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Rufus – eine lange Reise.

Epilog

Rufus war kein Weißmagier.

Er selbst hätte sich wahrscheinlich als dunkelgrau bezeichnet, doch über solch einen Kategorisierung hatte er nie nachgedacht.

Er war nicht wirklich böse, höchstens reichlich eigennützig. Sein Streben galt weder Reichtum oder Macht, sondern einzig und allein der Befriedigung seiner fleischlichen Begierden.

Er war süchtig nach Sex.

Und dass obwohl, oder gerade weil er ein Spätzünder war.

Erst im Alter von 19 Jahren hatte es begonnen, als er sich das erste Mal selbst befriedigt und dabei festgestellt hatte, welche Hochgefühle ihm sein Penis bescheren konnte.

Dieses kleine Ding zwischen seinen Beinen, das so herrlich anschwoll und seinen ganzen Körper in Flammen zu setzen vermochte. Die wunderbaren geilen Phantasien, die den Geist so kreativ beflügelten. Die Erleichterung, wenn er sein Sperma verspritzte und der wundersame Frieden nach der Entleerung.

Seitdem hatte er seinen Schwanz, Zeit seines Lebens, jeden Tag gemolken.

Oder melken lassen.

Sex war ihm, damals wie heute, als das größte Geschenk der Götter für den Menschen überhaupt vorgekommen. Darum hatte er zu dieser Zeit auch Rahja, die Göttin der Fleischeslust, als seine persönliche Favoritin erkoren.

Mit 19 Jahren hatte er dann endlich das erste Mal die Gelegenheit gehabt, eine Frau zu besteigen.

In einem duftenden Heuschober hatte sie sich ihm hingegeben.

Julia!

Ihr Bild hatte sich in ihn eingegraben.

Sie war die Erste.

Sie war keine Schönheit gewesen und auch nicht besonders helle. Sondern nur die Dorfschlampe, die mit jedem fickte, wann immer sie konnte. Ein Mädchen, dem ständig die Fotze juckte.

Er fand in ihr eine verwandte Seele.

Es war wie ihm wie eine Offenbarung vorgekommen, als sie leise seufzend sein fleischiges Schwert in ihr feuchtes Futteral geschoben und ihn dann wie ein Pferd zugeritten hatte.

Unvergleichlich.

So unglaublich erhebender und vollkommener als eine vollgespuckte Hand.

Ihr Stöhnen war ihm wie himmlische Musik vorgekommen, und der Geruch der puren Geilheit aus ihrer dampfenden Möse wie das teuerste und beste Parfum der Welt.

Ihren heißen, samtenen Körper hatte sie an ihn gepresst, er hatte ihre vollen, weichen Brüste geknetet und an ihren Zitzen gesaugt wie ein junges Kalb an seiner Mutterkuh. Ihr verlangender Blick hatte ihm die Leidenschaft eines wilden Stiers beschert und so hatte er sie dann auch genommen.

Von hinten, von vorne, von oben und von unten.

Er hatte seinen Schwanz in all ihre Löcher hineingepresst und sie hatte ihm gierig seinen Samen mit ihrem erfahrenen Mund herausgesogen.

Sie hatte ihn unterrichtet, so wie sie es bei allen Jungs getan hatte. Ihm gezeigt, wo der wahre Wert einer Frau liegt.

Und er war ein gelehriger Schüler gewesen.

Sie hatte ihm beigebracht, was Frauen mögen und wie sie es am liebsten besorgt bekommen.

Er hatte sie geleckt zwischen ihren Schenkeln, seine Zunge in ihren After gebohrt. Seine Finger und seine Hände in sie hineingesteckt, bis sie vor Wonne gespritzt hatte.

Sie hatte ihm den kleinen Knopf erklärt, der sie in höchste Ekstase zu versetzten vermochte.

Wie die Reinkarnation Rahja´s auf Erden war sie ihm erschienen.

Sie hatte ihn betört, verführt, geliebt, abgerichtet und verdorben. Mit aller Kraft ihres Seins.

Zwei Jahre lang.

Er hatte geheult wie ein Schlosshund, als sie fortgezogen war. Als ihm wieder nur seine Hände blieben, um seine Lust zu befriedigen.

Damals hatte er sich geschworen, dass er sein Leben dem Dienste des Willens der Göttin weihen würde.

Und dann war der Magier in ihr Dorf gekommen und hatte ihn als Lehrling auserkoren.

Magnus war ein guter Meister gewesen.

Alt, mächtig und unglaublich weise. Er hatte ihm alles beigebracht, was er wusste. Geduldig, gütig und warmherzig, mit viel Humor.

Seine einzige Schwäche waren hübsche Männer.

So wie er damals.

Zumindest hatte Julia ihm das gesagt.

Er hatte kein Lehrgeld von seinem Vater verlangt. Das nahm er von Rufus – in Naturalien. Als „freundliche Dienste“, wie er es immer lächelnd bezeichnet hatte.

Und Rufus diente ihm nur allzugerne, worüber sein Meister stets sehr erfreut gewesen war.

Magnus hatte ihm das andere Ufer gezeigt.

Was es heißt, sich wie eine Frau hinzugeben. Wie sie empfanden, wenn sie gepfählt und durchgefickt wurden. Was es für ein Gefühl ist, wenn sich heißer Samen in sie ergießt.

Er hatte ihm beigebracht, wie man einen Penis mit dem Mund zum Glühen brachte. Wie man seine Kreativität und Fingerfertigkeit am besten einsetzte, um einen Schwanz zum Spritzen zu bringen und mit welchen Methoden man den erlösenden Orgasmus schön lange herauszögerte.

Und dass die enge Rosette eines Mannes genauso göttliche Freuden bereiten konnte, wie die einer Frau.

Sie hatten sich nachts während ihrer Reisen an den unzähligen Lagerfeuern miteinander vergnügt, sich gegenseitig ihre Säfte entlockt.

Sein Meister hatte schnell festgestellt, welch immense Bedürfnisse sein Schützling hatte und wonach er mit ganzem Herzen strebte.

Daraufhin lehrte er ihn kichernd neben seiner normalen Ausbildung, vor allem Geheimnisse, die ihm von Nutzen sein konnten um seine Ziele zu verwirklichen.

Er brachte ihm Gestaltwandlung bei, die goldene Stimme der Überzeugung, den Fluch der unstillbaren Lust, den Zauber des Vergessens, die unsichtbare Tarnung und vieles mehr.

Auch die dunklen Seiten der Magie offenbarte er ihm.

Gemeinsam stellten sie Siegel her und beschworen Dämonen, erweckten Tote, ließen Feuerlanzen, Blitze und Eis aus ihren Fingerspitzen fahren und Früchte nur durch einen Blick verdorren.

„Wer Gut sein will, muss auch das Böse kennen!“, pflegte Magnus dabei immer mit erhobenem Zeigefinger zu sagen.

„Sonst weiß man ja auch nicht, was man gerade selbst ist, wenn man etwas tut. „

Oft fügte er kichernd hinzu:

„Außerdem kann es verdammt wichtig werden, zu wissen, was die Bösen so alles draufhaben! Und ich habe schon so einiges erlebt, Jungchen. „

Er brachte ihm das Fliegen bei, unter Wasser zu atmen und Abwehrschilde gegen physische und magische Angriffe zu errichten.

Er lehrte ihn Liebestränke zu brauen, Wunden zu heilen und Gegenstände zu verzaubern.

Und wie er die Alterung seines Körpers zu stoppen vermochte.

Seine Lieblingsweisheiten und -ermahnungen bei jeder Unterrichtsstunde waren:

„Die Summe aller Möglichkeiten der Magie ist unendlich! Es liegt an Dir, was Du daraus machen möchtest und wie Du Dir Deine Welt erschaffst. Deine Gedanken bestimmen die Qualität Deines Seins, vergiss das nie!“

„Aber vergiss auch nie, dass Du eine Verantwortung für das Universum hast, für Deine Mitmenschen, jedes Lebewesen, jedes Tier und jede Pflanze, für das Leben und den Tod.

Das, war Du gibst, erhältst Du irgendwann zurück, sei es nun gut oder böse. „

Er hatte ihm Tugenden gelehrt.

Besonnenheit, Güte, Mitgefühl, den Wert der Wahrheit und den Fluch der Lügen, Mut und Tapferkeit, Verantwortung und Mildtätigkeit.

Und den Wert von Wissen. Wie wichtig es ist, die Summe seiner Möglichkeiten zu vervielfachen.

Sie hatten an den Feuern von Macht und Verrat gesprochen, von Liebe und Hass und der Vergänglichkeit aller Dinge.

Sie waren gereist. Fast ständig. Hatten mehrere Jahrzehnte gemeinsam den Globus umrundet, zu Fuß, auf dem Wasser und in der Luft.

Sie hatten die Vielfältigkeit der Menschenwesen in den unterschiedlichsten Ländern erkundet, Elfen, Zwerge und andere Mischwesen kennengelernt, ja sogar einmal die Welt der Dämonen besucht.

Und überall hatte Rufus seinen Samen hinterlassen.

Er hatte mit Königen gespeist und anschließend ihre Prinzessinnen in den Arsch gefickt, sich von Elfenmädchen seinen Schwanz blasen lassen und Zwerginnenmösen geleckt.

Und vieles mehr.

Nun war er alt.

Zumindest an Jahren. Er wusste selbst nicht mehr genau, wie alt, aber es mussten mehrere Hunderte sein.

Seinen Körper hatte er schon vor langer Zeit im Zustand eines 30-jährigen Mannes eingefroren.

Sein Meister wohnte inzwischen irgendwo an fremden Gestaden. Er hatte ihn lange nicht mehr gesprochen, nur noch alle Jahrzehnte einmal unterhielten sie sich über einen magischen Spiegel.

Er selbst betrieb am Rande der Kaiserstadt Gareth einen gut gehenden Zauberladen und besaß ein recht ansehnliches Anwesen in einem der reicheren Viertel.

Im Augenblick hatte das Geschäft allerdings vorübergehend geschlossen, da er sich vor Kurzem entschieden hatte, nun seine Memoiren zu schreiben.

Rufus streichelte der kleinen Pixiefrau, das sich gerade fröhlich mit seinem steifen Schwanz vergnügte, mit seinem Zeigefinger zärtlich über ihre blonden Haare.

Sie sah zu ihm hoch, lächelte und winkte ihm zu. Dann fuhr sie emsig fort mit ihren Bemühungen, ihm seinen weißen Lustnektar zu entlocken.

Sie umklammerte mit beiden Armen seinen Schaft, presste ihren winzigen, nackten Körper fest an ihn und schob sich daran hinauf und hinab. Dabei rieb sie ihr Gesicht zwischen den unteren Wölbungen seiner Eichel.

Ihre zarten Libellenflügelchen flatterten so rasend schnell, dass sie nur noch als Schemen zu erkennen waren.

Das Sonnenlicht aus dem Fenster brach sich in ihnen und zauberte wunderschöne, bunte Lichtkaskaden über seinen Unterleib.

„Na, meine Süße. „, murmelte er lächelnd.

„Wenn du so weitermachst, dann wirst Du sehr bald eine riesige Menge zu futtern bekommen. „

Er schaute wieder nach oben auf seinen Schreibtisch und das leere Pergament, welches vor ihm lag, tauchte seinen Federkiel in das Tintenfass hinein und schrieb die ersten Worte.

„Der schwule Meistermagier und sein perverser Zauberlehrling. „

Er las den Satz nochmals, runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Das war kein wirklich guter Titel.

Also strich er ihn durch und schrieb darunter:

„Eine lange Reise. „

Dann nickte er zufrieden, grinste und schrieb weiter.

Kapitel 1 — Das Abenteuer beginnt.

„Verdammte Scheiße!“, fluchte Magnus.

Er strich sich durch sein braunes Haar, starrte auf sein Spiegelbild im Wasser und schüttelte wutentbrannt den Kopf.

„Dafür habe ich Dir das nicht alles beigebracht, Rufus!“

Dieser rollte, sich ausschüttend vor Lachen, ein paar Meter abseits auf dem Boden herum.

Magnus blickte erneut in den ruhigen See. Anstelle seiner Nase befand sich in seinem anmutigen Gesicht ein kleiner Penis!

Und er tropfte aus der Eichelspitze.

Mit einer ärgerlichen Handbewegung und ein paar gemurmelten Worten ließ er ihn verschwinden.

„Nur gut, dass Du Deinen Spaß hast!“

„Ich kann so etwas morgens nicht gebrauchen. „

„Hihihihihi. Wuhahahaha. „

Magnus ging zu ihm hinüber und trat ihm kräftig in den Arsch. Aber selbst das stoppte den Lachanfall seines Lehrlings nicht.

„Wag´ Dich bloß nicht, solch einen Mist zu machen wenn wir bei den Elfen angekommen sind, sonst verwandele ich Dich in eine Stinkmorchel und biete Dich ihnen als Abendessen an!“

Er trat wütend einen Stein davon und ging grummelnd zurück zu ihrem Lager.

Kurze Zeit später kehrte auch sein Lehrling zurück, immer noch leise kichernd und sich seinen Hintern reibend.

Magnus stocherte immer noch ziemlich sauer, mit einem Stock im Feuer herum.

„Ach, kommt, Meister! Ihr selbst habt mir beigebracht, wie wichtig Lachen ist. „

„Ja, schon!“, antwortete dieser gereizt. „Aber nicht auf meine Kosten!“

„Und nun mach Dich nützlich und pack´ unsere Habe auf die Pferde.

Rufus beeilte sich seiner Aufgabe nachzukommen, bevor es seinem Herrn noch einfiel ihm irgendwelche Strafen für seine impertinenz aufzudrücken.

Kurze Zeit später ritten sie nebeneinander am Ufer des Sees entlang.

Magnus hatte sich wieder beruhigt und genoss ein Pfeifchen.

„Meister?“, unterbrach Rufus das Quaken der Frösche und das leise Zirpen der Grillen.

„Ja, Du Quell meines Ärgers?“

„Sind Elfenfrauen wirklich so wunderschöne Geschöpfe, wie es überall berichtet wird?“

„Ja, sind sie.

„Alle?“

„Alle!“

„Darf ich …“

„Untersteh´ Dich, eine von Ihnen mit Deinen dreckigen kleinen Fingern anzufassen!“

„Ich habe dem Elfenherrscher eine wichtige Botschaft zu überbringen und da möchte ich keinen Ärger!“

„Oder glaubst Du, es würde mir Spaß machen, mich vor Ihnen rechtfertigen zu müssen, weil Du Deinen Lümmel nicht bei Dir behalten kannst? Ich möchte nicht wissen, wie viele Frauen der letzten Ortschaft, in der wir gewesen sind, im nächsten halben Jahr dicke Bäuche bekommen, die nichts mit einem Übermaß an Nahrung zu tun haben.

„Hmmmm …“

Magnus sog an seiner Pfeife und brummte.

„Wenn, dann lass Dich wenigstens nicht erwischen. „

Rufus grinste.

„Ihr könnt Euch auf mich verlassen. „

Der Meistermagier schaute zweifelnd zu ihm herüber.

„Ach, ja?“

„So wie bei dem Metzger in Havena, der uns mit gezücktem Schlachtermesser verfolgt hat und Dich umbringen wollte, weil er herausgefunden hatte, dass Du seine drei Töchter der Reihe nach flachgelegt hast?“

„Oder wie bei dem reichen Kaufmann, der uns in Angbar die gesamte Stadtwache auf den Hals gehetzt hat, nachdem er Dich mit seiner Frau in flagranti in seinem ehelichen Schlafzimmer erwischt hat?“

„Das waren bedauerliche Missgeschicke, Meister.

„Ja, ja. „

„Ich will Dir keine Moralpredigt halten, Rufus, denn ich weiß, dass das eh vergebene Liebesmüh ist. Du bist alt genug und kannst machen, was Du willst. Aber sorg´ bitte dafür, dass wir nicht wieder in Schwierigkeiten geraten. Ich mag das Leben lieber geruhsamer. „

„Ich werde mich bemühen, Meister. „

„Na, hoffentlich. „

Schweigend ritten sie weiter.

Nach einiger Zeit hatten sie den See umrundet und näherten sich dem Rand eines Waldes mit mächtigen Bäumen.

Magnus brachte sein Pferd zum Stillstand, schaute aufmerksam umher und murmelte:

„Hier irgendwo muss die Pforte sein. Ah, da!“

Er stieg von seinem Ross ab und bedeutete Rufus es ihm gleichzutun.

Dann führte er sein Pferd zu zwei riesigen Eibenbüschen und blieb stehen.

Er hob seine Hand und sprach laut einige Worte, in einer Rufus unbekannten Sprache, aus.

„Taniel loth Eringell“

„Was heißt das, Meister?“

„Ich habe keine Ahnung. „, knurrte dieser.

„Ihr sprecht kein elfisch, mein Gebieter?“, fragte Rufus erstaunt.

„Nein. „

„Aber wieso…?“

„Hältst Du endlich mal die Klappe? Es ist einfach nur das Losungswort, welches mir genannt wurde.

Die Eibenbüsche begannen auf einmal hell zu leuchten und schoben sich raschelnd auseinander, bis in der Mitte ein Korridor entstanden war.

„Beeindruckend!“

„Ja, beeindrucken können sie gut. „

In der Öffnung erschien plötzlich eine Gestalt mit langem, wallendem blonden Haar in einer silberfarbenen Rüstung. In der rechten Hand trug sie eine übermannshohe, goldene Lanze.

„Wow! Ihr habt nicht übertrieben, Herr! Sehr attraktiv!“, tuschelte Rufus seinem weisen Lehrer zu.

„Du Idiot! Das ist der Torwächter. Und er ist ein Mann. „, zischte dieser zurück.

„Wer seid ihr und was ist Euer Begehr?“, sprach der Wächter sie mit seltsam melodiöser Stimme an.

Magnus verbeugte sich leicht und antwortete salbungsvoll:

„Ich bin Magnus, Erzmagus des Ordens der Sieben. Und der Mann neben mir Rufus, mein Novize. Wir kommen im Auftrage von Fürst Kaaram von Andergast und erbitten untertänigst eine Audienz bei Eurem Herrscher.

Wir haben ihm eine wichtige Botschaft zu überbringen. „

Der Wächter nickte ernst, wandte sich um und bedeutete ihnen mit einer einladenden Handbewegung, ihm zu folgen.

Die beiden Männer durchschritten, die Pferde an ihren Zügeln führend, den Durchgang, der sich sofort wieder hinter ihnen schloss.

Nachdem sich ihre Augen an das Dämmerlicht, was hier herrschte, gewöhnt hatten, folgten sie dem Wächter in angemessener Entfernung.

„Mann, die Bäume hier sind ja unglaublich groß!“, entfuhr es Rufus.

Magnus nickte.

„Man sagt, sie sind älter als die Berge, so wie das Elfenvolk selbst. „

„Das ist alt. „

Magnus verzichtete lieber auf eine Erwiderung zu dieser äußerst schlauen Feststellung und verzog nur säuerlich das Gesicht.

Einige Zeit später erreichten sie eine Lichtung, wo der Wächter ihnen Halt gebot.

„Ihr könnt Eure Pferde hier lassen, man wird sich um sie kümmern. Wir gehen nun hinauf in die Wipfel. Hier entlang. „

Sie gingen gemeinsam zu einer riesigen Buche. Der Wächter baute sich vor dem mächtigen Baum auf und stieß seine Lanze dreimal in den Boden.

Mit einem reißenden Geräusch begann sich auf plötzlich spiralförmig nach oben verlaufend, um den Stamm herum Rinde abzulösen und es bildete sich ein schmaler Pfad aus.

„Donnerwetter!“, bemerkte Rufus ehrfurchtsvoll. „Sie beherrschen die Bäume! Was für eine Magie!“

„Allerdings hörte es sich nicht sehr gesund an …“

Er kratzte sich am Kopf.

„Ich dachte immer, Elfen seien Baumfreunde?“

„Wenn Du Deine Lektionen besser lernen würdest, dann könntest Du so etwas auch!“, blaffte Magnus ihn genervt an.

„Mikasch´s Abhandlungen über die Manipulation pflanzlichen Lebens.

Grundübungen. Du erinnerst Dich?“

„Ich habe versucht, sie Dir während unserer Überfahrt auf die Insel Mylamas beizubringen, aber Du hattest ja nichts besseres zu tun als während der gesamten Zeit über der Reling abzuhängen und die Fische zu füttern. „

„Ach, ja. „, fügte er hinzu und betrat den reichlich schmalen gewundenen Rindenpfad. „Ich hoffe, Du bist schwindelfrei. „

Der Weg nach oben war im besten Fall als abenteuerlich zu beschreiben.

Rufus wagte es nach zwei Dutzend Windungen nicht mehr, nach unten zu schauen. Es fühlte sich alles andere als sicher an.

„Hätte er nicht wenigstens auch ein Geländer ausbilden können?“, fluchte er leise.

„Was machen die denn, wenn es regnet? Kriechen sie dann auf allen Vieren hier hoch?“

„Halt´ die Klappe und komm´ weiter!“

„Mir wird schlecht … Alles dreht sich.

„Du bist ein verfluchtes Weichei!“

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten sie eine große Plattform, wo der Wächter bereits mit unbewegter Miene auf sie wartete.

Von dort aus führte eine breite, hölzerne Brücke zu einem anderen, riesigem Baum, der eine torähnliche Öffnung in seinem Stamm hatte.

Rufus wagte sich vorsichtig an den Rand der Plattform und riskierte einen Blick nach unten.

Dies bereute er allerdings sofort, denn sein Magen begann zu revoltieren, als er die enorme Entfernung zum Boden sah.

Er taumelte zurück, wo er gegen Magnus stieß.

„Pass´ doch besser auf!“

„Allmächtige Rahja. Habt Ihr mal nach unten geschaut, Meister?“

„Ich bin doch nicht so blöd wie Du!“

„Wenn man da runterfällt, bleibt nur noch ein riesiger Blutfleck von einem übrig!“

„Dann fall´ halt nicht runter!“

„Warum sind wir eigentlich nicht einfach hoch geflogen?“

„Ganz einfach: Ihr Reich — ihre Regeln, du Depp!“

In diesem Moment erhob der Elfenwächter theatralisch seine Lanze und deutete damit auf die Brücke.

„Folgt mir nun, in unsere heiligen Hallen!“

Rufus stupste Magnus in die Seite und fragte leise: „Reden die hier eigentlich immer so gestelzt?“

„Ja, das ist ihr Stil. Sie tragen gerne dick auf. „

„Aha. „

Der Novize betrachtete skeptisch den Übergang, den sie nun betreten sollten. Zumindest sah er recht stabil aus und war mindestens fünfmal so breit wie der Pfad um den Baum, stellte er erleichtert fest.

Sie überschritten die Brücke und erreichten das große Tor.

Dahinter befand sich eine riesige Halle aus ineinander verschlungenen Ästen, die nach oben hin eine Kuppel, wie in vielen Tempeln der Zwölfgötter, ausbildeten. Am Ende der Halle befand sich ein Thron, auf dem zwei schlanke Gestalten in weißen Gewändern saßen.

Sonst war erstaunlicherweise niemand im Raum.

Der Boden war eben und bestand komplett aus grünem Moos.

Er wirkte wie ein riesiger Teppich.

Rufus überkam das plötzliche Verlangen, ihn zu streicheln, aber er ließ das in Anbetracht der Situation besser bleiben.

Andererseits …

Er tat, als ob er etwas verloren hätte, beugte sich nach unten und strich mit seiner rechten Hand darüber.

„Es ist unglaublich weich, Meister!“, flüsterte er Magnus zu.
„Und warm!“

Dieser verdrehte die Augen und seufzte.

„Was zum Teufel machst Du da?! Komm´ sofort wieder hoch!“

Er zog ihn an seinem Arm nach oben.

„Hast Du überhaupt keine Ehrfurcht?! Benimm´ Dich jetzt gefälligst!“

Der Torwächter hatte den ganzen Vorfall interessiert verfolgt, verzog aber keine Miene.

Rufus war er reichlich suspekt. Vermutlich hatte dieser Elf in seinem ganzen Leben noch nie irgendeine nenneswerte Gefühlsregung preisgegeben.

Er ließ die beiden dort stehen und ging ungerührt weiter, bis er vor dem Thron stand, machte eine tiefe Verbeugung und kündigte dem Königspaar ihr Kommen an.

Erhobenen Hauptes und gemessenen Schrittes durchquerten Magnus und Rufus nun auch die restliche Hälfte des Thronsaals, bis sie vor den Elfenherrschern standen.

Dort angekommen, kniete Magnus neben dem Torwächter nieder und senkte demütig sein Haupt.

Rufus folgte seinem Beispiel.

Dann sprach Magnus:

„Wir danken Euch, König Anwil und Euch, Königin Irwen, für die Gunst, uns zu empfangen. „

„Wir sind weit gereist und haben eine wichtige Botschaft mitgebracht von Fürst Kaaram von Andergast. Wir hoffen, dass ihr uns Gehör schenkt?“

„Erhebt Euch, Magnus! Es ist lange her, dass ihr in unseren Hallen weiltet. Wir sind äußerst erfreut, Euch wieder bei uns begrüßen zu dürfen!“, antwortete der König in einem wohlklingendem Bariton.

„Welch´ eine Ehre! Freude erfasst mein Herz!“, erwiderte Magnus lächelnd und erhob sich.

Auch Rufus rappelte sich hoch, allerdings nicht ganz so geschmeidig wie sein Meister.

Dann erblickte er die Königin.

Seine Kinnlade klappte herunter und ihm traten die Augen beinahe aus ihren Höhlen.

Was für eine Frau!

Ohne es zu wollen, entglitt seinen Lippen ein anerkennender Pfiff.

Sie war der Inbegriff aller feuchten Männerträume, die er je gehabt hatte.

Große, verführerische blaue Augen mit langen Wimpern, langes, blondes, gelocktes Haar, ein blutroter Mund mit vollen Lippen, die Haut alabasterfarben und ihr Körper — makellos. Zumindest, soweit er dies unter dem feinen, halbdurchscheinenden Stoff ihrer Robe erkennen konnte.

Sein Schwanz schwoll augenblicklich an und seine Beinlinge wurden plötzlich sehr eng.

Er betete zu Rahja, dass sie die Beule nicht bemerken würde.

Die Königin achtete aber, der Göttin sei Dank, gerade nicht auf ihn. Sie bat in diesem Moment den Torwächter zu sich und redete leise mit ihm.

Er flüsterte ihr etwas ins Ohr, woraufhin sie die Augen erstaunt aufriss und im Anschluss ein entzücktes, glockenhelles Lachen erklingen ließ, das Rufus bis in die Tiefen seiner Seele berührte.

Dann schaute sie ihn an.

Direkt.

Ihre Augen waren wie zwei Monde. Sie neigte leicht den Kopf und musterte ihn von oben bis unten.

Rufus ejakulierte.

Unfassbar!

So etwas war ihm ja noch nie passiert.

Wie peinlich!

Was würde sie von ihm denken, wenn die Flecken erscheinen würden?

Er überlegte fieberhaft, ob es einen Zauber gab, mit dem er das verhindert konnte, aber er war so durcheinander, dass sein Gehirn wie leergeblasen war.

Er konnte seine Schande noch gerade so eben schnell mit seiner Hand bedecken.

Der König hatte sich inzwischen von seinem Thronsessel erhoben und umarmte Magnus herzlich wie einen alten Freund.

„Sagt, Magnus. Wie ist es Euch ergangen? Was passiert in der Welt da draußen?“

„Oh, Eure Majestät, seid froh, dass ihr hier in der sanften Ruhe Eures Waldes weilt. „

„Es herrscht Krieg im Norden mit den Orks und im Süden plant ein böser Wüstenherrscher üble Dinge.

Im Mittelreich ist es relativ ruhig. „

„Sagt, Magnus …“, erklang auf einmal die wunderschöne Stimme der Königin.

„… ihr habt uns Euren neuen Lehrling noch gar nicht vorgestellt. „

„Und was ist mit Ymir, Eurem ehemaligen Novizen, geschehen?“

Magnus verbeugte sich galant vor ihr.

„Das, Eure Hoheit, ist Rufus. Er dient mir nun seit etwa 5 Jahren und ist mir ein treuer Begleiter.

Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich etwas.

„Es betrübt mich aber, Euch leider mitteilen zu müssen, dass Ymir einem bedauerlichen Unfall in einem Drachenhort zum Opfer gefallen ist. „

Rufus spitzte die Ohren.

Das war ja mal etwas ganz Neues. Das hatte Magnus ihm nie erzählt.

„Das mit Ymir tut mir aufrichtig leid. Ich weiß noch, wie ihr an ihm gehangen habt.

„Mein tiefempfundenes Beileid. „

Rufus verbeugte sich ebenfalls vor der Königin, als ihr Blick wieder auf ihn fiel.

„Ein wirklich attraktiver junger Mann. „

„Wieder einmal bewundere ich Euren Geschmack, mit dem ihr Eure Novizen auswählt, die Euch auf Euren langen Reisen begleiten. „

Sie kicherte verhalten.

„Und offenbar erfreut es ihn sehr, mich zu erblicken.

Welch charmantes Kompliment. „

„Wie meinte sie das jetzt?“, überlegte Rufus angestrengt. „Irgendwie klingen alle ihre Worte ziemlich zweideutig. „

„Wie ich eben vernommen habe, ist er offenbar auch unseren Pflanzen sehr zugetan. Das erfreut mein Herz. „

An Rufus gewandt, sagte sie „Ihr habt meinen Tag mit einem Lachen erhellt, Mo´ al Din! Das vermögen nicht viele. „

Bei diesem elfischen Wort zog König Anwil fragend die Augenbrauen hoch.

„Ich erkläre es Dir gleich, meine Sonne!“, meinte sie zu ihrem Ehemann und hakte sich bei ihm ein.

„Ich wünsche mir, dass er heute Abend beim Bankett zu euren Ehren an meiner Seite sitzt, damit er mich unterhalten und mir seine Sicht der Welt kundtun kann. Ist das möglich?“

„Natürlich, Liebste. „, antwortete der König. „Und mein alter Freund Magnus wird den Platz zu meiner Rechten bekommen.

Wir haben viel zu bereden. „

„Wir werden uns jetzt zurückziehen. Unser Wächter wird Euch zu Euren Gemächern bringen, wo ihr Euch erfrischen könnt und Euch zu späterer Stunde zum Festplatz geleiten. „

Sowohl Magnus als auch Rufus verbeugten sich noch einmal tief, als die Elfenherrscher sich elegant durch die rechte der zwei seitlichen Türen aus dem Thronsaal entfernten.

„Hier entlang, die Herren!“, deutete der Torwächter zu der anderen Türe.

Magnus nahm Rufus kurz beiseite.

„Ich weiß zwar nicht, wie Du es geschafft hast, die Königin so zu beeindrucken, Jungchen!“, flüsterte er ihm zu.

„Aber ich hoffe für Dich, dass Du weißt, was es für eine Ehre bedeutet an ihrer Seite zu sitzen. „

„Dass Du Dich entsprechend benimmst und uns nicht blamierst! Bau bloß keinen Mist!“

Dann folgten sie dem Wächter, der sie durch eine verworrene Anzahl von Korridoren mit immens vielen Abzweigungen führte.

„Magnus?“

„Ja, was ist?“

„Was bedeutet „Mo´ al Din“?“

„Ich habe nicht die geringste Ahnung!“, knurrte dieser. „Ich habe Dir ja vorhin schon gesagt, dass ich kein elfisch spreche. „

„Ich hoffe, etwas Gutes!“, ergänzte er dann, mit reichlich zweifelndem Gesichtsausdruck.

Der Torwächter blieb vor einer Türe stehen und öffnete sie.

„Hier sind Eure Gemächer.

Ich werde Euch bei Sonnenuntergang abholen. „

Dann wandte er sich elegant um und ging den Weg zurück, den sie gekommen waren.

„Mo´ al Din. „, hörten sie ihn noch kurz murmeln und dann kicherte er, als er sich entfernte.

Die Beiden betraten den Raum.

„So viel dazu, dass er wohl noch nie eine Gefühlsregung gezeigt haben mochte. „, dachte Rufus.

Kapitel 2 — Das Bankett

Die Kemenate, die man ihnen zugewiesen hatte, war ziemlich ungewöhnlich, aber dies war durchaus nachvollziehbar, wenn man bedachte, dass sie ein natürlich gewachsener Teil eines Baumes war.

Der Raum war vollständig aus Holz und besaß keinerlei Ecken und Kanten, alle Formen waren organisch.

Der Fußboden war mit dem gleichen Moos bedeckt, welches Rufus schon im Thronsaal bemerkt hatte.

Interessant war auch der Umstand, dass die Betten, der Tisch und die Hocker offensichtlich aus dem Baum herausgewachsen waren.

Mitten auf dem Tisch stand eine große Holzschale, die mit diversen Obstsorten gefüllt war. Einige de Früchte waren dem Novizen allerdings gänzlich unbekannt. Er beschloss, sie erst einmal zu meiden. Obst war eh nicht so seine Welt.

Eine Nebentür, die Rufus natürlich gleich neugierig öffnete, führte in einen kleinen Abort, der auch mit einer Waschschüssel versehen war.

Magnus hatte sich inzwischen auf das Bett gesetzt und stopfte seine Pfeife.

Er schaute seinen Novizen nachdenklich an und meinte dann:

„Vielleicht wäre es ratsam, Dir noch etwas über die Etikette am Hof der Elfen zu erzählen, damit Du nicht von einem Fettnäpfchen ins Nächste springst. Du warst schließlich noch nie hier und kennst ihre Sitten und Gebräuche nicht. Und es wäre bestimmt nicht förderlich, dass Du Dich dann auch noch direkt vor ihrer Königin blamierst.

„Gerne, Meister. „, antwortete Rufus, setzte sich auf einen der Hocker und wartete gespannt auf die Ausführungen des Magiers.

Dieser entzündete die Pfeife mit seinem Zeigefinger und paffte nachdenklich ein paar Züge. Dann begann er zu erzählen:

„Das Volk der Elfen ist alt. Sehr alt. Sie waren bereits lange vor den Menschen auf diesem Globus. Man sagt, sie sind unsterblich. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber ich vermute mal, dass es stimmt.

Ich denke mir, dass das Königspaar bestimmt schon einige Jahrtausende auf dem Buckel haben. Dafür sehen sie noch recht frisch aus, oder?“

„Rufus lächelte versonnen und nickte eifrig.

„Als der Mensch die Erde eroberte, zogen sie sich zurück. Dies geschah nicht immer ohne Blutvergießen, aber diese Zeiten sind lange vorbei. Inzwischen sind sie ein aussterbendes Volk. Warum, kann ich Dir auch nicht sagen. Meine Vermutung geht dahin, dass sie irgendwann ihres eintönigen Lebens überdrüssig werden und in den Freitod gehen.

Er sog noch ein wenig an seiner Pfeife.

„Sie sind nicht wie wir Menschen von ständigem Tatendrang besessen, legen keinen Wert auf Forschung und Eroberungen, sondern leben lieber einfach in den Tag hinein. Sie sind sehr feinsinnig und widmen sich gern den musischen Künsten wie Gesang, Tanz, Malerei, kochen vorzüglich und lieben geistreiche Konversation. Das wirst Du wahrscheinlich auch auf dem Bankett erleben, denn sie zeigen sehr gerne ihr Können in diesen Dingen, wie Du vielleicht schon bemerkt hast.

Er grinste.

„Manche sagen, sie protzen gerne!“

„Und sie sind eitel! Sehr eitel. Und das, obwohl sie das eigentlich nicht nötig haben, da sie alle durchweg von unglaublicher Schönheit und beinahe ätherischer Gestalt sind. Ihre Ausdauer darin, Komplimente über ihr Aussehen oder ihr Begabungen in hohen Dosen zu genießen, ist legendär. Ein Kompliment gilt bei ihnen als ein Zeichen sehr hoher Wertschätzung und hebt das Ansehen desjenigen, der es gibt.

Das solltest Du Dir auch bei der Königin zu Nutze machen, denn es ist eine Schwachstelle. „

„Also möglichst viele Komplimente? Sprich, ich soll schleimen?“, fragte Rufus.

Magnus lachte und antwortete:

„Na ja, so einfach ist das leider nicht. Kriecherisches Verhalten und unehrliche Schmeichelei bewirkt das genaue Gegenteil, es setzt Deinen Status enorm herab. Massenweise Komplimente verringern den Wert jeder einzelnen Aussage. Sie sollten gezielt eingesetzt werden und vor allem anderen — ehrlich sein.

„Elfen lügen nicht. Nie. Sie vermeiden es lieber etwas zu sagen, machen Andeutungen oder sie kleiden ihre Wahrheit in verworrene Worte. Ihr ganzes Volk hat im Laufe der Zeit die Fähigkeit entwickelt, Lügen zu erkennen. Daher wäre es ratsam für Dich, in ihrer Gegenwart immer die Wahrheit zu sagen, denn sie wird erkennen, wenn es nicht der Fall ist. „

„Uff!“, das hört sich an, als ob das kein einfacher Abend wird …“, bemerkte Rufus.

„Ja, das wird es mit Sicherheit nicht. Das Eis der Etikette bei den Elfen ist spiegelglatt und sehr dünn. „

„Ach — und noch etwas ganz wichtiges, was Du niemals vergessen solltest. „

„Ja?“

„Denke immer, jede Sekunde daran, wen Du vor Dir hast! Sie ist die Königin! Sie hat immer Recht! Sie bekommt immer, wonach sie verlangt! Widerspruch ist Hochverrat! Und das gilt auch und vor allem für uns als ihre Gäste.

„Okay, verstanden. Also dezente, aber ehrliche Komplimente und absoluter Gehorsam. „, fasste Rufus seine Ausführungen zusammen. Magnus lächelte.

„Auf den Punkt genau. Du hast wirklich eine gut Auffassungsgabe. Aus Dir wird ja vielleicht doch noch mal ein anständiger Magus. „

Es klopfte an der Türe.

„Ja, bitte. Tretet ein. „, sagte Magnus laut.

Die Türe öffnete sich und eine bezaubernde Elfenfrau stand im Rahmen.

Sie trug zwei größere Bündel in ihren Händen, eines in blauem, das andere in rotem Stoff.

„Eine kleine Aufmerksamkeit der Königin. Sie bittet sie, diese Kleidung während der Festivitäten zu tragen. „

Sie machte einen Knicks, überreichte Magnus und Rufus jeweils eines davon und verschwand wieder.

Sie schlossen die Türe wieder und widmeten sich neugierig ihren Geschenken.

Magnus fand in seinem Paket eine wunderschöne, aus schwerem, blauem Samt gefertigte Robe mit langen, weiten Ärmeln und verziert mit silbernernen Borten.

Dazu schwarze Halbstiefel und einen breiter, kunstvoll verzierten Gürtel.

Rufus Bündel offenbarte bei näherer Inspektion ein schwarzes Wams, aus einem ähnlich halbtransparenten Stoff wie die weißen Gewänder des Herrscherpaars, dazu schwarz und dunkelblau, längsgestreifte, lederne Beinlinge mit einer geknöpften Lasche im vorderen Bereich. Weiterhin schwarze Halbstiefel, ähnlich denen, die auch Magnus bekommen hatte und einen schmalen silberfarbener Gürtel mit verschlungenen Ornamente.

„Sie hat wirklich Geschmack!“, bemerkte Magnus, zog sich aus und legte die neue Gewandung an.

Rufus tat es ihm gleich. Erstaunlicherweise waren seine Sachen hauteng, passten ihm aber wie angegossen.

Nachdem sie fertig waren, begutachteten sich die beiden noch einmal gegenseitig.

„Sehr edel, Eure Robe, Meister!“, befand Rufus.

„Sehr sexy, Deine Kombination!“, bemerkte Magnus mit glänzenden Augen.

„Und praktisch!“ Er grinste. „Hast Du nicht Lust, diese interessante Lasche einmal für mich zu öffnen?“

Rufus lächelte verschmitzt, öffnete die vier silbernen Knöpfe und schon lag sein Gemächt frei.

„Darf ich?“, fragte Magnus und kniete sich vor seinen Lehrling.

„Aber immer!“, erwiderte dieser.

„Wahrscheinlich ist es auch besser, vor dem Bankett einige Spannungen abzubauen. „, dachte er.

Sein Meister verwöhnte ihn gekonnt mit seinem Mund und bereits nach kurzer Zeit hatte Rufus sich stöhnend in ihm ergossen.

Anschließend setzte Magnus sich auf die Bettkante, lüftete seine neue Robe und lud seinen Novizen lächelnd ein, sich zu revanchieren.

Dieser kam der Aufforderung gerne nach und widmete sich vorbildlich der Aufgabe, den Magier ausgiebig zu verwöhnen, bis diese sich keuchend ebenfalls entleerte.

Danach legten sich beide noch etwas hin.

„Meister?“, fragte Rufus dann irgendwann.

„Mhmmm?“, antwortete dieser schläfrig.

„Um was geht es eigentlich bei der Botschaft, die wir überbringen sollen?“

„Hmmm.

„, brummte dieser.

„Es geht Dich zwar eigentlich nichts an, aber es geht darum, dass er König Anwil um die Entsendung einiger seiner Elfenkrieger bittet, um die Grenzen seines Reiches verteidigen zu können. Des Weiteren habe ich noch einen versiegelten Brief, den ich übergeben soll. “ „Vielen Dank. Ich wollte es nur wissen. „

„Klar. Kein Problem. „

Kurze Zeit später war es dann soweit.

Es klopfte an die Türe und eine Stimme, offenbar die des Wächters, sagte:

„Das königliche Paar bittet um die Gunst ihres Erscheinens zum Bankett. „

Die beiden rappelten sich auf, zupften noch einmal ihre Kleidung zurecht und öffneten die Türe.

„Es war allerdings nicht der Torwächter, sondern ein anderer männlicher Elf, allem Anschein nach handelte es sich um einen Pagen.

Er hatte seine langen Haare hinter dem Kopf zusammengebunden und zum ersten Mal konnte Rufus spitze Elfenohren in ihrer vollen Pracht bewundern.

Sie waren beeindruckend. Ihre Gesamtlänge betrug mindestens das Anderthalbfache von Menschenohren und sie besaßen eine ästhetisch geschwungene Form, die hervorragen zu dem feingeschnittenen Gesicht und den hohen Wangenknochen passten.

„Mann, ist der gutaussehend. Den würde ich nicht von der Bettkante stoßen. „, raunte Rufus Magnus leise zu.

Dieser nickte und grinste süffisant. „Ich auch nicht …“

„Wenn die Herrschaften mir bitte folgen würden?“, sagte der Elf in distinguiertem Tonfall, und ging elegant und mit federndem Schritt, ohne eine Antwort abzuwarten, den Korridor rechts entlang.

Die beiden schlossen sich ihrem Führer an. Abermals wanderten sie durch viele Gänge, bis sie ein großes, doppelflügeliges Tor erreichten. Es war weit geöffnet und sie erblickten eine Halle, die mindestens doppelt so groß war, wie der Thronsaal.

Sie wirkte nicht wie ein Dom, sondern mehr wie ein Schiff und wurde regelmäßig von einigen Säulen gestützt. In dem Saal befanden sich Reihen von Tischen und Bänken in einer U-Form arrangiert, an denen schon diverse Gäste saßen und sich angeregt unterhielten.

Bedienstete flitzten bereits mit vollbeladenen Tabletts wie emsige Bienen umher.

Zentral am Kopfende saßen natürlich König und Königin, die beiden Plätze neben ihnen waren frei. Daneben saßen auf der anderen Seite allerdings noch weitere Elfen und Elfinnen, wahrscheinlich der Hochadel, vermutete Rufus.

Das Licht war angenehm und stimmungsvoll, es erhellte den Saal aus großen, weißen Kugeln, die unter der Decke angebracht waren. Wände gab es nicht.

Man konnte direkt in den Wald und das Laubwerk der Bäume schauen.

Hinter König und Königin befand sich eine kleine Bühne, auf der einige Musiker ihren vielfältigen Instrumenten sanfte Töne entlockten.

Trotz seiner Größe war der Raum erschreckend leer. Hier hätte mindestens die vierfache Menge an Personen hineingepasst. Sie schienen wirklich ein aussterbendes Volk zu sein, auch wenn die Stimmung etwas ganz anderes zeigte.

„Magnus, Erzmagus des Ordens der Sieben und sein Novize Rufus!“, verkündete eine laute Stimme direkt neben ihnen.

Die Stimmen im Saal wurden spürbar leiser und alle Augenpaare wandten sich ihnen zu.

Rufus war ein wenig mulmig dabei zumute, so im Fokus der Aufmerksamkeit aller zu stehen. Dennoch riss er sich zusammen und bewahrte Haltung.

Sie gingen langsam zu König und Königin und machten vor ihnen eine tiefe Verbeugung, jede einzelne ihrer Bewegungen wurde immer noch akribisch von sämtlichen Anwesenden verfolgt.

Das Herrscherpaar nickte ihnen freundlich zu und bot ihnen ihre Plätze an, die sie dankbar annahmen.

Der König erhob sein Glas und sprach laut:

„Wir trinken heute auf unsere geschätzten Gäste, die uns hochwillkommen sind! Ihnen zu Ehren ist dieses Bankett gewidmet. Stoßt mit uns an!“

Ausnahmslos jeder der Anwesenden erhob Gläser, Kelche oder Pokale und prostete ihnen zu.

Rufus schaute sich um.

So eine Ansammlung von Schönheit hatte er noch nie gesehen. Dagegen kam er sich klein, unwürdig und hässlich vor. Sein Stolz nahm in diesem kurzen Augenblick vorübergehend erheblichen Schaden.

Dann wurde ihm bewusst, dass er es war, der an dieser Tafel direkt neben der Königin saß. Der Frau, die alle noch bei Weitem mit ihrer Schönheit und Eleganz überstrahlte. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Als die allgemeine Aufmerksamkeit sich wieder zu den jeweiligen Banknachbarn zuwandte, prostete die Königin ihm noch einmal separat zu.

„Ich freue mich sehr, Euch heute Abend an meiner Seite zu haben, Mo´ al Din!“, sagte sie.

„Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Eure Hoheit. „, antwortete er galant.

„Und die Gewandung, die ich Euch schicken ließ, steht Euch ausgezeichnet. „

Sie warf ihm ein bezauberndes Lächeln zu und ergänzte:

„Und nicht nur die, wie ich heute im Thronsaal unschwer erkennen konnte.

Rufus verschluckte sich beinah an seinem Getränk und wurde knallrot.

„Oh. „, stieß die Königin entzückt aus.

„Das ist aber eine bemerkenswerte Änderung Eurer Gesichtsfarbe, Junker Rufus. Etwas Vergleichbares habe ich noch nie gesehen. „

„Ich, ähm, danke Euch vielmals für diese phantastische Gewandung, Eure Hoheit. Ihr habt einen wirklich guten Geschmack. „, krächzte er, nachdem er seine Fassung halbwegs wiedergefunden hatte.

„Diese Frau versteht es wirklich mit Worten Hiebe wie mit einer Waffe auszuteilen“, dachte er. „Ich muss auf der Hut sein. „

„Es freut mich, dass Euch die Kleidung gefällt. Eurem Gebieter steht die Robe auch ausgezeichnet. Findet ihr nicht?“

„Aber ja doch! Sie macht ihn noch erhabener als er sowieso schon ist. Sie steht ihm sehr gut. Äh, ich meine, kleidet ihn sehr gut. „

Er kam wirklich ins Schwitzen.

Da hatte er die vermutlich schönste Frau der Welt neben sich und ihm fielen nur platte Belanglosigkeiten ein oder er begann zu stottern. Der unglaublich erregende Duft, der von ihr ausging, tat noch sein übriges.

„Wohl gesprochen, Junker. Sagt, mache ich Euch nervös? Es hat mir so den Anschein. „

„Auch das noch!“, dachte Rufus und erinnerte sich dann an die Worte seines Meisters. „Bleib´ bei der Wahrheit!“

„Ich muss ehrlich gestehen, dass ihr in diesem Punkt nicht unrecht habt, Eure Hoheit.

„, antwortete er.

„Eure Aura und Eure Position schüchtert mich reichlich ein und Eure Schönheit vernebelt mir die Sinne. Ich bin so etwas nicht gewohnt. „

Die Königin ließ wieder ihr glockenhelles Lachen erklingen.

„Ihr seid ein echter Charmeur, Junker. Wie bezaubernd. „

„Nun, ich kann Euch versichern, ihr braucht vor mir keine Angst zu haben. Ihr habt nichts zu befürchten.

Vergesst einfach meinen Rang und redet mit mir wie mit einem Euresgleichen. Ja, tut ihr mir den Gefallen?“

Rufus schluckte. „War das nun eine geschickt eingefädelte Falle für ihn?“

„Ich werde versuchen, Eurem Wunsch nachzukommen, Eure Hoheit, wenngleich es mir schwerfällt. Ich hoffe, Ihr verzeiht mir, wenn ich es nicht immer auf Anhieb schaffe?“

„Oh, natürlich verzeihe ich Euch das. Ihr seid ja kein Elf und daher muss ich für Euch andere Regeln ansetzen.

Ihr dürft mich übrigens Lady Irwen nennen, „Eure Hoheit“ klingt immer so förmlich. „

„Natürlich, wie ihr wünscht, Lady Irwen. Ähm, dürfte ich Euch eine Frage stellen?“

„Ja, natürlich. Sprecht frei heraus. „

„Könntet ihr mir bitte verraten, was das elfische Wort „Mo´al Din“ bedeutet?“, fragte Rufus verlegen.

„Ich gestehe, ich bin unendlich neugierig. „

Die Königin lächelte huldvoll.

„Ja, natürlich möchtet Ihr dies gerne wissen, Junker. Sehr verständlich. „

Sie neigte ihren Kopf ein wenig und seufzte leise.

„Ihr dürft mir aber nicht böse sein, wenn ich es Euch erkläre … Es ist eigentlich nichts Schlimmes, eher im Gegenteil. „

„Euch böse sein, Mylady? Niemals!“, platzte der Novize heraus.

„Hmmm. Nun gut. Aber es ist nicht leicht zu erklären.

In Eure Sprache übersetzt würde es „Der den Moosflaum streichelt“ bedeuten. Ich denke, ihr wisst damit auch, warum ich Euch diesen Namen gegeben habe. „, erklärte sie, mir einem schelmischen Grinsen auf ihren wunderschönen Lippen.

„Oh! Ja. Ich verstehe. Das ist sehr passend. “ Rufus atmete erleichtert auf.

„Nun, ja“, ergänzte die Königin, verschmitzt lächelnd. „Das ist aber nur die halbe Antwort. „

Alle Alarmsirenen in Rufus Kopf begannen zu klingeln.

Was würde sie ihm nun eröffnen?

„Der Begriff hat im Elfischen auch noch eine andere, umgangssprachliche Bedeutung …“

Rufus war sich nicht sicher, ob er diese Bedeutung wirklich wissen wollte, aber nun war es zu spät. Er hätte wohl besser nicht fragen sollen.

„… man bezeichnet bei unserem Volk so jemanden, der sehr sensitiv auf Frauen einzugehen vermag. Einen Mann, der sehr zartfühlend Wonne zu schenken vermag.

Versteht ihr?“

Sie warf ihm ein mildes Lächeln zu und zwinkerte ganz leicht mit einem Auge.

Rufus wurde puterrot bis in die Ohrspitzen hinein. Natürlich verstand er das.

„Da ist es schon wieder. „, sagte die Königin daraufhin interessiert.

„Wie macht ihr das? Was bedeutet diese Hautfärbung?“

„Ich. Äh. Hüstel. Ich mache das nicht bewusst, Lady Irwen.

Es ist ein Ausdruck von Schamhaftigkeit. „

„Ihr?! Schamhaft?“, erwiderte die Elfenherrscherin, laut auflachend.

„Das kann ich mir beim besten Willen bei Euch nicht vorstellen. „

„Und doch ist es so, Mylady. Ich muss gestehen, ihr macht mich befangen. „

„Ihr seid niedlich. Schüchtere ich Euch immer noch so ein, Junker Rufus? Ich bin eine Frau wie jede andere hier in diesem Saal, mit den gleichen Bedürfnissen.

Der Unterschied ist nur, dass ich eine Krone trage. „

„Aber nun habe ich eine Frage an Euch. Ihr müsst sie nicht beantworten, wenn sie Euch zu intim ist. Wenngleich ich zugeben muss, dass mich die Antwort brennend interessieren würde. „

Rufus schluckte erneut. Das Eis war wirklich sehr dünn.

„Nur zu, Lady Irwen. Ich werde Euch gerne bereitwillig antworten. „

Sie schaute ihm tief in die Augen.

Dann beugte sie sich näher zu ihm und flüsterte leise in sein rechtes Ohr:

„Ich würde gerne wissen, ob Euer Elfenname zu Euch passt? Seid´ ihr ein Mo´al Din?“

Rufus verschlug es im ersten Augenblick die Sprache. Ihre Nähe brachte ihn schon halb um den Verstand, ihr Geruch erregte ihn und dann diese Frage.

Was sollte er darauf antworten? Was erwartete sie von ihm?

Er versuchte es mit Diplomatie.

„Ähm. Ich … Ich denke schon, Mylady. Es gab bereits Frauen, die mir dieses Urteil ausstellten …“, antwortete er vorsichtig.

Sie lächelte ihn bezaubernd an und flüsterte ihm abermals ins Ohr.

„Das dachte ich mir. Ihr habt eine solche Aura um Euch. „

Mit zaghaft fragender Stimme fuhr sie fort:

„Möchtet ihr gerne meinen Flaum streicheln, Junker Rufus?“

Rufus war wie versteinert.

Alle Farbe wich aus seinem Gesicht, sämtliches Blut floss aus seinem Gehirn in seinen Schoss.

Die Königin machte ihn gerade unverhohlen an!

Sein Schwanz richtete sich auf und erreichte in Sekundenbruchteilen die Härte einer Eisenstange.

Mit dem letzten Rest an Verstand dachte er daran, dass ihn das den Kopf kosten konnte, wenn der König dahinterkam. Magnus würde ihn auch umbringen, wenn er davon erfuhr.

Es durfte nicht sein!

Aber was sollte er machen? Wenn er nun verneinte, würde er sie brüskieren und eine abgelehnte Frau konnte rachsüchtiger und gefährlicher als eine Tigerin sein.

Außerdem, falls es tatsächlich ihr Wunsch sein sollte, wie konnte er ihn ablehnen? Man schlug einer Königin nichts ab!

In diesem Augenblick wünschte Rufus sich auf einen anderen Planeten. Er überlegte ernsthaft, ob er die Flucht antreten sollte.

Aber das würde mehr als auffallen.

Und er wollte sie!

Die Königin schaute ihm forschend tief in die Augen. Bemerkte sie seine Verzweiflung?

Es war eigentlich egal. Er war so oder so tot.

„Ja, Mylady“, hörte er sich selbst seinen Untergang herbeireden. „Es würde mich sehr erfreuen und wäre mir eine große Ehre!“

Sie lächelte entzückt und ihr Blick versprach ihm den Himmel auf Erden.

„Das erfreut mein Herz sehr, Junker Rufus. Ihr seid ein höchst attraktiver und spannender Mann. Ganz anders als alle Elfenmänner, die ich kenne. Ich nehme Euch beim Wort. „

Das war´s, er saß in der Falle. Ihre Augen versprachen den Himmel, aber er würde dafür in den finstersten Tiefen von Boron´s Hölle schmoren.

Seltsamerweise erschreckte ihn dieser Gedanke aber nicht mehr. Sie war es wert! Mehr als alles andere auf dieser Welt!

Kapitel 2 — Das Bankett

Ein bezauberndes Elfenmädchen brachte just in diesem Augenblick eine sehr willkommene Unterbrechung und servierte dem Novizen freundlich lächelnd seine Mahlzeit.

Er schaute ein wenig verwirrt auf den riesigen, üppig gefüllten Holzteller, den man vor ihn hingestellt hatte.

Den größten Teil der Speisen hatte er noch nie zuvor im Leben gesehen.

Rote, wurzelähnliche Knollen, gelbbraune, längliche Stäbchen, seltsame lilafarbene Beeren, unbekannte Früchte, ein Potpourri von grünen Blättern verschiedenster Arten, angebratene Pilze, mehrere Saucen und ähnliches.

Grünzeug? Hielt man ihn für eine Kuh?

„Offensichtlich habt ihr noch nie elfisches Essen gekostet, Junker? Greift nur tüchtig zu, ihr werdet überrascht sein …“, meinte die Königin lächelt, nachdem sie seine Reaktion bemerkt hatte.

Überrascht war Rufus schon jetzt.

Und reichlich skeptisch.

Er lächelte tapfer und aß eine von den gelbbraunen Stäbchen.

Sie schmeckten phantastisch.

„Wow!“, entfuhr es ihm spontan. „Das ist lecker!!!“

„Was ist das?“

Die Königin lächelte erfreut und antwortete:

„Wir nennen sie „Pomiat Fritariel“. In Eurer Sprache hieße das so in etwa: „Im feurigem Öl wiedergeborener Apfel des Erdreichs“.

Es ist eine unserer ältesten und besten Spezialitäten und wird von allen Elfen sehr geschätzt. Probiert einmal, sie in die rote und die cremeweiße Soße zu tunken und dann erst zu verspeisen, das schmeckt noch köstlicher. „

Rufus tat, wie sie ihm geraten hatte. Es war wirklich ein Hochgenuss.

Er nickte emsig und widmete sich dann mit wahrem Feuereifer den weiteren Dingen auf seinem Teller. Die Königin verfolgte gebannt wie er aß und achtete auf jede kleinste Reaktion.

Der Novize stellte schnell fest, dass ihm ausnahmslos alles schmeckte. So etwas Gutes hatte er noch nie gegessen.

Auch der Wein, mit dem sein Pokal regelmäßig diskret neu gefüllt wurde, war unvergleichlich. Er schmeckte lieblich und begann binnen kurzer Zeit seinen Magen angenehm zu wärmen.

Seine Anspannung verflüchtigte sich zunehmend.

„Oh, ihr Götter …“, sagte er zwischen zwei Bissen.

„Ich beneide Euch, Lady Irwen. Solche Leckereien würde ich gerne bis an mein Lebensende genießen. Ihr habt phantastische Gerichte“

„Habt vielen Dank, Junker, dass ihr so voll des Lobes über unsere Küche seid. Ich freue mich, dass ihr sie anscheinend sehr wertschätzt. „

Sie nippte an ihrem goldenen Pokal.

„Ich sollte Euch aber vor übermäßigem Genuss unseres Wein warnen, Junker Rufus.

Er ist stärker als jener, den ihr Menschen üblicherweise herstellt. „

Der Novize nickte. Er musste in der Tat vorsichtig sein und konnte es sich beim besten Willen nicht leisten, hier in dieser Situation auch noch betrunken zu werden. Er beschloss, sich ab jetzt lieber etwas mehr im Zaum zu halten.

Nachdem er nahezu alles von seinem Teller verputzt hatte, schob er ihn von sich fort und meinte:

„Das war wirklich das allerbeste Mahl, was ich je in meinem Leben zu mir genommen habe, davon werde ich bestimmt noch meinen Kindeskindern erzählen.

„Oh? Ihr habt Kinder?“, fragte die Königin interessiert.

„Ich. Äh. Nein. Das war nur eine Redewendung. Falls ich Kinder gezeugt haben sollte, dann weiß ich bisher zumindest nichts davon. „

„Ach? Wie interessant! Dann habt ihr bestimmt schon viele Frauen beglückt und ihnen ungeahnte Wonnen geschenkt, Junker Rufus?“, meinte Lady Irwen mit einem maliziösem Lächeln auf den Lippen.

„Verflucht!“, dachte Rufus.

„Ich muss auf meine Worte achten. Diese Frau ist gefährlicher als ein Rudel Wölfe. „

„Nun …“, antwortete er zögerlich. „Es waren schon Einige und sie waren alle immer hochzufrieden. „

Die Königin lachte und entgegnete fröhlich:

„Dessen bin ich mir sicher, Junker!“ Dann rückte sie etwas näher an ihn heran und flüsterte ihm in verschwörerischem Ton zu:

„Ich will ihn fühlen.

Jetzt!“

Rufus glaubte, sich verhört zu haben.

„Jetzt, Eure Hoheit? Hier? Mitten auf dem Bankett?“

„Ja, das ist mein Wunsch. Würdet ihr ihn mir erfüllen, Junker Rufus?“

„Ich … Ja, aber … Wenn das jemand sieht?!“, entgegnete dieser stotternd und schaute sich hektisch um.

Er fühlte, wie dich eine zarte Hand auf seinen Oberschenkel legte und schluckte laut hörbar.

„Entspannt Euch, Junker. „, versuchte die Elfenherrscherin ihn zu beruhigen.

„Es wird unter dem Tisch keiner bemerken. Und außerdem sind auch alle sehr in Gespräche mit ihren Banknachbarn vertieft. „

Sie grinste ihn an.

„Und selbst wenn — glaubt ihr, es würde ernsthaft jemand wagen, den Affront zu begehen, indiskret gegenüber der Königin zu werden?“

„Ich … ich weiß nicht.

Was ist mit dem König? Er sitzt direkt neben Euch, Lady Irwen. „

„Ach, der …“, meinte sie abfällig und kicherte leise. „Macht Euch mal keine Sorgen. Er bekommt garantiert nichts mit. Schaut selbst, wie vertieft er in die Konversation mit Eurem Meister ist. „

Rufus schaute nach links. Sie hatte Recht. König Anwil lauschte verzückt den Erzählungen seines Lehrherrn. Er klebte Magnus förmlich an den Lippen.

„Wahrscheinlich würde er es nicht einmal bemerken, wenn ich aufstehen und fortgehen würde.

„, fügte die Königin spöttisch hinzu.

Ihre rechte Hand schob sich langsam höher und in Richtung Schritt.

„Wir sollten allerdings besser weiter über süße Belanglosigkeiten plaudern, damit wir nicht auffallen, meint ihr nicht, Junker Rufus?“

Rufus räusperte sich und nestelte an seinem Kragen. Er kam reichlich ins Schwitzen ob dieser bizarren Situation.

„Ja, Lady Irwen. Da habt ihr sicher Recht.

Das wäre klug. „, antwortete er mit belegter Stimme.

„Fein. „, fuhr diese völlig unbeschwert fort, während sie ihre Finger spielerisch über die bereits beträchtliche Wölbung in seinen Beinlingen tanzen ließ.

„Dann erzählt mir doch einmal, was das Menschenreich über unser Volk denkt, das würde mich sehr interessieren, Junker Rufus. „

„Sehr gerne, Eure Hoheit. Obwohl ich Euch bei Weitem bestimmt nicht so viel erzählen kann wie mein Meister, denn er hat schon die halbe Welt bereist.

Sie öffnete geschickt einen Knopf an seinem Hosenlatz.

„Natürlich, Junker Rufus. Aber ich möchte Eure persönlichen Erfahrungen hören. „

„Wie ihr wünscht, Lady Irwen. Die meisten Menschen, die ich kenne, bewundern und fürchten Euer Volk zugleich. Sie finden Euch sehr fremdartig, teilweise suspekt, aber auf der anderen Seite auch faszinierend und geheimnisvoll. Kaum jemand weiß wirklich viel über Euch. „

Ein weiterer Knopf fiel der Hand der Königin zum Opfer.

„Aber in einer Sache sind sich alle einig. Das alle Elfen wunderschön sind. Es gibt viele Lieder und Geschichten, die die Anmut und Grazie Eures Volkes preisen. „

„Ihr versteht es wirklich, mir und unserem Volk zu schmeicheln, Junker Rufus!“, unterbrach ihn die Königin, während sie langsam ihre kühle, feingliedrige Hand in seinen Schritt gleiten ließ.

„Aber — fahrt nur fort. Ich bin begierig, mehr zu hören.

„Man bewundert Eure Handwerkskunst, Eure Fähigkeit Magie zu weben. Wie unter Euren Händen alles wächst und gedeiht. „

„Oh, das gefällt mir!“, kicherte die Königin. „Da scheinen Eure Geschichten offenbar nicht zu übertreiben, wie ich gerade feststelle. Erzählt mir mehr. Mein Interesse ist sehr groß. „

„Ja. „, dachte Rufus. „Das merke ich …“ Diese Frau brachte ihn um seinen Verstand. Sein Schwanz wurde hart wie Stahl unter ihren zarten Berührungen.

Er musste sich konzentrieren.

„Eure Krieger sind legendär und gefürchtet, ihre Fertigkeiten mit Bogen und Schwert umzugehen sind in allen Landen bekannt. Uh!“

Die Elfenherrscherin hatte gerade mit festem Griff seinen Schaft umschlossen und begann ihn mit leichten Auf- und Abwärtsbewegungen zu massieren. Dabei schaute sie ihm verklärt in die Augen.

Ihre Lippen wurden rötlicher und schienen anzuschwellen. Offensichtlich war auch sie reichlich erregt.

„Oh. Unsere Frauen verstehen es aber auch hervorragend, mit einem Schwert umzugehen. Meint ihr nicht auch?“

„Ja, Mylady. Offensichtlich!“, pflichtete der Novize ihr bei und stöhnte leise bei ihrer Behandlung unter dem Tisch.

„Lady Irwen?“

„Ja, Junker Rufus? Was ist Euer Begehr?“

„Mein Begehr?“, dachte Rufus verzweifelt. „Am liebsten würde ich Dich hier und jetzt vor allen Leuten auf dem Tisch nehmen!“ Aber das sagte er natürlich nicht.

„Dürfte ich vielleicht erfahren, wie Euer Volk das unsere sieht?“

„Aber natürlich. „

Sie überlegte kurz, wichste dabei aber ungehemmt seinen Schwanz weiter.

„In unseren Augen seid ihr junge Wilde. Roh und voller Leidenschaft!“

„Ihr habt offensichtlich ein sehr ausgeprägtes Triebverhalten, vermehrt Euch mit unglaublicher Geschwindigkeit und habt mit Eurer schieren Masse den ganzen Globus überschwemmt wie ein Schwarm Heuschrecken.

Ihr seid spontan, unberechenbar, maßlos in Eurem Sein und nehmt Euch alles, ohne zu fragen, versklavt und beherrscht Alles und Jeden. Eure rücksichtslose Gier ist legendär und damit meine ich nicht nur die nach Gold und Macht. Ihr vernichtet diese Welt, tötet die Natur, raubt, plündert und vergewaltigt. Trotzdem ihr sterblich seid, habt ihr keine Achtung vor dem Leben. Ihr seid hochentwickelte, instinktgesteuerte, fleischfressende Raubtiere mit immerwährendem Hunger nach mehr …“

„Oh, ihr Götter!“, dachte Rufus.

„Sie hasst die Menschen abgrundtief!“

„Aber …“, fuhr die Elfenherrscherin fort.

„… genau aus diesem Grund gehört Euch die Zukunft!“

„Viele aus unserem Volk fürchten und hassen Euch, aber gleichzeitig bewundern sie Eure rohe, animalische Kraft. Unsere Unsterblichkeit ist Segen und Fluch zugleich. Wir haben im Laufe der Jahrtausende unsere Leidenschaft verloren oder sie nur noch in die Perfektionierung verschiedenster Künste investiert. Dabei sind wir vergeistigt geworden, haben unsere Instinkte vergessen, sind gefangen in Monotonie und Gleichgültigkeit, während ihr nur so von Saft und Kraft strotzt.

Ihre Wichsbewegungen wurden schneller, heftiger.

„Wo unsere Musik in sphärischer Perfektion erklingt, berührt die Eure, schafft Erregung, setzt Kopf, Herz und Körper in Flammen! Wo wir grazil und streng geordnet im Schatten alter Bäume tanzen, wälzt ihr Euch in ungehemmter fleischlicher Lust auf sonnigen Lichtungen.

„Und genau das bewundern wir an Euch. Euer Intellekt schafft ungeheure Dinge, ihr baut Städte, wie sie die Welt noch nie gesehen hat, schafft Wunder über Wunder.

Eure Philosophie ist vielseitig wie ein Kaleidoskop der Farben und berührt oftmals bis in die Tiefen der Seele, während unsere nur noch in tragischer Melancholie versinkt. Unsere Völker könnten unterschiedlicher nicht sein. „

Sie beugte sich zu ihm und flüsterte ihm keuchend ins Ohr, während sie mit immer schneller werdenden Bewegungen sein Glied bearbeitete:

„Ich will, dass ihr mich schwängert, Junker Rufus! Dass ihr mich nehmt wie eine gemeine Metze, mir Euren Samen heute Nacht tief in mein Geschlecht pumpt, voll ungezügelter Leidenschaft! Zeugt mir den Nachkommen, den mein Mann mir nicht zu schenken vermag.

„Ich will von Eurer rohen Kraft gebändigt werden und benutzt werden, wie es Euch gefällt. Nehmt mich in allen Stellungen, zeigt mir Eure Lust! Gemeinsam können wir ein neues Geschlecht zeugen, welches das Beste aus beiden Welten erhält!“

Sie stoppte unvermittelt mit ihrer Hand, ließ seinen Schaft los und umgriff seinen Hoden. Rufus schrie innerlich in Agonie.

„Tut ihr dies für mich?“

Der Novize konnte sich nur noch mit knapper Not retten, nicht sofort abzuspritzen.

Die Königin hatte ihn buchstäblich an den Eiern.

„Ja!“, konnte er nur hilflos krächzen.

„Dann bezeugt mir nun Eure Ehre und verspritzt Euren Samen in meine Hand, damit ich einen ersten Vorgeschmack kosten und zwischen meine Beine reiben kann. „

Sie ließ seinen Sack los, umfasste den Schaft knapp unter der Eichel und begann ihn nun mit harten und schnellen Bewegungen zu wichsen, bis sie spürte, dass er gleich kommen würde.

Dabei schaute sie ihm die ganze Zeit reichlich lasziv an. Ihre zarten Hände, die so fest zupacken konnten, zogen die Vorhaut noch einige Male hinauf und hinunter und umschlossen dann vollständig seine Eichel, drückten und pressten sie rhythmisch.

Das gab dem Rufus den Rest. Zuckend entlud sich sein Schwanz in die königliche Faust, füllte sie Schub um Schub mit seinem klebrigen Sperma, bis seine Eier vollständig entleert waren.

Die Elfenherrscherin lächelte ihn an und bemerkte:

„Habt Dank für Eure Gunstbezeugung, Junker Rufus.

Ihr versteht es wirklich, einer Frau Komplimente zu machen, auf Eure ureigenste Art. „

Sie öffnete leicht ihre Faust, entließ sein Glied, zog sie langsam aus seinem Hosenschlitz und führte sie, wie beiläufig, vor ihrem Mund. Der Novize konnte sehen, wie sie genießerisch einen Teil seines Lustsaftes heraussog. Anschließend ließ sie sie, vermeintlich achtlos, in ihren Schoß fallen.
Rufus bemerkte, als er vorsichtig hinunterschaute, dass mitten in ihrem Kleid ein Schlitz eingelassen war, durch den sie nun ihre Hand führte.

Sie öffnete ihre Schenkel und rieb sich anschließend seinen restlichen Samen in ihre Spalte.

„Diese Sau hat das alles geplant!“, fuhr es ihm durch den Kopf. „Diese von allen geachtete Königin ist in Wirklichkeit eine schwanz- und spermageile Schlampe!“

„Ich glaube es nicht! Unfassbar!“

Der Novize sah fasziniert zu, wie sich unter dem feinen Stoff abzeichnete, was sie gerade tat. Sie masturbierte hier vor allen Leuten und das ohne eine Miene zu verziehen.

Sein Schwanz, der in der Zwischenzeit bereits ein wenig seiner Härte verloren hatte, schwoll erneut an.

„Trinkt doch noch einen Schluck, Junker Rufus, damit ihr bei Kräften bleibt. „, forderte sie den Novizen jovial auf, während sie unvermindert weiterwichste.

„Äh! Ja. Natürlich, Lady Irwen. “ Er ergriff seinen Pokal und prostete ihr zu.

„Auf Euch, Eure Hoheit und das edle Volk der Elfen.

Die Königin ergriff mit ihrer freien Hand ihr goldenes Gefäß und stieß, freundlich lächelnd, mit ihm an.

„Auf Euch, Mo´ al Din und die Leidenschaftlichkeit der Menschen!“

Rufus leerte sein Glas in einem Zug. Die Königin tat es ihm nach, dann raunte sie ihm zu:

„In der Mitte der Nacht werde ich Euch einen Vertrauten schicken, der Euch zu meinen Gemächern leiten wird.

Ich freue mich bereits sehr darauf und werde Euch nass und willig erwarten. „

Rufus nickte und lächelte. Dann flüsterte er ihr leise zu.

„Es ist mir eine Ehre, Mylady und ich werde Euch mit Freuden genau so nehmen, wie ihr es Euch gewünscht habt. „

Er überlegte kurz und fügte hinzu:

„Ich werde Euch alle Löcher stopfen und Euch mit meinem Sperma abfüllen! So lange und oft, bis ich Euch geschwängert habe und wenn es die ganze Nacht dauert.

Er war sich nicht sicher gewesen, ob diese Worte sie nicht brüskierten, aber als er bemerkte, dass sie einen leisen, verzückten Seufzer ausstieß und ihre Fingerbewegungen zwischen ihren Schenkeln schneller wurden, wusste er, dass er wohl ihren Geschmack getroffen hatte.

Rufus schloss, nachdem er sich vergewisserte hatte, das keiner zuschaute, die Köpfe seines Hosenlatzes und grinste in sich hinein.

Die Elfenkönigin wollte es offensichtlich derb und schmutzig.

Damit konnte er dienen.

Das würde eine aufregende Nacht werden.

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