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Die Farben des Lebens 02

Teil 02

Die Flucht

Der Weg schlängelte sich über den Bergkamm. Hin und wieder stellten sich ihm haushohe Felsblöcke in den Weg, die durch die extreme Witterung starke Risse bekommen hatten und aussahen, als habe Thor mit seinem Hammer auf sie eingeschlagen. Sie standen wie Soldaten in Reih´ und Glied und zeigten mit ihren keilförmigen Spitzen in den Himmel. Schaute man aus dem Tal mit dem Fernglas zu ihnen hoch, so hatte man den Eindruck, als hätten sie ihr Bajonett aufgepflanzt.

Der Weg machte brav einen Bogen um sie. Er stapfte weiter und ließ die Steinriesen hinter sich. Ron fröstelte. Ein starker, beständiger Wind wehte über den Bergkamm und obwohl die Sonne ihr bestes gab, musste Ron seinen Kragen weit hochschlagen.

Das Gipfelkreuz war nun schon deutlicher zu erkennen. Ein paar Meter noch und er war am Ziel des heutigen Tages.

Ron nahm den Rucksack herunter und lehnte ihn gegen das schmiedeeiserne Gipfelkreuz.

Er holte tief Luft. Es war Still. Nur den Wind hörte er leise an seiner Jacke zerren.

*

Die Blendladen klapperten gegen den Fensterrahmen. Der Wind war über Nacht aufgefrischt. Es war kühl. Ron hatte seinen Schlafsack zu einer Decke umfunktioniert. Maren hatte sich ganz dicht an ihn herangekuschelt. Ihr Kopf lag an seiner Schulter. Einen Arm hatte sie über seine Brust gelegt. Ron öffnete seine Augen.

Maren schlief. Er nahm ihre Hand, die auf seiner Brust lag, drehte sich zu ihr hin und schaute sie an. Sie atmete ruhig, kaum spürbar.

„Was für ein schönes Mädchen,“ sinnierte Ron. Vor ein paar Tagen noch waren sie Freunde, und nun ein Liebespaar. Ihr Gesicht war entspannt. Mit einer Hand strich er ein paar Strähnen aus ihrem Gesicht und führte dabei seine Fingerspitzen vorsichtig über ihre zarte Stirn. Die kleinen Sommersprossen gaben ihrem Gesicht eine lustige, freundliche und freche Note.

Ein paar von ihnen befanden sich auch oberhalb ihrer Brust und auf ihren Schultern. Das war ihm bislang nicht aufgefallen, obwohl er sie doch jeden Tag sah.

Er fand sie niedlich wie sie da so lag. Völlig vertrauensvoll lag sie in seinem Arm, wie ein kleines Kind. Noch gestern hatte er davon am Strand geträumt,

sie zärtlich zu berühren, sie in den Armen zu halten, sie zu küssen.

Und nun war es Wirklichkeit.

Er konnte kaum glauben, dass er sie so nah bei sich hatte. Ihr warmer, nackter Körper lag dicht an seinen geschmiegt, ihre kleinen, sanften Brüste berührten seine Haut. Er spürte ihr Herz klopfen und ihren Atem. Er war fasziniert von dem Gedanken etwas geschenkt bekommen zu haben, dass mehr Wert war, als man mit allen Reichtümern dieser Welt hätte bezahlen können. Er hatte etwas bekommen, wovon er zwar zu träumen gewagt hatte, aber dass es ihm quasi wie von oben in seine Armen gelegt worden war, dass hatte er nie für möglich gehalten.

Es lag ihm ein menschliches Wesen in den Armen, dass sich ihm völlig frei und wie er dachte, uneigennützig, ja schutzlos hingegeben hatte. Wieso passierte gerade ihm das. Ron war sicherlich kein religiöser Mensch. Aber was ihm hier passiert war, dass war etwas besonderes. Es war ihm nie so bewusst gewesen, wie in diesem Augenblick. Sicherlich, mit Susanne hatte er ebenfalls schöne Stunden und tollen Sex erlebt und auch sie hatten sich geliebt.

Aber mit Maren war alles anders.

Er fühlte sich noch nie so geliebt, wie jetzt.

Es war wie ein Zauber, der sie umgab. Als hätten sie beide ungewollt einen Zaubertrank zu sich genommen, der sie unverwundbar gemacht hatte, gegen alle Zweifel und Dunkelheit.

Und wie sie sich geliebt hatten. Maren war nicht von dieser Welt, dachte Ron. Sie waren in ihrem tiefsten Inneren von etwas besonderem berührt worden. Wenn dass die Liebe ist, und wenn Maren der Grund für dieses Gefühl war, dann war es das Gefühl, welches er für immer in sich tragen wollte.

Es war mehr als nur Schmetterlinge im Bauch. Es war etwas darüber hinaus. Dieses Gefühl machte Rons Sinne betrunken. Sein Leben hatte einen Sinn bekommen.

Er schaute sie noch eine ganze Zeit liebevoll an, hielt ihre schlanken Finger in seiner Hand und streichelte sie.

Ron küsste sie auf die Stirn.

Vorsichtig öffneten sich ihre Augen. Sie lächelte ihn an.

„Wie hast du geschlafen“, fragte Ron leise.

„Noch nie so gut“, erwiderte sie. Sie rutschte zu ihm hoch und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. Sie küssten sich zärtlich. Maren schaute Ron eine Weile nachdenklich an.

„Mein Stier“, sagte sie lächelnd und kniff ihn leicht mit ihren Fingern in die Brust. Er grinste.

„Wie spät ist es“, fragte sie. „Halb Neun, wir haben noch etwas Zeit“. Maren gab ein genüssliches Stöhnen von sich, reckte sich kurz und kuschelte sich wieder an Rons Körper, legte ihre Hand auf seinen Bauch und spielte mit den Haaren unter seinem Bauchnabel.

Ron streichelte ihren Rücken. Sie schwiegen eine Zeit. „Wann musst du im Klub sein“, fragte Ron. „Um Zwölf“, antwortete Maren.

„Ich werde heute kurz zu Markus ins Büro fahren, vielleicht hat er einen Kunden für mich“, sagte Ron. Maren zog die Decke zur Seite, setzte sich auf und reckte ihre Arme zur Decke.

„Ich setze schon mal Kaffee auf, geh du ruhig zuerst ins Bad“, meinte Ron.

Sie frühstückten lange.

„Du brauchst mich nicht zu bringen“, sagte Maren, „ich gehe zu Fuß zum Klub. Die zehn Minuten kann ich laufen. “ „Wie du willst“, antwortete Ron. „Was machst du heute im Klub“, fragte er. „Eine Bustour ist geplant, ich fahre als Begleiterin mit. Es geht um vierzehn Uhr los. Ich schätze wir werden gegen neunzehn Uhr wieder zurück sein“. „Wohin fahrt ihr“, fragte er.

„Eine Schnuppertour für die neuen Gäste, durch die Stadt und die nahe Umgebung. Nichts aufregendes“, antwortete sie. „Na dann viel Spaß“, sagte Ron.

Ron gab Maren zum Abschied einen Kuss auf die Wange. „Bis heute Abend, meine schöne Blume“. Er schaute sie an, lächelte und zog die Tür hinter sich zu.

Sie hörte wie er den Wagen startete und losfuhr.

Ron quälte sich durch den Straßenverkehr.

Mopedfahrer, Fußgänger, Lkws, Autos, keiner schien sich an irgendwelche Regeln zu halten. Aber irgendwie ging es immer weiter, wenn auch langsam und mit viel Geduld. Das Leben hier trat einen Schritt kürzer als daheim. Ron parkte den Wagen in einer Seitenstraße.

Die Nachbarstadt war größer und lebendiger. Hier war auch die Anlegestelle der Fähren, welche die Insel mit allerlei Gütern vom Festland aus versorgten und regelmäßig hier anlegten. Ron erreichte die Häuserzeile, in der Markus´ Büro lag.

Die Straßen waren mit großen Steinen gepflastert. Die dreistöckigen Häuser standen in dichter Reihe nebeneinander und machten einen stark sanierungsbedürftigen Eindruck. Der Putz blätterte in kleinen Schuppen von der Fassade, und die Fenster sahen marode aus. Ron drückte die schwere Tür zum Treppenaufgang auf. Markus´ Büro lag im ersten Stock. Markus saß hinter seinem Schreibtisch und telefonierte. Als er Ron hereinkommen sah, winkte er ihn ohne das Gespräch zu unterbrechen heran und deutete mit seiner Hand auf ein Kuvert, den er auf einen Stapel Akten gelegt hatte.

Ron nahm es in die Hand. Es war ein Telegramm aus Deutschland von seinem Bruder. Er setzte sich und öffnete es. „Mutter heute verstorben. Beerdigung Mittwoch – Hallsteig. Dennis“.

Ron sank in sich zusammen und wurde blass. Markus hatte das Telefonat beendet. „Was ist“, fragte er mit besorgter Mine. „Wann ist das gekommen“, fragte Ron mit kraftloser Stimme. „Am Sonntag gegen Mittag“, gab Markus an.

„Etwas Schlimmes“, setzte er hinzu.

„Mutter ist tot“, antwortete Ron leise.

„Mittwoch ist die Beerdigung“. „Oh Gott, das tut mir leid Ron“, sagte Markus bestürzt. Ron starrte einen Moment vor sich hin.

„Ich muss sofort los“, sagte er plötzlich. „Wann geht die nächste Fähre zurück zur Hauptinsel“, fragte er mit leichter Panik in den Augen. Markus schaute auf einen Fahrplan, der an der Wand hing. „Die nächste könntest du noch schaffen.

Laut Plan legt sie um sechzehn Uhr an, wird dann gelöscht und wieder beladen. Ich denke, sie wird frühestens um siebzehn Uhr ablegen. Ankunft auf der Hauptinsel gegen zwanzig Uhr. Vielleicht kriegst du den letzten Flieger. Kann ich sonst etwas für dich tun“, fragte Markus noch. „Nein danke, sagte Ron, ich muss los“ Ron stand auf, steckte das Telegramm in seine Hosentasche, gab Markus flüchtig die Hand und rannte die Treppe runter. „Fahre vorsichtig“, rief Markus hinterher.

Ron rannte die Straße zurück zu seinem Auto. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Jede Handbewegung machte er automatisch ohne nachzudenken. Gedankenfetzen schossen durch sein Gehirn. „Was soll nun werden“, dachte er. Er quälte sich durch den Verkehr zurück zum Apartment. Seine Umgebung, nahm er kaum war. Seine Sinne waren wie in Watte gehüllt.

Nach einer Stunde Fahrt, kam er am Apartment an, schloss die Tür auf, rannte ins Schlafzimmer, packte seine Tasche mit dem Nötigsten und steckte seine Reisepapiere in die Jacke.

Er stand einen Moment still im Raum und versuchte sich zu konzentrieren. „Alles dabei“, fragte er in sich hinein. „Maren!“, schoss es ihm durch den Kopf. Er nahm ihren Zeichenblock und schrieb:

Liebe Maren. Habe soeben erfahren, dass meine Mutter verstorben ist. Siehe Telegramm. Wenn du meine Nachricht liest, werde ich wahrscheinlich schon im Flugzeug sein. Sobald ich kann, werde ich mich bei dir melden. Das Auto lasse ich bei Markus.

Pass auf dich auf. Ich liebe und küsse dich. Ron.

Er legte das zerknitterte Telegramm auf den Zeichenblock, schaute sich noch einmal um, verließ das Apartment und fuhr zurück in Richtung Stadt.

Ron parkte den Wagen in einer Seitenstraße. Er lief zu Markus´ Büro und warf den Autoschlüssel in den Briefkasten. Bis zum Hafen war es noch fünfzehn Minuten Fußweg. Ron setzte den Rucksack auf, griff seine Tasche und marschierte in Richtung Hafen.

Seine Fähre wurde mit den letzten Autos beladen. Er hatte Glück. Ron kaufte eine Fahrkarte, ging an Bord und setzte sich auf das Oberdeck ins Freie. In drei Stunden etwa werde ich am Flughafen sein, dachte er. Hoffentlich geht noch ein Flieger. Ron legte den Rucksack ab und stellte die Ta-che dazu. Erst jetzt merkte er, dass er schweißgebadet war und sein Hemd unter seiner Jacke an seinem Rücken klebte. Er fröstelte. Der kalte Seewind blies ihm ins Gesicht.

Es wurde kühler. Ron schlug den Kragen seiner Jacke hoch.

Ein dumpfes Poltern ging durch das Schiff als das Seeschott geschlossen wurde. Die Dieselmotoren ließen das Schiff vibrieren. Die Fähre legte ab.

Die Wellen warfen sich schmatzend gegen den Bug. Der Seegang wurde rauer, je weiter sie auf das offene Meer kamen. Die Hafenmole war kaum noch zu erkennen, nur die helle Silhouette der Stadt. Das Schiff verließ die Bucht und erreichte den offenen Atlantik.

Ron starrte auf das dunkle Wasser. Der Wind zerrte an seinen Haaren. Ein Wolkenband hatte sich vor die Sonne geschoben, die sich bereits zum Horizont bewegte. Ron wurde es zu kalt. Er nahm sein Gepäck und ging in die Cafeteria. Er versorgte sich mit einem großen Kaffee, setzte sich an ein Fenster und schaute gedankenverloren aufs Meer.

Der Kaffee war ihm kalt geworden. Ron bemerkte die Kondensstreifen am Himmel, welche die Flugzeuge an den Himmel gesprüht hatten.

Bald musste das Schiff den Hafen erreichen. Am Horizont war schon deutlich eine Insel zu er-kennen. Das Licht der blassen, untergehenden Sonne, warf einen fahlen Schein über das Meer. Im Lichte der letzten Sonnenstrahlen, stieg ein Flugzeug in der Ferne wie ein Glühwürmchen in den Himmel. Er dachte an Maren. Gerne hätte er sie jetzt in seiner Nähe gehabt. Die Küste kam immer näher. Noch zwanzig Minuten etwa, dann würde das Schiff anlegen. Ron schaute auf seine Uhr.

Von Ferne konnte man schon die beleuchtete Hafenanlage erkennen. Er packte sich den Rucksack auf seine Schultern, nahm die Tasche in die Hand und ging langsam nach unten.

Die Sonne tauchte gerade ins Meer. Der Bug des Schiffes wurde bei Einfahrt in den Hafen allmählich hochgezogen. Der Kapitän steuerte das Schiff behutsam auf den Landungssteg zu. Viele Passagiere hatten sich bereits vor dem Ausgang versammelt. So auch Ron. Die Landungsbrücke wurde auf das Unterdeck am offenen Bug herabgelassen.

Der Ausstieg wurde freigegeben.

Ron nahm ein Taxi zum Flughafen. In den frühen Abendstunden war kaum noch Verkehr auf den Straßen. Menschen saßen in den Bars und Restaurants. An ihren Wänden flackerten Kerzen in ihren roten Glaskolben. Die Dämmerung brach über die Stadt herein. Das Taxi verließ die Stadt. Am Horizont tauchte allmählich der Flachbau des Flughafens auf.

Ron bezahlte das Taxi, warf sich den Rucksack über, nahm die Tasche und ging

in die Halle.

Es herrschte reger Betrieb. Ankommende Flüge brachten noch Touristen auf die Insel. In den Lautsprechern quäkten unverständliche Durchsagen. Ron steuerte auf einen geöffneten Flugschalter zu.

Der nächste und letzte Flug ging erst um zweiundzwanzig Uhr, mit Zwischenlandung auf dem Festland. Zielflughafen war Frankfurt. Zeit der Ankunft etwa drei Uhr morgens. Er bekam noch einen Platz.

Ron ging in die Wartehalle für die Abflüge. Es war kurz vor halb Zehn.

Er zog sich einen Kaffee aus dem Automaten. Maren hatte bestimmt schon seine Nachricht gelesen. Er wäre jetzt gerne bei ihr.

Die Maschine, welche ihn zurückbringen sollte, landete gerade. Sie brachte Fracht auf die Insel. Sie würde direkt nach dem Auftanken zurückfliegen.

Es war kalt in Frankfurt. Der feine Nieselregen legte sich wie Tau auf sein Haar. Sein Atem dampfte. Ron stieg in eines der Taxis vor dem Flughafengebäude und ließ sich zum nächsten Motel bringen.

Ron war todmüde. Er schloss die Tür seines Zimmers hinter sich ab, warf sich mit dem Gesicht aufs Bett und blieb eine Weile liegen. Er zog langsam seine

Sachen aus. Er stellte die Dusche an. Der heiße, aufsteigende Dampf ließ den Spiegel beschlagen. Ron stellte sich unter die Dusche und ließ das Wasser lange über seinen Körper fließen ohne sich zu bewegen. Mit den Armen stützte er sich von den Kacheln ab.

Es sah aus, als müsse er sich einer Leibesvisitation unterziehen. Morgen würde er Dennis wiedersehen, dachte er.

*

Er schloss seine Augen. Marens Gesicht tauchte vor seinen Augen auf.

Ron stellte sich den Abend bildlich vor, wie sie sich liebten, wie sie ihn anlächelte, seinen Köper streichelte, ihn küsste. Er wollte alles daran setzten, sie wiederzufinden. Er fühlte sich für ihre Liebe verantwortlich.

Ron ließ einen Stein durch seine Finger hin und her rollen und hielt dabei seine Augen geschlossenen. Plötzlich holte er aus und warf ihn über die Kante. Mit geschlossenen Augen zählt er. Eins, zwei, drei. Es gab ein klickendes Geräusch. Er öffnete die Augen, nahm erneut einen Stein, legte sich auf den Bauch und schaute vorsichtig über die Kante. Der Berg stürzte sich hier hundert Meter in die Tiefe, Anfangs schräg, dann steil.

Er nahm den Stein und warf ihn. Er trudelte durch die Luft und schlug dann knapp neben einen Felsen auf, der von oben gesehen, wie das Gesicht eines Indianers aussah. Er hatte eine Hakennase, zwei tief liegende Augen und an seinen Seiten zwei längliche Wülste, die wie geflochtene Zöpfe aussahen. Kleinere Felsen, die schuppig von einem Felsbruch abgeglitten waren, lagen um den Kopf verteilt, als wären es drei Federn an sei-nem Kopf.

„Na hast du ihn erwischt, Adlerauge“, fragte eine raue Stimme hinter ihm.

Gleichzeitig fühlte er die Sohle eines Fußes auf seinem Gesäß. Ron erschrak und rappelte sich hoch. „Bist du bescheuert“, schrie er und schaute Dennis sauer an. „Hey, Hey, Hey, Kleiner“, erwiderte Dennis mit einem breiten grinsen, nun bleib mal geschmeidig“. „Wo kommst du denn so schnell her“, fragte Ron seinen Bruder, nachdem er sich ein wenig gefasst hatte. „Ich warte schon zwei Stunden auf dich“, sagte Dennis, „da, zwischen den Steinriesen“ und zeigte mit seiner tätowierten Hand auf sie.

„Musst du mich denn so erschrecken“, sagte Ron vorwurfsvoll. „Ich habe dich zuerst nicht erkannt, ist schon länger her“, erwiderte Dennis. „Ja, stimmt allerdings“, meinte Ron. „Man kann nie wissen, was sich hier herumtreibt“, knurrte Dennis mit einem fragenden Unterton und kniff dabei seine Augen ein wenig zusammen. „Wer sollte dich hier schon suchen“, fragte Ron seinen Bruder. „Man kann nie wissen, ich checke immer erst die Lage, vorher“. „Bevor was“, fragte Ron. „Bevor ich jemandem in den Arsch trete“, antwortete Dennis und lachte laut.

Dennis nahm Ron in seine kräftigen Arme und drückt ihn brüderlich an sich. „Zerquetsch mich nicht“, sagte Ron. „Ich freue mich einfach dich zu sehen Adlerauge“, flachste Dennis.

„Komm“, meinte Ron, „lass uns zurückgehen. “

Dennis ging vor, sein kleiner Bruder folgte ihm. Sie hatten sich die Gummistiefel übergezogen und verließen das Haus. „Warte auf uns Großvater“, riefen beide im Chor. Großvater startete bereits den Traktor.

Der alte Motor schüttelte sich hin und her. Sie sprangen auf die Ladefläche des kleinen Hängers, auf dem ein paar Milchkannen standen. Großvater warf den Gang ein und der Trecker machte einen Bocksprung, dass die Milch in den Kannen gegen die Deckel spritzte. Dennis und Ronald lachten aus vollem Halse. Das Gespann tuckerte langsam den Hügel hinunter und schaukelte, wegen der Bodenwellen und Schlaglöcher, wie ein Schaukelpferd hin und her. Gemächlich rollten die Reifen über den Schotter und knirschten sich durch den Kies eines kleinen Bachlaufes, der den Weg kreuzte.

Die Sonne stand im Zenit und beleuchtete die Wiesen und Wälder bis hinunter ins Tal. Der Gebirgsbach schlängelte sich wütend durch es hindurch, wie ein Lindwurm. Sie erreichten nach länger Fahrt ihr Ziel. Großvater hielt den Traktor an. Beide sprangen vom Hänger, öffneten die hinter Planke und halfen Großvater beim Abladen. Beide schnappten sich je eine Kanne, griffen sie links und rechts fest in ihre Metallgriffe, hielten sie vor ihren Bauch und wackelten wie Lämmerschwänze Großvater hinterher.

Nachdem sie die Milch bei der Genossenschaft abgeliefert hatten, spendierte Großvater ihnen eine Limonade im nahe liegenden Gasthaus. Sie öffneten die Tür und traten hinein. Die Gaststätte war leer. Sie gingen auf den Tresen zu. Er bestellte die Limonade. Ronald und Dennis, tranken in schnellen Zügen. Die Wirtin zog Großvater beiseite, redete auf ihn ein und zeigte dabei immer wieder auf einen Tisch. Die Brüder sahen hinüber und erkannten ihren Vater, der seinen Kopf vornüber auf seine Arme gelegt hatte und vor sich hindämmerte.

Unter seinem Stuhl auf dem er saß, hatte sich eine Pfütze ausgebreitet.

Großvater ging hinüber, packte ihn und hakte sich unter seine Arme ein. Er brachte ihn zum Gespann und legte ihn auf den Hänger. Die Brüder setzten sich dazu und sahen Vater ins Gesicht. Er roch nach Erbrochenem und seine Kleidung war besudelt. Langsam ruckelte der Hänger los. Großvater fuhr zurück. Einige Kühe, die neugierig an einem Zaun am Weg standen, schauten zu ihnen hin und marschierten dann ein Stück mit.

Großvater bog auf den Hof. Er legte sich ihren Vater auf die Schulter und schleppte ihn ins Haus. Mutter lief ihm entgegen und machte wie immer ein besorgtes Gesicht.

„Ich dachte, du würdest im Hallsteig auf mich warten“, sagte Ron nach einer Weile. „Hatte ich ja auch erst vor, aber ich dachte mir gleich, dass du, wenn du schon einmal hier bist, zum Gipfelkreuz gehen würdest“, erklärte Dennis ihm. Der Abstieg ging wie immer zügiger voran als der Aufstieg.

„Woher hattest du eigentliche meine Adresse“, fragte Ron. „Ich hab´ so meine Beziehungen auf dem Kiez und im übrigen wusste ich ja, dass du in Hamburg studierst. Da habe ich an ein paar Fäden gezogen. Wie heißt die Schnecke noch gleich, Susanne, ja genau, Susanne, die wusste, wo ich dich finden könnte“. „Woher kennst du Susanne,“ fragte Ron erstaunt. „Echt geile Fotze die Alte, sagte Dennis und schnalzte mit seiner Zunge, die kann dir einen blasen, dass du einen Buckel kriegst.

Du hast einen echt guten Geschmack, Adlerauge. Aber die ist nichts für dich. Die hält ihren Arsch mittlerweile jedem hin. Erst hat sie für sich selber angeschafft, fürs Studium sozusagen und jetzt für einen Kumpel. Da lernt die Schnalle andere Sachen. “ Dennis lachte laut. „Wie man sich doch täuschen kann im Leben,“ setzte er hinzu. Ron war unangenehm berührt. Sie schwiegen eine Weile.
„Wie hat dich der Tod von Mutter erreicht,“ fragte Ron nachdenklich.

„Die vom Sanatorium hatten noch eine alte Adresse von mir“, erklärte Dennis.

„Die haben alles notwendige veranlasst, mit der Beerdigung und so. „

„Kommt sie zu Vater“, fragte Ron. „Wie meinst du dass,“ fragte Dennis zurück.

„Ich meine, ob sie neben Vater beerdigt wird,“ antwortete er. „Nein, sie bekommt, glaube ich, ein Einzelgrab. Was anderes wäre auch nicht in ihrem Sinne gewesen,“ meinte Dennis.

„Wie ist sie gestorben,“ fragte Ron nach einer Weile. „So weit ich weiß an Herzschwäche, wegen der vielen Medikamente und so,“ erklärte Dennis.

„Das haben sie mir am Telefon wenigstens gesagt,“ fügte er noch hinzu.

Die Brüder beobachteten die Szenerie vom Traktor aus, der immer noch lief und schwarze Wölkchen in den Himmel pustete. Sie liefen zur Scheune, drückten die Tür auf und liefen auf die Heuballen zu, die wie eine Stiege aufgetürmt waren.

Sie erklommen den höchsten Punkt, legten sich vor die Wand und schoben ein lockeres Brett der Außenverschalung zur Seite. Sie schauten auf den Hof.

Mutter sprach mit Großvater. Sie gestikulierten hektisch und vorwurfsvoll mit ihren Armen. Großvater drehte sich langsam um und ging in die Werkstatt.

Mutter verließ den Hof in Richtung Garten. Die Brüder vernahmen, wie Großvater mit dem Schmiedehammer im immer gleichem Takt das Eisen bearbeitete.

„Gleich haben wir es geschafft,“ sagte Ron. Nach ein paar Schritten, erreichten sie die Hütte. „Willkommen im Hallsteig“, sagte Dennis lachend und breitete die Arme aus, als würde er jemanden begrüßen. Sie betraten die Hütte und setzten sich an einen, rustikalen Tisch, der in einer Ecke stand.

„Was machst du, wo nun alles vorbei ist, fragte Ron seinen Bruder. „Ich muss wieder zurück nach Hamburg. Bin auf Bewährung.

Muss mich jeden zweiten Tag melden. Morgen muss ich in Hamburg sein, sonst geht es wieder ab in die Zelle“, sagte Dennis und hielt seine Handgelenke überkreuz. Acht Jahre für so eine kleine Bank, viel zu lange,“ sagte Dennis und sah aus dem Fenster. „Ihr hättet niemanden verletzen dürfen,“ meinte Ron vorsichtig. „Ich hab´ nicht geschossen“, meinte Dennis laut und schrie fast dabei. „Ist ja gut, sagte Ron beschwichtigend, es ist ja vorbei. “

„Und, was machst du, fragte er Ron, gehst du zurück.

„Ich habe nicht mehr so viel Geld, um dorthin zurückzugehen, wo ich gerade hergekommen bin,“ sagte Ron.

„Komm doch mit mir,“ sagte Dennis nach einer Weile. „Ich hab´ ne Bude bei einem Kumpel, da passt klein Adlerauge auch noch rein. Da geht öfter mal die Post ab. Wird bestimmt nicht langweilig. Und für `nen ordentlichen Nachmittagsfick reicht die Kohle immer. Vielleicht schlabbert dir Susanne einen umsonst, die wohnt gleich gegenüber.

Komm schon, wir beide“, drängelte Dennis, „wie in alten Zeiten. „

Es war früh am Abend. Mutter rief die beiden Brüder ins Haus. Ihr Vater war zu sich gekommen und saß an einem Tisch. Er aß.

„Gib mir was zu trinken, sagte er zu ihrer Mutter, sofort. “ „Du hast doch schon genug,“ antwortete sie unterwürfig. „Wann genug ist, bestimme ich,“ sagte er laut, stand auf, ging zum Schrank und suchte nach einer Flasche.

Seine Suppe dampfte. Er fand nichts.

Mutter sah die Brüder ängstlich an und bedeute ihnen mit einer Handbewegung nach oben zu gehen. „Gib mir sofort was zu trinken“, brüllte er. Großvater kam herein. Er hatte noch die schwertlangen Torscharniere in der Hand, die er ge-schmiedet hatte. Morgen wollte er sie ans neue Gatter oben an der Weide anbringen. Die Brüder gingen nach oben. Ihr Vater schielte zu Großvater hinüber und wurde still.

Er stellte die Scharniere in eine Ecke des Raumes, um sie später abzuholen. „Ich gehe kurz in den Stall“, sagte er. „Gut,“ sagte Mutter, „ich mache dir schon mal einen Teller Suppe zurecht. “ Großvater verließ den Raum. Vater aß seine Suppe. „Krieg ich jetzt endlich was zu trinken, verdammt noch mal, meckert er. Mutter zuckte zusammen. Die Brüder saßen oben auf der Treppe, und erwarteten schweigend das Gewohnte. „Ich haben nichts im Haus“, sagte sie leise.

„Was hast du gesagt,“ brüllte Vater und verlor dabei Essen aus dem Mund. Er stand auf und drohte ihr mit der Faust. „Wo ist die Flasche, du Drecksstück, sagte er und schlug Mutter ins Gesicht. „Hör auf, schrie sie, hör auf. “ „Ich werde dir geben,“ fauchte er, wie im Delirium. Der Tisch viel um und Teller vielen mit lautem Geschepper auf den Boden. Vater tobte. Plötzlich lief Dennis hinunter und krallte sich an Vater fest.

„Hör auf, hör auf,“ schrie er Va-ter an. Großvater kam herein. Er ging mit ausgestreckten Armen auf Vater zu. Vater griff sich wie von Sinnen eine der schmiedeeisernen Scharniere und schlug ihm auf den Kopf, so dass er zusammensackte. Blut lief um Dennis´ Füße. Ronald saß noch immer oben auf der Treppe und starrte auf die unwirkliche Szenerie.

„Wann gehen wir zum Grab,“ fragte Ron. „Heute Abend, bevor der Friedhof zumacht.

Wir sollten jetzt gehen,“ sagte Dennis und erhob sich.

Nach vierzig Minuten Fußmarsch erreichten sie das Dorf.

„Hat sich kaum verändert, sagte Dennis.

Manchmal hab´ ich dass Gefühl, als ob hier das Leben rückwärts läuft,“ sagte er, und nach einer Atempause fügte er hinzu, „stolpert und dann auf den Arsch fällt. “ Dennis hatte einen seltsamen Humor.

Nach kurzer Zeit, gelangten sie an einen kleinen Friedhof, der mit hohen Tannen umfriedet war.

Eine kleine Kapelle mit einem Zwiebeltürmchen auf dem First stand am oberen Ende, vor einer sich steil aufrichtenden Granitwand, die sich zu einem Berg auftürmte. Ein paar alte Frauen standen zwischen den Gräbern, hielten grüne Kannen in ihren Händen und sprachen miteinander. Als sie die beiden Brüder sahen verstummten sie. Die Brüder gingen auf das frische Einzelgrab zu. Ein paar Kränze waren auf das Grab gelegt worden. Ein Kruzifix aus Holz steckte am Kopfende in der Erde.

„Wir kommen leider zu spät,“ sagte Ron leise vor sich hin. „Das waren wir immer,“ sagte Dennis.

Die Brüder standen davor und schwiegen einen Moment. „Sie hätte uns eh nicht wiedererkannt,“ sagte Ron nach einer Weile. „Ab und zu hatte sie ein paar klare Momente“, erwiderte Dennis. „Jetzt hat sie ihre Ruhe. “

Die alten Frauen sprachen wieder miteinander.

Ron sah kurz zu ihnen hinüber.

Er glaubte zu sehen, wie eine der Frauen das Wort „Ronald“ mit ihren Lippen formte.

„Lass uns gehen,“ sagte Ron.

Der Zug nach Hamburg hatte Verspätung. „Endlich wieder daheim“ sagte Den-nis und zog sich seine Jeansjacke über. Ron nahm seinen Rucksack und die Tasche. Der Zug hielt. Dennis öffnete die Tür. Sie betraten den Bahnsteig. Dennis streckte die Hände aus und reckte sich. „War nicht gerade bequem die Nacht im Abteil, hab´ schon weicher gelegen,“ sagte er, und schnalzte mit der Zunge.

„Wie gesagt, du kannst bei mir pennen,“ meinte er, als sie den Bahnhof verließen. Vor dem Bahnhof grüßte Dennis mit nickender Kopfbewegung einige sei-ner Bekannten, die dort herumstanden. Ron überlegte. Es war Marens Stadt, nur deshalb war er doch hierher gefahren. Sie würde in ein paar Monaten hier sein, und er würde sie finden. „Also, was ist,“ hakte Dennis nach. „O. k. ,“ sagte Ron, aber nur für kurze Zeit, bis ich Arbeit habe.

“ „Gute Entscheidung,“ sagte Dennis mit einem väterlichen Tonfall, legte eine Hand um Rons Schulter und lenkte ihn so in Richtung Bushaltestelle.

*

Es war eine der feineren Gegenden in Hamburg. Fast in jeder Hauseinfahrt stand ein Oberklasseauto. Die Bungalows und Villen hatten gepflegte Vorgärten.

Ron lief die Straße entlang und studierte die Namensschilder an den Toreinfahrten. Es war ein nasser und kalter Tag im März.

Er hatte den Kragen seiner Jeansjacke hochgeschlagen und seine Hände in den Taschen vergraben. Eine Frau mit zwei kleinen Hunden an der Leine ging an ihm vorbei und drehte sich nach ihm um.

Er passte nicht in diese Gegend. Hier war man auf ungebetenen Besuch gefasst.

Fremden gegenüber war man reserviert. Wer wusste schon genau, was sich hier herumtrieb.

Es dämmerte schon.

Es gab nicht viele mit Namen Erlenboom. Ron gab nicht auf. Er wusste, er würde sie finden. Es begann zu regnen. Er hatte bereits die halbe Gegend abgeklappert. An der nächsten Ecke befand sich eine Gaststätte.

Ron öffnete die Tür und ging zum Tresen und bestellte sich eine Cola. „Kennen sie eine Familie Erlenboom“, fragte er die Bedienung, als sie ihm die Cola brachte.

„Ja“, sagte sie knapp.

„Und wo finde ich sie“, fragte Ron weiter. Die Bedienung schaute Ron skeptisch an. „Sie gehen die Straße hier hinunter und biegen dann links in den Erlenweg. Dann immer geradeaus, sie können es nicht verfehlen“.

Ron trank seine Cola in schnellen Zügen leer, bezahlte und ging.

Der Erlenweg zog sich ein wenig hinaus auf die parkähnliche Anlage, die sich vor ihm öffnete. Eine Allee mit alten Bäumen führte auf eine große Villa zu.

Zur rechten Hand lag ein kleiner See. Ron ging auf ein handgeschmiedetes Tor zu, das mit bronzefarbenen Spitzen versehen war. In der Mitte war kunstvoll ein Baum aus Schmiedeeisen eingearbeitet. Eine Natursteinmauer führte rings um das Haus. Auf dem bronzenen Namensschild stand der Name Erlenboom in großen Lettern. Ron drückte auf die Klingel. Nach einer Weile hörte der die Gegensprechanlage knacken. „Wer ist da bitte“, fragte eine Frauenstimme höflich. „Mein Name ist Ron, ist Maren zu sprechen“ antwortete er.

Einen Moment geschah nichts. Am Hauseingang ging die Außenbeleuchtung an.

Ein großer Hund begann in seinem Zwinger zu bellen. Der elektrische Türöffner surrte. Das Tor sprang auf. Langsam ging Ron den Weg zum Hauseingang.

Die Tür ging auf und eine elegante blonde Frau um die fünfzig empfing ihn.

„Sie möchten sicher Maren fürs Kino abholen“, sagte sie freundlich. „Sie macht sich gerade oben zurecht und wird gleich herunterkommen.

Kommen Sie herein, setzen sie sich ans Feuer. Sie sind ja ganz nass. Sind sie nicht mit dem Auto hier. Die Dame war etwas irritiert. “ „Nein“, sagte Ron. „Warten Sie einen Augenblick, ich werde nach ihr schauen“. Ron stellte sich vor den offenen Kamin und rieb sich die kalten Hände an der aufsteigenden Wärme. Seine nasse Jacke begann leicht zu dampfen. Die Dame, welche Marens Mutter sein musste ging eine weit geschwungene Wendetreppe hinauf.

„Maren,“ rief sie beim Hinaufge-hen, deine Begleitung fürs Kino ist da. “ Von oben hörte er Marens Stimme. „Bettina ist aber reichlich früh hier,“ hörte er sie sagen. „Die Vorstellung beginnt erst in zwei Stunden. “ „Wieso Bettina…“ stotterte ihre Mutter, da ist ein junger Mann, der dich sprechen möchte. “ Ron hörte schnelle Schritte auf den Marmorstufen. Er drehte sich vom Feuer weg und sah zur Treppe. Maren blieb auf halber Höhe stehen, als sie Ron sah.

Ihm stand eine junge, moderne Frau gegenüber. Sie trug die Haare nicht mehr bis zu den Schultern. Sie waren nur noch halb so lang und an den enden nach innen gedreht. Sie trug eine perfekt sitzende, schwarze Edeljeans und einen grauen Kaschmirpullover. Eine goldene Kette mit einem Herz hing um ihren Hals. Sie war wunderschön.

Ron stand wie angewurzelt. Maren ging langsam die letzten Stufen herunter, schritt auf Ron zu, legte ihm ihre Arme um den Hals und drückte ihn fest an sich.

Sie weinte leise. Ron nahm ihren Kopf vorsichtig in seine Hände und Küste sie auf die Stirn. „Ich habe dich vermisst und mir sorgen gemacht,“ sagte sie mit leiser Stimme. Ihr Liedschatten hatte sich auf sein Wangen verteilt. „Hör auf zu weinen meine Blume,“ sagte er zärtlich. Marens Mutter, die noch am Treppenabsatz stand, kam langsam auf beide zu. „Sie sind der Mann mit dem meine Tochter zusammen auf der Insel gewohnt hat,“ sagte sie verstehend.

„Maren hat mir von Ihnen erzählt“.

Maren wischte sich die Tränen ab. Sie setzen sich nebeneinander auf das Ledersofa. Maren hielt Rons Hand. Marens Mutter ließ sie allein. Ron entschuldigte sich dafür, sich nicht eher bei ihr gemeldet zu haben. „Ich haben gedacht, dass du dicht überhaupt nicht mehr melden würdest und das ganze auf der Insel für dich nur ein kleines Abenteuer gewesen ist“, sagte Maren mit vorwurfsvollem Blick.

Ihre Augen waren leicht gerötet. Er küsste sie zärtlich auf ihre Wange.

„Wie kommst du nur auf einen solchen Gedanken“, flüsterte er. „Würde ich achthundert Kilometer quer durchs Land fahren, wenn ich dich vergessen hätte“, sagte er und lächelte dabei. „Ich bin verrückt nach dir“, setzte er noch hinzu.

Sie hörten wie ein Auto auf das Haus zufuhr. Das Licht der Scheinwerfer spiegelte sich in den bleiverglasten Fenstern.

Das elektrische Garagentor summte leise. Das Motorengeräusch des Autos verstummte.

„Das ist Vater“, sagte Maren und sah Ron an. Marens Mutter kam aus der Küche zurück ins Wohnzimmer. Sie schaute kurz zu Maren herüber und ging in Richtung Eingangstür. Maren stand auf und nahm Ron an die Hand. Sie bedeutete ihm, mit nach oben zu gehen. Beide gingen sie die Wendeltreppe hinauf in Ma-rens Zimmer. Marens Mutter empfing ihren Mann.

Maren schloss die Tür. Sie hatte ein hübsches, gediegenes Zimmer, dass sowohl den Charakter eines Schlafraumes als auch eines Arbeitszimmers hatte. In einem Winkel des Zimmers stand ein Bett mit einem Baldachin, auf dem drei weiche Kissen und eine Teddybär lagen. An den Wänden standen massive Regal-schränke, die mit allerlei Büchern und Folianten befüllt waren. Ihr Zimmer hatte einen eigenen kleinen Balkon. Vor der halb geöffneten, zweiflügeligen Balkontür stand ein schwerer Schreibtisch, der mit einigen dicken Büchern bepackt waren, die sich mit dem Strafrecht befassten.

Ein leichter Windzug zurrte an der Gardine. Maren drehte sich zu Ron, hob ihre Arme um seine Hüften, drückte ihren Kopf an seine Schulter und zog ihren Körper dicht heran, als wolle sie in ihn hineinschlüpfen. Er küsste sie auf ihre Haare. An der Wand gegenüber, direkt an ihrem Bett, sah er in einem Bilderrahmen eine Zeichnung, die ihm einen Schauer über seine Haut rasen ließ und ihn an ein Unvergleichbares Er-lebnis erinnerte. Es war eine in modernem Stil geführte Kohlezeichnung, die unverkennbar einen männlichen Körper darstellte.

Ron erkannte sich sofort. Im rechten, unteren Eck hatte sie Initialen hinterlassen, ME. Sie hatte die Zeichnung nach seiner Abreise vollendet.

Ron fühlte sich unwohl, obwohl er Marens Nähe auskostete und sich an ihrem Körper erquickte wie ein Kolibri. Er drückte sie und rieb mit seinen Handflächen über ihren Rücken. Von unten hörten sie leise Stimmen und das klappern von Schuhen auf der Treppe. Die Schritte näherten sich. Maren blickte auf, gab Ron einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, ließ ihn los und zog sich den Pullover zurecht.

Es klopfte. Die Tür öffnete sich. Marens Mutter stand in der Tür. „Kommt bitte nach unten, sagte sie mit einem gezwungenen Lächeln, ich habe einen Kaffee gemacht“. Maren ging voraus.

Ron hatte immer noch seine halbtrockene Jeansjacke an, als er Marens Vater im Wohnzimmer begrüßte. Ein Hüne von Mann. Groß, schlank, ein längliches Gesicht mit schwarzen Haaren und einer rahmenlosen Lesebrille auf der schlanken Nase. Er hatte seine Krawatte etwas am Hals gelöst.

Er ergriff Rons Hand und schaute mit seinen dunklen Augen Ron prüfend ins Gesicht. Die New York Times hielt er geöffnet in der anderen Hand.

„Sie sind also der Bekannte meiner Tochter. Marens Mutter hat mir erzählt, dass sie mit meiner Tochter ein paar Tage auf der Insel verbracht haben“, sagte er, als würde er vor Gericht die Fakten vortragen. Wobei er die Worte „Bekannte“ und „verbrachte“ ein wenig hervorhob.

Er verzog seinen Mund zu einem Strich, und versuchte ein Lächeln.

„Das ist richtig“, antwortete Ron knapp und hatte das Gefühl, zwar die Wahrheit gesagt, aber gleichzeitig eine Schuld eingestanden zu haben. Blitzartig kam ihm ein Bild in den Sinn, wie sie beide, Maren und er, sich auf seinem Bett auf der Insel an jenem Abend vereinigten. Ron wurde nervös.

„Sie studieren hier in Hamburg“, sagte er wissend, nachdem er sich in den dun-kelbraunen, englischen Ledersessel niedergelassen hatte.

Maren zog Ron an sei-ner Jacke und bat ihn, sie ihr zu geben. Ron setzte sich auf die Couch. „Ja“, erwiderte Ron knapp. „Ich habe nach dem Vordiplom das Studium geschmissen,“ fügte er vorsichtig hinzu, um bei der Wahrheit zu bleiben. „Geschmissen“, wiederholte Marens Vater. „Was für ein Fach“, fragte er. „Wirtschaft“, sagte Ron. Einen Moment war es still.

„Maren hat sich entschieden Rechtswissenschaften zu studieren“, sagte Marens Vater ohne aufzublicken.

Der Satz hatte die Schärfe und Präzision eines Fallbeils. „Das macht sie sicher mit Freude“, sagte Ron und lächelte dabei. Eigentlich wollte er sagen, dass das ein sinnvolles, zukunftweisendes Studienfach sei, für das es sich sicher zu büffeln lohnt. Aber Ron stellte mit Entsetzen fest, dass diese Antwort nur so von Spott strotzte und einen oppositionellen Vorwurf enthielt. Er fügte sicherheitshalber hinzu, dass Maren damit wohl eine gute Entscheidung getroffen habe. Rons Vater blickte kurz zu Maren, die aus der Küche kam und auf einem Tablett gekonnt den Kaffee servierte.

„Sie wird einmal in meiner Kanzlei arbeiten und wenn alles so läuft, wie wir uns das vorstellen, wird sie diese später übernehmen,“ sagte er mit fester Stimme. „Das erfordert hartes, konzentriertes arbeiten. Maren wird hier wohnen.

Wir betreiben übrigens Segelsport, haben sie auch ein Hobby,“ fragte er, und abwartend blickte er in die Zeitung wie in ein Manuskript, um sich auf das weitere Verhör vorzubereiten.

„Ich wandere und besteige Berge,“ erwiderte Ron.

„Ja die Berge und die See, dass sind zwei völlig verschiedene Dinge, konstatierte Marens Vater. Die haben nicht viel gemein. Maren wird nicht viel Zeit haben, neben dem Studium und dem Segelsport anderes zu tun. Ich hoffe sie verstehen das. Aber sie beide haben ja die Möglichkeit sich zu schreiben. Über eine Karte aus den Bergen würden wir uns freuen, nicht wahr Maren,“ sagte er und setzte sich die Tasse an die Lippen.

„Sicher,“ sagte Maren, stand auf und ging zurück in die Küche. „Ich hole uns etwas Gebäck“.

Das Gespräch war im Grunde beendet. Maren kam aus der Küche, stellte einen Teller mit Oblatenplätzchen auf den Tisch und reichte Ron die Hand. „Wir wollten doch noch in die Vorstellung,“ log sie. „Ja, sagte Ron, dann wollen wir mal. “ Es hat mich gefreut ihre Bekanntschaft zu machen“, log Ron.

Er hatte einen trockenen Hals.

Marens Mutter hielt ihm seine Jacke hin. Er schlüpfte hinein. Ron und Maren verabschiedeten sich von den Eltern. Draußen war es dunkel und kalt. Es regnete. Maren ging zu ihrem Auto, dass draußen vor dem Tor stand. Sie schloss auf und beide setzten sich hinein. Ron fühlte sich als habe er in die Augen der Meduse geblickt.

„Es tut mir leid, sagte Maren. “ Eine Träne rollte ihre Wange herunter und tropfte auf ihren Pullover.

Sie hatte den Kopf gesenkt.

„Mit toter Stimme sagte Ron: „Roma locuta, Causa finita. “ Sie startete den Wagen.

„Wo fährst du hin“, fragte er.

„Nirgendwohin“, sagte sie mit bebender Stimme.

Sie schluchzte, ihr Gesicht bebte und verzog sich zu einer traurigen Maske.

„Wie hätte ich dir das vorher beibringen sollen. Ich hatte doch keine Adresse, nichts“.

Sie hielt an einer Straße in der City, ließ den Wagen laufen, hielt sich eine Hand vor den Mund und begann zu weinen.

Ihre tränennassen Augen sahen aus wie die dunkle, aufgewühlte See. Selbst wenn sie weinte, war sie unbegreiflich schön. Ron nahm ihre Hand und küsste sie in ihre Handfläche. Maren sah ihn an, beugte sich zu ihm und kuschelte sich an seine Wange. Sie schluchzte. Ihre Tränen berührten sein Gesicht.

„Vielleicht sehen wir uns einmal, deine Adresse habe ich ja, sagte Ron leise. Sobald ich eine Bleibe habe, gebe ich dir Bescheid“.

Sie sollte nicht wissen, wo er untergekommen war.

Ron küsste sie kurz auf ihren Mund. Er schmeckte das salzige Wasser ihrer Tränen. Er stieg aus dem Wagen. Die Tür klappte zwischen ihnen zu. Maren nahm die Hände vor ihr Gesicht.

Ihr Oberkörper bebte. Ron schlug sich den Kragen hoch und ging in Richtung Bahnhof. Die kalten Regentropfen schlugen sich wie Eispickel in sein Gesicht.
*

Ron wurde durch ein lautes Telefongespräch geweckt.

„Wenn die Kohle nicht bis morgen auf meiner Kralle liegt, gibt´s was auf die Fresse, und es ist mir egal ob die Freier dich dann noch angucken. „

…..“wieso Ausgaben, wer zahlt denn deine Ausgaben du dämliche Kuh, das bin doch immer noch ich… sieh zu dass die Kohle kommt Alte.

Ron krabbelte von der Matratze und ging schlaftrunken auf die angelehnte Tür zu. „Was ist denn Los,“ fragte Ron.

„Ah, Adlerauge, Moin, Moin,“ sagte Dennis und lächelte.

„Bei dem Krach kann ja keiner Schlafen, beschwerte sich Dennis bei ihm. „

„Hab ich dich geweckt kleiner, das kommt bestimmt nicht wieder vor, sagte Dennis mitleidig und mit ironischem Unterton.

Weist du eigentlich wie spät es ist. Es ist genau zwanzig vor Zwei du Träne; du hörst ja, in meinem Gewerbe musst man ausgeschlafen sein. Nur der frühe Vogel fängt den Wurm,“ fügte er noch hinzu. „Die verfluchten Weiber bescheißen dich sonst und ziehen dich nur aus. Aber anders herum wird erst `n Stuhl draus, lachte er heiser und fasste sich zwischen die Beine.

Du erwartest also, „dass die Weiber sich ausziehen sollen und du sie dann bescheißt, entgegnete Ron und betonte dabei das „sich“ und das „du“.

„Du warst zwar immer der schwächste, hattest aber immer die größte Backe, du Klugscheißer“, meinte Dennis, und zog ein Gesicht. „Von irgendwas muss der Mensch ja leben,“ knurrte er in sich hinein.

Ron wühlt im Kühlschrank nach etwas Essbarem.

„Was geht heute eigentlich ab bei dir,“ fragte Dennis nach einer Weile.

„Weis noch nicht“ sagte Ron gelangweilt. „Lass uns heute auf´n Kietz geh´n,

meinte Dennis.

„Ich hab´ noch was zu erledigen. Wir zwitschern noch einen beim dicken Harry. „

„Von mir aus,“ sagte Ron und schlurfte zurück in sein Zimmer.

Er sank auf seine Matratze, kaute einen Kanten trocken Brot und eine Bockwurst, auf der er die letzten Reste einer Tube mit Senf herausquetschte.

Nach einer Weile stand er auf. Er ging zum Fenster. Die dicke Berta lag mit ihren Riesentitten gegenüber im Küchenfenster und sprach die vorbeilaufenden Männer an.

Und manchmal rief sie ihnen säuische Worte hinterher, dass manch einer sich umdrehte und den Stinkefinger hob. Sie hatte ihre fetten Arme auf die Brüstung gelegt, stützte ihren massigen Oberkörper darauf ab und zeigte so ihre mächtige Oberweite her. Ihre Euter sahen aus wie Kanonenkugeln. Daher nannte sie jeder dicke Berta.

Ron begann sich anzuziehen. Er roch an seinen Socken und verzog sein Gesicht. „Scheiß egal, merkt sowieso keiner hier,“ sagte er zu sich selber und zog sie an.

„Bist du endlich fertig,“ rief Dennis genervt. „Komm, lass uns endlich abhauen, die Kohle wartet. “

„Ja, Ja, ich komme, antwortete Ron, bin gleich so weit,“

Sie traten auf die Straße. „Hallo mein Schatz, rief Dennis beim Hinausgehen der dicken Berta zu, heute schon die Glocken geläutet. “ „Ach fick´ dich ins Knie, du Penner,“ antwortete sie kurz und schaute weg.

Sie gingen die Straße hinunter.

Weiter unten, begann das Viertel in dem Dennis zu Hause war.

Die Straßen und Gassen hatten etwas Bühnenhaftes. Kleine Separees und Sex-shops boten ihre Dienstleistungen und Werkzeuge an. Dennis grüßte nach links und nach rechts alte Bekannte mit einem kurzen Händedruck. Sie gingen beide in seine Stammkneipe, wo sich die Szene traf.

„Hallo Harry,“ sagte Dennis und schob den Fliegenvorhang an die Seite. Sie bestellten ein Bier.

„War Rita heute schon hier,“ fragte er Harry. „Nein, nicht gesehen,“ antwortete er mit seinem polnischen Akzent, ohne den Zigarrenstumpen aus dem Mund-inkel zu nehmen.

„Die dreckige Schlampe, der werde ich zeigen wo der Hammer hängt,“ knurrte Dennis wie ein Wolf. „Die Fotze soll bloß nicht denken, sie käme damit bei mir durch, ich krieg´ die Kohle, so oder so. Die geht mir nicht durch die Lappen.

Die Tische waren fast alle besetzt. Ein paar Nutten tranken ihren Kaffee, und altbekannte Freier saßen stumm an den Tischen, tranken ihr Bier, rauchten oder spielten Billard im Nebenraum. Manch einer hatte die Nacht durchzecht und lag, mit vor dem Kopf verschränkten Armen, über dem Tresen. Dicke Qualmwolken waberten durch die Luft und rochen nach billigem Tabak.

Dennis nahm einen großen Schluck aus seinem Glas. „Lass uns mal rübergehen,“ sagte er und zu Harry gewand: „Wir kommen gleich wieder, schreib mal eben auf.

Er schob ihm sein Glas zu. „Mach schon mal voll , dauert nich´ lange. „

„Muss ich mit,“ fragte Ron. „Ja, antwortete Dennis, kannste was lernen. „

Die Brüder gingen die Straße hinunter und bogen dann in eine kleine Gasse, die auf einen Hof mündete. Hinter den Schaufenstern saßen auf Barhockern gelangweilte Frauen jeder Couleur. Um diese Zeit kam kaum Kundschaft. Die Brüder gingen auf einen Eingang zu, der zu den Zimmern führte.

Eine Frau kam ihnen entgegen.

„Hallo Dennis,“ sagte sie kurz und verschwand in ihren roten Strapsen und knappen Dessous in einem kleinen Raum, in dem sich eine Küche befand.

Um einen kleinen Tisch herum saßen ein paar Frauen und tranken aus großen Tassen ihren Kaffee. Dennis schaute kurz hinein.

„Nennt ihr das etwa Geldverdienen, sagte er scharf, stellt euch gefälligst nach draußen und baggert.

“ „Man wird doch wohl mal eine kleine Pause machen dürfen,“ motzte eine von ihnen zurück. „Dir hau´ ich gleich ein paar in Fresse,“ bölkte Dennis los. „Wo ist Rita,“ setzte er in gleicher Tonart hinzu. „Oben,“ antwortete eine von ihnen kurz. Dennis stiefelte nach oben.

„Ronny, fragte die in den roten Strapsen, was ist mit dem denn los,“ und hob den Kopf in Richtung Dennis, der bereits eine Etage höher vor einer Tür stand und mit der Faust dagegen ballerte.

„Geht um Geld,“ sagte Ron. „Scheiße, sagte diese nur kurz und sah die anderen Frauen mit bedeutungsvollem Blick an. Langsam blies sie dabei den Zigarettenrauch aus ihren Lungen und lies ihn durch ihren spitzen, roten Mund herausströmen. „Geh mal besser mit rauf, sagte eine darauf, du weist ja, wenn Dennis in Rage kommt, dann…“

„Mach´ auf, mach´ sofort auf,“ schrie Dennis. Sie hörten eine Bewegung im Zimmer, doch niemand öffnete.

„Dann eben auf die harte Tour,“ sagte Dennis und trat mit seinem Bein die Tür auf. Die Tür knallte gegen die Wand.

Auf einem knallroten Bett lag eine hübsche junge Frau. Sie war mit einem blauen, durchsichtigen Slip bekleidet und trug weiße Seidenstrümpfe. Teilnahmslos lag sie auf dem Bett. Dennis schaute auf den kleinen Nachttisch und sah mit einem Blick was los war.

„Du dreckige Schlampe kokst dich mit meiner Kohle zu“.

Er packte sie an den kastanienroten Haaren und zog sie mit aller Kraft vom Bett, so dass sie wie am Spieß zu schreien anfing. Er beugte sich zu ihr hinunter und zog sie gleichzeitig an ihren Haare hoch. „Wo ist meine Kohle,“ schrie Dennis wie von Sinnen in ihre Ohr.

Ich schlag´ dich windelweich und trete dir solange in die Schnauze, bis ich meine Kohle habe, kapiert. “ Er schlug ihr mit seinem Handrücken ins Gesicht.

Sie begann sofort aus ihrer Nase zu bluten. Er warf sie auf den Boden. Sie schlug mit dem Gesicht so auf die Fliesen, dass es einen dumpfen Ton gab.

Dennis stellte ihr seinen Fuß in den Nacken und griff sich die Tasche, die in der Nähe auf einem Tisch lag. Er schüttete deren Inhalt auf den Tisch und fingerte darin herum. „Wo sind die Scheine,“ schrie er und drückte fester mit seinem Schuh gegen ihren Nacken.

Ihr Gesicht glitt dabei etwas über die Fliesen und hinterließ eine blutige Spur. Sie versuchte sich mit ihren Armen aufzustemmen und ruderte mit ihnen wie eine Schildkröte.

„Hör auf,“ sagte Ron eindringlich und griff nach seinem Arm. „Siehst du nicht, dass sie fertig ist. “ „Klar sehe ich dass, und zwar durch mein Geld,“ schrie er Ron an.

„Das ändert jetzt auch nichts mehr, wenn du sie zusammenschlägst“, sagte Ron laut.

Denk an die Kohle, die sie dir noch bringt. Mit einem kaputten Gesicht bringt sie dir nicht einen Cent. “

„Du kapierst dass nicht, Adlerauge,“ sagte Dennis mit verzerrtem Gesicht. „Wenn ich dass bei dieser Tussi durchgehen lasse, dann tanzen die anderen mir bald auf der Nase, und dann kann ich die Bude gleich dicht machen. Das hat die schon mal mit mir gemacht. Die schuldet mir fünf große Scheine.

Dennis packte sie an den Haaren und zog ihren Kopf weit nach hinten. Blut lief ihr aus der Nase in den Mund.

„Morgen Mittag hast du die Kohle rangeschafft, oder ich verscherbel dich an die Yugos“, sagte er nachdrücklich und sah in ihre weit aufgerissenen Augen. „Die drehen Pornos mit Tieren. Gegen die, bin ich Jesus. “

Er ließ ihren Kopf los.

Sie stützte sich mit ihren Armen ab und stöhnte leise.

Die Brüder gingen. Die Nutte in den roten Strapsen kam ihnen auf der Treppe entgegen und schaute Dennis vorwurfsvoll an. „Keinen Ton,“ fauchte er im Vorbeigehen zu ihr.

„Lass uns noch einen nehmen,“ sagte Dennis zu Ron und legte freundschaftlich den Arm um seine Schulter, als sie das Bordell verließen.

Sie gingen in Richtung Kneipe zurück.

„Auf die Kohle ist es mir gar nicht angekommen,“ sagte er plötzlich.

„Disziplin und Ergebenheit, dass ist alles was zählt. “

„Wieder was gelernt, Adlerauge,“ sagte er lächelnd, schaute Ron an und öffnete die Kneipentür. Die Brüder gingen hinein.

An der Theke hatten sich mittlerweile einige von Dennis Bekannte eingefunden.

„Hallo Jumbo,“ begrüßte Dennis einen Kerl, der die Statur von eines Bodybuilders hatte.

Braun gebrannt, muskulöse Arme und ein Kreuz, wie der Koloss von Rhodos. Ein Bär von einem Mann. „Alles locker,“ fragte dieser mit einem Lä-cheln und schlug Dennis mit seiner Hand gegen die Schulter.

„Warst wohl wieder im Folterkeller,“ meinte Dennis grinsend. „Klar, man muss was für seinen Körper tun, sonst schwächelt man leicht und das ist in unserem Geschäft nicht gut meinte der“ und schlug sich mit der Hand gegen die Brust.

„Du solltest mal wieder mitgehen, man trifft interessante Leute,“ fügte er mit bedeutungsvoller Mine hinzu. „Das ist übrigens Ronald,“ mein Bruder. „Du hast einen Bruder, fragte Jumbo zurück, das ist ja ganz was neues. “ Er gab Ron die Hand. „Willkommen im Klub, sagte Jumbo. Er bestellte drei Bier.

„Hast du was neues,“ fragte Ron. Jumbo bedeutete Dennis ohne ein Wort zu sagen, mit in den Nachbarraum zu kommen. „Komm´ gleich wieder,“ sagte Den-nis zu Ron.

Beide gingen hinüber zur Musikbox und unterhielten sich.

Nach einer Weile kam Dennis und Jumbo zurück. Sie unterhielten sich noch eine Zeit über Autos, Weiber und Urlaubspläne. Ron bekam mit, dass Jumbo mit ein paar Kumpels eine Reise auf die Balearen plante. „Mit allen Schikanen,“ wie Jumbo meinte, „mit Jacht, Autos, Partys und natürlich Weibern ohne ende. „

Jumbo trank aus. „Bis heute Abend, sagte Jumbo zu Dennis, „und bring deinen Bruder ruhig mit.

Sie verabschiedeten sich. Dennis nippte an seinem Glas. „Was läuft heute Abend,“ meinte Ron zu Dennis gewand. „Neue Lieferung,“ meinte Dennis leise, „wirst schon sehen. “ Beide tranken aus. Lass uns was beißen gehen, ich hab´ Hunger, sagte Dennis. Die Brüder verließen die Kneipe.

Sie setzten sich in ein kleines Restaurant und bestellten.

„Jumbo hat gute Kontakte, was den Nachschub von Weibern angeht, sagte Dennis plötzlich leise zu Ron.

Unser Geschäft lebt halt davon, immer neue und gute Qualität anzubieten. Wenn man nicht auf dem laufenden bleibt, dann bist du hier schnell weg vom Fenster, im wahrsten Sinne des Wortes. Dann kann´s

passieren, dass sie dich hier überfahren. “ „Was sind das für Frauen,“ fragte Ron. „Die meisten kommen aus dem Osten, über Polen, nach Berlin oder per Schiff direkt nach Hamburg,“ antwortete Dennis. „Absolut geile Ware, sag ich dir, unverbraucht und taufrisch.

Die meisten sind unerfahren, wenn du verstehst, was ich meine. Die glauben, sie würden hier nur Getränke in den Bars servieren, sagte Dennis und lächelte dabei. Jumbo holt die Weiber ab, bezahlt die Schlepper und macht sie fit fürs Geschäft. Für mich ist da einiges drin,“ sagte Dennis leise und rieb dabei Daumen und Zeigefinger aneinander. „Das ist doch illegal,“ sagte Ron und schaute Dennis vorwurfsvoll an. „Wie man´ s nimmt,“ meinte Dennis.

Die Weiber suchen doch eine Chance im Westen, genauso wie wir, erklärte er.

Die wollen Geld verdienen, und wir auch. Die suchen Arbeit und wir bieten sie ihnen. Und bei uns können sie Kohle machen, so viel haben die noch nicht in den Fingern gehabt. Das ist sozusagen ein Geben und Nehmen. Das wir als Gegenleistung daran mitverdienen, ist doch nur gerecht. Damit sie keine Dummheiten machen nehmen wir ihnen ihre Papiere weg. Dafür bekommen die Weiber alles was sie zum Leben brauchen, und unseren Schutz vor der Polizei.

Eine reguläre Aufenthaltsgenehmigung kriegen die Mädels sowieso nicht. Also ist das, was wir betreiben, nichts anderes als eine Jobvermittlung. Wir helfen halt mit beim Aufbau Ost,“ sagte Dennis und grinste. Und wenn sie dich schnappen, gehst du in den Kahn,“ antwortete Ron und stocherte in seinem Essen. „Jetz´ sieh´ mal nicht gleich schwarz. Keiner kann mir was“, sagte Dennis mit eindringlichem Blick. Die Brüder aßen still.

Heute Abend kommt `ne neue Fuhre, dann wirst du ja sehen, wie glücklich alle Beteiligten sind,“ sagte Dennis nach einer Weile.

Dennis klatschte mit seinen Händen im Takt der Musik auf seine schwarze Lederhose. „Da kommen sie,“ sagte er, drehte den Schlüssel um. Das Autoradio verstummte. Die rote Lederpolsterung des Sitzes knatschte als er sich aus seiner Corvette herausschwang. Ron stieg aus und folgte ihm. Der dunkle Mercedes rollte langsam auf den Hof. Die Türen der Limousine klappten auf. Fetzige Mu-sik quoll aus dem Fahrzeug. Gelächter schlug ihnen entgegen. Jumbo stieg vom Fahrersitz und half den drei Frauen beim Aussteigen.

Im fahlen Licht der blinkenden Neonleuchten, konnte Ron die Silhouetten von drei Frauen erkennen, die auf hochhackigen Schuhen und in engen, dünnen Abendkleidern gehüllt aus dem Fahrzeug kletterten.

Ein Mann, der auf dem Beifahrersitz gesessen hatte stieg aus setzte sich auf den Fahrersitz und fuhr den Wagen aus dem Blickfeld hinter einen Mauerabsatz.

„Hallo Dennis, hallo Ronald,“ sagte Jumbo lächelnd und reichte beiden die Hand. Er war herausgeputzt wie zu einem Bankett und tat in seiner Freundlichkeit und Gestik, wie ein Staatsmann.

Die Frauen standen in einigem Abstand von ihnen und unterhielten sich kichernd in einer osteuropäischen Sprache. Jumbo bewegte sich in Richtung Seiteneingang. Er klopfte an die Tür.

Der kleine Lichtpunkt im Türspion verdunkelte sich. „Nun mach´ schon auf, sagte Jumbo ungeduldig, es ist kühl. “ Die Tür wurde geöffnet. Ein Mann sah uns an nickte ohne ein Wort zu sagen, hielt die Tür geöffnet während wir den Flur betraten und schloss anschließend hinter uns ab.

„Geht schon mal hoch,“ sagte Jumbo zu den Frauen und deutete mit einer Hand die Treppe hinauf. Langsam verschwanden die Frauen. Dennis sah ihnen nach. „Geile Ware nicht wahr, sagte Jumbo und schaute Dennis ins Gesicht und grinste. Ich habe oben einen kleinen Imbiss vorbereitet, sagte er und lächelte. Ich hoffe, ihr habt noch nicht zu Abend gegessen. Dennis lächelte zurück. Hast du dir schon Gedanken zum Preis gemacht, sagte Jumbo zu Dennis und schaute dabei zur Treppe hinauf.

„Nicht so schnell, antwortete Dennis, erst die Arbeit und dann das Vergnügen. „

Jumbo musste laut lachen. „Dennis, sagte Jumbo darauf, ich glaube das wird heute ein erfolgreicher Abend. “ Dennis schnalzte mit der Zunge…„und für Ronny auch,“ meinte er und schaute Ron an. Beide lachten. „Na, dann kommt mal mit,“ sagte Jumbo und ging ihnen voran die Treppe hoch.

Die Frauen hatten es sich im großen Wohnzimmer bereits gemütlich gemacht.

Leise drang durch die halb geöffneten Fenster die Musik aus den umliegenden Bars zu ihnen hoch, wenn die Türen zu den Etablissements geöffnet wurden.

Die Frauen saßen auf einem hellen, riesiges Plüschsofa. Ein großer Glastisch stand in der Mitte. „Wie ich sehe, habt ihr es euch schon bequem gemacht,“ sag-te Jumbo, als er den Raum betrat. Er ging gezielt auf eine massive Bar zu und begann Eiswürfel in Gläser zu werfen.

Er füllte sie mit Wodka und gab sie an die Frauen weiter. Nachdem alle versorgt waren, setzte er sich zu ihnen in die Mitte. Er legte seine Hand links und rechts auf die Lehne des Sofas und streckt die Beine aus. „Setzt euch,“ sagte er zu Dennis und Ron.

„Das hier sind Natascha, Natalja und Tatjana. “ Die Frauen kicherten. „Sie wer-den für uns arbeiten. “ Er betonte das Wort „arbeiten“ und schaute Dennis an.

„Sind sie nicht eine Wucht. “ Sie tranken Wodka und Whisky und Ron bemerkte, wie Jumbo die Frauen langsam abfüllte. Die Stereoanlage spielte die neuesten Hits der Charts und verlieh allem den Eindruck einer netten Party.

Nachdem sie und vor allem die Frauen in Bierseliger Laune waren, nahm Jumbo ein Tütchen aus einer unscheinbaren Schachtel, die unter dem Glastisch stand und streute ein weißes Pulver auf den Glastisch. Er brachte es mit einer Rasier-klinge in eine längliche Form.

Er nahm ein kleines Röhrchen und sog einen Teil des Kokains durch die Nase. Dann reichte er das Röhrchen weiter an Natascha, die neben ihm saß.

Die drei jungen Frauen waren alle um die zwanzig und bildhübsch. Natascha war blond, groß, schlank, mit einer Modelfigur. Ihre hochhackigen Schuhe wa-ren mit einem Bändchen um ihre schlanken Fesseln befestigt. Sie trug ein schwarzes Kleid mit dünnen Trägerchen und schwarze Seidenstrümpfe, die sich um ihre schlanken Beine schmiegten.

Dennis hatte sich mit Natalja an die Bar gesetzt. Sie war kleiner als die anderen Frauen, vollbusig, dunkelhaarig und sie hatte auffallend asiatische Gesichtszüge. Tatjana, die Jüngste, war mittelgroß, hatte gefärbtes, hellblondes, kurzes Haar und fast gar keine Oberweite. Das unterstrich ihr kindliches Aussehen. Es kam Ron vor, als wäre sie gerade von der Schule nach hause gekommen und hätte ihren Schulranzen in die Ecke gestellt. Sie war ein wenig schüchterner als die anderen beiden.

Vielleicht lag es daran, dass sie wohl diese Nachbarschaft nicht gewohnt war. Sie war nicht so aufreizend gekleidet, wie die anderen. Sie saß Ron gegenüber.

Natascha blickte Jumbo ein wenig skeptisch an, nahm dann allerdings das Röhrchen und sog vorsichtig etwas von dem Stoff in ihre Nase. Sie keuchte etwas, verzog ihr Gesicht und gab Jumbo das Röhrchen zurück. Der Lachte und legte seine Hand auf ihren Oberschenkel und streifte das Kleid ein wenig nach oben.

Ron, der beiden gegenüber saß, konnte ihren dunklen Slip erkennen. Tatjana beobachtete die Szene mit Unbehagen. Sie nippte an ihrem Glas. Jumbo schüttete Wodka nach. „Los, greif´ zu,“ sagte er zu Tatjana und stupste sie von der Seite an. Tatjana zögerte. „Stell dich nicht so an,“ wetterte Jumbo plötzlich. „Hier, nimm,“ sagte er mit befehlendem Unterton in seiner Stimme stupste sie mit seinem Ellenbogen an und hielt ihr das Röhrchen vor die Nase. Tatjana schüttelte verneinend mit dem Kopf.

Natascha hatte bereits ihren Kopf ein wenig in den Nacken gelegt und die Au-gen halb geschlossen. Sie war unendlich weit weg. Jumbo stand auf schlich an Natascha vorbei und setzte sich mit seinem massigen Körper neben Tatjana. Er nahm ihren Hinterkopf in seine Pranke und drückt ihn leicht in Richtung Glastisch, auf dem noch etwas Kokain übrig war, und hielt gleichzeitig das Röhrchen unter ihre Nase. „Hab dich nicht so,“ sagte er laut.

Tatjana beugte sich der Ge-walt und nahm verängstigt etwas von dem Koks in sich auf. Verbunden mit dem Alkohol, hatte die Droge eine fatale Wirkung auf sie. Nach ein paar Minuten war sie weggetreten. Dennis hatte sich mit Natalja in einen anderen Raum zu-rückgezogen.

Jumbo schaute zu Ron herüber, nahm einen großen Schluck aus seinem Whiskyglas und setzte sich wieder neben Natascha. „Viel Spaß,“ meinte er beim Auf-tehen zu Ron und schaute zu Tatjana, die wie im Delirium lächelte.

Er setzte sich zu Natascha. Sie lächelte ihn an. Er nahm sie bei der Hand und zog sie leicht wie eine Feder zu sich. „Na, mein Täubchen, jetzt zeig mal was du zu bieten hast. “ Er zog ihr Kleid hoch und fingerte mit einer Hand an ihrem Slip. Wie in Trance versuchte sie seine Hand mit ihren zarten Fingern weg zu bewegen. Sie schaffte es nicht. Dann nahm er sie hoch.

Leicht wie eine Puppe trug er Natascha auf seinen Armen zu einem Tisch, der in einem Teil des Wohnraumes stand, an die Küche grenzte und zum Essen diente.
Er hatte ebenfalls genug getrunken und strauchelte ein wenig, während er sie trug. Er legte sie auf den Tisch. Dabei benutzte er ihren Körper wie einen Lappen, indem er die Obstschale und einen Kerzenständer mit ihr vom spiegelblan-ken Tisch fegte, um Platz zu haben.

Sie bekam davon nichts mehr mit.

Jumbo streifte ihr Kleid von ihrem Körper, zog ihren Slip aus und begann seine Hose zu öffnen. Als er sein Glied herausnahm und es massierte, erkannte Ron warum sie ihn Jumbo nannten. Nicht nur, weil er ein großer muskulöser Kerl war. Die Natur hatte ihn mit einem Penis ausgestattet, der schon in nicht erigiertem Zustand, ein Monstrum war. Der Kerl hatte einen Schwanz, wie ein Gaul.

Jumbo kniete sich vor den Tisch und hob ihre Beine an. Ron sah, wie er Nata-schas Vagina mit seiner Zunge bearbeitete und dabei schmatzte, wie ein Schwein. „Hmmm, hörte er ihn Stöhnen. „Du hast ein süßes Fötzchen. Die Freier werden Schlange stehen. “ Er nahm seinen dicken Mittelfinger und steckte ihn bis zum Anschlag in Nataschas Vagina hinein. Natascha versuchte sich etwas aufzurichten. Sie hatte wohl das Gefühl, er sei schon in sie eingedrungen.

Jumbo stand auf, nahm seinen Schwanz in die Hand und drückte ihn gegen ihrer Vagina. Er drang mit einem Ruck in Natascha ein, so dass Ron innerlich erschrak, und dachte sie würde aufreißen. Sein dickes Glied bohrte sich tief in ihren Unterleib. Es sah aus, als würde ein Riese in sie eindringen. Obwohl Natascha wie betäubt da lag, richtete sie sich mit einem spitzen Schrei auf. Jumbo hielt ihr seine Pranke vor den Mund und drückte sie zurück auf den Tisch.

Mit der anderen Hand griff er in eine ihrer Brüste und drückte sie so zusammen, dass die Brustwarze und der Vorhof um sie herum dunkelrot anlief und aus seiner Faust herausquollen. Dabei stieß er mit seinem fetten Riemen immer wieder hart in ihren Unterleib. Natascha versuchte schwach seine Bewegungen zu dämpfen, indem sie ihre Beine zusammenpresste. Es gelang ihr nicht. „Eng und saftig,“ stöhnte er, so muss es sein. “ Jumbo schaute mit geschlossenen Augen zur Decke und stieß seinen Schwanz hart in sie hinein.

Natascha windete sich auf dem Tisch, wie ein Aal. Doch gegen Jumbos Kräfte war sie machtlos. Sie hielt ihre feinen, schlanken Finger panisch um seine Faust, in der er ihre Brust zerquetschte. Die andere Hand hielt er nach wie vor auf ihren Mund gepresst. Ihre dumpfen Schreie klangen wie aus einem tiefen Verließ.

Nach einer Weile schaute er auf seinen Schwanz herab, der wie wild in Natascha tobte. „Scheiße, rief er plötzlich und zog seinen Schwanz heraus.

Sein Glied war mit einem leichten roten Glanz bedeckt. Auf Nataschas Schamlippen erkannte Ron ein wenig Blut.

„Wenn ich das gewusst hätte, dass du deine verdammte Regel kriegst, dann hätte ich dich mit einem Gummi gefickt,“ stieß Jumbo mit Ekel hervor. „So eine Scheiße. Hoffentlich bist du sauber, du dreckige Fotze,“ pöbelte er sie an. Natascha rappelte sich langsam hoch. Sie sah mit schmerzverzerrtem Gesicht an sich herab. Jumbos Finger zeichneten sich auf ihrer weißen Brust wie Striemen ab.

Blut und Scheidenflüssigkeit liefen in wässrigen Tropfen aus ihrer weit geöffneten Vagina herab und befeuchteten den Tisch, als sie sich langsam, keuchend aufrichtete. Ihr Unterleib klaffte auf, wie eine Wunde.

„Versau mir nicht meinen Tisch, du Schlampe, sagte Jumbo, guckt dir mal die Sauerei an. “ Natascha sagte etwas in ihrer Muttersprache und rutschte langsam vom Tisch. „Red´ deutsch mit mir“, schnauzte Jumbo sie an, fasste ihr dabei mit seiner Pranke an den Hals und zog sie an sein Gesicht.

„Hast du kapiert,“ sagte er in scharfem Ton. „Da,“ gab sie zur Antwort. Jumbo schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht, „deutsch, hab´ ich gesagt, und das heißt, ja. “ Er sprach das „Ja“ lang gezogen aus und schaute in ihre Augen. Natascha hatte Angst. „Immer, wenn ich in Zukunft was zu dir sage, dann antwortest du mit ja, ka-piert. “ „Ja,“ antwortete Natascha mit Akzent. „Schön, und nun zu dir,“ sagte Jumbo und ging auf Tatjana zu.

Er zog Tatjana´ s Gesäß etwas auf die Kante des Sofas und schob das Kleid hoch über ihre Schenkel.

Ron saß da, wie erstarrt, sein Wodkaglas hielt er in seiner Hand.

Tatjana nahm kaum etwas wahr. Er zog ihr den schwarzen Slip über die Schenkel nach unten zu ihren Füßen. Ron sah ihre schwarzen Schamhaare. „Komm her,“ sagte er zu Natascha. „Wollen mal sehen was du kannst.

“ Er ergriff ihre Hand und zog sie herunter zu sich und drückte Ihren Kopf zwischen Tatjanas Schenkel. Er zog Tatjanas Beine mit seinen Pranken auseinander und hielt sie an ihren Schlanken Fesseln in die Luft, dass ihre Scham offen vor Nataschas Mund lag. „Los, fang´ schon an sie zu lecken,“ sagte er ungeduldig.

Tu´ nicht so, als ob du das noch nie gemacht hättest, ihr Ostweiber seit doch alle ein bisschen lesbisch.

“ Er versetzte Natascha einen Klaps auf den Hinterkopf.

Natascha begann mit ihrer Zunge zögerlich an Tatjanas Scham zu lecken.

„Nicht nur außen herum,“ animierte Jumbo sie. Er nahm seine großen Daumen und zog von oben Tatjanas kleine Schamlippen auseinander. „Tiefer, na los, sagte er eindringlich und drückte Nataschas Gesicht in die Scheide.

„Steck ihr einen Finger in die Muschi. “ Er nahm Nataschas Hand, spreizte ihren Zeigefinger ab und führte ihn vor Tatjanas Öffnung.

„Muss ich dir denn alles erklären,“ sagte er vorwurfsvoll. Natascha glitt mit ihrem Finger widerwillig in Tatjanas Scheide. Tatjana war nicht klar, was mit ihr geschah. Sie hatte ein leichtes Lächeln aufgelegt und sah durch alles hindurch, wie durch Pergament. Jumbo schaute sie an. „Siehst du, es gefällt ihr,“ grinste er und drückt Tatjanas Beine so weit gegen ihren Bauch, bis die Knie fast auf ihrem Brustkorb lagen. Ihre Scheide und die schwarzen Schamhaare quollen hervor.

„Sieht sie nicht süß aus,“ lächelte Jumbo.

Er wandte sich zu Ron. „Fick sie in den Arsch, wenn du willst,“ sagte er grinsend und deutete mit nickenden Kopfbewegungen auf Natascha, die auf allen vieren, mit ihrem Gesicht vor Tatjanas Vagina kniete und ihren Po in Ron´s Richtung gestreckt hielt. „Dein Bruder hat sich auch schon verpisst und pimpert die andere Muschi.

Jumbo stand auf. Sein roter Schwanz guckte immer noch aus seiner offenen Hose.

Er machte ihn sich mit seiner Hand wieder hart. Dann stellte er sich auf das Sofa über Tatjana und führte ihr seinen Schwanz vor den Mund. Ihre Beine hielt er gleichzeitig mit seinen Oberschenkeln vor sie gedrückt, so dass es aussah, als ob sie sich wie ein Klappmesser zusammengefaltet hätte. Ihre schlanken Beine zeigten wie Kerzen in die Luft. Ihr Kopf schaute dabei wie bei einem Bodenturner zwischen ihre Beine hindurch. „Los leck ihn,“ sagte er auffordernd.

Er fasste Tatjanas Kopf in den Nacken und drückte ihn an seinen Schwanz. „Los steck ihn rein,“ forderte er sie auf. Tatjana atmete stoßweise, machte benommen ihren Mund auf und nahm Jumbos Riesending in den Mund. „Ja, so ist es schön, sagte er, mach´ ihn mir sauber. Tatjana konnte seinen Riemen kaum in den Mund nehmen. Er half nach und stopfte ihr seinen Schwanz bis zur Kehle hinein. Tatjana würgte, und einen Moment dachte Ron, sie würde sich übergeben.

„Ja, sagte Jumbo gedehnt, „ich liebe es dich in den Mund zu ficken, mein Kleines Vögelchen. Er zuckte mit seinem Unterleib in ihren Mund hin und her. Er schaute an ihrem Körper herab und zog ihre Bluse hoch. Sie hatte keinen BH an. Ihr Oberkörper besaß keine Brüste, und die kleinen Knospen standen von ihrem zarten Körper ab, wie kleine unreife Trauben und berührten in dieser Zwangshaltung fast ihre Oberschenkel. „Du hast zwar keine Titten, sagte Jumbo, dafür aber einen geilen Mund.

“ Er nahm eine ihrer Brustwarzen zwischen seine wuls-tigen Finger und kniff fest in sie hinein. Tatjana machte ein schmerzverzerrtes Gesicht und legte ihre Stirn zwischen ihren Augen in tiefe Falten.

„Mit deinen Tittchen und mit deiner kleinen Fotze gehst du glatt als fünfzehnjährige Lolita durch. „

„Los leck weiter ihre kleine Punze,“ schnauzte Jumbo Natascha an, die ein we-nig nachließ.

Er sah ihr dabei zu, wie sie mit ihrer Zunge durch die Vagina glitt und ihren Zeigefinger in Tatjanas Loch mechanisch hin -und herbewegte.

„Das ist Geil,“ fügte er hinzu. „Ja, immer schön in ihr kleines Fötzchen,“ kommentierte er Nataschas Bewegungen.

„Was ist, hast du keine Lust, sagte er zu Ron, oder bist du schwul. „

„Die kleine hält dir ihren Arsch hin und du machst keine Anstalten sie zu besteigen. Oder weist du nicht, wie ein guter Arschfick aussieht. Pass´ auf,“ sagte er.

Er zog seinen Riemen aus Tatjanas Mund und stieg vom Sofa.

Tatjanas Beine vielen herab, wie die einer Strohpuppe. Er postierte sich hinter Natascha und drückte seinen Schwanz in ihre Anus. Natascha hob den Kopf mit einem lauten Stöhnen. Er spuckte auf ihre Anus, um sie glitschiger zu machen und steckte dann sein Glied tiefer hinein. Er griff fest in ihre Haare und drückte Nataschas Kopf zurück in den Schoss von Tatjana, die mit trübem Blick ungläubig auf Natascha hinabblickte.

„Du hast einen geilen, engen Arsch,“ sagte Jumbo.

Ron sah, wie er über ihr Gesäß leicht in die Hocke ging und seinen dicken Schwanz in sie steckte. Ron konnte nicht glauben, dass ihre Anus in der Lage war, dieses riesige, animalische Ding in sich aufzunehmen ohne zu zerreißen. Ron nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Glas. Der Wodka war handwarm. Ron verzog angewidert das Gesicht.

Jumbo hämmerte sein Rohr bis zum Hodensack in sie hinein, so dass sie laut aufheulte und mit ihren Händen hinter sich griff.

Gleichzeitig hielt er sich mit seinen großen Händen in ihren Brüsten fest, in die er sich wie ein Adler hineingekrallt hatte. Das Fleisch ihre Brüste quetschte zwischen seinen Fingern hervor.

Sie blickte nach hinten, um sich zu vergewissern, dass das wirklich mit ihr geschah. Rons und Nataschas Blicke trafen sich. Ron sah den Schmerz in ihren Augen. Ihm wurde schlecht.

„Jetzt noch nicht,“ brüllte Jumbo in seiner Geilheit.

Sein Hodensack klatschte bei jeder Bewegung gegen ihren Po. „Dein Arschloch ist eine Wucht,“ keuchte Jumbo. Natascha heulte vor Angst und quiekte vor Schmerz. Kurz bevor es ihm kam, holte Jumbo seinen Schwanz aus Nataschas Darm, drückte ihn zwischen Daumen und Zeigefinger fest zu, hastete zu Tatjanas Kopf, steckte seinen Rie-men tief in ihren Schlund und spritzte seinen Samen in ihre Kehle. „Ja, schluck´ s, schluck´ s runter, kleines Leckermäulchen, ja, das macht Spaß, was.

“ Tatjana, die erst wie eine Tote im Sofa hing, riss plötzlich ihre Augen auf und erstickte fast. Jumbo schob seinen Schwanz hin und her und nachdem er in ihrer Kehle gekommen war, zog er ihn heraus und trocknete ihn an ihr ab, indem er seinen Riemen durch ihre Haare gleiten ließ und dabei schleimige Schlieren hinterlies, wie die Spur einer Schnecke. Tatjana sog die Luft durch ihre Nase, wie eine ertrinkende.

Ron ergriff Abscheu und Ekel als er sah, was mit diesen Mädchen passierte.

Er fühlte sich an dem, was sie durchmachen mussten, mit schuldig.

„Jetzt ist er wieder sauber, sagte er und grinste dabei. Wenn mein Schwanz euch zugeritten hat, dann kann euch in Zukunft nichts mehr schockieren,“ sagte er wie beiläufig, als ob er Ron und den Mädchen etwas begreiflich machen wollte. Er stopfte sein Riesending ungelenk in seine Hose zurück.

Tatjana lief das Sperma aus ihrem halb geöffneten Mund.

Sie streckte leicht ihre Zunge heraus. Sie hustete, hielt sich beide Hände unter ihr Kinn, über dass ein gelbweißer Schleim hinuntersickerte, machte ein würgendes Geräusch, stand auf und schleppte sich in Richtung Flur, wo sie eine Toilette vermutete. Ihr Slip hing noch um einen ihrer Füße. Sie schleifte ihn hinter sich her, als hing eine Eisenkugel daran. Sie wankte, wie eine Betrunkene und spuckte dabei in ihre Hände. Es war eine groteske Szenerie.

Jumbo setzte sich auf das Sofa und lachte, während er ihr nachsah.

Natascha kauerte immer noch auf dem Boden und sah Jumbo mit leeren Augen an. Sie versuchte den Schmerz auszuhalten, der sich in ihrem Gesäß austobte. Ihr Anus war immer noch weit gedehnt, so dass man das rosafarbige Innere sehen konnte.

„Das war ein geiler Ritt nicht wahr, lachte er. Jetzt ist dein Arsch auch nicht mehr jungfräulich. Er schaute in ihr Gesicht. Ihr roter Lippenstift hatte sich über ihren Mund verschmiert.

„Und der Mösensaft von der Kleinen scheint dir auch geschmeckt zu haben. “ Er führte seinen Zeigefinger an ihre Lippen, als wollte er dort etwas abstreifen.

„Du hast mich ein wenig enttäuscht, sagte Jumbo mitleidig zu Ron und goss ihm noch etwa Wodka in sein Glas. Du bist anders als dein Bruder. “ „Ja, sagte Ron langsam, das bin ich wohl. „

„Aber keine Bange, ich erzähle ihm nichts.

Ich werde ihm sagen, dass du die kleine zugeritten hast. Die hat sowieso nichts geschnallt. „

Ron leerte sein Glas mit einem Zug und stelle es zurück auf den Tisch. „Ich muss jetzt gehen,“ sagte Ron mit einem würgenden Gefühl im Hals.

„Ich will euch bei euren Geschäften nicht weiter stören. “ „Verstehe, Kleiner,“ gab Jumbo zur Antwort und prostete Ron zu. „Bis demnächst, und bleib sauber,“ sagte er noch.

Ron schwankte in Richtung Treppe. Auf dem Weg nach unten hörte er Tatjana auf dem Klo. Sie weinte.

Der Türsteher kam aus einem Nebenraum, schloss die Hintertür auf, sah Ron prüfend ins Gesicht, als er an ihm vorbeiging und verschloss sie wieder hinter ihm. Ron trat in die Nacht. Die Luft war frisch. Er ging den Hinterhof in Rich-tung Hauptstraße und mischte sich unter das Volk, dass wie neugierige Touristen an den Schaufenstern der Bordelle vorbeiging und versuchte, etwas von dieser geheimnisvollen Atmosphäre, die dieses Milieu ausstrahlte, mit ihren Augen zu erhaschen und wie eine Fotografie nach hause mitzunehmen.

Ron ging die Straße hinunter. Junge Pärchen, Gruppen johlender Männer, Nut-ten und Besoffene bevölkerten die Straße. Sie kamen ihm entgegen und umspülten ihn wie Wasser einer Strömung, die ihn in ihrem Strudel mitzureißen suchte. Ron ging wie ein Untoter durch sie hindurch. Hin und wieder vernahm er Wortfetzen, die sich in seinen Ohren verfingen, aber nicht bis in seinen Geist vordrangen. Nutten sprachen ihn an. Männer, die vor den Bars standen, versuchten vorbeitreibende Menschen in die Kneipen zu locken.

Menschentrauben standen vor diesen gestikulierenden Gauklern, die alle Kunst aufboten und mit ihren Händen verführerische Bilder in die Nachtluft kritzelten. Der Strom der flutenden Menschen gurgelte an ihnen vorbei, wie kleine Strudel, die sich über eine Untiefe aufbauten. Er trieb über sie hinweg, wie ein Korken und wurde aller Physik zum Trotz gegen den Wasserlauf gespült.

Er hörte die Musik aus den Bars, wie durch Watte an seine Ohren dringen.

Hin und wieder blitzte ein kurzes Bild in seine Augen durch die sich öffnenden Türen und er sah wie sich Frauenköper im grellen Licht der Spots nach dem rhythmischen Takt der Musik auf den Bühnen bewegten.

Langsam öffnete sich die Straße zu einem großen Platz. Hier verloren sich die Menschenmassen in kleinen Rinnsalen, die in allen Richtungen in die Stadt davonsickerten, oder sie strömten, wie das Wasser der Kanalisation, aus kleinen Rohren in den immer größer werdenden Bach, zurück in das Sammelbecken, aus dem sein Körper gerade entkam.

Ron schlurfte in die Eingangshalle des Bahnhofes. Er kaufte sich einen Flachmann am Kiosk und setzte sich mit dem Rücken an den Fuß eines Betonpfeilers in einer Ecke der Halle. Durch die Tür neben ihm roch es leicht nach Urin und Chemikalien.

Er öffnete die Flasche und trank.

Teile von Menschen strömten an ihm vorbei. Er sah Hosenbeine. Weiße, blaue, dunkle, helle, rote, gelbe und graue.

Schuhe trippelten, schlurften, tänzelten, stakten, marschierten vor seinen Augen hin und her. Stimmen quäkten aus den Lautspre-chern und kündigten das Ein -und Ausfahren der Züge an. Das helle Quieken der stählernen Räder drang in seine Ohren. Türen schlugen. Stimmen von Menschen waberten verschwommen durch die Hallen, wie Nebel über der Ursuppe.

Sein Leben hatte ein Loch. Es tropfte.

„Ronald, sagte eine Stimme, Ronald, das gibt’s doch gar nicht.

Was machst du denn hier. Wie siehst du denn aus. “ Ein paar gebügelte, dunkle Hosenbeine blieben vor ihm stehen. Die Beine gingen in die Hocke. Ron schaute auf.

Markus schaute ihn mit besorgter Mine an. „Erkennst du mich,“ fragt er wie ein Narkosearzt. „Lass doch den Penner,“ sagte eine weibliche Stimme, die Leute gucken schon. “ „Das ist Ronald, sagte Markus, ein Freund von der Schule. “ „Na und“, sagte die Frauenstimme, der ist zugedröhnt bis unter die Halskrause.

„Lass ihn, es ist schon spät. Ich will nach hause. „

„Wir nehmen ihn mit,“ sagte Markus prompt.

„Wie bitte, sagte die Frauenstimme, dass ist nicht dein Ernst. “ „Und ob,“ entgegnete Markus mit fester Stimme. „Halt´ mal meine Tasche,“ sagte er zu der Frau. Er packte Ron unter die Arme und schleppte ihn mit in Richtung Ausgang.

„Besorg schon mal ein Taxi,“ ordnete er an.

„Ja, ja erwiderte die Frauenstimme säuerlich.

„Und wo soll der Typ bitteschön schlafen,“ fragte die Frauenstimme ärgerlich, während sie mit dem Taxi zum Stadtrand fuhren. „Er kann in unserem Gästezimmer schlafen. Er ist mein Freund,“ setzte Markus mit bestimmendem Unterton hinzu. „Hoffentlich kotzt er mich nicht an,“ sagte die Frauenstimme und schaute angewidert neben sich. Der Taxifahrer blickte in den Rückspiegel. Markus zog Ron an sich heran und stützte seinen Kopf mit seiner Schulter.

„Spiel jetzt nicht den heiligen Samariter,“ meinte die Frauenstimme. Markus schaute ärgerlich in ihre Richtung. „Ist ja schon gut,“ meckerte diese und verstummte sogleich für eine Zeit.

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