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Die Tür aus Licht

(Die Vorgeschichte, noch kein Sex enthalten)

Hattet ihr, liebe Leser, schon einmal den Wunsch besonders zu sein? Aus der Menge hervorzustechen? Nun, dem Protagonisten in der Geschichte ereilte leider bisher ein anderes Schicksal. Er ist ein stinknormaler Bürger, der in einem Mittelalterladen arbeitet.

Und sich, wenn er Zuhause in seiner kleinen 1 Zimmer Wohnung ist, wieder und wieder seine Hammerwurf Alben anhört, während er mit einem Schaukampfschwert seinen Weg des Kriegers ehrt.

Ein „Nerd“, könnte man sagen. Verloren in einer Welt der Phantasie und Abenteuer, die nur in seinem Kopf existieren.

Wie gerne würde er in der Vergangenheit leben, mit Rittern, Helden und Hexerei. Wo er als mutiger Streiter auftreten würde, der Jungfrauen aus Burgen befreit. Und Ungeheuer bekämpft. Manchmal sieht er sich als Don Quichotte der Moderne an.

Aber nein, die Inquisition musste ja die Welt in eine Einöde aus Buße und Arbeit verwandeln, während Wissenschaft auch noch die letzten Geheimnisse entweder lüftete oder als gelöst ansah.

Wo ist der Ruhm im Kampfe, wenn das Schwert nicht mehr zählt? Wenn Nuklearraketen den Wert des einzelnen Kriegers zunichte machen.

Seine Freunde meinten er solle sich endlich eine Freundin suchen und sein leben auf die Reihe kriegen. Er sagt dazu „in die Reihen der Untoten“ einordnen. Herzlose Horden ohne Ideale, ohne Träume, nein so wollte er nicht sein…

„98…99…100, so genug geübt“, gekonnt steckt er sein Schwert zurück in die Scheide und hängt es zurück in seinen Schrank.

„Meine Fähigkeiten werden besser. „, lacht er über sich und denkt an eines seiner vielen Rollenspiele.

„Was soll es denn heute mal sein?“, fragt er sich, während seine Hand an einem Regal voller Spiele vorbeischwebt. Er hatte sie alle und war ihnen mittlerweile schon überdrüssig, da er sie alle mehrfach durchgespielt hatte und jedes Versteck bereits kannte.

„Mhh, ach ich fahr zu „Mystic-Gamer“ und kauf mir was Neues, schließlich ist es Freitag und die Nacht soll lang und schön sein.

Mit einem Griff zur Jacke und einem anderen zu seinen Stiefeln, bereitet er sich auf den neuen Quest vor. Die Suche nach dem verlorenen Spiel. Wie gern hätte er jetzt zu dieser kalten Jahreszeit ein Auto, aber er kann ja noch nicht mal fahren.

Dabei ist er mittlerweile schon 21 Jahre alt. Eilt ja nicht, sagt er sich, und beginnt seinen Fußmarsch zum Zielgebiet.

Die Wege sind glatt und voll von Eismatsch, aber er weiß sich auf den Beinen zu halten.

Immerhin übt er täglich sein Gleichgewicht, eine Fähigkeit die jeder Krieger benötigt, so seine Meinung. Fröhlich summt er eine Melodie vor sich hin, „this is the Way i wanna to be…“. Schließlich am Laden angekommen, kündigt eine eindringlich ertönende Türklingel seine Eintreten an. In seiner Phantasie sind es Turmglocken die seine Ankunft ins neue Königreich ankündigen. Wie recht er doch hat.

Hinter der Theke, ein graubärtiger alter Mann, der schon von Pongkonsolen, über Atari bis hin zu modernen Spielen alles gesehen hat.

Zehnfacher Gewinner des Gandalf-Zwillingsbrüder-Wettbewerbes und Nebendarsteller im Stadttheater, sowie auf zahlreichen Mittelaltermärkten.

„Aaah, mein Schüler, hallt es unserem jungen Helden entgegen. „, „Miffy!“, antwortet dieser. „Ich heiße Maeshough, weißt du doch. „, protestiert der Graubart. „Und das kann ich nicht aussprechen…“, erwidert unser Held.

„Sei es wie es sei, ich suche ein Spiel, welches so phantastisch ist, daß selbst die Götter es spielen wollten. Nichts herkömmliches, nichts alltägliches.

Eine Legende die keiner kennt und die niemand jemals gesehen hat. „

„Wie wärs mit Diablo II?“

„Ich meins ernst Maesh…Maesho…. Mäso…ach Miffy“

„So kommen wir nicht ins Geschäft!“

„Maeshough, zufrieden?“

„Sieh an, du hast die Worte der Macht aussprechen können. Keinen Zweifel, du musst der Auserwählte sein. Folge mir in meine Geheimkammer, ich habe tatsächlich etwas, das ich seit Jahren aufhebe.

Mit diesen Worten dreht der bärtige Verkäufer das Geöffnet-Schild um und führt unseren Protagonisten hinter den mystischen schwarzen Vorhang der die Ladenwelt von der Lagerwelt trennt.

Vor einer Tür, bleiben sie stehen. „Was du jetzt zu sehen bekommst, hast du niemals gesehen! Klar?“

„Ist das nicht ein Widerspruch in sich?“

„Du musst es mir versprechen. „

„Von mir aus!“

Dann holt Miffy einen reich verzierten goldenen Schlüssel aus seiner Tasche um die schäbige morsche Tür aufzuschließen.

„Viel Vergnügen!“, ruft der alte Gandalfverschnitt, während sich die Tür in glänzendes Licht verwandelt und unseren Helden hineinsaugt!

Der Allwissende Erzähler wird durch den Ich-Erzähler abgelöst.

(c) HHinze.

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