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Deus ex machina Teil 05

Kapitel 6 — Jagdfieber

Selen huschte auf leisen Sohlen katzengleich über die Dächer des Häuserblocks. Während sie sich ihrem Ziel näherte, lud sie via Intercom dreidimensionales Kartenmaterial der Umgebung herunter.

Sie überlegte, ob sie aus dem Basisschiff Drohnen herbeiordern sollte, verzichtete aber darauf, da es zu lange dauern würde, bis diese den Ort des Geschehens erreichten.

Als sie einen Beobachtungspunkt gefunden hatte, von dem aus sie das Areal rund um das Haus von Mr.

Pratt perfekt observieren konnte, aktivierte sie neben der bereits eingeschalteten Nachtsicht ihre Thermal- und Bewegungsdetektoren. Anschließend ließ sie ihren Abhörlaser über die Fensterflächen streichen.

Es dauerte eine geraume Zeit und sie musste mehrfach ihren Standort wechseln, aber schließlich fand sie, wonach sie gesucht hatte. In einem der Häuser, die Pratt´s Domizil schräg gegenüberlagen, wurde im dritten Obergeschoß von mehreren Personen eine Unterhaltung auf Likianisch geführt.

Die Androidin beschloss, erst einmal eine Weile zu horchen.

Vielleicht konnte sie ja interessante Informationen in Erfahrung bringen, außerdem war es auf diese Weise möglich herauszufinden wie viele Personen sich dort aufhielten.

Die Likianer unterhielten sich gerade darüber, wie lange es noch dauern würde, bis ihr Einsatz begann und wo sich ihre Ziele wohl gerade befanden. Offenbar waren sie ungeduldig.

Aus den Gesprächen und Geräuschen schlussfolgerte Selen, dass sich mindestens sechs Subjekte in den Räumlichkeiten befinden mussten.

Man wollte wohl keinerlei Spielraum für Eventualitäten mehr offen lassen nachdem der Angriff mit den Gleitern schief gelaufen war.

Selen fluchte leise.

Vermutlich waren die Anwesenden Soldaten oder Söldner, bis an die Zähne bewaffnet und bestens ausgerüstet. Und sie waren einsatz- und kampfbereit, daher entfiel das Überraschungsmoment. Eigentlich hatte sie gehofft, dass es sich um eine kleinere Gruppe handelte und sich die Möglichkeit ergab, sie unauffällig auszuschalten, aber das konnte sie nun vermutlich vergessen.

Sie spielte verschiedenste Strategie-Szenarios mit Wahrscheinlichkeitskalkulationen durch, aber fast alle hatten zum Ergebnis, dass es laut und hässlich werden würde.

Die Androidin bedauerte nun, dass sie nicht mit Narkosegas ausgestattet war. Das hätte die Sache stark vereinfacht, da sie dann einfach die Wohnung, in der sich ihre Gegner befanden, damit hätte fluten können.

Verschiedene Arten von Gift konnte sie zum Einsatz bringen, aber die setzten alle voraus dass sie freie Schussbahn für ihre Projektile hatte oder sich im Nahbereich ihrer Gegner befand.

Einige potentiell leisere und unauffällige Angriffsvarianten gab es dennoch und sie beschloss, diese so weit wie möglich zu realisieren.

Als erstes suchte sie auf dem Dach einen Zugangspunkt für die elektronische Steuerung des Hauses. Da sie diesen nicht fand, vermutete sie, dass er sich vermutlich im Kellergeschoss befand.

Das war ärgerlich.

Aber sie entdeckte etwas anderes. Und zwar, dass es noch einen weiteren Gegner gab, der es sich direkt in ihrer Nähe mit einem Sniperlasergewehr auf dem Dach des benachbarten Hauses bequem gemacht hatte.

Der einzige Grund, warum er sie nicht bemerkt hatte, war, dass er fortwährend durch sein Zielfernrohr die Straße observierte.

Ihre eigene Position war nur wenige Meter von ihm entfernt.

Wie hatte ihr das entgehen können?

Vermutlich lag es daran, dass sie zu wenig echte Kampferfahrung im Feld besaß.

Umgehend scannte sie die oberen Bereiche der anderen umliegenden Gebäude und fand tatsächlich, in einiger Entfernung, einen weiteren Scharfschützen.

Damit erhöhte sich die Gesamtanzahl der Gegner auf acht. Dieser Umstand erforderte es ihre vorherigen Optionen erneut zu überdenken.

Die Androidin fragte sich, ob die beiden wohl in regelmäßigen Zeitintervallen per Funk eine Statusmeldung an ihre Mitstreiter im Haus sendeten?

In diesem Fall musste sie, sobald sie sie ausgeschaltet hatte, schnell handeln. Sie beschloss, erneut erst einmal abzuwarten um sich ein Bild über die Abläufe zu verschaffen.

Sie hatte Zeit.

Es würde noch knapp zweieinhalb Stunden dauern, bis die künstliche Sonne aufging.

Zudem vermied eine gründliche Analyse der Situation und ein besonnenes Vorgehen Fehler.

Selen stellte sämtliche Sensoren auf Maximum und verharrte in ihrer Position. Um die Wartezeit zu nutzen, entwarf sie neue potentielle Szenarios.

Eine denkbare Alternative war ein Ablenkungsmanöver.

Es konnte die Mannschaft aus dem Haus ins freie Gelände locken und dort standen ihre Chancen wesentlich besser.

Sie spähte zur Straße hinunter und entdeckte dort einige parkende Gleiter. Das eröffnete neue Möglichkeiten.

Das Gerüst eines Plans reifte in ihrem kybernetischen Gehirn. Die einzige Unwägbarkeit war bei dieser Variante, ob die Likianer das Gebäude verließen oder sich darin verschanzten. Die Wahl die sie treffen würden entzog sich natürlich ihrer Kontrolle, aber vielleicht konnte sie ihre Gegner ja bei der Entscheidungsfindung ein wenig in die richtige Richtung schubsen.

Sie hackte sich in die Bordcomputer von drei Gleitern ein, bis sie Zugriff auf die wichtigsten Funktionen hatte. Dies war hoch kompliziert und kostete sie fast eine halbe Stunde, aber es war vertretbar für den Nutzen, den es ihr bringen konnte.

Zu ihrer Freude stellte sie fest, dass zwei der Fluggeräte vom likianische Handelskontor gemietet worden waren und somit höchstwahrscheinlich von ihren Gegnern genutzt wurden.

Selen grinste.

Das konnte von Vorteil sein.

Vor allem, falls sie in ihren Fahrzeugen fliehen wollten.

Aber nun galt es zuerst die beiden Scharfschützen loszuwerden.

Derjenige in ihrer unmittelbaren Reichweite hatte bisher sein Funkgerät noch nicht benutzt, somit konnte sie sich Zeit lassen.

Lautlos schlich sie sich von hinten an sein Versteck heran, die letzten zwei Meter jedoch legte sie auf dem Boden kriechend zurück.

Er lag bäuchlings am Rand des Daches, sein rechtes Auge klebte buchstäblich am Okular seines Zielfernrohrs.

Ständig wanderte der Gewehrlauf von links nach rechts, von oben nach unten. Von seiner Umwelt schien er überhaupt nichts mitzubekommen.

Selen fuhr einen knapp vier Zentimeter langen, spitzen Fingernagel aus und stach die vergiftete Spitze durch den Uniformstoff in seinen Unterschenkel, knapp oberhalb der Stiefel.

Das Kontaktgift wirkte in Bruchteilen von Sekunden.

Er keuchte auf, wandte suchend den Kopf zu ihr um, dann setzte auch schon die Lähmung ein.

Wenige Sekunden später spuckte er weißen Schaum aus dem Mund, dann erfolgte der Herzstillstand.

Die Androidin hatte einen Moment lang überlegt, ob sie nur Betäubungsmittel einsetzen sollte, aber da ihre Gegner, wie die Erfahrungen gezeigt hatten, definitiv Tötungsabsichten hatten sah sie keinerlei Grund für Rücksichtnahme.

Zudem war eine vollständige Terminierung wesentlich effizienter, da es die Reihen der Feinde dauerhaft ausdünnte.

Leise kroch sie davon und kletterte, auf sicheren Umwegen, zum zweiten Schützen.

Im Gegensatz zu Ersterem lag dieser nicht auf dem Bauch, sondern befand sich in einer hockenden Körperhaltung.

Erneut schlich sie sich langsam und vorsichtig von hinten an ihr zweites Opfer heran.

Bevor sie allerdings nah genug an ihn herangekommen war, knarrte es, trotz aller Vorsicht, leise beim Auftreten unter ihren Stiefeln.

Blitzschnell wirbelte er herum, die Waffe im Anschlag. Die großen, milchigen, lidlosen Augen in dem hageren, weißhäutigen Gesicht blickten sie ausdruckslos an, aber sein mit spitzen Zähnen besetztes, großlippiges Maul verzerrte sich zu einer bösen Grimasse.

Nun musste es schnell gehen. Wenn er schrie oder feuerte, würden die anderen dies mit Sicherheit bemerken.

Selen sprang einen kraftvollen Satz nach vorne, ergriff den langen Gewehrlauf und entriss ihm seine Waffe. Einer Ballerina gleich verlagerte sie ihr Gewicht auf die rechte Fußspitze und kanalisierte die Sprungenergie in eine Drehbewegung.

Sein Schädel brach mit einem lauten, knirschenden Geräusch, als der Kolben seines eigenen Gewehrs knapp über seinem linken Ohrlappen einschlug.

Er war augenblicklich tot.

Durch die Wucht des Aufpralls wurde er aber, zu Selens Schrecken, nach hinten getragen und drohte vom Dach zu stürzen.

Buchstäblich im letzten Moment konnte die Androidin jedoch die drohende Katastrophe mit einem beherzten Griff um eines seiner dürren Beine abwenden.

Sie zog ihn wieder auf das Dach, legte die Leiche behutsam beiseite, ergriff sein Funkgerät und machte sich zurück auf den Weg zu ihrem ersten Opfer.

Nun galt es, die übrigen Männer aus ihrem Versteck zu locken.

Selen klinkte sich in den Gleiter ein, der etwas abseits stand und nicht ihren Attentätern gehörte, startete ihn und ließ ihn per Kamera langsam eine halbe Runde um den Häuserblock drehen.

An der hinteren Ecke der Straße schließlich beschleunigte sie das Gefährt und dirigierte es so, dass es gut vom Fenster der Gegner aus sichtbar sein musste.

Sie ergriff das Funkgerät, rief mit verstellter, männlicher Stimme auf likianisch laut „Kontakt, Kontakt!“ hinein, riss das erbeutete Gewehr hoch und jagte in schneller Folge drei rote Lichtlanzen in die Frontscheibe des Gleiters.

Anschließend ließ sie das Gefährt schlingern und schräg in eine der Häuserfassaden krachen.

Sie hoffte, dass es für die anderen so aussah, als ob sie den Fahrer getroffen hatte.

Der Gleiter überschlug sich, rutschte auf dem Dach noch ein Stück die Straße entlang und ging schließlich in Flammen auf.

Wenn alles lief wie geplant, dann würden sie sich nun vergewissern, ob ihre Ziele beseitigt waren.

Und wenn sie sich erst auf der Straße befanden, hatte die Androidin freies Schussfeld.

Da Selens augenblickliche Position allerdings suboptimal war, wechselte sie schnell ihren Standort zu dem des ehemaligen zweiten Scharfschützen.

Von dort hatte sie den Haupteingang des Wohnhauses und die Straße bestens im Visier.

Sie hockte sich hin und wartete. Schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, öffnete sich die Türe und mehrere likianische Männer mit Waffen im Anschlag traten heraus.

Bedauerlicherweise waren es nicht alle sechs, sondern nur vier.

Nun, gut. Um die restlichen Beiden würde sie sich zeitnah kümmern müssen.

Gerade mal drei Sekunden später besaß jeder von den Vieren ein rauchendes Loch präzise in der Mitte der Stirn.

Da sie wusste, dass sie mit ihren Schüssen jetzt ihre Position verraten hatte, duckte sich Selen sofort weg und hechtete zur Seite.

Keinen Augenblick zu spät, denn zwei rote Lichtfinger fauchten durch die Luft und verbrannten Sauerstoff an genau der Stelle, wo sich gerade noch ihr Kopf befunden hatte.

Sie blieb sicherheitshalber erst einmal dort liegen.

Was sie nicht sehen konnten, war nicht zu treffen.

Sie wartete kurz, aber es blieb bei den zwei Schüssen.

Vermutlich würde nun einer, wenn nicht sogar alle beide zum Dach hoch stürmen, um nachzuschauen oder sie anzugreifen, überlegte sie.

Die Androidin hoffte, dass dies geschah, bevor sie auf die Idee kamen, per Funk Verstärkung anzufordern.

Flink spurtete sie zurück zu dem Wohnhaus, in dem sich ihre restlichen Gegner befanden.

Sie erklomm lautlos das Dach über der Türe zum Treppenhaus, hockte sich hin und lauschte.

Den Geräuschen nach schien das Glück ihr hold zu sein, denn sie hörte zwei Paar Stiefel, die die Treppe empor polterten.

Sekunden später wurde die Tür aufgerissen und zwei Männer, mit Schnellfeuergewehren bewaffnet, stürmten hinaus.

Selen sprang.

Im Flug schossen zwei Klingen aus ihren Stiefelspitzen und bohrten sich synchron in die jeweiligen Nacken der Beiden.

Sich nach hinten abstoßend, vollführte sie einen eleganten Rückwärtssalto und landete in der Hocke.

Sie stand bereits wieder aufrecht, als die Körper ihrer Gegner tot auf dem Boden aufschlugen.

Sie hatten nicht einmal die Zeit gehabt zu erkennen, wer oder was sie angegriffen hatte.

Die Androidin fuhr ihre Klingen ein und huschte durch die Türe ins Treppenhaus.

Da sie nicht einschätzen konnte, ob sie nicht doch jemanden übersehen hatte, musste sie, um sicher zu gehen, in der Wohnung nachschauen.

Sie traf aber, wie sie es erwartet hatte, niemanden mehr an.

Nun musste sie sich beeilen, bevor die Stationswache und/oder Verstärkung ihrer Feinde eintraf.

Der Vorfall war mit Sicherheit nicht unbeobachtet geblieben.

Auf der Straße brannte ein Gleiter lichterloh und überall lagen Leichen herum.

Auf geradem Weg durch die Eingangstür zu Simon zu gelangen war im Augenblick undenkbar, daher entschloss sie sich, ihn auf einem etwas unkonventionelleren Weg aufzusuchen.

Sie spurtete zurück auf das Dach, nahm Anlauf, beschleunigte und sprang mit hoher Geschwindigkeit vom Rand in Richtung des Hauses von Simon Pratt.

Da sie jedoch alleine mit dem Sprung nicht die gesamte Straßenbreite würde überqueren konnte, zündete sie für einen kurzen Augenblick die Mikro-Antigravtriebwerke, die sie in ihre Stiefel eingearbeitet hatte.

Dieser Zusatzschub reichte perfekt aus, um sie sicher und sanft landen zu lassen.

Sie sah sich um.

Auch hier gab es eine Türe, die nach unten führte, aber sie war, wie die Androidin feststellte, verschlossen.

Das Schloss war allerdings nur mechanisch und nachdem sie es mit ihrem Handlaser auf niedriger Stufe zu Schlacke geschmolzen hatte, vermochte sie den Zugang problemlos zu öffnen.

Sie scannte die Umgebung auf elektronische Überwachungsgeräte, konnte aber keine aktive Alarmanlage feststellen.

Vorsichtig und lautlos betrat sie die Treppe, die nach unten führte.

Sie führte, im Gegensatz zu dem Gebäude gegenüber, direkt hinab in eine große, edel eingerichtete Atelierwohnung.

Es war dunkel, aber das störte sie nicht, da sie ja immer noch ihre Nachtsicht aktiviert hatte.

„Hände hinter den Kopf und keine Bewegung!“, hörte sie in diesem Augenblick eine männliche Stimme schräg hinter sich, kurz nachdem sie die letzte Stufe verlassen und den teuren Parkettboden betreten hatte.

Sie verfluchte erneut ihre mangelnde Kampfpraxis und ihre fehlende Vorsicht.

Sie hätte den Bereich erst auf Lebensformen scannen müssen, darauf aber verzichtet, da sie in diesem Gebäude keine Gefahrenquelle erwartet hatte.

Da sie aber das Intercomgespräch ihres Kommandanten mitgehört hatte, erkannte sie den Sprecher.

„Mr. Pratt?“, fragte sie, in ihrer Bewegung verharrend und die Hände hebend.

„Ich bin Mae Swanson, die Assistentin von Mr. Dillinger. Entschuldigen Sie bitte mein gewaltsames Eindringen. Es gab leider keinen anderen Weg, um sie zu kontaktieren. „

„Drehen Sie sich vorsichtig um und machen sie keine Dummheiten.

Selen erinnerte sich daran, dass ihre Haut- und Augenfarbe noch abgedunkelt waren.

So durfte er sie nicht sehen!

Zum Glück war es noch dunkel.

Schnell versetzte sie sich wieder in ihren Normalzustand und drehte sich anschließend betont langsam zu ihm um.

„Computer – Licht!“

Überall in der Penthouse-Wohnung flammten Leuchtkörper auf.

Selens Rezeptoren, die noch auf Nachtsicht eingestellt waren, brauchten leider einen kurzen Augenblick um sich umzustellen.

In dieser Zeit war sie blind.

Als sie wieder klar sehen konnte erblickte sie Simon den Schönen vor sich.

Er hielt einen schweren Gemini-Blaster in seiner rechten Hand und sah äußerst entschlossen aus, ihn im Bedarfsfall auch zu benutzen.

Diese Waffe war in der Konföderation der vereinten Planeten eigentlich streng verboten, wusste sie aus ihren Datenbanken.

Sie entwickelte einen breit gefächerten Energieimpuls mit knapp 35. 000 Joule, der alles bis zu einer Entfernung von zehn Metern buchstäblich pulverisierte.

„Können sie sich ausweisen, Mrs. Swanson?“

„Im Augenblick leider nicht, Sir. „

„Und wie soll ich ihnen dann glauben, dass sie sind, wer sie sind?“

„Eine gute Frage. Sir. „

Selen überlegte kurz und antwortete:

„Sie haben uns vom Raumhafen von einem ihrer Angestellten abholen lassen, einem rothaarigen Mann namens Oliver.

Unser Fortbewegungsmittel war ein goldfarbener Gallardo, der inzwischen leider nur noch ein Wrack ist, da wir auf dem Weg zu ihnen auf einer Schnellspur angegriffen wurden. Das Kennwort, welches sie Mr. Dillinger nannten, lautete Nebula. Reichen ihnen diese Informationen?“

Der Weißhaarige zögerte kurz, ließ dann aber die Waffe sinken.

„Das muss es wohl. Wo ist Greg?“

„Er ist untergetaucht und wartet in der Nähe auf mich.

Im Augenblick ist die Lage hier sehr gefährlich. “

Der Greis nickte.

„Ja, so scheint es. Was ist aus meinem Chauffeur geworden?“

„Er ist leider verstorben, Sir. Ein Laserschuss unserer Verfolger hat ihn mitten in den Hinterkopf getroffen. „

„Verdammt! Er war ein netter Kerl. Zwar nicht der Hellste, aber immer sehr zuverlässig. „

„Ja, Sir. Den gleichen Eindruck hatten wir auch.

Simon musterte sie mit seinen stechenden, grauen Augen.

„Und was war da draußen los?“ Er deutete mit dem Blaster in Richtung Straße.

„Man hat versucht uns aufzulauern, Sir. „

Der alte Mann kicherte.

„Ist anscheinend bei einem Versuch geblieben…“

„Ja, aber sie werden wiederkommen. Dann vermutlich mit noch mehr Männern. Die Stationswache wird vermutlich ebenfalls jeden Augenblick hier eintreffen.

„Also ist es hier nicht mehr sicher, oder?“

„Ich fürchte — nein, Mr. Pratt. „

„Verflucht! Aber irgendwann musste es ja mal so weit kommen. Diese verdammten Fischaugen sind sehr nachtragend. „

„Dann werden wir jetzt erst einmal Ihren Brötchengeber abholen und anschließend in mein Geheimversteck fliegen. Können Sie einen Gleiter steuern?“

„Ja, Sir. „

„Gut.

Simon griff in seine Tasche, holte einige Magnetkarten hervor, wählte eine aus und warf sie ihr zu.

„Dann kommen Sie mit. „

Er ging zu einem Antigravlift, der in eine der Wände integriert war, die Androidin folgte ihm.

„Computer – Sobald wir das Gebäude verlassen haben, riegelst du den Keller hermetisch ab und aktivierst alle aktiven und passiven Sicherheitssysteme des Hauses, auch die Notfallreserven.

„, sagte der Hausbesitzer laut, während sie nach unten schwebten.

An Selen gewandt, ergänzte er grinsend: „Die werden eine böse Überraschung erleben, falls sie versuchen sollten mein Haus zu stürmen. „

Ihre Liftfahrt endete im Tiefgeschoss.

Dort parkten eine ganze Reihe äußerst luxuriöser Gleiter der verschiedenster Bauart.

Offenbar hatte Simon der Schöne eine ausgeprägte Sammelleidenschaft und schien keinerlei Geldsorgen zu kennen.

„Es ist die Dschunke. „

Selen schaute in die Richtung, in die seine ausgestreckte Hand deutete.

Dort stand ein riesiges Ungetüm von einem Gleiter. Er war so groß, dass er sage und schreibe ganze drei Parkplätze belegte. Seine Form war bis ins letzte Detail einer chinesischen Dschunke nachempfunden, bis auf die Segel natürlich.

Die Androidin zog eine Augenbraue hoch.

„Sir, ist das klug? Dieses Ding fällt enorm auf und sieht auch nicht besonders schnell und wendig aus. Es wirkt mehr wie etwas, was in ein Museum gehört. „

„Gerade weil es auffällig ist, wird niemand vermuten, dass wir uns darin befinden. „, erwiderte der hagere, weißhaarige Mann lächelnd und zwinkerte ihr zu.

Sie gingen hinüber und Selen öffnete mit der Magnetkarte das große Einstiegsschott.

Es öffnete sich geräuschlos und ein muffiger Geruch schlug ihnen entgegen.

Offenbar war das schiffähnliche Gebilde längere Zeit nicht mehr genutzt worden.

Gemeinsam betraten sie das gewaltige Gefährt. Der alte Mann tätschelte dabei, wie Selen aus den Augenwinkeln feststellte, liebevoll die Hülle.

„Lassen Sie sich nicht vom Äußeren täuschen, Mrs. Swanson. Dieses Baby hat mehr auf dem Kasten, als Sie ahnen. Ich habe es vor etlichen Jahren bei einem Pokerspiel auf der Erde einem berühmten Mitglied der Triaden abgeluchst.

Wissen Sie, was die Triaden sind?“
„Ja, Sir. Das ist die Bezeichnung der chinesischen Mafia. „

Der Greis begann laut zu kichern.

„Kluges Mädchen! Nicht nur bildhübsch sondern auch noch blitzgescheit. Nur wenige Menschen können mit dieser Bezeichnung etwas anfangen. Jetzt bin ich endgültig überzeugt, dass Sie sind, wer Sie sind. Wo hat Greg jemand wie Sie aufgetrieben?“

„Im Shaolin-Tempel in Luoyang. „

„Ah.

Sie sprechen chinesisch?“

„Ja, Sir. „

„Ich bin hinreichend beeindruckt. Und was hat ein süßes Täubchen wie Sie in einem buddhistischen Tempel verloren?“

„Darüber möchte ich nicht reden, Sir. „

„Oh. Ein Geheimnis. Nun gut, ich werde Sie nicht weiter mit meinen Fragen belästigen. „

„Danke, Sir. „

Im Inneren des Schiffs war alles genauso verspielt, kitschig und pompös wie außen, aber als die Androidin genauer hinschaute sah sie überall versteckt modernste Technik verbaut.

In der Tat schien die Dschunke nicht ganz das zu sein, was sie ausstrahlte.

Dieser Eindruck vertiefte sich, als sie das Cockpit betraten. Auch hier herrschten die allgegenwärtigen Farben Rot und Gold vor, die Sitze waren mit Samt bezogen und überall wimmelte es von Verzierungen, Schnitzereien, Troddeln und Quasten.

Die Instrumente aber, die in all dem Kitsch harmonisch eingebettet waren, bestanden aus äußerst hochwertigen Komponenten.

Nachdem sie die Kontrollen und Statusbildschirme überflogen hatte, entdeckte sie sogar Schutzschirme und eine kleine Feuerleitzentrale.

„Ein nettes Spielzeug, Sir. „, stellte sie beeindruckt fest.

„Ist das Schiff raumtauglich?“

„Ja, aber es ist nur für Kurzdistanzen geeignet, innerhalb eines Sonnensystems. „

Selen nahm auf dem Pilotensessel Platz und startete die Antigraveinheiten ebenso wie die Triebwerke.

Letztere wirkten alleine vom Klang in der Tat ziemlich leistungsstark, stellte sie fest.

Nachdem das Schiff sich sanft erhoben hatte, schwenkte die Androidin es in Richtung Ausfahrt.

„Nein, nein. „, insistierte der alte Hehler.

„Drehen Sie um 180 Grad. Wir nehmen besser nicht den Haupteingang. Wer weiß, wer dort auf uns wartet. „

Obwohl Selen kein weiteres Tor sehen konnte, wendete sie. Mit fragendem Blick wandte sie sich ihrem Beifahrer zu.

„Fahren Sie einfach vorsichtig auf die hintere Wand zu und stoppen Sie kurz davor, der Sensor erkennt das Schiff.

Die Androidin zuckte mit den Achseln und beschleunigte langsam. Als sich der Gleiter unmittelbar vor der Wand befand, öffnete sich direkt unter ihnen ein großes, geheimes Schott.

Selen ließ das schwere Schiff nach unten sinken. Sie stellte dabei fest, dass die Steuerung sehr feinfühlig und äußerst präzise war.

„Sir, ich möchte Ihnen Abbitte leisten. Ich habe offenbar etwas vorschnell geurteilt. Dieses Gefährt ist grandios.

Der weißhaarige Mann grinste.

„Ich weiß. „

Als nächstes gelangten sie in einen riesigen Lüftungsschacht, dem sie eine Zeitlang schnurgeradeaus folgten. Er endete in einem Verteilerknoten, an dessen Decke befand sich ein weiteres Schott.

Nachdem es sich geöffnet hatte, durchquerten sie es und befanden sich anschließend in einem riesigen Lagerraum, in dem sich unzählige Kisten und Container stapelten.

Sie verließen ihn durch ein großes Tor und gelangten nach draußen, direkt in einen Verladebahnhof für Frachtgleiter.

Selen ließ die Dschunke gefühlvoll nach oben steigen und schaute sich um.

Sehr weit weg vom Haus befanden sie sich nicht, aber weit genug, um nicht damit in Verbindung gebracht zu werden.

Über dem Domizil von Mr. Pratt schwebten einige Gleiter mit dem charakteristischen rot/blauem Wechsellicht.

„Was ist, wenn sie uns scannen?“

„Dann werden sie als Eigentümer einen gewissen Chang An-Lo, freier Frachtunternehmer feststellen.

„Perfekt. „

Selen steuerte die Dschunke vorsichtig in die Richtung, wo sie ihren Kommandanten zurückgelassen hatte.

Kurze Zeit später sahen sie ihn in einer Seitenstraße, wo er entspannt auf einem Mauervorsprung saß und mit den Beinen wippte.

Anscheinend hatte man ihn ohne Geld nicht sehr lange in der Kneipe geduldet.

Die Androidin leitete einen sanften Sinkflug ein, ließ den Gleiter in seiner Nähe knapp über dem Boden schweben, öffnete das Eingangsschott und winkte ihn zu sich.

„Hallo, Sel!“, begrüßte der Kommandant sie fröhlich, stand auf und klopfte sich den Staub von seiner Hose.

„Das hat aber ganz schön lange gedauert. Ich habe mir bereits Sorgen gemacht, da eben Gleiter der Stationswache vorüber geflogen sind. Was ist passiert? Und vor allem: Wo hast Du dieses skurrile Flugschiff her?“

„Steigen sie bitte erst einmal ein, Sir!“, entgegnete die Androidin ungeduldig.

„Wir sollten möglichst schnell von hier verschwinden, all ihre Fragen beantworte ich gerne später.

Greg betrat das Schiff und nahm im Wohnbereich auf einem der Sessel Platz. Selen ging wieder ins Cockpit, setzte sich, schloss die Einstiegsluke und startete die fliegende Dschunke.

„Aktivieren Sie den Autopiloten, Mrs. Swanson. Die Koordinaten sind noch eingestellt. Er bringt uns in mein Versteck. „, erklärte der weißhaarige Mann auf dem Copilotenplatz.

„Danach setzen wir uns erst einmal alle gemütlich zusammen und plauschen ein wenig bei einem Drink.

„Simon!“, rief Greg überrascht, als er die Stimme vernahm.

„Du bist an Bord?“

Der Unternehmer stand auf und kam ebenfalls ins Cockpit.

„Ja, Deine bezaubernde Assistentin war so frei mich einzuladen, euch zu begleiten. „, bemerkte dieser sarkastisch, dann aber wurde sein Ton wieder freundlich.

„Greg! Es freut mich wirklich, Dich nach all den Jahren endlich einmal persönlich wieder zu sehen.

Jovial streckte der weißhaarige Mann dem Unternehmer seine Hand entgegen. Dieser grinste und schüttelte sie kräftig.

„Mich auch, Simon. Mich auch. „

Nachdem der Autopilot eingestellt war und seine Arbeit aufgenommen hatte, wechselten die drei in den mittleren Bereich des Schiffs. Simon öffnete eine kleine versteckte Bar und bot ihnen Getränke an, die sie dankend annahmen.

Selen erzählte dem Unternehmer im Schnelldurchgang, was geschehen war und wieso sie sich dazu entschlossen hatte, den Hehler direkt aufzusuchen.

Greg ließ sich die aktuelle Situation noch einmal durch den Kopf gehen. Schließlich meinte er:

„Hm, also steckst Du wegen uns reichlich in Schwierigkeiten, Simon. Die Likianer werden vermutlich aus eigenem Interesse Stillschweigen bewahren, aber die Stationswache wird Dich bestimmt bald wegen des Todes Deines Chauffeurs befragen. Sie brauchen nur eins und eins zusammenzählen dann wissen sie, dass der gestrige Angriff auf den Gleiter und die kleine nächtliche Häuserschlacht zusammenpassen.

„Ach. “ Der Hehler winkte ab.

„Damit komme ich schon klar. Eigentlich wissen die gar nichts. Zudem schulden mir auch einige Leute noch ein paar Gefallen. „

„Es wundert mich aber ein bisschen, warum die Likianer auf einmal ganz versessen darauf sind euch gefangen zu nehmen oder sogar zu beseitigen. Der Aufwand, den sie betreiben, ist erstaunlich hoch. Bewaffnete Gleiterangriffe innerhalb einer Raumstation, Assassinenkommandos.

Was kommt als nächstes? Das geht über eine Rachefehde weit hinaus. „

„Ja. Du hast Recht. „, meinte Greg und nippte nachdenklich an seinem Whiskyglas.

„Das ist mir auch schon aufgefallen. Was ist so wertvoll an einem alten religiösen Artefakt?“

„Hast Du den Stein inzwischen untersuchen lassen?“

„Dutzende Male, in allen nur erdenklichen Testszenarios. Die Jungs im Labor haben ihn Energien der verschiedensten Arten ausgesetzt, ihn in allen Frequenzen gescannt, durchleuchtet, ihn mit harter Röntgenstrahlung beschossen und was weiß ich noch alles damit angestellt.

„Und was ist dabei herausgekommen?“

„Im Prinzip nichts, bis auf die Erkenntnisse, dass er irgendeine Art Energiequelle in seinem Inneren besitzt, offenbar unzerstörbar ist und äußerst alt. Sie wissen noch nicht mal, aus welchem Material er besteht. „

„Auf welches Alter ist er datiert?“

„Ich habe die Zahl nicht im Kopf, da die Untersuchungen schon einige Jahre her sind, aber auf jeden Fall ist der Stein Jahrmillionen älter als die Zivilisation der Likianer.

„Also stammt er nicht aus ihrer Kultur?“

„Definitiv nicht. Vielleicht haben sie ihn irgendwo gefunden oder gestohlen. „

„Und seine Funktion blieb euch verschlossen?“

„Ja. Er will sein Geheimnis offenbar nicht preisgeben. „

„Schleppst Du ihn im Augenblick mit Dir herum?“

Greg schaute sein Gegenüber argwöhnisch an.

„Warum möchtest Du das wissen?“

Der Hehler seufzte.

„Nur um herauszufinden, ob sie den Stein vielleicht orten können. Wenn das der Fall ist, dann sind sie nämlich bald wieder hinter uns her, egal, wo wir uns verstecken. Ich vermute sie glauben Du trägst ihn ständig bei Dir sonst würden sie nicht so brachial vorgehen. „

„Hm. „

„Du trägst ihn doch nicht wirklich am Körper??!“

„Nein. Er ist in der Infinity.

„Okay. Das ist gut. Also ich an Deiner Stelle würde schnellstmöglich mehr Informationen über den Stein sammeln. Ich werde auch mal meine sämtlichen Quellen bemühen. Er scheint offenbar sehr wichtig für sie zu sein. „

„Ich habe bereits so ziemlich alles an Informationen über ihn gesammelt, die ich kriegen konnte. „

„Und?“

„Den likianischen Legenden nach ist er ein göttliches Geschenk des Titanen Urnus an den Herrscher seines erwählten Volkes.

Er soll angeblich mächtige magische Kräfte besitzen und seinem Träger ein drittes Auge und das zweite Gesicht schenken. Der übliche mystische Quatsch. „

„Nun, in allen Mythen steckt auch ein Körnchen Wahrheit. Die Titanen sind in abgewandelter Form auf vielen Planeten bekannt. Auf der Erde sind sie die ältesten bekannten Götter in der Frühzeit der Menschheit. Sie sollen die Zivilisation geschmiedet haben. Es gibt Theorien, die sie als eine unglaublich alte, äußerst hochentwickelte Rasse von Weltenbauern und Terraformern sehen, die angeblich unsere gesamte Galaxis und das Leben darin erschaffen haben sollen.

Bisher ist es aber noch nicht einmal gelungen ihre Existenz zu beweisen. Das einzige, was es von ihnen noch auf vielen Welten zu bestaunen gibt, sind die Ruinen dieser seltsamen, riesigen Tore. „

„Nun. Wie dem auch sei. Wir wissen eigentlich gar nichts und die Likianer auch nichts. Umso verwunderlicher, dass sie ihn offenbar unbedingt wiederbeschaffen wollen. „

Selen meldete sich zu Wort.

„Sir.

Ich hätte eine Idee. „

„Ja?“

„Vielleicht sollten wir einmal in den wissenschaftlichen Datenbanken der Likianer selbst herumschnüffeln. Es könnte ja sein, dass ihnen in den letzten Jahren neuen Erkenntnisse zu dem Stein gekommen sind. „

„Eine gute Idee. Kümmere Dich bitte darum!“

„Sehr wohl, Sir. „

Die Androidin ging ins Cockpit und setzte sich an den Computer. Das brauchte sie zwar eigentlich nicht, da sie ja direkt mit dem Schiff vernetzt war, aber sie wollten den Schein wahren und den beiden Männern Gelegenheit geben ein wenig unter sich zu sein.

Simon zwinkerte Greg zu, nachdem Selen verschwunden war.

„Ein außerordentlich attraktives und zugleich schlaues Häschen hast Du da aufgetan, Greg. Meinen Glückwunsch. „

„Ja, das ist sie. Sie hat aber auch noch eine Menge anderer Qualitäten. „

„Das wette ich!“, meinte der weißhaarige Mann und grinste anzüglich.

„Ein verdammt heißer Feger…“, schwärmte er.

„Sie bringt mein Blut zum Kochen.

Das ist schon lange nicht mehr passiert. Wenn ich ein paar Jahre jünger wäre…“

„Charmant wie immer, Simon. Ihre sexuelle Ausstrahlung ist in der Tat bemerkenswert, aber sie ist auch eine hervorragende Kämpferin. „

„Ja, das habe ich bemerkt. Sie ist reichlich effektiv, kommt wie beinahe wie eine der alten Ninja-Kriegerinnen vor. „

„Seid Ihr eigentlich ein Paar? Es hat mich sehr gewundert als Du mir eröffnet hast, dass Du auf Deinen Reisen nun mit einer Assistentin unterwegs bist.

Ich kenne Dich eigentlich nur als einsamen Wolf. „

„Es ist schwierig. In gewisser Weise sind wir es. Und eine Zweckgemeinschaft. Ich weiß noch nicht genau, wo unsere Reise hingeht. „

„Ah. Verstehe. Du möchtest es mir nicht sagen. „

„Mein alter Freund, ich kann es Dir im Augenblick nicht erzählen. Ich würde gerne, aber es gibt Gründe es nicht zu tun. Irgendwann einmal wirst Du alles erfahren.

„Sehr geheimnisvoll. „

„Ja. So wie sie…“

„Gut. Aber eine Frage ist mir noch gestattet?“

„Ja, natürlich?“

„Wie bei den schreienden Felsen Uttars hast Du es geschafft, Dich zu verjüngen?“

„Ich verstehe nicht?“

Natürlich wusste Greg, worauf er hinaus wollte.

„Mach mir bitte nichts vor! Man konnte es bereits im Interkom sehen, aber nun, nachdem Du vor mir sitzt, wird es erst recht deutlich.

Du siehst bedeutend gesünder und jünger aus als bei unserem letzten persönlichen Treffen. “

„Und das ist bereits über zehn Jahre her. Hast Du den Jungbrunnen entdeckt, Unsterblichkeit? Hat es vielleicht mit dem Stein zu tun?“

Greg überlegte fieberhaft, was er dem alten Hehler erzählen sollte. Er seufzte.

„Nun, ich gebe zu, Du hast Recht, Simon. Mit dem Stein hat es allerdings nichts zu tun.

Es gibt ein geheimes Projekt an dem meine Forschungsabteilung seit längerem arbeitet. Es beschäftigt sich mit Zellregeneration via Nano-Bots. Es ist noch in der Erprobungsphase, aber ich habe vor kurzem den Schritt gewagt und es als lebendes Versuchskaninchen an mir selbst ausprobiert. Es funktioniert sehr gut, hat aber noch massive Nebenwirkungen. „

„Nano-Bots? Wow! Also die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen. Wenn es soweit ist und sie Serienreife erlangen denkst Du hoffentlich an Deinen alten Freund? Ich habe Geld wie Heu, aber Jugend und Gesundheit kann ich mir dafür nicht kaufen.

„Natürlich. „

„Danke. „

Sie schwelgten noch einige Zeit in alten Erinnerungen, dann setzte der Gleiter in der Landebucht des geheimen Landsitzes auf.

Sie verließen das riesige Gefährt und gingen ins Gebäude, wo Simon ihnen ihre Gästezimmer zeigte. Dort machten sie sich erst einmal frisch und trafen sich etwas über eine Stunde später in dem Hauptbereich der Anlage, einem riesigen Wohnzimmer mit integriertem tropischem Garten unter einer gigantischen Panoramakuppel.

Der Blick war atemberaubend. Einige Dienstroboter servierten ihnen gerade ein üppiges Mittagessen.

„Sind sie eigentlich bei Ihren Recherchen weiter gekommen, Miss Swanson?“, fragte ihr Gastgeber gerade, während er genüsslich an einem Wachtelbrüstchen knabberte.

„Ja und nein, Sir. „

„Soll heißen?“

„Nun. Ich habe, soweit es mir möglich war, in der letzten anderthalb Stunden die staatlichen und privaten wissenschaftlichen Datenbanken der Likianer in den letzten 15 Jahre durchforstet, ebenso verfolgte ich die Medienberichte und politischen Veränderungen.

Dabei bin ich auf einige interessante Neuigkeiten gestoßen, aber über den Stein selbst habe ich wenig Neues erfahren. „

„Sie halten nicht viel von Freizeit, Mrs. Swanson?“, bemerkte der alte Mann ironisch.

„Ich verstehe nicht, Sir?“

„Schon gut. „

„Lass Dich nicht ärgern, Mae. Was hast Du herausgefunden?“, meinte Greg zu der Androidin.

„Zum Ersten, Sir: Der Stein wurde nie gestohlen.

„Wie?“

„Es gibt keinerlei Aufzeichnungen über den Vorfall in den Medien. Angeblich ruht er friedlich in seinem Tempel und wird gerne von fischäugigen Touristen und Pilgern des Reichs der Tiefe begafft. „

„Das muss eine Kopie sein. Ich verstehe es nicht. Die haben uns damals mit militärischen Abfangjägern beschossen! Ich dachte immer, dass wir damit einen Zwischenfall von intergalaktischer Tragweite erzeugt hätten. „

„Offenbar nicht, Sir.

„Vielleicht der Geheimdienst?“

„Negativ. Dort habe ich mich ebenfalls ein wenig umgesehen. Offenbar steckt ausschließlich das likianische Handelskontor hinter der ganzen Sache. Das würde auch zu den Kennungen der Gleiter passen, die uns angegriffen haben und zu denen des Assassinenkommandos. „

„Sehr interessant. Was noch?“

„Nun, es gibt noch eine Ihnen unbekannte Theorie zu dem Stein, Sir. Die These stammt allerdings nicht von den Likianern, sondern wurde vor etwa einem Jahr von Prof.

Dr. Hashimoto, einem ihrer Wissenschaftler aufgestellt, die Sie mit der Untersuchung beauftragt hatten. Das geschah kurz nachdem das Alter des Steins bestimmt worden war. Sie wurde dann aber, bevor sie Ihnen vorgelegt wurde, als zu phantastisch verworfen. Offenbar scheinen das Handelskontor auf irgendeinem mysteriösen Weg an diese Informationen gelangt zu sein, denn ich habe sie mit einem entsprechendem Vermerk in einer ihrer Datenbanken gefunden. „

„Wie lautet die Theorie?“

„Im Wesentlichen geht es darum, dass dieser Stein einen Schlüssel zu den intergalaktischen Toren der Titanen darstellen könnte.

Vielleicht ist er in der Lage sie zu aktivieren und das würde den Besitzer in die Lage versetzen mittels Raumkrümmung auf kurzem Weg zu weit entfernten Orten in der Galaxis reisen. „

„Es könnte tatsächlich möglich sein. Die Ruinen sind auf eine ähnliche Entstehungszeit datiert und man hält sie schon seit langem für Sprungtore. Vielleicht enthält der Stein aber auch eine Weltraumkarte, die den Weg zu der Ursprungwelt der Titanen weist.

„Das sind sehr interessante Ansätze. Aber die Tore sind meines Wissens alle zerstört. „

„Das ist nicht korrekt, Sir. „

„Nein?“

„Nein, Sir. Man hat schon vor Jahrzehnten festgestellt, dass nahezu alle Felsblöcke der Ruinen noch Energiesignaturen aufweisen. Ob diese allerdings zu dem „Stein von Sli-ith“ passen entzieht sich meiner Kenntnis. „

Der Industrielle dachte über die neuen Erkenntnisse nach und langsam aber sicher setzten sich die Puzzleteile in seinem Kopf zusammen.

Wenn dem wirklich so sein sollte, dann hatte das likianische Handelskontor natürlich ein starkes Interesse daran, das Artefakt wiederzubekommen.

Im ungünstigsten Fall erhielten sie eine Karte des Universums, im Günstigsten konnten sie die alten Tore nutzen und damit vollständig neue, unbekannte Handelswege erschließen.

Dieses Wissen und/oder die unglaublich fortgeschrittene Technologie wären unschätzbar wertvoll.

Er erläuterte den beiden anderen seine Gedankengänge und sie nickten zustimmend.

„Das ergibt Sinn!“, meinte der Hehler.

„Das bedeutet aber auch, dass es bei Dir im Unternehmen eine undichte Stelle oder einen Maulwurf gibt. „

„Ja. Vermutlich. „

Der alte Hehler machte es sich auf seinem Memorystuhl bequem, schlug die Beine übereinander, ergriff sein Weinglas, nahm einen kleinen Schluck und musterte sehr auffällig den Industriellen und seine Begleitung.

„Dürfte ich eine Bitte äußern, Greg?“

„Natürlich.

Welche?“

„Könnten wir endlich mit dieser ganzen Scharade aufhören?“

Greg schaute seinen alten Freund erstaunt und ein wenig erschreckt an.

Hatten sie sich verraten?

„Wie meinst Du das?“

„Nun. Ich will es mal so sagen: In diesem Raum befinden sich nur zwei Menschen. „

Sein Blick wanderte hinüber zu Selen.

„Ich weiß nicht, wer oder was Sie sind, aber sie kommen bestimmt nicht von der Erde und einen Shaolin-Tempel haben Sie mit Sicherheit noch nie von innen gesehen.

„Verdammt!“, stieß Greg hervor. Die Androidin sagte nichts sondern legte nur den Kopf ein wenig schräg.

„Wie und wann hast Du es herausbekommen? Waren wir so wenig überzeugend?“ „Oh, ihr wart sehr überzeugend. Ich habe es nur durch einen dummen Zufall bemerkt. „

Er trank einen weiteren Schluck Rebensaft.

„Ich sammle, wie Du weißt, unter anderem exotische Haustiere, die hier im Anwesen frei herumlaufen oder -fliegen.

Damit ich weiß wo sie sich gerade befinden, habe ich vor etlichen Jahren einen Bioscanner montieren lassen der alles überwacht. Ich wollte, während ihr euch frisch gemacht habt, eigentlich nur mal kurz nach meinem Ompah schauen. „

„Vielleicht kannst Du Dir meine Überraschung vorstellen, als ich feststellte, dass ich weder im Zimmer der jungen Dame, noch im gesamten Anwesen ein Signal von ihr feststellen konnte?!“

„Ich hätte jetzt wirklich gerne ein paar Erklärungen.

Greg seufzte erneut.
„Gut. Du sollst sie bekommen. Aber nur, wenn Du mir bei unserer Freundschaft schwörst, keinem ein Sterbenswörtchen zu verraten. „

„Meine Lippen werden schweigen wie ein Grab!“

Also erzählte der Kommandant der Infinity 2 ihm in groben Zügen, was sich in der letzten Woche an Bord seines Schiffs ereignet hatte. Selbstverständlich verriet er nicht alles, aber zumindest so viel, dass er die Zusammenhänge kannte.

Die Injektion mit den Nanobots, die er erhalten hatte, ließ er lieber außen vor.

„Eigentlich wollten wir Dich nur besuchen und einen Multipass für Selen besorgen, aber nun waten wir bereits knietief in der Scheiße…“, schloss Greg seine Ausführungen.

Simon der Schöne hatte während der ganzen Geschichte an seinen Lippen geklebt und kein Wort gesagt.

„Das ist unfassbar. „, hauchte er, überwältigt von den Offenbarungen.

„Liebesdienerin, selbstständig handelnder Bordcomputer und autarker Kampfroboter! Mit Gefühlen, Kreativität und Phantasie!“

„Und sie ist verliebt in Dich …“

„Unfassbar. „

„Wenn mir das jemand erzählt hätte, hätte ich es für Raumfahrerlatein gehalten. Ich wäre nie im Leben darauf gekommen, dass sie eine Androidin ist. „

„Nie im Leben!“, wiederholte er kopfschüttelnd.

„Aber das erklärt natürlich alles.

Vielen Dank für das Vertrauen, was Du mir damit entgegenbringst. Ich werde Dich nicht enttäuschen. Außerdem würde mir das übrigens eh keiner glauben. „

„Vielen Dank. Nun bräuchten wir auf jeden Fall einiges an Bargeld von Dir, einen Gleiter und Selen einen Multipass. Letzteren bekommen wir hoffentlich in der Stadt von diesem „Mindfuck“ Tanner, den Du uns empfohlen hast. Wenn das alles erledigt ist, möchte ich die Station so schnell wie möglich verlassen.

„Ja, das wäre vernünftig. Bargeld habe ich hier, ein in Gleiter ist ebenfalls kein Problem, ich habe hier im Anwesen einige in der Garage. Ihr könnt aber auch die Dschunke nehmen. „

„Es gibt aber noch etwas zu tun, Sir. „, unterbrach Selen.

„Ich muss mich noch bei den Bikern revanchieren, die uns nach East End gebracht haben, das haben wir ihnen versprochen.

„Stimmt. „, meinte Greg, mit einem leicht säuerlichen Unterton.

„Haben wir. Das war eigentlich für heute geplant. „

Selen wandte sich an den Hehler.

„Haben Sie vielleicht ein Airbike in Ihrer Garage?

„Da muss ich sie leider enttäuschen. Für einen solchen Spaß bin ich bereits zu alt. „

„Sehr bedauerlich. Gibt es die denn hier irgendwo zu kaufen?“

„Ja, relativ in der Nähe gibt es einen Händler.

Warum?“

Selen warf Greg einen flehenden Blick zu.

„Können wir nicht zwei Airbikes kaufen?“, bettelte sie.

„Wir könnten sie auch in Zukunft gut gebrauchen und auf der Infinity ist noch jede Menge Platz. Wenn wir erneut von Gleitern angegriffen werden können wir sie damit locker abschütteln. „

Greg seufzte. Er wusste natürlich, warum sie ein Airbike haben wollte.

Bei ihrer Jungfernfahrt auf dem Rücksitz hatte sie nach eigenen Angaben gleich mehrere Orgasmen gehabt.

Aber ihre Logik ließ sich nicht abstreiten.

„Wenn´s sein muss. „, brummte er und meinte zu Simon:

„Könntest Du die Bikes für uns bezahlen, ich überweise Dir dann den Betrag, wenn wir wieder auf dem Schiff sind. Wir nehmen an, dass sie unsere Konten überwachen. „

„Natürlich. Dann wollen wir uns die Schätzchen mal anschauen. „

Simon startete mit einer Geste den Holografieprojektor und rief die Angebotseite der Firma auf.

Dann begannen sie einen virtuellen Rundgang durch die Garage.

Es gab zirka 35 Modelle zur Auswahl, die sich in ihrer Bauart stark unterschieden. Von schlank, verspielt über klobig bis martialisch war alles mit dabei. Die Leistungsdaten variierten ebenfalls beträchtlich.

„Einen Augenblick. „, meinte Selen.

„Ich gleiche die Modelle mit meiner schiffsinternen Datenbank ab, dann kann ich Bewertungen zu jedem einzelnen abrufen. „

„Warum nimmst Du nicht einfach das Modell, was Dir am besten gefällt?“, fragte Greg lakonisch.

„Du wirst es doch später eh tunen und verbessern, wie ich Dich kenne. „

Selen überlegt kurz und grinste.

„Sie haben Recht, Commander. Ich sollte spontaner sein. Dann nehme ich dieses hier. „

Sie deutete auf ein recht großes, nachtschwarzes Airbike mit dem Modellnamen „Black Widow. “

Es wirkte nicht sehr elegant, sondern eher klobig, kantig und besaß einen reichlich militärischen Touch.

Zumindest sah es sehr robust aus.

„Warum nicht das elegante, schlanke, geschwungene?“, fragte Greg, den ihre Wahl ein wenig verwunderte und deutete auf ein anderes.

„Hübsch aber nicht effizient. Wo soll ich da versteckte Waffensysteme montieren? Kaum Zuladungsmöglichkeiten. Außerdem hat es zu wenig Leistung. „

„Verstehe. „

Greg wählte, nachdem er sich viel Zeit bei der Auswahl genommen hatte, ein relativ ähnliches Modell von der gleichen Herstellerfirma.

Es war ebenfalls schwarz, und trug den Namen „Gunslinger“.

Sie suchten noch passende Helme, Brillen und Schutzkleidung aus, dann überließen sie dem Hehler das Feld.

Simon sprach via Intercom persönlich mit dem Händler, feilschte eine Weile mit ihm, zahlte und vereinbarte dass die Airbikes unverzüglich zu seinem Anwesen ausgeliefert werden sollten.

Selen fiel Greg freudestrahlend um den Hals.

„Vielen, vielen Dank, mein Gebieter!“, jubelte sie wie ein Kind.

„Gebieter?“, echote Simon.

„Hmmm, ja. „, antwortete der Industrielle.

„Sie hat sich in den Kopf gesetzt meine Sklavin sein zu wollen. „

„Allerliebst. „

Nachdem die Roboter das Essen abgeräumt hatten, machte Simon einen Rundgang mit den beiden und zeigte ihnen, mit einigem Besitzerstolz, das gesamte Hi-Tec-Anwesen.

Knapp zwei Stunden später wurden die beiden Bikes und das Zubehör von Boten angeliefert.

Natürlich musste Selen direkt einen kleinen Rundflug machen um ihr neues Spielzeug auszuprobieren.

Greg und Simon hatten es sich derweil in zwei Liegen auf der Sonnenterrasse bequem gemacht und schauten ihr von dort aus zu.

Rundflug war dabei allerdings eine kleine Untertreibung. Ihre Flugmanöver wirkten eher wie eine professionelle Kunstflugdarbietung.

Mit mathematischer Perfektion flog sie Rollen, Salti, vollführte waghalsige Sturz- und Rückenflugmanöver, ultraenge Kehren und ähnliches.

Es sah aus, als ob sie noch nie etwas anderes getan hatte.

Mit glänzenden Augen kehrte sie eine Stunde zu den beiden zurück.

„Ich bin dreimal gekommen!“, konstatierte sie freudestrahlend.

„Und nun bin ich geil bis in meine Haarspitzen und habe eine klatschnasse Fotze. Geflogen bin ich nun. Wäre jemand von den Herren so freundlich, mich jetzt zu vögeln?“

„Selen! Bitte nicht so eine Ausdrucksweise vor Simon!“

„Och.

„, meinte dieser.

„Wegen mir braucht sie sich keinen Zwang anzutun. Ich finde sie witzig. „

„Cool! Ihr dürft mich auch gerne gemeinsam nehmen. Ich würde so unbedingt einmal das echte Gefühl einer Sandwichnummer erleben. „

„Sie ist ganz schön direkt. „, kommentierte der Hehler ihr unsittliches Angebot nüchtern.

„Ja. In der Tat. „, brummte Greg zustimmend und ergriff sein Cocktailglas.

„Hey! Ich kann euch hören! Es ist nicht nett über andere in deren Beisein in der dritten Person zu reden. „

„Da hast Du Recht, es ist aber auch sehr unhöflich vor anderen Leuten so ungehemmt über Sex zu reden. „

„Ich glaube übrigens nicht, dass Du uns überredet bekommst, Sel. Wir entspannen gerade. Außerdem habe ich nicht vor, gemeinsam mit Simon ein Sandwich zu machen.

Du kannst ihn aber gerne fragen, ob er Dich ficken möchte. Ich habe nichts dagegen. „

Der Hehler verschluckte sich an seinem Drink.

„Ist das Dein Ernst?!“, fragte er seinen Freund krächzend, nachdem sich sein Hustenanfall wieder gelegt hatte.

„Klar. „

„Hm. Also ich würde dieses nette Angebot tatsächlich annehmen. „

„Gut. „

„Und Du hast wirklich nichts dagegen?“

„Nein.

Der Industrielle nahm eine elektronische Zeitung vom Beistelltisch und vertiefte sich in die „Sirius-News“.

„In dem Fall …“, meinte der Hehler gedehnt zu Selen und breitete seine Arme aus.

„Komm zu Daddy!“

Diese ließ sich das nicht zweimal sagen und stürzte sich jubelnd auf ihn.

„Ho, ho. Nicht so stürmisch. Bitte mit Vorsicht, ich bin ein alter Mann.

„In Ordnung. Ich verstehe mich aber auch auf Wiederbelebungstechniken bei Herzversagen. „

„Na, na, na. Mir wäre es lieber, wenn es nicht so weit käme. „

„Okay. Dann werde ich ganz zärtlich und liebevoll sein. Das kann ich auch. „

„Schön. „

Selen lächelte und rutschte etwas hinunter, bis sie auf Höhe seiner Knie angekommen war, dann öffnete sie geschickt den Verschluss seiner Hose und holte seinen Schwanz hervor.

Noch war er klein und schrumpelig, seine Größe bot aber durchaus, auch ohne Erektion, Potential, stellte sie fest.

Vorsichtig begann sie seinen Schaft zu wichsen und bereits nach wenigen Minuten richtete sein Glied sich auf.

„Oh. Er mag mich!“, kommentierte sie kichernd.

„Dafür gibt’s ein Küsschen. „

Sie rutschte noch ein Stück nach unten, bis sie ihr Gesicht in die richtige Position gebracht hatte und schob ihre vollen, roten Lippen über seine Eichel.

Dann begann sie zu lutschen und dabei leicht zu saugen, während sie an der Schwanzwurzel mit zwei Fingern weiter wichste.

Simons Atem wurde schwerer und er begann leise zu stöhnen.

Als er seine volle Härte erreicht hatte, fuhr ihre andere Hand hinunter zu seinen Hoden und massierten sie sanft.

„Gott, bist Du talentiert!“, stieß Simon der Schöne keuchend hervor.

„Du kannst Tote zum Leben erwecken!“

„In der Tat.

Aber ich finde, ehrlich gesagt, dass Ihr bestes Teil noch prächtig funktioniert! Ich weiß gar nicht, was sie haben?“

„Bei einer solchen geballten Ladung Sex-Appeal vor Augen würde jeder erregt!“

„Aber Sie können doch noch gar nicht so viel sehen. „

Mit diesen Worten schaltete sie das Holografiefeld ab das ihre Oberbekleidung simulierte und präsentierte ihm ihre prallen Brüste.

„Oh, mein Gott! Was für ein geiler Anblick! Jetzt kann ich beruhigt sterben, denn ich werde in diesem Leben keine schöneren Titten mehr zu sehen bekommen.

Ihre Lippen lösten sich, sie stand mit gespreizten Beinen auf und schaute von oben auf ihn herab.

„Alter Charmeur!“

Dann schaltete sie auch das untere Feld ab.

Der alte Hehler keucht auf.

„Gefällt Ihnen meine Fotze?“

„Sie ist … gigantisch! Fleischig!“

„Und?“

„Geil!“

„Vielen Dank! Und jetzt ficken wir.

Ich werde auf Ihnen reiten und Sie können dabei einfach nur entspannen. „

„Es sei denn, sie möchten lieber in meine Rosette und tief in meinen Darm stoßen. „

„Möse ist schon okay! Vielleicht später. „

Selen nickte, wanderte etwas nach oben und senkte ihren Unterleib ab. Sein Schwanz glitt, herrlich geschmiert, in ihre weit aufklaffende, riesige Fotze.

„Uaah. Das fühlt sich absolut echt an! Unfassbar! Und ich kann sogar ihren Mösenduft riechen! Phantastisch!“

Selen lächelte milde und begann ihn langsam zu reiten.

Nun begann auch sie leise zu stöhnen.

„Jaaa. Das brauche ich jetzt! Einen geilen Schwanz, der mein hungriges Loch stopft!“

„Ich kann alles, was eine richtige Frau kann und mehr, Mr. Pratt. „

„Ja, das spüre ich. „, stöhnte dieser.

„Es ist himmlisch. „

Die Androidin schob sich nach unten, bis sein Schwanz vollständig in ihr begraben war und begann mit inneren Muskelkontraktionen, während sie mit ihrem Unterleib sanft kreiste.

„Uuuuh!“, kommentierte der Hehler diese Variation begeistert.

„Greg, sie melkt mich! Das ist unglaublich. Es fühlt sich an, als würde sie mir im Inneren ihrer Möse einen blasen. „

Der Angesprochene schaute von seiner Lektüre hoch und musterte das kopulierende Paar direkt neben ihm.

Er musste sich eingestehen, dass ihn der Anblick weiß Gott nicht kalt ließ, sondern ihn reichlich geil zu machen begann.

„Ja. Sie ist äußerst talentiert. „, antwortete er trocken.

Der Duft ihrer Möse war jetzt auch für ihn deutlich wahrnehmbar und die starken Pheromone, verbunden mit dem Liveporno vor seinen Augen bescherten ihm einen prächtigen Ständer.

Er kämpfte mit sich und versuchte seine Gedanken in unzüchtige Bahnen zu lenken.

Und verlor.

Mit den Worten „Ach, scheiß´ drauf!“ erhob er sich, stellte sich hinter Selen, drückte ihren Oberkörper auf Simon, öffnete den Schnellverschluss seiner Hose und setzte seine Eichel an ihrer Rosette an.

„Oh, ja. Commander!“, jubelte diese.

„Ficken Sie meinen Arsch! Nehmt mich wie eine dreckige Nutte!“

Greg grunzte und presste seinen Schwanz druckvoll in ihren Arsch.

Es war eng, sehr eng.

Er spürte, nachdem er vollständig in sie eingedrungen war, den zweiten Schwanz, der sich in ihrer Fotze befand und fühlte die pulsierenden Bewegungen, mit denen sie ihn molk.

Dann begann er sie mit langsamen, tiefen Stößen in ihren engen Fleischkanal zu ficken.

Selens Stöhnen wurde merklich lauter.

Simon begann nun auch zu stoßen. Es dauerte einen kleinen Moment, bis die beiden ihre Bewegungen koordiniert hatten, dann hatten sie einen gleichmäßigen Rhythmus gefunden.

„Uaaah! Wie geil! Macht mich fertig! Fickt mir die Seele aus dem Leib!“, schrie Selen brünstig.

„Stopft meine Löcher und dann füllt mich ab, bis ich überlaufe!“

Sowohl Greg als auch Simon beschleunigten ihr Tempo. Auch ihre Stöße wurden kraftvoller.

Der Schwanz des Industriellen fühlte sich durch die wahnsinnige Enge so dick wie noch nie an. Vermutlich ging es dem alten Hehler ebenso.

Sie vögelten gemeinsam grunzend, stöhnend und hechelnd die Androidin, bis endlich ein lang anhaltender Schrei von ihrem Orgasmus kündete.

Das war der Startschuss für die beiden Männer.

Simon schoss zuerst seine Ladung in ihr ab.

Als er das Zucken des fremden Schwanzes im Inneren von Selen spürte war auch für Greg kein Halten mehr. Seine Hoden verkrampften sich beinahe schmerzhaft und pumpten stoßweise ihren weißen Schleim seinen Samenleiter empor.

Er fühlte, wie sich sein heißes Sperma druckvoll über die Eichelspitze tief in ihren Darm entlud.

Nach unzähligen Schüben ließ die Menge nach, bis es nur noch tröpfelte. Er zog sein bestes Stück langsam aus ihr heraus.

Auch Simon hatte inzwischen ihr anderes Loch verlassen.

Sein Schwanz lag verschrumpelt wie ein feuchter, bleicher Wurm auf seinem Unterleib. Der Hehler atmete schwer, sein Gesicht war knallrot angelaufen und der Oberkörper übersät mit hektischen roten Flecken.

Selen erhob sich ächzend und seufzte zufrieden.

Greg verstaute sein bestes Stück und legte sich wieder auf seine Liege.

Die Androidin schaltete die Holo-Projektoren wieder ein. Dann vollführte sie einen angedeuteten Knicks und sagte, beinahe wie eine Stewardess bei der Verabschiedung der Fluggäste:

„Das war toll! Vielen Dank für Ihre Bemühungen und die freundlichen Samenspenden, meine Herren!“

„Jederzeit wieder!“, krächzte der Hehler und grinste breit.

„Haben Sie vielleicht eine Schwester, Selen?“

„Ich verstehe nicht?“

„Vergessen Sie es.

Ein kleiner Scherz. Ich meinte damit, ob es nicht vielleicht noch ein Exemplar wie Sie gibt, denn in diesem Fall würde ich sie vom Fleck weg adoptieren?“

„Nein, Sir. Da muss ich sie enttäuschen. Ich bin einzigartig. „

„Das sind Sie, ohne Zweifel! Vor allem sehr artig …“

„Vielen Dank, Sir. „

Sie wandte sich an Greg.

„Sir, ich habe übrigens inzwischen mit Mr.

Tanner Kontakt aufgenommen und einen Termin für 1400 Ortszeit ausgemacht. Es liegt, mit einem kleinen Umweg, auf dem Weg nach East End. Wir sollten uns, damit wir pünktlich sind, in spätestens einer Stunde auf den Weg machen. Mit den Bikern habe ich ebenfalls gesprochen und wir treffen Sie um 2000 an dem vereinbarten Treffpunkt. „

„Okay. Vielen Dank für die Information, Sel. Dann gönne ich mir nur noch ein kurzes Mittagsschläfchen und dann können wir aufbrechen.

Weck mich bitte, wenn es soweit ist. „

„Jawohl, Sir. „

To be continued ….

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