikel mitten in einer Verlagskonferenz. Das Thema dort war natürlich das Projekt aus den USA. Ich hörte den Aufruhr im Hintergrund, als er direkt weitergab, was bei uns bereits lief. Ich versprach ihm hoch und heilig, eine Kopie des Entwurfes zu faxen. Leider könne er nicht weg, erst nächste Woche zur Prüfung.
Dann bestätigte er noch die Preise aus den USA und, dass der Verlag unser normales Honorar, pro Film, bezahlt. Die Bilder würden ja irgendwann und irgendwie auch bei ihnen landen.
Willi fand die Idee mit der Wäsche von der IGDuM prima. Wenn wir es geschickt machen, könne er bei seiner Hauptzielgruppe, wie damals in Japan, genaue Daten erhalten. Solche Unterlagen seien, für jede Werbekampagne, einfach unbezahlbar.
Lis hatte zu dem ganzen Aufstand ebenfalls etwas zu sagen, es hätte mich sonst auch gewundert: „Der Aufstand lohnt sich zwar für die USA, wer aber bitte untersagt uns denn, daraus eine Sonderausgabe für Europa zu machen.
Bräute für Amerika, wäre doch ein netter Titel. Wenn ich da so an Peter denke, dem sollten wir ganz sicher schnellstens ein Heft schicken. Die Idee passt doch prima zu seiner Vorstellung für Sibirien. In Europa können sich die Frauen dann mal überlegen, ob sie lieber eine teuere Partnervermittlung oder so ein freches Heft brauchen, wenn es mit dem Kennenlernen nichts wird. Ich sehe da die bombastische Möglichkeit auf uns zukommen, noch ein paar tausend Bilder mehr zu verkaufen.
“
Willi hörte zu, in seinen Augen blitzte aber erstes Verstehen.
„Du, Willi, solltest es nicht versäumen, dazu einen netten Artikel zu lancieren, der die Schönheit deutscher Unterwäsche lobt. Ich denke Mikel gibt dir für die Spende auch gerne ein paar Seiten gratis. Das macht er doch meist in solchen Fällen“, schlug ich vor.
„Eines ist sicher, man darf euch nicht unbeobachtet lassen.
Ihr seid ein unschlagbares Team, ich frage mich nur, wo ihr immer diese Ideen herhabt. Lis ist doch eigentlich eher der ruhige, gediegene Typ“, meinte Willi noch, bevor ich zu meinen Studenten musste. „Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, dass es bei euren abendlichen Konferenzen im Bett hoch hergeht. “
Das wusste er also auch. Woher nur? Er zog danach sofort los, unser Lager entsprechend auffüllen zu lassen. Per Kurier.
Es ist eigentlich kaum zu glauben, aber alles klappte prächtig. Es wäre leicht zu sagen, dank unseres Fleißes. Ohne die Organisation, die hinter Don Rafael steckt, hätte es mit Sicherheit nicht geklappt. Man kann über diese Familie viel sagen, vieles davon ist auch absolut verwerflich, dass sie es auch versteht, mit völlig legalen Mitteln Geld zu verdienen und dazu gehörig Druck machen kann, das hatten wir bei dieser Aktion erlebt.
Am Samstag hatten wir bereits 32 junge heiratswütige Damen zum Fotografieren. Bei uns in der Anlage. Ich nahm zwei Studenten und zwei Studentinnen mit. Die Besten der Gruppe. Alle waren bereits am Vortag auf die Aufgabe eingestimmt worden, so war es leicht für uns, eine passende Auswahl zu treffen.
Die Briefe waren erstaunlich offen, genauso war es mit den gewünschten Bildern. Die Bandbreite war enorm, wir mussten eher bremsen. Die Magazine waren bekannt.
In den Briefen schilderten die jungen Frauen offen, wer sie sind, was sie sind und welchen Mann sie sich wünschen. Eben all das Zeug, das für einen ersten Kontakt nötig ist. Da nahm keine ein Blatt vor den Mund. Eine Jungfrau sagte es, wer einen Freund hatte und warum jetzt nicht mehr, der sagte es auch. Es waren beileibe keine langweiligen uniformen Texte, jeder Brief war anders. Sicher, es gab einfache, liebe Briefe, es gab aber auch freche Anmache und es gab – das waren die meisten – Briefe, die schlicht sagten, was die jeweilige junge Frau denkt und von was sie träumt.
Wenn ich nicht so gut versorgt wäre, die eine oder andere Heiratswillige hätte ich mir schon mal angeschaut. Ohne böse Hintergedanken, rein aus Neugierde.
Die Briefe mussten für die Studenten übersetzt werden, sie konnten nicht genug Italienisch. Alissa, unsere Friseurin, übernahm das gerne, während sie die Models zurechtmachte. Nun blieb mir nichts anderes übrig als meine Studenten anzupfeifen; sie sollten sich gefälligst Mühe geben und die zu dem Brief passenden Bilder machen.
Zu meiner Freude brachten sie das tatsächlich zuwege, mal besser, mal schlechter. Auf jeden Fall aber sehr brauchbar. Wir fotografierten das volle Programm, frech, soweit es irgend ging. Wer weiß? Wenn es nicht gleich veröffentlich wird – vielleicht später?
Die Eulen legten sich ebenfalls ins Zeug. Sie halfen erst Alissa, dass die Mädchen wirklich prima aussehen. Auch Saya schob Überstunden, um alle einzukleiden. Keiner murrte. Jeder erkannte, dass hier etwas Besonderes lief.
Die Eulen meinten gegen Feierabend, es hätte sie sehr an die Reise erinnert: Stress der Spaß macht. Sie kopierten noch die Bilder, drei Satz, einen für Mom, einen für die Mädchen und einen für mich. Der war nur zur Kontrolle.
Zum Cocktail war Mom fertig. Die Briefe waren redigiert und bebildert. Die Mädchen hatten am Studentenbuffet gewartet, nun bekamen sie Gelegenheit, in der Mensa, so nennen wir den großen Speisesaal im Nebengebäude immer noch, ihre Bewerbung zu studieren.
Es kamen ein paar Änderungswünsche, mit den Bildern waren jedoch fast alle einverstanden. Zwei kamen sich zu brav vor, bei drei war es umgekehrt. Wir hatten genug Bilder zur Verfügung, um alle Wünsche zu erfüllen. Mom hatte mit allen geredet. Anders als in Deutschland, hörten die jungen Frauen auf ihren Rat. Sie respektieren Erfahrung.
Von uns aus war das natürlich schon ein gewaltiger Service, besonders Mom muss da einen extra Scheck dafür bekommen.
Im Augenblick war das aber völlig unwichtig – vor allem für Mom. Als ich ihre strahlenden Augen sah, wusste ich, sie war glücklich. Mit Sicherheit schwirrte da auch ein Roman im Hinterkopf. Sie hatte übrigens auch einen Titel für das geplante Magazin gefunden, simpel und einprägsam: Marry Me! Heirate mich!
Zum Abendessen hatte sich der Don mit Frau angemeldet. Die verständliche Neugierde trieb sie wohl. Als sehr freundliche Geste, wurde bei Paolo ein riesiger frischer Thunfisch abgeliefert.
Das wird in den nächsten Tagen ein Freudenfest. Ein paar Kisten edlen Wein, hatte der Don auch in seinem Wagen. Die kamen allerdings zuerst mal zu Sara, in unsere eigene kleine Küche.
Lis meinte, nachdem sie den Thunfisch sah, jetzt wisse sie, warum er Schwein des Meeres hieße, das hinge offensichtlich mit der Größe und Form zusammen. Sie ging mit zu Paolo. Ich ahnte, warum; Gerlinde ebenfalls, sie sah auf alle Fälle recht erfreut aus.
Sie dachte wohl an Hawaii. Ich bat Sara, für heute Abend auch die Eulen an unseren Tisch zu bitten. Und – es gab rohen Fisch, wenn es auch nur die Vorspeise war. Paolo brachte das, zusammen mit Lis, ausgezeichnet hin. Die gewisse Raffinesse in der Soße fehlte zwar, das konnte man in Italien auch nicht erwarten. Prima und scharf war sie auf alle Fälle.
Gerlinde, die Eulen, Lis, Kim und ich mampften wie in Reisezeiten.
Die Anderen waren erst vorsichtig, außer Pop. Der hatte schon genug davon gehört und schaufelte sich gleich eine große Portion auf den Teller. Es blieb kein Krümelchen bei ihm übrig. Der Don und Gemahlin waren sehr zaghaft, dann kam es wie es kommen musste, es wurde nachbestellt. Die Vorspeise lief dem vorgesehenen Hauptgericht, einem wundervollen umbrischen Schweinebraten mit Oliven und Mandeln, glatt den Rang ab. Eigentlich schade für den Braten.
Nach dem Essen, noch vor dem Nachtisch, ließ sich der Don und seine Frau die Briefe und die dazu ausgesuchten Bilder zeigen.
Beide lasen sehr aufmerksam. Das heute erst etwas ungewohnt aufgeregt erscheinende Wesen des Don, wurde plötzlich wieder voll cool, so wie wir ihn eigentlich kannten. Dann tat er etwas äußerst Seltsames, er gab zuerst Lis und dann Gerlinde einen richtigen Kuss. Nicht ohne vorher zu fragen natürlich. Das sagte wohl mehr über seine persönlichen Emotionen aus, als tausend Worte. Ich kam allerdings auch nicht zu kurz, Magdalena fragte nicht lange, sie handelte und ich ließ es mir gerne gefallen.
Bei den übrigen Tischgästen fiel das Ganze wie üblich kaum auf. Die lasen lieber ebenfalls in den Briefen.
Der Sonntag war etwas hektischer als gewohnt. Die Kinder blieben unter der Obhut von Lis und Kim zu Hause. Meine Frauen fürchteten, es würde einfach zu viel Stress für sie. Nur Saya wollte mit, sie hatte einen großen Koffer mit Wäsche gepackt. Die Eulen und Alissa kamen natürlich mit, zusammen mit zwei Studenten, Lisa und Fritz.
Die Fahrt war gut geplant. Es waren meist fünf junge Frauen, die an einem schönen Platz, oder im Haus eines der Mädchen, auf uns warteten. Wir lasen kurz die Briefe, merkten uns die Art der von ihnen gewünschten Bilder und schon ging es los. Die Studenten konnten heute schon völlig selbstständig arbeiten. Das brachte zum Abend immerhin die Bilder zu weiteren 43 Briefen beisammen. Daneben hatten Gerlinde und ich, noch unsere ganz normalen Shootings, wie jeden Sonntag.
Dann bekamen wir alle ein enormes Mittagessen; Ziegenbraten als Hauptgericht. Saya ließ es sich schmecken, dann besorgte sie sich eine Extraportion und brachte sie Alessandro. Mit einem Schlag war mir klar, was da lief. Saya hatte Anschluss gefunden. Ich merkte sehr wohl, dass die beiden für eine halbe Stunde in der Mittagspause verschwanden. Daher wohl auch der Wunsch, heute mitfahren zu dürfen. Ich werde es meinen Frauen, heute Abend berichten müssen.
Saya kann natürlich einen Freund haben, aber in aller Ordnung. Etwas anderes, konnten wir schon dem Haus gegenüber, nicht verantworten.
Am Nachmittag machten sich Fritz und Lisa einen Spaß daraus, das ganze Jungvolk, unter deren großem Gekicher, vor die Kamera zu bekommen. Ich sah mir bei Gelegenheit die Bilder an – die beiden sind wirklich begabt. Leider hat Fritz einen völlig anderen Berufsweg vor, er will in das Management eines Filmverlages und Lisa will eigentlich Malerin werden.
Sie ist da hoch begabt, sagt Pop. Sie sehe das Seminar vor allem als Hilfe, für das Begreifen des menschlichen Körpers in der Bewegung. Nun hatte sie sogar sehr viel Spaß beim Unterricht, noch mehr Spaß allerdings bei den Übungen. Ein Heimchen war sie auch nicht, wie ich am Pool sah. Die Kommilitonen sahen das sicher ebenfalls so, denn Lisa war sehr beliebt.
Am Montag, die letzte Woche der Studenten und der Models war angebrochen, holte mich Sara aus dem Unterricht.
„Do isch an ganz Komischer. Der sieht aus wie a Kuh die wiederkäut. Im Übrige, will er di spreche. Eile dät’s au. “
Ich ahnte es, es war der Kurier aus den USA, er wollte die Briefe und die Bilder abholen. Immerhin bekamen wir 75 Stück zusammen. Ich sagte ihm, es hätte keinen Sinn, vor nächstem Montag wieder zu kommen, dann hätten wir sicher mindestens 50 weitere Briefe fertig. Ich gab ihm noch Unterlagen von Mom mit, die sie für L.
A. zusammengestellt hatte. Dann bot ich ihm an, er hatte noch eine Stunde Zeit, er könne natürlich etwas zum Essen und Trinken bekommen.
„Mich würden eigentlich mehr die italienischen Mädchen interessieren, von denen da dauernd die Rede ist. Essen bekomme ich im Flugzeug genug“, meinte der junge Mann.
Ich sah ihn mir genauer an, dunkles Haar, schlanke gute Figur – er könnte gut aus einer italienischen Familie stammen.
Ich nahm ihn mit, zu unserem heutigen Schub italienischer Models. Sie waren mit einem Teil der Studenten, unter Leitung von Gerlinde, am Pool in Aktion. Jim, so hieß der Bote, war voll begeistert. Sein Italienisch war allerdings so schlecht, dass die Unterhaltung etwas schwierig wurde. Ich sagte Gerlinde, wer das sei und wann er zum Flughafen muss, dann trottete ich zu meiner Gruppe. Zum Spaß sind wir ja nicht hier. Das Programm, das Lothar, Pop und ich ausgearbeitet haben, muss gnadenlos eingehalten werden.
Von Mikel war inzwischen ebenfalls ein Echo da. Ich hatte ihm nicht nur den Prospekt gefaxt, sondern, noch am Samstag, eine Auswahl der Briefe mit den passenden Bildern. Mom und Lis hatten dazu ihre Ideen für die europäische Ausgabe aufgeschrieben und Willi fragte an, wie das denn mit Anzeigen wäre. Das war offensichtlich genug Material, um in London die Hölle ausbrechen zu lassen.
„Wer hat das denn nun schon wieder ausgekocht“, kam ein Fax in extra großen Lettern zurück.
„Ich wette, Lis hat da die Finger drin. Wir sind leider nicht ganz so schnell, es gibt halt sehr viele Projekte, die unserer Führsorge bedürfen, aber Marry Me! hat alles an sich, was ein Knüller so braucht. Auch die Idee mit Bräute für Amerika verspricht ein Knaller zu sein. Wir fürchten, dass mehr als 50% der Auflage von Frauen gekauft wird. Die moderne Frau muss doch wissen, was die Konkurrenz macht. Wir kaufen beide Titel für je 2500 Dollar.
Die Rechte an der Idee eingeschlossen. Streitet euch gefälligst selbst darum. Uns interessiert im Augenblick hauptsächlich, haben die Italienerinnen die Texte alleine geschrieben? Die Bilder sind im Übrigen zu gut um nur für Marry Me! und die Bräute verwendet zu werden. Lasst euch was einfallen, es muss ja nicht sofort sein. Der Verlag bedankt sich, für die gelungene Idee. Bis Donnerstag. Mikel. “
Das war ein tolles Thema für die Cocktailstunde.
Es wurde noch lange diskutiert, was man für Marry Me! noch alles tun könnte.
Zum Abendessen gab es übrigens Thunfisch. Leider nicht mehr roh, dazu war er nicht mehr frisch genug, aber für riesige Steaks, frisch vom Grill, mit reichlich Knoblauch, dazu eine leckere Sauce. Die Steaks legten sich gerne um unsere Hüften. Bei den Models und den Studenten gab es dieses lukullische Mahl ebenfalls. Wir hörten sehr wohl das Freudengebrüll, als Paolos Mannschaft servierte.
Abends im Bett, bekam ich von Lis die Information über das Abenteuer von Saya. Das arme Mädchen brauchte etwas Trost; wie sich herausstellte, war der Capo auch ein Arschficker. Italiener eben. Lis klärte Saya auf und, sie solle doch auch mal mit den Eulen reden, die hätten da einschlägige Erfahrung. Im Übrigen hatte Saya sehr wohl die Vorgehensweise von Sara angenommen: Spaß muss halt mal sein, was Ernstes aber nicht.
Motto: Es gibt genug Kerle auf der Welt. Wie kann ich da wissen, ob er der Richtige ist?
Es stellte sich heraus, dass auch Alessandro seinen Job sehr ernst nimmt. Er hatte Saya erklärt, die nächsten 5 Jahre käme für ihn keine Heirat in Frage. Capo ist ein gefährlicher Job, wie wir wohl wussten. Selbst beim Sonntagsausflug war er für uns ja verantwortlich, und böse Buben gibt es viele.
„Saya meint, solange er ihr nicht dumm komme, sei sie gerne bereit auch mal seinen Sonderwünschen nachzukommen.
Es sei im Übrigen abzusehen, dass es wohl höchstens einmal im Monat sei und kaum mehr als für eine Stunde“, wurde ich von Lis informiert.
„Wir alle leben irgendwie vom Sex und der Liebe“, erklärte ich. „Saya hat unsere Zwillinge brav versorgt und sie tut es noch. Alle Nebenarbeiten tut sie, ohne dem geringsten Anlass zum Klagen. Verdammt, warum soll sie dann ihr Privatleben nicht ebenfalls haben können. Wenn sie Alessandro nun mal mag, dann ist es unsere Pflicht dafür zu sorgen, dass sie nicht nur alle vier Wochen, eine Stunde mit ihm hat.
Sara nimmt sich immer die ganze Nacht. Ich spreche bei nächster Gelegenheit mit dem Don. “ Meine Frauen fanden das richtig.
„Wir zwei haben auch schon eine Woche lang nicht mehr“, fiel mir dann ein. „Heute hätte ich richtig Lust auf dich, geliebte Kim. “
„Ich habe keine Einwände“, gestattete es Lis. Kim und ich verschwanden in ihr Zimmer. Ich musste zuerst mal wieder mit ihr ein paar Kerzen (die Neuen von Mom) für ihren Buddha anzünden und eine thailändische Litanei von ihr anhören.
Dann wurde mir erklärt, Buddha sei zufrieden mit unserer Familie und nun wolle sie endlich mal wieder den Tiger rauslassen. Es wurde nur ein zahmer, dafür ein sehr langer, liebevoller Tiger. Bei Sonnenaufgang gingen wir wieder rüber zu Lis. Die war schon wach und las.
„Ach, da seid ihr ja schon“, wurden wir begrüßt. „Guten Morgen allerseits. Mir ist da was eingefallen: Paul, am Mittwoch kommen doch der Vertreter des Oberkults und der Dekan.
Kitty müssen wir wohl nicht anrufen, ich habe mit den beiden VIP-Damen geredet. Die haben nichts gegen eine kleine Affäre, wie sie sagen. Sie würden uns auch gerne bei der Party helfen. Nur immer VIP zu sein, sei auf Dauer langweilig. Das ist es aber gar nicht, was ich sagen wollte. Was hältst du davon, wenn du und Gerlinde, meinetwegen auch Fritz und Lisa, heute und morgen, nach dem Unterricht, eine Überstunde einschiebt. Cesare soll ein Dutzend Heiratsmädchen, um Vier, schicken.
Dann hat Mom genug Zeit mit ihnen zu plaudern und ihr könnt sofort nach dem Unterricht anfangen. So hast du über die Prüfungszeit den Kopf frei. Am Samstagnachmittag lassen wir uns Termine in der Nähe geben, und Sonntag, wie gewohnt, kommt die Landpartie. “
„Ja“, stimmte ich, etwas verschlafen, zu. „Das ist sicher das Beste. Kannst du bitte Cesare anrufen? Ich hoffe doch, dass da noch genug junge Frauen auf der Warteliste sind.
“
„126, bis jetzt. Ich habe gestern dort angerufen“, wusste Lis.
„Jürgen und seine Pippina haben so gut gearbeitet, was meint ihr, soll ich ihn als dritten Fotograf mitnehmen, zum Studentenhonorar?“
„Am Sonntag? Wenn er und Pippina wollen, ich denke ich bleibe noch mal hier, bei den Kindern. Kim, du solltest aber mit. Alissa hat da irgendwas mit der Familie und kann nicht. Wegen der Frisur und so.
Die Mädchen müssen aber hübsch gemacht werden. “
„Ja, das weiß ich schon …“
Dann plapperten meine beiden über Personalkram und solche Dinge. Ich drehte mich rum und schlief noch eine Runde. Um Sieben erwachte ich durch den Lärm am Pool. Es würde nun wohl auch bald leiser dort zugehen. Bei den Studenten ließen wir es halt durchgehen. So richtig gestört fühlte sich bisher keiner.
Die letzten beiden Tage waren hart.
Willi und seine Mannschaft mussten ebenfalls hart ran. Nun, wir verdienen alle eine Menge Geld, da ist es absolut legitim, dafür auch zu arbeiten. Schwaben haben da kein Problem damit. Wegen der erneuten Überstunden, am Dienstag und Mittwoch, wurde nicht debattiert, sie wurden einfach gemacht.
Pop hatte beim verspäteten Cocktail aber noch eine Idee: „Kann dieser Cesare wohl für Freitag, ein Paar dieser Heiratsmädchen beischaffen? Ich denke wir können es wagen, sozusagen als besondere Leistungsprüfung und freiwillig, diese Aufgabe mit einzuschieben.
“ Lothar fand die Idee gut und so wurde es einfach beschlossen.
***
Donnerstag. Nicht nur der Staatssekretär und der Dekan waren pünktlich, auch Mikel kam schon früh. Nicht erst mit der Nachtmaschine. Während die Herren aus Stuttgart sich noch frisch machten, konnten wir mit Mikel das Wichtigste kurz durchkauen. Er hatte schon Nachricht aus den USA; die Briefe waren angekommen und fanden die allgemeine Zustimmung. „Um nicht von Begeisterung zu reden“, fügte er hinzu.
„Bei uns schwirren natürlich auch alle Köpfe von dieser neuen Idee. Wir sind uns im Klaren darüber, dass so ein Projekt nicht sehr lange lebt, aber wer weiß? Die Fiesta war ursprünglich auch nur für vier Sonderausgaben im Jahr geplant. “
„Bei uns kommt jetzt langsam wieder ein wenig Luft. Du denkst aber daran, in drei Wochen ist Dänemark dran?“, erinnerte ich ihn.
„Na klar, dann noch ein Seminar, dann Sibirien und dann Hawaii.
Ich hoffe nur, du fällst nicht aus. Das könnte zur Katastrophe werden. “
„Ich will ja nicht lästern, aber das Gefühl lässt mich nicht los, dass wir unter besonderem Schutz stehen. Die Gnade der Kirche haben wir hier auf alle Fälle, da hat nicht nur Lis mit einer guten Idee dafür gesorgt. Dann haben wir gleich zwei Buddhas im Haus, bei einem darf ich immer mal wieder die Kerzen anzünden. Und dann ist da auch noch Pele, die Feuergöttin, nicht meine Tochter.
Lis schwört Stein und Bein, wir stünden unter ihrem besonderen Schutz. Ich glaube sie betet manchmal an sie, das ist nun allerdings ihre Privatsache. “
„Ja, wer so gut beschützt ist“, lachte Mikel. „Ich habe da noch einiges Geschäftliches, auch ein paar Schecks. Bitte lasst uns das am Samstag erledigen. Mir brummt der Kopf von der vielen Arbeit. Noch nicht mal die Grüße meiner Frau habe ich ausgerichtet. Es sei hiermit nachgeholt.
Ich würde mich sehr gerne, noch lieber zusammen mit Kim, ganz einfach in den kommenden Partyrummel stürzen. Zum Abschalten einfach. Zu Prüfung stehe ich natürlich zur Verfügung. “
„Ist doch klar“, kam ich seinem Wunsch nach. „Ich werde mich nächste Woche einen Tag fallen lassen. Faulenzen und mich nur um Lis und die Kinder kümmern. Wegen Kim … da musst du schon selbst mit ihr reden. Ich nehme an, du hast wieder den üblichen Freibrief von Jane bekommen.
“ Er nickte.
Dann war es auch schon Zeit zum Cocktail. Lisa und Fritz waren als Vertretung der Studenten dabei, Anita als die der Models.
„Ich grüße sie Graf Paul!“ Kam mir der Staatssekretär schon entgegen. „Ich habe mir erlaubt, mich ein wenig umzusehen. Prächtig, kann ich da nur sagen. Wie ich sah, wurden die Studenten wieder gut gedrillt. Ich begrüßte auch schon … Ach da ist sie ja.
“ Er gab Gerlinde die Hand. „Eine reizende Kollegin haben sie da. Hagemann war doch der Name? Nochmals guten Tag, Gnädigste. “
Gerlinde errötete leicht, aber nur kurz. „Er ist es immer noch, Gerlinde Hagemann. Der Name, meine ich. Erfreut sie nun offiziell begrüßen zu können. Nicht so in Arbeitsklamotten. Aber fotografieren kann ein ganz schön schmutziger Beruf sein. “ Im Hintergrund grinste Willi. Was der wohl jetzt dachte. „Es bleibt nicht aus, manchmal auf unsauberem Boden zu knien“, vollendete Gerlinde ihren Satz.
„Auf dem Rasen ist es auch nicht viel besser“, fügte sie noch an.
Rasa und Donna, die derzeitigen Rottweiler VIP-Damen, kamen prächtigst gewandet; Kim und Sara wieder in Seidenkleider und Saya hatten sich ebenfalls festlich, im persischen Stil, angezogen. Ein weißes Kopftuch unterstützte dabei ihr leicht exotisches Aussehen.
Sara und Saya, assistiert von Giovanni, servierten Getränken. Champagner natürlich. Wünsche aus der Bar wurden gerne erfüllt. Rasa und Donna, zusammen mit Doris und Marianne, servierten die Häppchen.
Das Haus bot alles auf, was seine Gäste erfreuen konnte und was die Küche hergab. Die war instruiert und hatte vorgesorgt.
Der Staatssekretär und der Dekan fühlten sich geschmeichelt. Sie nahmen an, der ganze Zauber sei nur für sie. Meine Familie hatte jedoch beschlossen, sich selbst ein Fest zu geben. Wir hatten schließlich ganz schön geackert. Inzwischen war es schon Juli.
Uschi und Petra, sie waren selbstverständlich auch da, reichten, etwas später, wohlriechende feuchte Tücher, wie wir es aus Asien kannten.
Es war warm und die Hände, trotz der vielen Servietten, doch klebrig von den Häppchen. Sie übernahmen dann auch das weitere Anbieten. Rasa und Donna wurden bereits von den Ehrengästen sehr in Beschlag genommen. So war es allerdings auch gedacht.
Zum Abendessen hatte Paolo wieder einmal alles aufgeboten, was der Markt und seine guten Beziehungen hergaben. Es gab nach den üblichen Antipasti und den Spaghetti, für den der mochte, Spezialitäten aus dem Meer und von umbrischen Schweinen.
Es war ein gewaltiges Schwelgen.
Die Studenten und Models bekamen natürlich das Gleiche, wenn auch nicht gerade die besten Stücke. Wie ich wusste, herrschte bei ihnen jedoch die Meinung vor, ein großes Stück aus der Schweineschulter schmecke viel besser als eine Scheibe Lende, ein paar Sardinen, besser als ein Stück Seewolf. Studenten haben meist Hunger, da ist eine große Portion halt auch viel wichtiger als für uns Feinschmecker. Bei einer Scheibe Lende blieb es aber nun auch nicht.
6 Uhr morgens. Die Sonne schien wie fast an jedem Tag. Meine Frauen waren wach, ich auch. An der Türe zum Kinderzimmer klopfte es leise. Ein Zeichen von Saya, dass die Kinder munter waren. Lis ging rüber. Unsere Sprösslinge wollten fertig gemacht und dann gefüttert werden. Es gibt sofort Geschrei, wenn nicht beide zugleich drankommen. Wie man sie sich zieht, hat man sie, kommentierte ich das mal. Ich war danach froh, dass mir meine Frauen nicht die Augen auskratzten.
Auf ihre Kinder ließen sie nichts kommen.
Unterdessen erzählte mir Kim, die arbeitslosen jungen Frauen kämen nicht nur verblüffend gut voran, sie kämen am Mittwoch, nach dem Unterricht, auch mit Freuden zu uns heraus. Ich nahm es nur zur Kenntnis, denn meine Gedanken waren bereits bei der Arbeit.
Wir hatten während der Prüfung beinahe einen Totalausfall. Dietmar stürzte von einer Leiter, als er besonders gute Aufnahmen bei der Modenschau machen wollte.
Kim und Alissa nahmen sich gleich seiner an. Es war dann doch nicht so schlimm. Da er eigentlich recht gut ist, schusterte ich ihm eine Chance mit den Italienerinnen zu. Ich habe da ein wenig gemogelt, ich sagte ihm, welche Art Bilder er machen solle. Er machte sie ganz prima und nur das zählt – finde ich.
Pop und Lothar waren nach der Prüfung wieder mal die Glücklichsten. Das Ergebnis war einfach enorm.
Wir hatten auch den Pas de Paul in der Pflicht. Die freiwillige Kür mit den Italienerinnen setzte aber das Tüpfelchen auf das i. Der Staatssekretär und der Dekan waren immer dabei, versehentlich auch mal bei den Models, als diese Prüfung in Schönheitstanz hatten. Keiner sagte etwas dazu.
Die endgültigen Noten trieb Pop eine Träne ins Auge und Lothar war völlig fassungslos. Dass alles mit rechten Dingen zuging, hatten die alten Prüfungshasen selbst gesehen.
Um es kurz zu machen, wir hatten vier Eins plus, siebzehn normale Einsen, der Rest waren glatte Gut. Keine Note war schlechter. Die Eins plus resultierte aus dem Shooting mit den Italienerinnen. Die waren übrigens sehr zufrieden mit den Bildern. Sie bekamen natürlich ebenfalls jede einen Satz mit.
Die Abschiedsparty der Studenten, wieder mit einem enormen Buffet, war aus gegebenem Anlass, noch fröhlicher als im letzten Jahr. Sara verschwand diesmal jedoch nicht, dafür zwei Eulen.
Das ist natürlich die absolute Privatsache unserer Mitarbeiterinnen. Es fiel uns eigentlich nur auf, weil wir uns halt um unsere Leute auch kümmern; es sind längst nicht mehr nur Mitarbeiterinnen, es sind auch Freundinnen. Von uns allen.
Am nächsten Morgen wurde es nochmals hektisch; Mikel und Willi kauften Fotos. Die Models und die Studenten bekamen Plastiktüten mit Proviant und Getränken mit. Sie waren um Zwölf bereits auf dem Weg zum Zug.
Ein kompletter Liegewagen war für sie reserviert. In der Anlage herrsche plötzlich Ruhe. Himmlische Stille.
Die Herren aus Stuttgart, Lothar und Frau sowie die VIP-Damen, wurden heute alle im VIP-Bereich versorgt. Vom Kinderzimmer aus sah ich, dass sie sich dort auch im Pool vergnügten. Die Herren hatten bis Montag gebucht. Es muss ihnen im letzten Jahr gut bei uns gefallen haben. Kim gab ihnen gerne ein Upgrade in den VIP-Bereich.
Das kostete uns nichts und mache alle glücklich. Auch Lothar fühlte sich dort sehr wohl, wie ich später erfuhr. Ich denke vor allem auch deshalb, weil seine Frau von diesem Bereich sehr angetan war.
Das Mittagessen für die Mannschaft, zu der wir heute auch Mikel zählten, fiel etwas einfacher aus. Nach der Fresserei an den letzten beiden Abenden waren wir alle eher froh dafür. Dafür schockte mich Mikel, der inzwischen mit Kim die Abrechnung gemacht hatte.
„Die Diafilme sind zwar teuer, aber da so Mengen von Papierabzügen entfallen, rechnet sich das schon. In Stuttgart habt ihr dafür mit Sicherheit ein paar Kilometer Papier verbraten“, meinte er bei seiner zweiten Portion Spaghetti Vongole.
„Das verstehe ich nicht. Roland und Lisl kommen am Montag, sie machen die Abrechnung mit dir ja direkt. Lisl wird die Unterlagen mitbringen. Da es keine Beschwerden gab, ging ich davon aus, dass alles läuft.
Onkel Franz macht stichprobenweise Kontrollen, ich habe aber, wie gesagt nichts gehört. “
Mikel prustete los. „Jetzt weiß ich, was es bedeutet, sein Geld im Schlaf zu verdienen. Ich habe den Stuttgartern 10 neue Bilderbücher, mit jeweils inzwischen 450 Stück Auflage geschickt. Ich mache ja auch die Sätze von Willi, die er mir schickt, das sind inzwischen auch 250 alle 14 Tage. Dein Roland hatte mal angerufen, weil irgendwas bei einer Bestellung nicht klar war, da schimpfte er, weil es uns scheinbar nicht möglich sei, eins und eins zusammenzuzählen.
Es war peinlich genug, dass er Recht hatte. Meine Leute hatten glatt eine Null am Ende vergessen. Bei dieser Gelegenheit sagte er, so mehr als Nebensatz, er hätte genug Arbeit mit den Bildern von Willis Kunden am Hals. Er käme kaum mehr vor Elf nach Haus, dafür würde er schon um Sechs anfangen. Da muss ja richtig was los sein. “
„Oh Scheiße“, musste ich mir Luft machen. „Der Halbdackel hat natürlich nichts gesagt, hier wird er mir dann einen vorweinen aber gleichzeitig grinsend eine saftige Überstundenabrechnung mitbringen.
Aber sag, war denn alles Okay, was du von ihm bekamst?“
„Wir hatten keine Beschwerden, von den Kunden hörte ich auch nichts. Ich glaube, auf deine Mitarbeiter ist mehr Verlass als auf die von Willi. Ich bin mal gespannt, wie seine Mickimaus funktioniert. Ich hoffe so gut, wie er es sich wünscht. “
„Kim, Lis. Habt ihr gewusst, dass in Stuttgart soviel los ist?“, wollte ich von meinen Frauen wissen.
„Keine Ahnung“, gestand Lis.
„Keine Beschwerden … jetzt, wo du es aber sagst, ja“, sagte Kim. „Es tut mir Leid dir nichts gesagt zu haben, die Rechnung für Verbrauchsmaterial ist enorm hoch. Lisl und Onkel Franz haben sie abgezeichnet, so habe ich sie natürlich bezahlt. Zu meiner Schande muss ich aber sagen, ich habe nicht mal nachgedacht. “
„Mach dir nichts draus, mein Schatz.
Was sagen denn die Rechnungskopien, die von Stuttgart aus rausgingen?“
„Noch mal Schande. Ich habe im Begleitbrief gelesen, dass die Rechnungen bezahlt seien, die Bilder an die kleinen Verlage gehen ja sowieso per Nachnahme raus. Gebucht, fertig. Es ist halt viel, das anfällt. Tut mir Leid. “ Kim sah wirklich wie am Boden zerstört aus.
„Meine Liebste, es ist wohl wirklich auch zu viel für dich. Ich hoffe, dass Lisl das bald alleine bringt.
Dann brauchen wir in Zukunft nur noch die Abschlusszahlen zum Monatsende. Kontrollieren müssen wir natürlich schon, das soll aber der Steuerberater machen, zu was verdient der sein Geld“, versuchte ich Kim etwas zu trösten. Es lag mir ja nichts daran, sie fertig zu machen. Sie arbeitet wirklich genug.
„Die Quartalszahlen habe ich so in etwa im Kopf“, sagte sie mit einem kleinen Lächeln. „Es war etwas über 2 Millionen. Die Unkosten lagen bei 1,5 Millionen, die Gehälter sind da drin.
“
„Ich will ja nicht meckern, du hast das schon im Griff, wie ich sehe, so manchmal würde ich aber schon gerne wissen, wie arm wir sind. Wichtig ist auch zu wissen, was ihr da wohl wieder verdient habt. Euere Aktion Hilfe für Arbeitslose muss ja einen Grund haben. “
„Jawohl großer Meister, ich werde dir jeweils zum Zehnten eine pauschale Bilanz vorlegen. Das schaffe ich gerade noch.
“ Kim lächelte endlich wieder. „Auch was an uns ausbezahlt wurde. “
„Wenn Roland und Lisl so unheimlich gewühlt haben, wie ich aus euerer Quatscherei entnehme“, schaltete sich nun Lis ein. „Dann sollten wir ihnen für die 14 Tage Urlaub eine Juniorsuite gönnen. “
„Und den VIP-Status“, fügte ich hinzu. „Das haben sie sich dann auf alle Fälle verdient. Geht das, Kim?“ Es wurde gehend gemacht.
„Was ist eigentlich mit den Gemälden der beiden, Mikel?“, fiel mir ein.
Eine gute Gelegenheit das Thema zu wechseln.
„Wir sind jetzt mit dem zweiten Band fast fertig. Sie verkauften sich verblüffend gut. Ihr werdet lachen, vor allem nach Japan. Aber eigentlich sind wir völlig von meinem Hauptthema abgekommen. “ Er griff in seine Tasche. Meist bedeutet dies Arbeit, oder eine Überraschung. Er gab Mom und Kim ein paar Umschläge. „Fällige Schecks. Wie ich gerade mitbekam, verdient ihr ja sonst kaum was“, kommentierte er es.
Dann gab er Gerlinde und mir auch noch einen Umschlag. „Geld aus den Bilderbüchern und Bonus aus den USA. “ Dann gab es unvermutet für Lis auch noch einen Scheck: „Aus den USA, für deine Initiative. Es hat sich rumgesprochen. Dann habe ich hier noch einen Scheck für Beatrix Mai, für besondere Betreuung heiratswütiger Italienerinnen. Dein Sohn hat eine Eingabe per Fax gemacht, die USA haben sofort zugestimmt. Sie konnten die ersten Ergebnisse ja sehen.
Es ist der absolute Knüller. Wenn sich das nicht verkauft, auch an Menschen, die nie ein Pornoheft in die Hand nehmen würden, dann … dann habe ich meinen Beruf verfehlt. Die USA planen eine Auflage, wie sie sonst nur in der Regenbogenpresse zu finden ist. “
Wir schauten in unsere Umschläge. Mom und Lis lächelten glücklich. Gerlinde grinste impertinent, dabei sah sie mich an. Sie wird doch nicht … Nein sie wollte nicht, es war eher Verlegenheit.
Es ging mir am Anfang genauso, als das viele Geld plötzlich reinkam. Es war natürlich auch Glück, einen solventen Verlag erwischt zu haben.
„Womit wir zum aktuellen Thema kommen: Bräute! Habt ihr da schon Ideen ausgebrütet?“, übernahm Mikel wieder das Wort.
„Nein“, sagte ich brutal. „Wir sind noch mitten drin, die Fotos für das erste Heft zu machen. Lass uns die Reaktion abwarten, dann wird meine Frau Lis wieder zuschlagen, meine Mom wird vor Ideen sprudeln und meine liebste Kim wird dir mit Forderungen den A … aufreißen.
Das ist die übliche Vorgehensweise in diesem Hause. Wenn dir das nicht passt, dann könnte ich dir vielleicht ein Gespräch mit Pop empfehlen. Der ist stets still im Hintergrund, unterschätze ihn aber nicht, was Rechtsdinge angeht, da ist er ein ganz Brutaler. “
Pop verschluckte sich an seinem Getränk. Cognac wie ich vermute, Mom verkniff sich ein Lachen, das Lis bereits in ihr Gesicht gezaubert hatte. Nur Kim ergänzte grimmig: „Mit absoluter Gewissheit!“
„Tut mir Leid“, entschuldigte sich Mikel auch gleich, der geballten Abwehr des Hauses Oktober gewahr.
„Ich sehe ja ein, dass ihr etwas im Stress seid. Lis!“ Er wusste natürlich genau, wo jetzt Hilfe zu erwarten ist. „Lis, vielleicht kommt dir eine klitzekleine Idee, bis ich wegfahre. So mit leeren Händen zurück nach London …“
„Ich habe ja schon eine Idee, sie muss aber noch reifen und dann besprochen werden. Jetzt sind aber erst mal Gerlinde und Paul gefragt. Die neuen Heiratsmädchen sind da, sagte mir gerade Sara, und Saya sagt, meine Kinder sind wütend, dass du sie noch nicht besucht hast.
Frag nicht warum, es sind Oktoberkinder. “
Lis hatte es geschafft, die Tafel aufzulösen. Was für eine Idee sie hat, da war ich schon sehr gespannt. Jetzt lag erst mal wieder Arbeit an. Während Mom noch die neu mitgebrachten Briefe durchging, bereiteten Alissa und die Eulen die Mädchen schon mal vor. Saya sorgte für das Einkleiden, dann kam das Okay von Mom und die Angabe welche Fotos, für wen benötigt wurden.
Nach zwei Stunden waren wir mit der Arbeit durch, es lief fantastisch. Das lag mit Sicherheit auch daran, dass die Mädchen schon einige Bilder der Kolleginnen gesehen hatten. Ich konnte das aus Bemerkungen schließen.
Paolo hatte ein kleines Buffet für die Models gerichtet. Er war mehr oder weniger den ganzen Tag am kochen und hatte Vorräte für alle Gegebenheiten. Die Mädchen schlugen zu, während die Eulen die Abzüge machten.
Danach hatten sie Zeit ihre redigierten Briefe, mit den Bildern zusammen, nochmals durchzulesen. Diesmal kam nur ein Bilderwunsch, frecher war gefragt. Dann zogen sie zufrieden mit ihren Abzügen wieder ab. Heute war es ein sehr leichter Tag für uns alle.
Zum Cocktail rückte Lis mit ihrer Idee heraus: „Was passiert eigentlich, wenn die Bräute für Amerika erschienen sind?“, fragte sie Mikel, ganz harmlos tuend.
„Was soll geschehen? Hoffentlich klappt es mit ein paar Ehen, das wäre nicht nur den Mädchen zu wünschen“, meinte er.
„Sonst ist es euch aber wohl egal?“, bohrte sie nach.
„Was soll sonst auch sein, ein paar Leserbriefe vielleicht, fertig. “
„Oh ihr armseligen Männer“, stöhnte Lis entsetzt. Mom wurde aufmerksam. Sie ahnte, dass da gerade eine Idee geboren wurde. „Du hast doch selbst gesagt, ihr fürchtet, dass die halbe Auflage von Frauen gelesen wird. Nun? Und? Glaubst du, die sterben nicht vor Neugierde, was aus der Aktion geworden ist? Ich bin selbst schon sehr gespannt, was da rauskommt.
“
„Das verstehe ich schon“, reagierte Mikel. „Was willst du damit aber sagen? Rück schon raus damit. Du hast wieder eine Idee. “
„Ganz simpel: die Abenteuer der Bräute. Paul findet mit Sicherheit ein, zwei Fotografen in seinem Seminar auf Hawaii, die sich gerne ein paar Mark mit Bildern von den Bräuten verdienen, die wirklich in die USA gingen. Wir finden bestimmte jemand, der davon berichtet. Womöglich eine Braut? Ich glaube, da waren zwei dabei, die Journalistin sind oder werden wollen.
Nun, wenn wir im Frühling wieder kommen, können wir hier nachforschen, was los ist. Egal wie, mit den übrig gebliebenen Bildern, kann man die Angelegenheit gut wieder in Erinnerung zurück rufen, ein paar der Bilder zeigen die Bräute und die, die nicht genommen wurden. Die können ihre Enttäuschung verkünden oder was auch immer. Vielleicht einfach ihre Erfahrungen schildern. Deine Kunden interessiert es und ich möchte wetten, die Regenbogenpresse zahlt für das eine oder andere Foto auch gutes Geld.
Für ein paar Berichte der Bräute ebenfalls. Denn ich gehe fest davon aus, das Ganze wird ein großer Erfolg. Da muss die Presse ja darauf reagieren. Immer nur von den Königshäusern, den Playmates oder den Playgirls zu berichten, das ist doch langweilig. “ Meine Frau lehnte sich zufrieden zurück. Ihre Aufgabe war erledigt.
Mom lächelte sie an. Ich nahm sie in den Arm und knuddelte sie. Der Rest am Tisch grinste.
Nur Mikel war irgendwie noch sehr mit der Idee beschäftigt.
„Verdammt“, war das Erste, was er rausbrachte. „Zu was haben wir einen Berg von Redakteuren, wenn keiner auf so nahe liegende Dinge kommt. The Bride’s Adventures, der Titel ist gekauft, die Bilder dafür werden weggelegt. Ich kann mir zwar vorstellen, dass die eine oder andere Braut, etwas gegen diese Veröffentlichung hat, eine entsprechende Gage hilft einem jungen Paar aber viel, einer Niete bietet sich eine zweite Chance.
Du gestattest doch?“ Er ging zu ihr hin, und schon wieder mal bekam Lis einen dicken Kuss.
Nun wurde natürlich ausführlich über dieses neue Projekt gesprochen, es füllte locker die Zeit bis zum Abendessen.
Unsere VIP-Gäste aßen heute mit uns. Das gab anderen Gesprächsstoff. Zu meiner Verblüffung wollten alle Morgen mit auf die Landpartie. Ich rief noch spät Cesare an, ob es möglich sei. Er machte es möglich.
Allerdings müssen wir mit dem großen Bus fahren, das machte eine kleine Routenänderung notwendig. Nicht unser Problem.
Es wurde wieder einmal ein herrlicher Tag. Die Arbeit, Jürgen Faust unterstützte uns gerne, ging uns gut von der Hand. Unsere Gäste verlustierten sich in der schönen Natur und schlugen beim bäuerlichen Essen schrecklich zu. Fast so, als ob es bei uns nichts gäbe. Ich denke, es war aber der andere Geschmack und vor allem die bäuerlichen Produkte.
Der Staatssekretär reservierte für das nächste Jahr gleich wieder eine Fahrt in die Berge, wie er es nannte. Alle Gäste ließen obendrein reichlich Trinkgeld auf den Tischen liegen. Sehr zur Freude der gastgebenden Familie, die an unserem Fotografieren auch noch ihren Spaß hatte. Wieder einmal hatten wir neue Freunde gewonnen.
Zwischenpause
Am Montag reisten die Stuttgarter Herren ab. Auch Mikel musste wieder zurück nach London. Die VIP-Damen werden erst am Mittwoch, mit der nächsten Mannschaft, tauschen.
Der Kurier kam pünktlich und holte die letzten Briefe ab. Er brachte auch erste Andrucke mit und zehn der neuen Girlfriends. Dem Don hätte er auch welche gebracht, der Rest käme per Fracht. Ich legte sie weg, für später.
Dann herrschte im Haus die totale Ruhe, nur von ein paar Italienerinnen unterbrochen, die wir bestellt hatten. Wir konnten die Arbeit ja nicht einstellen – der Urlaub begann erst nächste Woche für uns.
Gegen Eins, brummte Luigi auf den Hof. Er brachte Roland und seine Lisl. Sie waren pünktlich mit dem Zug eingetroffen.
„Wo habt ihr denn euere Tochter gelassen?“, waren die ersten Worte von Lis, nachdem die allgemeine Begrüßung vorbei war.
„Die Omas haben sich um sie geschlagen“, erklärte es Lisl. „Uns war’s recht, so 14 Tage ohne sie werden uns gut tun. Was machen denn aber deine zwei Süßen …“ Die Damen wanderten ab.
Unsere Süßen spielten auf dem Balkon, bewacht von Saya, dass sie nicht irgendwelchen Unsinn anstellen. Sie schienen den Besuch – vielmehr die Abwechslung – zu genießen. Ich hörte wie PH, zu Lisl Mama sagen. Ich glaube für ihn sind derzeit alle Frauen Mama. Mit Bapa, das die beiden neuerdings auch können, ist er etwas vorsichtiger. Männer gibt es im Kinderzimmer eigentlich nur mich und Pop. Mikel war schon fast eine Ausnahme.
Welcher Fremde mag es halt schon, an den Haaren gezupft und voll gesabbert zu werden. Nur Papas und Opas mögen das. Onkels nur, wenn sie eigene Kinder haben. Aber gleich zwei Rabauken …
„Ich habe am Samstag erfahren, ihr hättet ein wenig mehr Arbeit gehabt als sonst“, sprach ich Roland an. „Ich hörte von Kilometerweise verbrauchtes Fotopapier. Warum hast du nicht angerufen?“
„Es war in den letzten Monaten schon arg happig.
Da über die Woche bei Wanda nicht soviel los ist, haben uns zwei ihrer Mädchen stundenweise geholfen. Auch Franz saß im Notfall schon mal am Automat, er langweilt sich wohl manchmal. Lisl hat den Mädchen den gleichen Stundenlohn, wie sie bei Wanda bekommen, bezahlt. Aus der Kasse. Sie vertreten uns auch im Urlaub, zusammen mit Franz. Nur für das Wichtigste natürlich. Lisl hat die Abrechnung dabei, sie hat sie stets von Franz prüfen lassen.
Das ist aber wohl mehr was für Kim, unseren Finanzdirektor. Ich habe mir erlaubt, auch die Überstunden für Lisl und mich abzurechnen. So ein bisschen Geld für den Urlaub … Lisl und ich wollen ihn richtig genießen. “
Die Überstundenabrechnung war horrend. Da konnte man fast eine Weltreise dafür machen. Für zwei natürlich. Der Finanzdirektor Kim wurde aus gegebenem Anlass rot. „Das ist schon okay so. Da ihr so tüchtig gewesen seid, haben wir für euch eine Suite reserviert, dazu bekommt ihr den VIP-Status.
“ Dann brachte sie ihn auf sein Zimmer. Von Lis und Lisl war nichts zu sehen.
Ich sprach mit Mom und Pop so einiges durch. Willi und Blondi waren beim Packen, sie fuhren über die Urlaubszeit nach Hause. Beide hatten Sehnsucht nach der Tochter, die bei Willis Mutter gut untergebracht war. Sie hatten sie, seit sie hier sind, nur einmal für zwei Wochen besucht. Zwischen den Kursen. Wir hatten ihnen natürlich angeboten sie doch mitzubringen, doch sie meinten, vielleicht zu Recht, das sei für so ein kleines Kind viel zu aufregend.
Bei unseren Zwillingen, mit Hilfe von Saya, sei das etwas anderes. Die seien ja auch in diesem ständigen Trubel aufgewachsen.
Zum Cocktail waren alle pünktlich da. Die Mensa war geschlossen, die Küchenmannschaft hatte eine Woche Pause, bis dann der Urlaubstrubel losgeht. Nur Paolo, seine Frau und zwei Hilfen waren noch da. Die Eulen waren diese Woche ebenfalls zum Cocktail geladen. Wir wollten sie ja nicht alleine lassen.
„Der VIP-Bereich, das ist ja ein richtiges kleines Paradies“, stellte Lisl fest.
„Roland hat gesagt, wir dürften dorthin. Puh … da werde ich mir morgen ein Plätzchen aussuchen und ein paar Stunden höchstens Roland, und das nur mit Naschereien und Getränken, an mich ranlassen. Darf ich Sauna und Whirlpool auch benutzen?“
„Du kannst benutzen, was du willst“, erklärte Kim. „Auch deinen Roland … ähm, als Diener meine ich. Du solltest dich von Alissa verwöhnen lassen, sag einfach, was du magst. Übrigens, Männer dürfen nur mit Einverständnis aller Damen in den VIP-Bereich.
“
„Und was soll ich dann machen?“, brummte Roland prompt.
„Wie wäre es, wenn wir morgen das neue Gelände erkunden und dann im Meer schwimmen gehen?“, schlug Doris vor. „Wir vier und du. Dann kann deine Frau sicher sein, dass dir nichts passiert. “
„Das ist ein guter Vorschlag“, erkannte Lisl schnell.
Dann legte ich die neue Girlfriends auf den Tisch.
Ich dachte erst die Studenten seien wieder da, so ein Lärm herrschte plötzlich. Das Heft war so zauberhaft, wenn vielleicht auch ein wenig frecher als das Erste. Ich las den Leitartikel wegen der heiratswilligen Mädchen.
„Ich werde mal Paolo vorwarnen, ich fürchte wir bekommen heute noch Besuch“, erkannte Lis ganz schnell, was Sache ist.
Es war leider zu spät, der Don mit Frau, sowie der Bürgermeister mit Pfarrer heischten bereits Einlass.
Nicht ohne den, inzwischen üblichen, Gastgeschenken, die sie mitbringen, wenn sie uneingeladen einfallen. Sogar der Pfarrer hatte seinen Weinkeller geplündert.
„Wir kamen gerade erst dazu in der Girlfriends zu blättern“, teilte ich den Besuchern mit. „Wir hatten etwas Entspannung nötig. “
„Das kann ich gut verstehen“, meinte der Don. „Ich hoffe wir stören nicht. Ich hatte zwar angerufen, da hat die kleine Thailänderin, in ihrem schrecklichen Dialekt gesagt, sie seien da, sonst keiner.
Ich interpretierte das als gute Gelegenheit. “
„Sie hätte ja einen Laut von sich geben können“, schimpfte Kim. „Unsere Sara ist aber so von sich selbst überzeugt, da kennt sie nichts. Unsere zwei Hilfen sind ausgesprochen gut, aber leider auch ausgesprochen selbstständig. Zugegeben, manchmal ist das gut so. “
„Apropos …“ Ich rückte näher zum Don heran und erzählte ihm von Saya und Alessandro. Er schaute mich erst verblüfft an, dann sagte er leise, nur zu mir.
„Das bekommen wir hin. Alessandro hat so eine Abwechslung sicher auch verdient. Ich denke heute komme ich mit Luigi nach Hause. Bewachung ist hier oben auch unnötig. Alessandro hat heute Abend frei. “
Ich ging zu Saya und verkündete ihr die frohe Botschaft und, dass auch sie frei habe, für den Rest des Tages. Ich bekam dafür sogar einen kleinen Kuss, dann flüsterte sie mit Sara, die hob stolz den Kopf und übernahm die weitere Arbeit, zusammen mit Giovanni, alleine.
Es war offensichtlich, dass sie stolz auf ihren Arbeitgeber war, der ihnen so viel persönliche Freiheit ließ.
Der Pfarrer saß heute neben Gerlinde. Die beiden hatten Wichtiges zu besprechen, ich nehme an wegen der Kapelle. Hatte es sich da womöglich bereits rumgesprochen, dass wir außerplanmäßig zu Geld gekommen waren, oder war es eine göttliche Eingebung?
Der Don und Magdalena begutachteten mit viel Vergnügen die Andrucke. Der Bürgermeister wollte hauptsächlich wissen, wie es mit den Arbeiten voranging.
Aus Spaß meinte er, jetzt hätten sie wieder neue Arbeitslose … die Beamten vom Arbeitsamt. Er konnte sich fast totlachen über seinen Witz.
Wir unterhielten uns noch bis lange in die Nacht hinein. Nur Roland und seine Lisl gingen schon gegen Zehn auf ihr Zimmer. Sie seien müde von der langen Fahrt. Ich denke sie wollten die Suite genießen, von unserem Gebrabbel verstanden sie sowieso nicht viel.
Die Woche verlief in der Ruhe, die wir uns wünschten.
Die Zwillinge wurden, unter schärfster Bewachung und Schwimmringen, mit dem Whirlpool bekannt gemacht. Sie fanden das obertoll. Zumindest dem Geschrei nach zu urteilen, als sie nach einer halben Stunde raussollten. Pele hatte am Abend ein neues Wort: „Wassapohl. “
Die arbeitslosen Mädchen kamen auch. Schüchtern ließen sie sich erklären, um was für Arbeit es ging. Als sie die für sie vorgesehenen Zimmer sahen, tauten sie schnell auf. Wie erahnt, waren die neuen Unterkünfte sehr viel besser als ihre Bisherigen.
Luigi half ihnen, ihre Habseligkeiten zu holen. Ich glaube die Mädchen werden die neue Arbeit schon bewältigen.
Dann begann der Sommerurlaub, mit Händeschütteln, küssen, in den Arm nehmen. Alle Freunde und Bekannten suchten unsere Aufmerksamkeit. Die Zwillinge fanden es ausgesprochen gut, dass endlich wieder etwas los war, in der Villa Rama Radama. Es unterließ auch keine einzige der vielen Tanten, zumindest ein kleines Spielzeug mitzubringen. Im Stall, den sie immer noch benutzen mussten, wurde langsam der Platz eng.
Saya begann damit, länger unbenutztes Spielzeug auszumustern. Sie hatte wenig Erfolg damit, die Zwillinge hatten ein Gedächtnis, das sehr an das von Elefanten erinnert. Und dazu sehr, sehr laute Stimmen. Kaum fehlte etwas, forderten sie es mit viel Geschrei wieder ein.
Von Zehn bis Zwölf gingen Gerlinde und ich unserer Arbeit nach, mit einem Dutzend Italienerinnen. Da wollten wir nicht gestört werde. Alle nahmen Rücksicht darauf und gingen uns aus dem Weg.
Wir hatten unseren Arbeitsbereich allerdings jetzt mehr in die Studios und das neue Gelände verlegt. Dort hatten die Gäste keinen Zutritt. Wegen der Bauarbeiten, behaupteten wir. Auf einer Baustelle, kann immer etwas passieren. Die meisten waren aber sowieso lieber am Meer oder im Pool. Die Arena wurde wieder zum Gästezimmer.
Zwei Wochen vergingen in rasantem Tempo, die Zeit glitt uns zwischen den Händen durch. Der Verlag aus den USA honorierte unsere Mehrarbeit damit, dass 500 Exemplare von Marry Me! per Luftpaket an mich ausgeliefert wurde.
180 für die Mädchen, 10 für den Don, der Rest für uns. 10 gab ich an Cesare ab, für die Neugierigen der 2. Staffel und den Pfarrer. Luigi fuhr gleich los, die Hefte zu verteilen. Zur Cocktailstunde summte es natürlich wie in einem Bienenstock. Unausbleiblich kam auch der Don mit Frau. Magdalena meinte, sie müsse gestehen, sie kämen gerne zu uns. Das sei viel netter als in einem Restaurant und das Essen sei ebenfalls hervorragend.
Der Don brachte diesmal zwei Junghammel mit. Bereits geschlachtet. Da wussten wir wenigstens, was morgen auf den Tisch kommt und konnten uns schon freuen. Paolo bestelle grüne Bohnen per Telefon.
Marry Me! war sehr schön geworden. Jeder Kandidatin waren rund drei Seiten zugestanden. Der Verlag hatte Anzeigen von zum Thema passenden Firmen akquiriert, auch Willi war mit einer Doppelseite vertreten. Dazu gab es Anzeigen von Orten und Hotels, die sich für eine Hochzeitsreise anboten.
Da wurde mit Gutscheinen für dies und das geworben. Eine Hotelkette versprach den Frauen, die in dem Heft abgedruckt waren, sie würden zum normalen Zimmerpreis eine Hochzeitssuite bekommen, wenn sie bis Ende des Jahres heiraten.
Mit 560 Seiten war das Heft wirklich fast ein Katalog. Aber selbst Kunden die keine Braut suchten, sondern nun halt mal Gefallen an hübschen Mädchen haben, hatten ganz sicher ihre Freude an dem Heft. Mom hatte natürlich auch eine Kurzgeschichte darin, zum Thema heiraten.
Zu was auch sonst.
Ärger gab es eigentlich nur, wenn auch nicht ernst gemeint, als Pop fragte, ob er sich denn auch so ein Mädchen bestellen dürfe. Der Don nahm das zuerst auch noch ernst, bis ihn seine Frau in die Rippen stieß und auf die lachende Mom zeigte.
In den Suiten, wo ich das Heft verteilen ließ, verschwanden alle Exemplare. Lis hatte den Auftrag weiter 250 Hefte nachzuordern.
Wie damals das Wäscheheft und Girlfriends 1 und 2, von denen wir auch nachbestellten, sind es Magazine, die man mit ruhigem Gewissen vorzeigen kann. Nun war ich gespannt, was London daraus macht.
Arbeitsbesuch in Kopenhagen
Es war Zeit für Kim und mich nach Dänemark zu fliegen. London hatte alles vorbereitet. Wir hatten ein schönes Haus in Kopenhagen, die Besitzer waren auf einer langen Weltreise. Wir hatten eine Limousine mit Fahrer und wir hatten eine blonde Dänin, die für uns alles organisierte.
Inga Kronen, so hieß sie, war absolut tüchtig und wusste sehr gut, was wir brauchten. Sie arbeitete lange bei einem dänischen Pornoverlag und kannte sich aus in der Branche; vor allem kennt sie Hunderte von Models. Inga war nun seit einem halben Jahr verheiratet, ihr Mann ist Makler und sie hilft ihm dabei. Für uns hatte er sie freigegeben, als der Verlag das Haus, über ihn, mietete und Inga eine gute Prämie für die Arbeit bei uns bezahlte.
Sie war mit Freuden dabei, auch ein paarmal Model zu spielen.
Kim war glücklich mit mir alleine zu sein. Ich war glücklich mit ihr so viel von Dänemark zu sehen und viele Models mitten in dieser Landschaft. Die Stände waren wunderschön, in Dänemark ist es erlaubt, nackt zu baden. Der Mut der Damen reichte aber nicht so weit, dass ich eine überreden konnte, für die Kamera, eine echte Meerjungfrau, am Originalschauplatz, zu spielen.
Auf den Fischschwanz hätte ich verzichten können, auf einen angezogenen Badeanzug auch.
Kim meinte, sie hätte es aus Spaß gemacht, wenn es nicht so kalt sein würde. 22 Grad, eigentlich eine, für Nordeuropa, angenehme Temperatur; für uns sonnenverwöhnte Italiener bedurfte das fast eines Pullovers. Kim zumindest, hatte meist einen an. Auch das Wasser, an den langen Stränden, war uns viel zu kalt. An zwei Tagen, bei besonders schlechtem Wetter, kamen die Models zu uns ins Haus.
Abends waren wir jedoch immer alleine. Gewollt alleine.
Die Arbeit verlief ohne Sensation. Dänische Models sind im Übrigen kein bisschen besser als andere. Dass alle blond sind, ist auch nur ein Gerücht. Die dänische Küche ist gut, aber wie die Mädchen, kein bisschen besser als – doch: die Smörebröd. Wir hatten da einen Laden, da kaufte Kim fast täglich ein; die dänischen Butterbrote dort waren einsame Spitze. Das Buffet im Hauptbahnhof, es wurde uns von Inga empfohlen, wir luden sie mit Mann dorthin ein, dieses Buffet war ebenfalls Spitze.
Am besten fanden wir die Vorspeisen aus Heringen.
Ich brachte genug Ausbeute mit, um den Verlag zufrieden zu stellen. Es lief mir gut von der Hand, auch mit dem Ergebnis war ich zufrieden. Am meisten Freude hatte ich an Kim. Sie blühte richtig auf, ihr ganzer Stress aus Italien fiel von ihr ab. Sie erholte sich prächtig, was ich vor allem an ihren nächtlichen Wünschen merkte. Ich wurde wieder echt gefordert.
Dafür wurde ich erst nach dem denkbar besten Frühstück wieder zur Arbeit entlassen. Natürlich war sie auch meine Assistentin. Nicht so gut wie die Eulen, aber halt viel lieber.
Kim war richtig traurig, dass die Tage so schnell vorbei gingen. Es richtete sie jedoch wieder auf, als ich sie erinnerte, dass im Oktober ja schon Sibirien anstand und gleich danach Hawaii. Sie hatte beides noch nicht so sehr im Kopf.
Jetzt war für sie Dänemark dran, dann kamen schon bald das Seminar der Hamburger und noch zweimal die Models von Willi. Das gab wieder Arbeit satt für sie.
Wir hatten uns im Übrigen in Dänemark entschlossen, einen Großteil der Mitarbeiter unter die Kontrolle von Marie, der Frau unseres Hausmeisters Alberto zu stellen. Das würde Kim gehörig entlasten. Dazu wird Marie zur Hausdame befördert. Das wurde Kim wohl beim letzten Besuch von Renate vorgeschlagen.
Jetzt fiel es ihr wieder ein. Ich hatte nichts dagegen – ehrlich gesagt, ich hatte mit meinen Mitarbeitern genug zu tun. Sie funktionierten alle bestens, trotzdem gibt es immer wieder was zu regeln – und sei es nur das Liebesleben der Eulen. Lis soll Sara, Saya und die Mitarbeiter des VIP-Bereiches unter ihre Fittiche nehmen. Den ganzen Postkram macht sie ja schon lange. Wir sind halt ein richtiges Unternehmen geworden, wie Pop vor einiger Zeit schon mal sagte.
Unser Umsatz bewegte sich locker auf die 10 Millionen zu. Die Sache mit dem Finanzamt hatten wir auch gut im Griff, unsere Nebenkosten waren horrend. Vor allem in Dänemark für unsere Spesen. Weder ich noch Kim sahen aber ein, dass wir armseliger als zu Hause leben sollten. Leider waren die Preise hier aber nicht die aus Italien. Im Übrigen sprachen wir nur an einem Abend über das Geschäft. Ich deutete es wohl schon an, Kim war arg verschmust.
Es soll Schlimmeres für einen jungen Mann geben – wenn er halt eine Kim hat.
Luigi holte uns vom Flughafen ab. Wir hatten kaum Verspätung. Die Sonne und die Wärme Italiens empfingen uns. Kim war so glücklich, dass sie sogar dem überraschten Luigi einen Kuss gab. Luigi ist Ende Zwanzig, um auch das zu erwähnen.
Nicht gerade wie die verlorenen Kinder, aber doch sehr erfreut, dass wir wieder da waren, wurden wir von der Familie und den Freunden, soweit sie noch da waren oder neu dazukamen, empfangen.
Kim zog mich zuerst zu den Zwillingen. Sie wurde mit Freudengeheul und Mamarufen empfangen. Pele musterte mich erst etwas eingehender, bevor sie mich anlächelte. PH wusste sofort, wer ich war. Baba, wurde ich lachend begrüßt. Pele ließ sich dann zu einem Obaba herab. Das mir, der ich mir einbilde, gut mit Frauen auszukommen. Ob meine Weiber da … Nein, das glaube ich dann doch nicht.
Ich stellte fest, dass unsere Trabanten Knieschoner anhatten und alle Schubladen gut verschlossen sind.
Saya gestand mir, die Zwei seien zurzeit eine echte Plage. Sie würden auch bald laufen könnten, dann müsse die Treppe ein Schutzgitter haben und alle Wurfgeschosse von der Galerie entfernt sein. Dann fiel ihr ein, dass ich zwar der Papa, aber nicht verantwortlich für Kindererziehung bin. Sie entschuldigte sich, es sei halt nur die Sorge um Prinz und Prinzessin. Die Nennung unserer Titel, war ein deutliches Zeichen dafür, dass Prinzessin Rama zu Besuch da war.
„Was macht eigentlich Alessandro?“, wechselte ich das Thema.
„Dös geht euch nix oh“, kam prompt der Spruch von Sara. Dann errötete sie jedoch. „Entschuldige, Saras Spruch. Es geht ganz gut mit uns. Es ist nicht die große Liebe, aber eine innige Freundschaft ist genau das Richtige für uns. Mehr soll es nicht werden. Wir treffen uns einmal in der Woche. Donna Magdalena hat da den Don wohl dazu gebracht.
Einmal hier, einmal bei ihm. Ich habe seine Mutter, bei der er noch lebt, inzwischen kennen gelernt. Eine nette Frau. Mich scheint sie zu mögen. Ali sagte, weil ich halt keine deutsche Urlauberin sei. “
„Ali?“, fragte ich zurück.
„Alessandro. Ali geht mit doch leichter von der Zunge“, lächelte sie mich an. „Es klingt auch ein wenig heimatlich. “
„Gut, sehr gut, dann haben wir also dich jetzt auch aus den Windeln.
Es wäre schade, wenn du uns verlassen würdest – es steht dir aber immer frei. Es ist dein Leben. “
„Frühestens, wenn meine zwei Teufelchen in die Schule gehen. Das habe ich Lis auch schon gesagt“, antwortete sie ernsthaft.
„Na, bis dahin haben wir ja noch viel Zeit“, erwiderte ich.
Im Bett mussten Kim und ich natürlich berichten. Lis merkte sehr schnell, dass Kim den Arbeitsurlaub genossen hatte und nun wieder voll entspannt auf die Arbeit gierte.
Dafür hatte ich, irgendwie, ein sehr schlechtes Gewissen. Meine Frau brauchte auch Urlaub.
„Mir ist eingefallen, ich könnte ja auch mal eine Woche Urlaub machen. Dänemark war ja doch etwas viel Arbeit. Kannst du, liebste Gemahlin, dir wohl auch so viel Freizeit nehmen?“
Lis strahlte mich an als wären plötzlich zwei 1000 Watt Scheinwerfer angegangen. „Vor Hawaii?“, fragte sie im überraschten Ton.
„Jetzt! Sobald du dich entschieden hast, wohin, und wir Plätze bekommen.
Die ganze Bande soll uns mal eine Woche am … du weißt schon, wo, lecken. Mit Kim war es wunderschön, wie könnte ich meine Gemahlin, da einfach so hängen lassen. “
„Darf ich ganz frech sein, ich würde sogar was zuzahlen, aber so eine Woche mit dir in Bangkok … nein, das steht eher Kim zu, aber … ja, Hongkong. Genau. Wenn ich an das Hotel und, vor allem, an die Läden denke.
Shopping. Kim, ich brauche viele Dollars. Bei Cash gibt es die besten Preise …“ Mein Weib war schon voll im Urlaub.
„Beschaffe ich dir, so zehntausend habe ich noch im Safe“, lachte Kim lauthals. „Ich kümmere mich um den Flug und im Übrigen ist das eine glänzende Idee von Paul. “
Ich wurde schwer beschmust, dann ging Kim auf ihr Zimmer. Ihr Buddha musste wohl mit Kerzenlicht betreut werden.
Der Vorrat an Kerzen wird bereits auch wieder drastisch zusammengeschmolzen sein. Wie ich hörte, hat auch Sara einen regen Verbrauch.
Kurzurlaub in Hongkong
Zwei Tage später flogen Lis und ich los, mit dieser neuen Airline aus Hongkong. Es waren der beste Service und die beste Bestuhlung, die wir je hatten. Nun ja, der Preis war nicht der Beste. Im Mandarin hatten wir eine kleinere Suite, für uns war sie immer noch riesig.
Vor allem als sich herausstellte, dass Lis und ich eigentlich nur drei Tätigkeiten hatten: Schmusen, essen und einkaufen. In dieser Reihenfolge. Meine Frau war noch unersättlicher als Kim. Ich fürchtete fast Schlimmes, sie versicherte mir jedoch, sie würde die Pille regelmäßig nehmen. Der Leser ahnt, an was ich da dachte.
Ein Hotel wie das Mandarin, vergisst natürlich nie seine Gäste. Die Behandlung war entsprechend, der Service unaufdringlich und das Personal absolute Spitze.
Wenn wir abends ausgingen, hing mein Smoking gebügelt im Ankleideraum. Eine Nelke oder Rose, fürs Knopfloch, war ebenso da, wie eine Friseurin für Lis, die sie herrichtete und ihr beim Ankleiden half. Ein Rolls-Royce brachte uns zu reservierten Plätzen in den besten Restaurants. Auch mal zum Nachtmarkt. Stur blockierte der Fahrer eine Zufahrt; die grünen Wagen aus dem Mandarin sind allerdings auch stadtbekannt. Keine Polizei würde es wagen dagegen anzugehen.
Dass die Preise für uns etwas überhöht waren … es war mir egal.
Beim Einkaufen bekamen wir den Service, der vor allem meine Frau begeisterte. Das Hotel hatte veranlasst, dass wir in den guten Häusern von einer VIP-Betreuerin alle Wünsche erfüllt bekamen. Lis ging mit ihrer Kreditkarte recht verschwenderisch um, ihr Konto war allerdings auch prall gefüllt. Daheim erfuhr ich, dass sie reichlich Geld für Kleidung zu Repräsentationszwecken absetzte. Das hatte ihr natürlich Kim eingeblasen. Die eine oder andere Feier, die wir veranstalteten, stand übrigens auch auf dieser Liste für das Finanzamt.
Zu Recht wohl.
Ach ja, ich wurde zu einem Schneider verfrachtet. British, very British. Lis mochte es, sie wollte ein Kostüm, wie ich einen Anzug bekam. Sie bekam es, es musste aber nachgeschickt werden.
Der geneigte Leser mag erkennen, dass wir Hongkong genossen. Ich hatte übrigens keine Kamera dabei. Dafür kaufte ich mir das Neueste, am Tag, als wir abflogen. Auch dies, ein Befehl von Kim.
Wie Kim in Kopenhagen, war nun auch Lis in Hongkong plötzlich wieder die unersättliche Geliebte. Sie wollte mit mir spät abends, nach dem Essen, in die einschlägigen Klubs. Aufgeheizt mit neuen Ideen, hatte ich dann zu … nein, leiden wäre gelogen. Aber eines ist sicher, auch Lis war plötzlich zwei Jahre jünger, zumindest in ihrem Gehabe. Fast wie auf unserer Hochzeitreise, ließ sie keine Gelegenheit aus, ihre Neugierde und Lust zu befriedigen.
Mit mir. Eines Abends sprachen wir darüber, ob meine Zweifrauenwirtschaft vielleicht doch belastend sei. Sie meinte: „im Gegenteil. Dann sind solche Sexkapaden ja gar nicht möglich, weil unnötig. Das Sexleben sei dann ausgeglichen und damit langweilig. “
Ende der Woche war das Bargeld von Lis beinahe weg. Dafür hatten ihre Augen den Glanz von … gibt es eigentlich schwarze Diamanten? Die würden ihn am besten beschreiben.
Intermezzo
Zurück in der Villa hatte ich nun wieder zwei, liebestolle möchte ich hier nicht sagen, aber zwei völlig ausgeruhte und fordernde Weiber.
Beide wieder völlig fit für ihren Job. Auch mich hatte wieder die Arbeitswut gepackt. Das hielt auch sehr lange an. Ich beschloss, in Zukunft öfters so einen Urlaub zu machen. Zu was verdient man eine Menge Geld, wenn man nicht etwas davon ausgibt.
Pop hat es irgendwie geschaukelt, dass er, zusammen mit mir, die Theorie der Hamburger, in der Villa in Italien erledigen konnte. Ich vermute, da hat auch der eine oder andere Don seine Finger drin.
Der Dekan deutete so was bei seinem Besuch an. Kim machte den Studenten für die Woche mehr, einen guten Preis und alle waren höchst zufrieden. Vor allem, weil es so auch mehr Praxis gab – in Italien.
Willi und Blondi waren ebenfalls wieder da, mit Fräulein Tochter. Sie war der erklärte Liebling aller Angestellten. Ich glaube Blondi sah ihr Kind nur abends, wenn sie mal wieder nicht ins Bett wollte.
Dann kamen die Wochen mit Studenten und Models. Nichts ging schief, Arbeit war es trotzdem, noch und noch. Wir hörten vom Don, dass Marry Me! ein voller Erfolg war. Für uns bedeutete das, neue Mädchen, neue Briefe, neue Bilder. Girlfriends schrie auch, die Bräute für Amerika war ein Knüller, der, erstmals in der Geschichte des Verlags, nachgedruckt werden musst. Von Peter aus Moskau lag Post vor, dass sie Ähnliches planen wie Marry Me! Ausgabe Moskau, mit den Arbeitern; Ausgabe Sibirien, mit den Mädchen.
Da war ich gefordert. Man hatte wohl auch schon einschlägige Briefe angefordert. Die Bilder in Moskau sollten die von mir geschulten Fotografen übernehmen. Das war mir sehr recht. Zu was bildet man Leute aus. Der Verlag übernahm den Rest. Zu was hat man einen Verlag.
Pünktlich, zu ihrem ersten Geburtstag, konnten die Zwillinge laufen. Noch arg wackelig, aber immerhin. Saya hatte alles voll im Griff. Es gab nichts in der näheren Umgebung der beiden, das eine Gefahr für die Sicherheit der Kinder darstellen konnte.
Ich gebe zu, ein wenig ärgerlich wurde ich zuletzt doch, denn Saya stellte sich manchmal schlimmer an als eine Glucke. Das brachte ihr natürlich die volle Sympathie von Lis und Kim ein. Ich wurde einfach getröstet und … zum Teufel gejagt. Abends im Bett war ich dann wieder gut genug. Saubande.
Sibirien
Es war soweit. In Italien wurde es schon sehr herbstlich, Sibirien wartete.
Kim und ich würden unsere Familie erst in Stuttgart wieder sehen. Lis meinte, den Umzug mit den Kindern würden sie schon schaffen, es seien ja genug Leute da. Im Übrigen würde sie der Gedanke an Hawaii aufrechterhalten. Gerlinde versprach, tüchtig bei den Nachbarn zu fotografieren. Sie will versuchen, auch während der Woche ein paar Termine zu bekommen, damit ich danach entlastet sei.
Unsere Reise nach Sibirien begann allerdings mit einer gewaltigen Abschiedsfeier in der Villa Rama Radama.
Viele unserer neuen Freunde waren da, ein Chor der italienischen Mädchen machte mir sehr viel Freude. Ich glaube ich gab dem Chorleiter, wer anders als Padre Stefano – unser Pfarrer, ein etwas zu hohes Trinkgeld. Auch noch in Dollar, weil ich nichts anderes in der Tasche hatte. Die inzwischen nicht mehr arbeitslosen jungen Frauen, präsentierten uns später einen bäuerlichen Tanz. Es war ein voll italienisches Fest. Viva Italia.
Wir lernten auch Eva, die Frau des Bürgermeisters, endlich kennen.
Nun wussten wir, warum er sie nicht herumzeigte: Ein selbst verursachter Unfall hatte ihr Gesicht arg verschandelt. Sie trug eine Art Ledermaske, um die anderen Gäste nicht zu vergraulen. Lis und Kim kümmerten sich rührend um sie. Für Sara wurde sie schnell zum hochedlen Gast, sie bekam die totale VIP-Betreuung.
Wir alle verstanden, warum der Bürgermeister nach wie vor sehr an ihr hing: Sie hat ein sehr liebenswürdiges Wesen. Als sie merkte, dass ihr Äußeres keine weitere Beachtung fand, taute sie schnell auf.
Ich merkte sehr wohl, dass dem Bürgermeister ein Stein vom Herzen fiel. Abends im Bett erfuhr ich, die Sekretärin am Anfang, war nur wegen der Reputation dabei. Nötig war sie wegen uns nie, sie war nicht mal mein Typ.
Irgendwann tauchte ein sehr vornehmer Gast auf, ohne Namensnennung wurde er als Onkel von Don Rafael vorgestellt. Er bedankte sich für die freundliche Unterstützung seines Enkels(!) und lobte unsere Arbeit. Er verschwand bald darauf wieder, in einer großen dunklen Limousine mit Vorhängen.
Wir wussten alle, wer das war – auch ohne den Namen zu kennen.
Umberto und Uta waren selbstverständlich auch da. Er schwor heilige Eide, die Bauarbeiten würden zügig vorangehen. Bald würden seine normalen Arbeiter auch mitarbeiten. Wenn wir im nächsten Frühjahr kommen, sollten wir Ergebnisse sehen.
Mit die größte Überraschung aber war, dass Cesare Umberto, mein treuer Lieferant für Models, in einem abenteuerlichen Dreirad ebenfalls zu der Feier gebracht wurde.
Uschi, meine Eule, kümmerte sich liebevoll um ihn. Auch hier erfuhr ich, abends im Bett, dass die beiden so etwas wie ein Verhältnis hatten. Kein Wunder, dass sie sich darum riss, die täglichen Bilder zu ihm zu bringen. Nun, Cesare ist ganz sicher kein übler Kerl und 100% zuverlässig. Wie sie miteinander zurechtkommen? Dös geht mi nix oh, würde Sara ganz richtig sagen und ich stimme ihr aus vollem Herzen zu. Meine Weiber auch.
Uns allen wurde klar, wir waren gerngesehene Gäste in dieser Gegend. Mit Don Rafael kam für uns der absolute Glücksfall. Die ehrenwerte Gesellschaft respektierte uns, das beweist der Besuch des … war es der berüchtigte Pate oder einfach ein Boss? Er war kurz unser Gast, Don Rafael und Magdalena sind unsere Partner und Freunde.
Als wir am nächsten Tag nach Moskau flogen, hatte ich noch einige Hornissen im Kopf.
Kim sah auch etwas leidend aus. Pünktlich in Moskau waren wir aber fit. Die Stewardess erkannte unser Problem, starker Kaffee mit Zitronensaft und reichlich Störrogen brachten uns auf Vordermann. Alkohol verweigerte sie uns mit einem Augenzwinkern. Es wäre auch nur schade darum gewesen.
In Moskau ging alles gewohnt schnell. Julia, jetzt die Frau von Peter, fiel Kim und mir trotzdem um den Hals. Kim verfuhr mit Peter genauso. Wir besprachen noch so einiges Wichtiges, dann war es auch schon soweit.
Abflug nach … (ich fotografiere Mädchen, keine Ortsschilder. Der Leser mag sich erinnern. )
Wir wohnten in dem gerade fertig gewordenen Neubau des Freizeitzentrums. Die Wohnung war sogar akzeptabel und groß. Es war die Wohnung für den noch kommenden Direktor des enormen Unternehmens. Die Unterkunft für Julia war noch nicht fertig, sie sollte in eine billige Absteige. Einspruch. Drohungen. Nicht fertig ist halt nicht fertig. So schlief sie einfach bei uns.
Da wir ein Kinderzimmer mit Bett hatten, blieb mein ungestörtes Zusammensein mit Kim erhalten. Wenn manchmal Julia abends eine Weile bei uns im Bett lag, um die Geschehnisse des Tages durchzuhecheln, dann war das weder für Kim noch für mich etwas, um überhaupt darüber nachzudenken. Julia telefonierte zuvor natürlich mit ihrem Mann. Er sprach ihr und uns sein vollstes Vertrauen aus.
Im Übrigen, das Wetter war in den ersten Tagen noch gut genug, so machte ich mit meinen zwei Assistentinnen Berge von Bildern in der sibirischen Landschaft.
Alles klappte wie am Schnürchen, von russischer Planwirtschaft war keine Rede. Auch mit den sibirischen Bräuten hatten wir nicht die geringsten Probleme. Sie waren recht scheu. Das lag aber eher an mir, dem von Moskau beauftragten Fotografen. Nach dem ihnen Julia sagte, ich sei ein Pfundskerl, wurden die Damen zutraulicher. Nachdem sie ihnen die letzte russische Fiesta zeige, waren sie so freizügig, wie ich es von Russinnen fast gewohnt bin.
Wir waren ein paarmal in der ganz neuen Sauna mit dem großen Pool.
Unten bei uns im Haus. Alles wirkte noch etwas primitiv für uns, für die Russen war es eine Offenbarung.
Wir erlebten die Einweihung einer Disko, ebenfalls noch primitiv aber – siehe oben. Wir wurden in Jurten eingeladen, zu einem alkoholischen Getränk aus Stutenmilch und zu gar nicht scheuen jungen Mädchen. Wir wurden in Holzhäuser mit geschnitzten Fensterrahmen erwartet, und ich, von gar manchem der Mädchen, fürchterlich angemacht. Es erinnerte mich mehr an Italien auf dem Lande, als an Russland auf der Krim oder gar an Moskau.
Schon gar nicht an Sibirien.
Mein Vorrat an Filmen schmolz. Dann begann es zu schneien. Kim und ich froren schrecklich. Wir wurden in edelste Pelze gepackt, die wir auch behalten durften. Die sibirischen Mädchen kannten da aber nichts, sie posierten mir auch nackt im Schnee. Julia sagte, das sei so gewollt, um die Jungs an die Verhältnisse zu gewöhnen. Wenn es Frauen wagen, nackt im Schnee, draußen zu sein, dann kann das doch alles gar nicht so schlimm sein.
Das ist wohl russische Logik.
Eines muss man Sibirien aber lassen, die meisten Frauen, die ich die Freude hatte, kennen zu lernen, sahen gut, sehr gut aus. Viele mit einem asiatischen Touch. Dafür habe ich nun mal einen Blick, wie der Leser wohl zugeben wird. Und, in Sibirien gibt es sehr gutes, wenn auch deftiges Essen. Für Kim und mich genau richtig, nach Italien. Eine schöne Abwechslung nach der vielen Pasta und Antipasto.
Ich habe bewusst nur oberflächlich über unser Abenteuer Sibirien geschrieben. Ein Versprechen hindert mich da etwas. Ortsschilder. Die Reise als solche gehört natürlich zu den großen Abenteuern dieses Jahres, auch wenn sie wenig dramatische Höhepunkte hat. Und doch wäre sie eine ganze Geschichte wert. Kim und ich werden sie Mom erzählen, mag sie später daraus machen, was sie will. Sie wird keine Namen erfahren, keinen Ort, aber ganz sicher die Geschichte von den zwei jungen Burschen in der Sauna im Hause:
Kim und ich waren gut durchgefroren und hatten nicht die geringste Lust am Nachmittag nochmals raus in die Kälte zu gehen.
Wir baten Julia, uns doch einfach die Jungs, die dran waren, und später zwei Mädchen, in die Sauna zu bestellen. Nacheinander, damit es keine Konflikte geben konnte. Wir tummelten uns wie gewohnt nackt dort herum, als die zwei Jungs kamen. Sie waren gerade 18 und sehr schüchtern. Sie waren angeblich schwul. Wie sich herausstellte, war das dummes Geschwätz, sie hatten bisher einfach keine Gelegenheit festzustellen, was mit Mädchen da so läuft.
Als sie Kim nackt sahen, es war ja im Saunabereich, geschah bei den Unerfahrenen ein zu erwartendes Unglück.
Die Fahne ging erst auf Halbmast, dann ganz hoch.
Kim sprach mit ihnen. Sie hatten noch nie eine nackte Frau gesehen. Kim sagte, sie dürften auch mal genauer gucken. Es muss für sie ein aufregendes Abenteuer gewesen sein, als Kim ihnen frech zeigte, was Mädchen die alleine sind, machen, um sich Freude zu bereiten. Es gab es kein Halten mehr, sie onanierten fröhlich vor sich hin. Ich machte Bilder. In den Boyz wurden sie ohne diese typische Abdeckung veröffentlicht, in der Fiesta konnte man zwar deuten was geschah aber nichts sehen.
Eigentlich schade für die Leserinnen.
Auch von den jungen Mädchen wäre zu erzählen, im gleichen Alter. Sie erfuhren das Abenteuer Sauna auch zum ersten Mal. Es wurde ihnen dabei sehr heiß. Sie interessierten sich naturgemäß weniger für Kim, als für mich. Nun, wir waren wie gesagt im Saunabereich, gucken durften sie. Natürlich passierte ihnen nichts, die Mädchen fanden ihr Abenteuer aber trotzdem ganz toll, wie sie gestanden.
Dann war da noch die junge Mongolin Varja.
Ihr Vater war Herrscher über einen Schrottplatz. Alte Autos und Lkws standen hier herum. Sie sollten später in einen noch zu bauenden Hochofen. Die junge Frau sah das als ihren derzeit persönlichen Spielplatz an. Wir durften sie fotografieren. Auch nackt. Das war kein Problem für sie. Ich glaube fast, sie hatte keine Ahnung, was da so zwischen Mann und Frau läuft. Ihr Vater ist der einzige Mann im weiten Umkreis, wurde mir versichert. Dass sie alt genug war als Fotomodell zu dienen, versicherte mir Julia.
Mongolen sind Asiaten, damit kenne ich mich aus und glaubte es ihr auf Anhieb.
Und mit Julia? Nun, ich hätte am vorletzten Tag beinahe einen Freischuss verdonnert. Julia fiel noch rechtzeitig ein, dass sie zwar immer noch ihren alten Wunsch hegte, mit mir zu schlafen, inzwischen aber verheiratet war. Mir fiel ein, dass Wodka, wegen der Kälte reichlich genossen, kein guter Berater in Sexdingen ist.
Kim sagte daheim zu Lis, es wäre ein einmaliger Ausrutscher gewesen.
Blasen und lutschen, bei dem es dann blieb, sei ja erlaubt. Eigentlich sei das Ganze nicht mal erwähnenswert, weil nichts anders als die Jahre zuvor auch passierte. Ich ärgerte mich aber nicht einmal, als Lis mir sagte, sie und Kim wären sich darüber klar gewesen, dass es zu einer solchen Weiterung kommen könnte und, seit sie die russischen Mädchen in Barcelona kennen gelernt hätte, sei ein Freischuss für mich vorgesehen gewesen.
Auf dem Rückflug in Moskau wurden wir in unserem alten Hotel untergebracht.
Auch unsere alten Freunde von der Zeitschrift trafen wir wieder. Ihr Verlag war immer noch in den gleichen Räumen, die sahen inzwischen noch etwas verwohnter aus. Die Fotos an der Pinnwand zeugten jedoch davon, sie hatten viel dazu gelernt.
Die Filme wurden entwickelt. Da dies wieder sehr lange dauerte, bin ich sicher, sie wurden auch begutachtet. Peter lächelte nur, als er uns zum Flugzeug brachte. Er nahm uns fest in den Arm.
Kim küsste er fast liebevoll, von mir und Julia wusste er alles. Da ist seine Frau wohl ehrlich. Verbotenes war es uns ja nicht, und Schlimmes, trieben wir ja auch nicht. Ich meine Julia und ich. Mit Kim, war das mal wieder etwas anderes, sie genoss es, wie in Dänemark.
Daheim für zwei Wochen
In Stuttgart war natürlich die Freude groß. Unsere Rabauken konnten nun schon schön laufen und hatten viele neue Worte gelernt.
Lis war natürlich oberglücklich. Mom wartete auf meine Bilder, sowie auf unseren Bericht. Ihr Terminplan drängte jetzt. Oder war es Mikel der drängte? Kim und ich hatten etwas russische Ruhe mitgebracht.
Meine Eulen hatten die knapp zwei Wochen Urlaub. Im Sommer war da ja nicht viel. Sie erlebten mit Mama und Papa eine tolle Zeit, wie ich unweigerlich erfuhr. Sie gingen zusammen aus, ins Theater, Musical, zum Essen und in eine Revue.
Papa erzählte mir beim nächsten Kaffeeklatsch, er würde die beiden lieben wie seine Töchter. Endlich hätte er keine Probleme mehr mit dem Nachwuchs.
Mama meinte, er käme langsam in ein Alter, wo er kindisch würde. Nun, er ist so alt wie Pop. Weil der Kim und Sara, neuerdings auch Saya mag, finde ich nicht, dass er deshalb kindisch ist. Mom übrigens auch nicht. Sie sieht da genau so wenig Gefahr, wie bei den Eulen und Papa.
Sie sagte es Mama auch unverblümt. Die lachte nur und meinte: „Dafür sorge ich schon, das walte Gott. “
Wie auf Kim, Sara und Saya, konnte ich mich in diesem Fall auch auf meine Eulen verlassen. Einzig Uschi, machte mir ein wenig Sorgen, wegen ihrer Freundschaft mit Cesare Umberto. Bei Gelegenheit sprach ich mit ihr. Ich erfuhr, dass es längst keine platonische Freundschaft mehr war, eher im Gegenteil, wenn auch etwas kompliziert.
Aber eher noch freiwillig, ungezwungen und unverbindlich.
„Mehr will weder er, noch ich“, versicherte sie mir. „Es hat sich einfach mal so ergeben, als ich mit ihm zusammen die Tagesausbeute ansah. Er meinte, da bekäme er richtig Lust. Den Rest kannst du dir denken. Ich habe ihm gesagt, wie es um mich steht, er konnte mich überzeugen, dass wir zurechtkommen. Dann kam ich halt spät heim. “
„Liebste Uschi, das Ganze geht mich ja auch nur sehr wenig an.
Saya hat dort ja auch ein festes Verhältnis. Mir genügt zu wissen, mit wem ihr das Vergnügen teilt, wenn es länger geht. Sehe es bitte als Fürsorge an. Wenn es euch genügt, im Sommer ein paar Nächte miteinander zu verbringen; was mich angeht, könnte mir nichts Besseres passieren. Hauptsache du bleibst mir noch ein Weilchen erhalten. “
„Dafür sorge ich schon, das walte Gott“, antwortete sie.
Ich brauchte ein ganzes Weilchen, bis mir einfiel, wo ich vor kurzem diesen Ausspruch schon mal gehört hatte.
Weil ich nun schon mal dabei war, nahm ich auch Doris in die Zange. Sie hatte nichts zu gestehen, es gab Keinen. Kleine Abenteuer, das war das Äußerste für sie. Eine irgendwie geartete Verbindung wolle sie noch nicht eingehen. „In fünf Jahren vielleicht“, gestand sie zu. „Vielleicht“, schränkte sie dann auch noch sofort ein.
Wir hatten noch volles Programm. Mikel wollte und sollte bekommen, was er braucht. Vor allem bei den Nachbarn brannte es wieder.
Dabei hatte der Verlag neuerdings einen meiner Studenten, aus dem letzten Seminar der Münchner, gewonnen, nur um in Bayern für Nachbarn zu fotografieren.
Im Archiv tummelten sich aber auch Berge von neuen Magazinen. Erst jetzt sah ich, was für eine immense Arbeit wir im Sommer abgeliefert hatten. Das zweite Marry Me! war raus. Genauso dick wie das Erste. Lis hatte Gerüchte aus Italien, 21 potenzielle Bräute sind oder waren in Amerika.
34 Herren waren oder sind in Neapel. Dreimal wurde bereits bei Pater Stefano eine Ehe geschlossen und Mikel überlegt, ob er nicht besser aus der zweiten Marry Me! und der ersten Bräute für Amerika, ein Supermonsterauswahlmagazin machen soll – oder halt nochmals nachdrucken.
Meine Eulen waren glücklich, dass es wieder auf Tour zu den Nachbarn ging. Nachdem sie mich ausgiebig abgeschleckt hatten, gestanden sie mir, die Arbeit würden ihnen irgendwie fehlen.
Das war nun etwas, mit dem ich bei zwei so hübschen jungen Frauen nicht gerechnet hatte: Arbeitseifer. Dann fiel mir ein, mir ging es im Grunde ja genauso. Die Arbeit machte uns einfach Spaß. Wenn es bei den Nachbarn in letzter Zeit auch immer öfters recht, wie will ich es sagen, wild und geil zuging. Vielleicht auch deswegen. Die Nachbarn wurden immer mehr zu einem Forum für heiße Spiele. Die Termine waren auch gut geeignet, weil es ja meist bis zu einem Dutzend Nachbarn waren, die da zusammenkamen.
In so großer Gesellschaft war das viel eher Spaß, als unmoralisches Rumbumsen. Willi musste plötzlich immer mehr für Gummi- und Plastikwäsche sorgen. Auch Beate Uhse fragte nach solchen Fotos. Es ist zwar wohl ein uraltes Spiel, wurde aber gerade wieder Topmodern.
Da gab es natürlich, neben den frechen Bildern im Wohnzimmer oder in den Schlafzimmern, immer wieder Bilder von nackten Mädchen im Bad und in der Küche. Ich schlug Mikel vor, doch auch mal Küchenhersteller als Inserenten zu interessieren.
Es sollte ein Witz sein. Zu meiner Verblüffung waren diese aber nicht abgeneigt. Er wollte auch einen Besuch bei den D-Girls. Kein Problem.
Gerlinde war da, wenn ich sie brauchte. Standen ihr mehr Girlz zur Verfügung als sie bewältigen konnte, dann war ich da.
Ich gebe zu, das sagen meine Weiber übrigens auch, ich konnte mir nie vorstellen, mit einer Frau so gut zusammenzuarbeiten. Ich meine im gleichen Beruf, mit der gleichen Aufgabe.
Und das ohne jegliche Eifersucht oder so was. Gerlinde und ich wurden echte Kumpels. Sexuelle Probleme hatten wir nie, die schliefen wir einfach aus, wie Lis einmal respektlos zu unseren kurzen intimen Abenteuern sagte. Gerlinde war nie eine Nebenfrau, wie schon gesagt: ein Kumpel ja. Ein intimer Freund halt, nicht mehr und nie weniger; alle 5 bis 6 Wochen im Durchschnitt. Für selten mehr als ein bis zwei Stunden. Öfters kam sie nur mit ins Gemeinschaftsbett, da genügt schmusen.
Fortsetzung folgt — auf Hawaii.
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