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Der Kuss des Skorpions

Ein heller Lichtstreifen erschien, als erster Vorbote des nächsten Tages, tief im Osten. Eine warme Brise ließ den dünnen Stoff ihrer Kleider und den Umhang leicht flattern. Erschöpft blieb Irikai stehen und ließ sich langsam auf den im Moment noch kühlen Sand nieder. Mit müden Augen wendete sie ihren Blick gen Norden zu. Die Lichter ihrer Heimatstadt waren längst in der Nacht verschwunden, die sie letzten Abend so überstürzt verlassen hatte. Ohne auch nur einen Tropfen Wasser oder Marschausrüstung war sie gestern Hals über Kopf in die Wüste geflohen, als die Wächter mit Erlass des obersten Priesters in ihr Haus eingedrungen waren.

Wenn sie gewusst hätte, wem sie da vor wenigen Tagen Unterschlupf gewährt hat, hätte sie ihn nie unter ihr Dach gelassen. Als Flüchtling aus dem fernen Königreich Ljubdai hat er sich ausgegeben und so leicht Einlass in die Stadt erhalten, wo gesunde kräftige Arbeiter immer gern gesehen werden. Wie hätte sie ahnen sollen, dass er ein Mitglied der Rebellen ist und dass sie ihm durch ihre Gastfreundlichkeit nur die Möglichkeit gegeben hat sich in der Nähe des Fürstenhauses aufzuhalten.

Als dann gestern Morgen die Kunde durch die Stadt gegangen ist, dass der Stachel des Skorpions, der gefürchtetste Stamm der Wüstenkämpfer, wieder zugeschlagen hat, kam ihr langsam ein Verdacht. Ein einzelner Mann war in die Gemächer des Fürsten eingedrungen und hatte ihm im Schlaf die Kehle durchgeschnitten. Wie zum Trotz hat er alle Kostbarkeiten im Palast zurückgelassen und ist so, wie er kam, als einfacher Arbeiter verkleidet, und so unbehelligt von den Wachen, einfach wieder aus der Stadt hinausspaziert.

Erst später hat ein verängstigter Diener den Mut gefunden den Mörder zu beschreiben. Dadurch ist man auf sie aufmerksam geworden und hat sie einer Mittäterschaft beschuldigt, da sie ja diesem Abschaum Unterschlupf gewährt hat.

Und nun saß Irikai hier, mitten in der Wüste. Verzweiflung spiegelte sich in ihren Augen wider. Zu Fuß war sie einige Tagesmärsche von der nächsten Wasserstelle entfernt und zurück in die Stadt konnte sie nicht, da man sie dort mit Sicherheit hingerichtet hätte.

Sie konnte einfach nicht glauben, dass dies hier ihr Schicksal sein sollte. Alleine in der Wüste zu verdursten, von den erbarmungslosen Strahlen der Sonne ausgetrocknet, um dann von ein paar Geiern aufgefressen zu werden. Trotzig stand sie auf und stapfte weiter. Weiter in Richtung Süden, und somit immer weiter in die Wüste hinein.

Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als sie das nächste mal Halt machte. Ihre Füße wurden immer schwerer und ihr Gang unsicherer.

Ihre Zunge klebte an ihrem Gaumen und es fiel ihr immer schwerer einen klaren Gedanken zu fassen. Sie wusste, wenn nicht bald ein Wunder geschehen würde, wäre das hier ihr Ende. Erschöpft ließ sie sich in den sengenden Sand der Wüste fallen und rutschte den Abhang der Düne hinunter. Schwer atmend blieb Irikai liegen und ihre Gedanken wanderten zu dem satten Grün des Gartens im Inneren des Fürstenpalastes. Ein künstlich angelegter Bachlauf verwandelte dort alles in einen blühenden Garten Eden und selbst unter der gleißenden Mittagsonne konnte man dort einen kühlen schattigen Platz finden.

Sie war so tief in diesen Traum versunken, dass sie sogar das fröhliche Zwitschern der Vögel, die von Ast zu Ast hüpften zu hören glaubte.

Ein Wiehern ließ sie plötzlich hochschrecken, doch sie war zu schwach um sich viel zu bewegen. Nur langsam verschwanden die dunklen Schleier vor ihren Augen und sie bemerkte erstaunt, dass sie nun auf dem Rücken eines Pferdes saß und ein kräftiger Arm sich von hinten um sie schlang, damit sie nicht herunterfiel.

„Ich dachte schon du wachst gar nicht mehr auf. “ vernahm sie eine bekannte Stimme von hinter sich. „Ich dachte nicht, dass sie so grausam wären und eine der ihren in die Wüste jagen würden. Das war das Letzte, das ich gewollt habe. Ich hoffe du verzeihst mir. „

Trotz der unerträglichen Hitze wurde ihr auf einmal eiskalt. Ausgerechnet er hatte sie gefunden. Der Mörder des Fürsten.

Warum konnte nicht ein fahrender Händler sie auflesen oder ein Geschichtenerzähler auf dem Weg in die nächste Siedlung.

„Bitte Malif.. lass mich gehen. “ Irikais Stimme zitterte vor Angst.

„Wohin?“ entgegnete er ihr. „Ich kann dich doch hier nicht zurücklassen. Ich möchte nicht für deinen Tod verantwortlich sein. “ Die Wärme in seiner Stimme irritierte sie. „Ich bin kein herzloser Barbar. Auch wenn du mich dafür halten musst.

Gierig trank sie aus dem Wasserschlauch, den er ihr hinreichte. Die Strapazen der letzten Nacht und des heutigen Tages hatten sie mehr angestrengt als sie gedacht hatte. Ohne dass es ihr aufgefallen wäre, lehnte sie sich schläfrig immer mehr zurück, bis sie sich ganz gegen Malif lehnte und ihr Kopf auf seiner Schulter lag.

Langsam verschwand die Sonne unter dem Horizont und es wurde endlich wieder erträglicher.

Malifs dunkles Haar flatterte im aufkommenden Wind wild umher. Mit seinen tiefen dunkelbraunen Augen blickte er immer wieder auf die in seinen Armen schlafende Irikai hinab. Schon in den letzten Tagen, als er in ihrem Haus gelebt hat, bewirkte allein ihre Anwesenheit immer wieder, dass seine Gedanken von seiner eigentlichen Mission dort abschweiften. Doch nun, da sich die untergehende Sonne in ihrem seidigen Haar golden widerspiegelte, kam sie ihm noch schöner als sonst vor.

Sanft, ohne sie aufzuwecken, strich er vorsichtig durch ihre roten Locken.

Die Sterne strahlten bereits hell am Himmel als er seinen Hengst auf dem Kamm einer Düne zum Stehen brachte. Mit freudigem Blick schaute er auf das kleine Zeltdorf hinab, das sich in der vor ihnen liegenden Oase verbarg. Seit Wochen war er schon nicht mehr bei seinem Stamm gewesen und er freute sich darauf wieder mit seinen Freunden am Lagerfeuer zu sitzen und an etwas anderes denken zu können als den Kampf, den sie jetzt schon seit Generationen mit dem Fürstenhaus Haitu führten.

Seit diese Familie damals ihr Land für sich beanspruchte und es schließlich geschafft hatte mit Hilfe einer feigen Intrige es an sich zu reißen kam es immer wieder zu blutigen Kämpfen. Seitdem zogen sie als Gesetzlose durch die ganze Wüste und wurden von den Truppen des Fürsten wie Tiere gejagt.

„Wach auf, wir sind da. “ Vorsichtig legte er den Arm etwas fester um sie, um sie aufzuwecken. „Das dort unten ist mein zuhause.

“ erzählte er ihr, während sein Pferd von ganz allein den richtigen Weg fand und sich stetig der Siedlung näherte.

Erschreckt zuckte sie hoch, als sie bemerkte, dass sie gegen ihn lehnend eingeschlafen war. Wie hatte sie sich eine solche Schwäche nur erlauben können.

„Was.. was habt ihr jetzt mit mir vor?“ schoss es aus ihr heraus. In ihren Gedanken kamen all die wilden Geschichten, die man sich über diese Leute erzählte wieder hoch.

Es hieß sie waren Sklavenhändler und wenn jemand ungehorsam war, überließen sie ihn den wilden Tieren. Und Leute von anderen Stämmen waren für sie auch nicht mehr wie Tiere und wurden ebenso wie diese behandelt.

Irikai zitterte am ganzen Körper als sie in Sichtweite der Bewohner kamen.

„Ich habe dir doch schon einmal gesagt, du musst keine Angst haben. “ redete Malif mit beruhigender Stimme auf sie ein.

Dann erreichten sie auch schon die ersten Palmen. Ihre Ankunft ist ebenfalls nicht unbemerkt geblieben und ein paar Kinder rannten schon aufgeregt herum. Als die Wachen bemerkten, dass Malif nicht alleine zurückgekehrt war, kamen schnell zwei bewaffnete Krieger auf sie zu.

„Ich bin froh, dass du deine Reise sicher überstanden hast, Malif. “ begrüßte ihn ein Mann, der ihm zum verwechseln ähnlich sah, nur ein paar Jahre jünger.

Dann fiel sein Blick wieder auf die Frau, um die Malif noch immer einen Arm gelegt hatte.

„Eine Gefangene?“ fragte er und blickte sie abschätzend an.

„Ein Gast. “ antwortete sein Bruder darauf. „Und ich erwarte, dass sie auch so behandelt wird. „

„Du kennst mich doch. “ grinste Malikai und half Irikai vom Pferd.

Unsicher blickte Irikai zurück, als Malif zurückblieb um sich noch um seinen zu Hengst kümmern.

„Ich hoffe du hast keinen allzu schlechten Eindruck von uns. “ scherzte Malikai. „Mein Bruder kann manchmal etwas seltsam sein. “ Er schien auf eine Reaktion von ihr zu warten, doch als sie schwieg, redete er weiter.

„Du wirst wohl derweilen in Malifs Zelt schlafen müssen. Verbündete von uns sind im Moment in unserem Lager und so ist jeder Schlafplatz bereits belegt. „

Besonders behagte Irikai der Gedanke daran nicht, die Nacht mit diesem Mann, in dem sie sich so getäuscht hatte, in einem Raum zu verbringen.

„Ich würde dir ja anbieten in meinem Zelt zu übernachten, aber da hätte wohl meine Verlobte etwas dagegen. “ scherzte Malikai und grinste sie an, als er vor einem Gehege mit Ziegen stehenblieb. Enttäuscht darüber, dass sie wieder nicht auf seinen Scherz einstieg, zuckte er kurz mit seinen Schultern.

„Das hier ist Malifs Zelt. Du kannst hier auf ihn warten wenn du willst. Er zeigt dir dann sicher noch das Lager wenn du nicht schon zu müde bist.

Am Ostrand der Oase ist ein kleiner See mit einer kühlen Quelle. Du kannst dich dort waschen. „

Dankbar etwas allein sein zu können, zog Irikai den Vorhang vor den Eingang und legte sich seufzend auf das Feldbett. Ihr ganzer Körper schmerzte sie. Sie war das lange reiten nicht gewöhnt. Schnell, bevor Malif nach ihr sehen würde, legte sie ihren Umhang ab und entledigte sich des großteils ihrer Kleidung. Zum See würde sie erst morgen gehen.

Jetzt musste eine schnelle Katzenwäsche reichen. Als sie sich mit einem nassen Tuch den Staub der Wüste herunterwusch, bemerkte sie einen langen Kratzer quer über ihren Bauch. Vorsichtig versuchte sie ihn zu reinigen. Als sie die Düne hinabgerutscht war, musste sie wohl über eine Stachelpalme gestürzt sein. Hoffentlich war der Riss nicht tief genug, dass das Gift der Pflanze in sie eindringen konnte.

„Du hättest mir sagen sollen, dass du verletzt bist.

“ Malifs plötzliches Auftauchen hatte sie so erschreckt, dass sie beinahe vom Bett gefallen wäre. Hektisch griff sie nach dem Laken und warf es sich über.

„Ich bin als Heiler ausgebildet worden. “ meinte er mit der selben warmen Stimme wie vorhin, setzte sich auf das Lager ihr gegenüber und zog sich seine schweren Lederstiefel aus. „Dass ich auch Krieger bin, war nicht meine Entscheidung. Das haben die .. Umstände einfach so mit sich gebracht.

Irikai hielt immer noch das Betttuch krampfhaft fest, doch verspannte sie sich als die, jetzt wieder offene Wunde, ihr einen stechenden Schmerz bereitete. Malif kramte in einer kleinen Truhe umher, bis er einen kleinen Tiegel erwischte.

„Es wäre besser, wenn die Wunde behandelt würde. Erlaubst du es mir?“

Unsicher blickte sie ihm in die Augen, die eine solche Aufrichtigkeit und Selbstsicherheit ausstrahlten, wie sie es noch nie erlebt hatte.

„Ich verspreche ich werde dir nichts tun. “ versicherte er ihr, während er sich auf einen Schemel vor ihrem Bett hinsetzte und seine Hand auf ihre legte, die sie krampfhaft um das Laken schlang.

Anders als erwartet empfand sie keine Angst, als er sie berührte. Sie fand es sogar irgendwie beruhigend, als Malif mit einem in einer Kräutermischung eingetunkten Tuch sanft über ihren Bauch fuhr.

„Warum hast du mich gerettet? Es wäre für dich doch weit einfacher gewesen mich liegenzulassen.

Verwundert blickte er sie an und hielt einen Moment inne.

„Du hast wohl immer noch nicht verstanden. Ich bin kein Verbrecher. Niemand hier ist das. Wir sind nur das, wozu der Fürst und seine ehrlose Familie uns gemacht haben. „

Kundig verteilte er nun eine helle wohlriechende Salbe direkt auf dem tiefen Kratzer, wobei Irikai das Gefühl hatte, dass dabei seine Hände etwas länger als nötig gewesen wäre auf ihrer Haut verweilten.

Nachdem er noch ein paar Streifen Stoff als Verband um sie herumgewickelt hatte, setzte er sich wieder auf sein Lager zurück, wobei er vorher noch sein staubiges Hemd über den Kopf zog, und sich dann entspannt der Länge nach ausgestreckt hinlegte.

Außerhalb des Zeltes war es schnell ruhig geworden. Die meisten Bewohner hier schienen wohl früh schlafen zu gehen. Auch Malif atmete jetzt ganz ruhig und hatte im Schlaf ein zufriedenes Lächeln aufgesetzt.

Einen Moment lang wunderte sich Irikai darüber, dass sie sie hier komplett unbewacht überall frei bewegen konnte. Doch den Gedanken einer Flucht gab sie schnell wieder auf. Malif hatte Recht gehabt, wohin sollte sie schon fliehen? Außerhalb dieser kleinen Oase hatte sie keine Chance länger als zwei Tage allein zu überleben. Noch dazu wusste sie nicht einmal wo sie war.

Irikai lag auf der Seite in ihrem Bett und konnte nicht einschlafen, als sie sich dabei ertappte, wie sie den schlafenden Mann auf dem Lager ihr gegenüber beobachtete.

Im Mondlicht wanderte ihr Blick von seinem Gesicht abwärts über seinen nackten Oberkörper. Sie musste sich eingestehen, dass Malif nicht einmal so schlecht aussah. Er hatte einen gesunden, durchtrainierten, sonnengebräunten Körper. Doch nicht so extrem wie sie es bei den Leibwächtern des Fürsten schon gesehen hatte. Bei ihm hatte es im Gegenteil sogar irgendwie eine anziehende Wirkung auf sie.

Als er sich plötzlich umdrehte, schloss sie schnell die Augen. Irgendwie fühlte sie sich ertappt.

Doch er war nicht aufgewacht, er hatte sich nur im Schlaf gedreht. Erst jetzt fiel ihr auf, dass seinen linken Oberarm ein großer, kunstfertig tätowierter Skorpion zierte.

Die Sonne war bereits aufgegangen, als Irikai erwachte. Malif musste schon länger auf sein. Sein Lager hatte er ordentlich aufgeräumt zurückgelassen. Als sie sich aufrichtete, bemerkte sie, dass man ihr neue Kleidung bereitgelegt hatte. Von ihrer alten fehlte jede Spur. Erstaunt stellte sie fest, dass es sich dabei um eine weite Hose und eine Bluse mit einer schönen Stickerei am Kragen handelte.

Als Gürtel hatte man ein längeres dunkelblaues Tuch mit den Stammeszeichen dazugelegt.

Gierig stopfte sie sich noch das Stück Brot und zwei der Früchte in sich hinein, die auf einem kleinen Tisch neben dem Eingang hingelegt worden waren, bevor sie aus dem Zelt ging.

Die Morgensonne schien ihr ins Gesicht, als sie auf den Platz hinaustrat. Von der gegenüberliegenden Seite drang lautes Grohlen und Jauchzen zu ihr herüber.

Als sie näher hin sah, erkannte sie Malif, auf den sich gerade voller Übermut ein paar kleine Kinder stürzten und versuchten ihn so zu Fall zu bringen. Bei diesem Anblick erschien unwillkürlich ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Als er schließlich Irikais Erscheinen bemerkte, befreite er sich etwas mühevoll und kam zu ihr herüber.

„Guten Morgen. “ grüßte er sie etwas atemlos. Die Kleinen hatten ihn ganz schön in Anspruch genommen.

„Ich hoffe du hast gut geschlafen. „

Gerade als sie ihm antworten wollte, starteten die Kinder einen Überraschungsangriff von hinten. Malif, der darauf gerade nicht vorbereitet war, stolperte daraufhin geradewegs auf Irikai zu. Ohne Nachzudenken griff er schnell nach ihr und drehte sie zur Seite, damit er nicht auf sie fiel. Dadurch aus dem Gleichgewicht gebracht, hielt sie sich bei ihm fest und sie kippten gemeinsam um.

Die Kleinen kicherten, jetzt da sie es vollbracht hatten den starken Krieger Malif zu besiegen und rannten schnell davon, um ihren Freunden davon zu erzählen.

Irikai war direkt auf Malif zu liegen gekommen, der sie noch immer mit seinen Armen umklammert hielt. Dies schien ihm erst nach ein paar Sekunden aufzufallen und ließ sie hastig los.

„Tut.. tut mir leid. “ entschuldigte er sich schnell und half ihr auf. „Ich hätte damit rechnen müssen, dass sich diese wilde Bande nicht so schnell geschlagen gibt. „

Irikai, die etwas rot geworden war, mied es ihm direkt in die Augen zu sehen.

„Mir ist nichts passiert. Ich bin ja weich gelandet. “ scherzte sie ohne viel darüber nachgedacht zu haben, was sie sagte, das sie sofort nachdem sie es ausgesprochen hatte, auch schon wieder bereute. Malif jedoch grinste daraufhin.

„Komm, ich zeige dir das Lager. “ und nahm sie kurzentschlossen bei der Hand. „Gestern Abend war ich schon zu müde dazu. Ich hatte zwei Nächte lang nicht geschlafen. „

Irikai wusste nicht recht wie sie reagieren sollte.

Dennoch ließ sie es zu, dass er ihre Hand nahm und so mit ihr losspazierte. Tatsächlich fing sogar ihr Herz an schneller zu schlagen, als sich seine feste Hand um die ihre legte.

„Die Tracht unseres Stammes steht dir wirklich sehr gut. Sie gehört eigentlich meiner Schwester, aber sie meinte, dass sie sie dir überlässt. “ fing er eine Unterhaltung an, während er mit ihr quer durch die ganze Oase ging.

Irikai war überwältigt wie groß sie war. Von oben auf der Düne hatte sie sie viel kleiner geschätzt. Es gab sogar eine kleine Höhle, die tief in die Felsen hinabführte und aus der stetig ein kühler Luftzug heraufwehte.

Gerade als sie bei dem kleinen See ankamen, den Malikai gestern schon erwähnt hatte, kam ein Krieger dahergeeilt.

„Malif, der Vertreter unserer Verbündeten möchte dich sprechen. Er meinte es wäre dringend.

„Gut ich komme. “ entgegnete er darauf wenig begeistert. Politik war nicht sein Lieblingsthema, doch er musste sich damit auseinandersetzen. Schließlich würde er nach seinem Vater diesen Stamm hier anführen müssen.

„Das wird wohl etwas länger dauern. Aber zum Abendessen sehen wir uns wieder. Es wird heute ein kleines Fest geben, da unsere Verbündeten morgen wieder abreisen werden. Ich würde mich freuen, wenn du mit mir dorthingehen würdest.

“ Fragend sah er sie an.

Leicht irritiert stand Irikai ihm gegenüber. Sie fragte sich wie er das wohl meinte. Irgendwie verwirrte sie sein Verhalten.

„Ich.. ich komme gerne. “ antwortete sie schließlich darauf, woraufhin sie sich einbildete ein freudiges Aufblitzen in Malifs Augen zu erkennen. „Ich bleibe noch etwas am See. Ich will mich sowieso noch waschen. „

„Dann bis später“ nickte er ihr zu und verschwand mit dem Krieger zwischen den hier dicht wachsenden Sträuchern.

Irikai saß auf einem Stein und paddelte mit ihren Füßen im angenehm kühlen Wasser. Dieses Gewässer musste aus einer sehr tiefen Quelle gespeist werden. Die hohen Palmen, die das Ufer dieses kleinen Sees säumten, spiegelten sich in der glatten Oberfläche wider. Durch den dichten Wuchs der Büsche, drang kein einziger Laut aus der Siedlung zu ihr herüber und für einen kurzen Moment vergaß sie wo sie eigentlich war und warum, so weit von ihrer Heimatstadt entfernt, ihr Onkel getötet von einem Gesetzlosen.

Sie würde nie wieder zurückkehren können.

Gründlich blickte sie sich in ihrer Umgebung um. Malif würde jetzt nicht zu ihr zurückkehren und auch die anderen Bewohner der Oase schienen alle mit ihren täglichen Arbeiten beschäftigt zu sein. So legte sie ihr Gewand an einer geschützten Stelle am Ufer schnell ab und ließ sich in das angenehme Nass hineingleiten. Erst einmal zuvor in ihrem Leben war sie geschwommen, als sie mit ihrer Mutter zu der fernen Hafenstadt, direkt am Meer gereist war.

In ihrer Heimatstadt Biloba gab es dazu nur in den Zisternen tief unter der Stadt genug Wasser, doch wurde jeder bestraft, der sich dort unerlaubt aufhielt. Mitten in der Wüste war Wasser ein kostbarer Schatz als alles Gold dieser Welt.

Nach einer anfänglichen Unsicherheit schwamm sie wie ein Fisch durchs Wasser, holte tief Luft und tauchte immer wieder bis auf den Grund des Sees hinab, wo ein paar kleinerer Fische nach Nahrung suchten.

In einem Büschel Seegras sah sie auf einmal etwas glitzern. Neugierig tauchte sie darauf zu und streckte ihre Hand aus. Elegant stieß sie sich vom Grund ab und war schnell wieder an der Oberfläche. Freudig betrachtete sie den halb durchsichtigen lilafarbenen Kristall, den sie gefunden hatte. Mit schnellen Bewegungen schwamm sie auf das Ufer zu, um ihren Fund zu ihren anderen Sachen zu legen.

Als sie gerade aus dem Wasser steigen wollte, wurde sie schon wieder von der selben warmen Stimme halb zu Tode erschreckt, wie bereits am Abend zuvor.

„Es hat doch nicht so lange gedauert. „
Überrascht drehte sie sich um und entdeckte Malif neben sich im Wasser. Augenblicklich lief sie rot an.

„Gehört das bei euch zur Gastfreundschaft dazu, sich leise an nackte Frauen anzuschleichen?“ sah sie ihn so finster an wie sie konnte, als sie sich wieder halbwegs gefasst hatte.

„Bei uns ist es nichts schlimmes ein gemeinsames Bad zu nehmen.

“ meinte er gelassen darauf. „Außerdem.. gibt es an dir wirklich nichts, das du verstecken müsstest. “ Plötzlich wirkte seine Stimme weitaus unsicherer. Dennoch kam er ein Stückchen näher.

Irikai stand wie angewurzelt im Wasser und in ihrem Kopf herrschte nur noch Chaos. Ihr Herz wollte sich einfach nicht dazu bewegen lassen wieder langsamer zu schlagen, stattdessen hämmerte es so stark, dass es ihrem ganzen Körper zu pulsieren schien.

„Malif..“ stotterte sie hervor, während er ihr tief in die Augen blickte.

„Du bist wunderschön. “ Seine Stimme ward inzwischen nur mehr zu einem Flüstern geworden, das die Leidenschaft, die er verspürte nicht zu verbergen vermochte.

Ohne wirklich darüber nachzudenken griff sie nach seinem Arm und zog ihn näher zu sich. Zärtlich legte er seine Arme um sie und drückte sie liebevoll an sich. Als sich ihre beiden Körper berührten durchfuhr Irikai ein warmer Schauer und es fiel ihr schwer sich jetzt noch zurückzuhalten.

Einen Moment lang bewegte sich keiner der beiden. Doch dann Strich Malif sanft ihr Haar zurück, schloss seine Augen, hob leicht ihr Kinn an und näherte sich zögernd ihren Lippen. Unendlich zart berührten sie sich und die Zeit schien für die zwei still zu stehen. Langsam traute er sich den Druck zu verstärken und sein Kuss wurde leidenschaftlicher. Irikais Hände wanderten inzwischen bereits über Malifs Körper und ließen ihm angenehme Schauer durch seinen Körper jagen.

Mit beiden Armen umschlang er ihren Körper und hob sei leicht an um sie an das mit Gras bewachsene Ufer zu tragen. Ohne einander loszulassen ließen sie sich dort nieder und liebkosten und neckten sich weiter. Ebenfalls Irikai wurde nun mutiger und ihre Zunge begann fordernd seine Lippen zu teilen, wonach sie sofort freudig empfangen wurde.

Ihr Atem wurde immer schneller unter seinen Berührungen und bald konnte sie ein leises Stöhnen nicht mehr unterdrücken, als er sich ihren Hals abwärts über die Schultern bis zu ihren Brüsten küsste und diese sanft und dennoch verlangend berührte.

Sich vor Begierde unter seinem Körper windend genoss sie es sich einfach gehen zu lassen und hob sich ihm entgegen, sobald er sich nur einen Millimeter von ihr fortbewegen zu schien. Ihr ganzer Körper schien nach seiner Berührung zu schreien und sie wollte ihn immer intensiver spüren. Voller Leidenschaft drückte sie ihn fest an sich und ließ ihn ihr Verlangen durch einen innigen Zungenkuss nach dem anderen spüren. Als sie seine harte Männlichkeit an ihrem Oberschenkel entlangfahren spürte, erbebte sie innerlich vor erwartungsvoller Lust.

Malif hatte längst alle Zurückhaltung überwunden und ließ seinen Gefühlen freien Lauf. Von seiner Begierde getrieben wurden seine Berührungen immer fordernder. Mit seinen starken Händen fuhr er ihren Körper entlang, bishin zu ihren Oberschenkeln, welche sie nach nur einer kurzen Aufforderung eng um ihn schlang. Kurz verharrte er noch so, doch dann drängte er sich dicht an sie und Irikai keuchte lustvoll auf, als er in sie eindrang. Malif stöhnte bei jedem Atemzug und genoss die feuchte Wärme, die ihn umschloss.

Erst als sie ihre Schenkel wieder enger um ihn schloss, ihn noch näher an sich heranzog, traute er sich, sich langsam in ihr zu bewegen. Von ihrer Lust getrieben bewegten sich die beiden ekstatisch im Rhythmus ihres Atems und stöhnten gemeinsam ihr Verlangen hinaus.

Liebevoll umarmte Malif Irikai und küsste sie auf ihre Stirn, welche ihm einen verliebten Blick zuwarf.

„Bleib bei mir. “ Er sah ihr direkt in die Augen und drohte schon wieder sich darin zu verlieren.

„Ich habe noch nie jemanden wie dich kennengelernt. „

Als Antwort verschloss sie seine Lippen mit einem sinnlichen Kuss.

Glücklich kuschelte sie sich an ihn und legte ihren Kopf auf seinen ausgestreckten Arm. Die sie umringenden Palmen warfen ihren schützenden Schatten auf sie, als sie mit einem Lächeln auf ihren Lippen einschliefen.

Erst als sich die Sonne wieder langsam dem Horizont näherte wurde Irikai von einer sanften Berührung geweckt.

Zuerst wusste sie nicht wo sie war, doch als sie das Glitzern des Sees sah und die Wärme der Umarmung spürte, kam die Erinnerung schnell wieder zurück. Sie beschloss sich vorerst noch schlafend zu stellen. Malif hatte sich eng an sie geschmiegt und bedeckte ihren Nacken und ihre Schultern mit Küssen, was sie wieder etwas unruhig werden ließ und sie sich zwingen musste leise und langsam zu atmen.

In Gedanken ließ sie die Geschehnisse der letzten Tage noch einmal Revue passieren.

Sie konnte noch immer nicht glauben, in was sie da hineingeraten war. Noch vor drei Tagen war sie nur die uneheliche Tochter des Bruders des Fürsten, zu der sich das Haus niemals bekennen würde. Eine junge Frau ohne Herkunft, die allein in einem kleinen Haus lebte. Und jetzt war sie das letzte noch lebende Mitglied dieser Familie, wodurch theoretisch die Erbfolge auf sie fallen würde. Doch sie lag hier, in einer Oase irgendwo in der Wüste, nackt, und an den Mörder ihres Onkels geschmiegt.

Außerdem wusste sie nicht, wie die Bevölkerung und vor allem der Tempel reagieren würde, wenn sie zurückkehrte. Immerhin hatte sie Malif Unterschlupf gewährt und es ihm so ermöglicht in die Nähe des Fürsten zu gelangen. Es war wahrscheinlicher, dass man sie hinrichten würde.

Doch ein anderer Gedanke beschäftigte sie noch mehr und ließ wieder Angst in ihr aufkommen. Wie würde Malif reagieren, wenn er erfahren würde, wer sie wirklich war.

Immerhin hatte es sich sein Stamm zum Ziel gesetzt die gesamte Herrscherfamilie zu töten. Ob er ihr auch etwas antun würde? Bei der Vorstellung, dass diese sanften Augen, die ihr so unendlich schienen, sie dann ebenfalls so hasserfüllt ansehen würden, als wie wenn er von dem Rest ihrer Familie sprach, zuckte sie leicht zusammen.

„Du bist ja wach. “ flüsterte er ihr ins Ohr, als er merkte, wie sie sich bewegt hatte.

„Ich hoffe ich habe dich nicht geweckt. Aber ich habe dich einfach spüren müssen. “ entschuldigte er sich mehr spielerisch als ernsthaft und drückte sie etwas fester an sich.

Obwohl sie wusste, dass soviel zwischen ihnen stand, fühlte sie sich einfach nur wohl bei ihm und wollte trotz jedem Wenn und Abers jeden Moment genießen.

Glücklich lächelnd drehte sie sich zu ihm um und schaute ihm in seine strahlenden dunkelbraunen Augen.

„Auf diese Weise lasse ich mich gerne wecken. “ antwortete sie ihm neckisch und umarmte ihn.

Ermutigt durch ihr Verhalten näherte er sich wieder mit seinen Lippen den ihren und berührte diese zärtlich. Frech schob sich langsam seine Zunge hervor und begann in dieses anregende Spiel miteinzugreifen, während sie ihm manchmal sanft auf seine Unterlippe biss und ihn dadurch noch mehr anspornte. Forschend ließ er währenddessen seine Hände über ihren Körper gleiten, ihren Hals hinab, den Rücken herunter und dann etwas mutiger nach vorne zu ihren Brüsten, was sie mit wohligen Seufzern quittierte.

Immer unruhiger lag sie neben ihm und als sie sich schließlich auf ihn legte, keuchte Malif erregt auf, durch die unerwartet heftige Berührung seiner immer größer werdenden Männlichkeit, die jetzt zwischen ihnen beiden eingeklemmt war.

Fordernd nahm er Irikai bei den Oberarmen und wollte sie weiter zu sich hochziehen, doch das wollte sie noch nicht. Genießerisch küsste sie sich seinen Hals hinab zu seinen Schultern und seiner starken Brust, während sie ihr Becken auf ihm kreisen ließ und es ab und zu fester gegen ihn drückte, was ihn durch die starke Reibung heftig aufstöhnen ließ.

Schwer atmend streichelte Malif währenddessen ihren Rücken, bis er schließlich zu ihrem Hintern gelangte und anfing ihn gefühlvoll zu kneten. Doch lange verweilten seine Hände dort nicht. Ohne, dass sie es merkte, schob er eine Hand unter sie hinein und begann ihren Oberschenkel entlangzufahren, wobei er immer weiter nach oben wanderte, bis sie schließlich zusammenzuckte und ein lustvolles Aufkeuchen nicht mehr unterdrücken konnte. Ermutigt ließ er seine Finger weiterwandern, bis sie aufhörte ihn mit Küssen zu bedecken und nur mehr heftig atmend auf ihm lag, während er weiter in sie hineinglitt und anfing seine Finger rhythmisch in ihr zu bewegen.

Doch plötzlich richtete sich Irikai unvermittelt auf und zog seine Arme von sich weg. Verwirrt und etwas enttäuscht blickte daraufhin Malif zu ihr auf, doch sie lächelte ihn nur an und legte dann seine Hände auf ihre Hüften, welche sie über seinen noch einmal kurz kreisen ließ und sich dann langsam darauf niederließ. Als seine harte Männlichkeit sie berührte, hielt sie kurz inne und ein heißer Schauer lief durch ihren Körper.

Dann wurde Malifs Griff um ihre Hüfte etwas fester und er zog sie bestimmend weiter zu sich, während sie laut aufkeuchte und ihn in sich aufnahm. Ein paar Sekunden blieb sie regungslos so auf ihm und genoss dieses Gefühl, bis sie begann sich zuerst langsam, dann immer fordernder auf ihm zu bewegen und ihn dadurch einen Seufzer nach dem anderen abrang.

Als ihre Bewegungen wieder etwas ruhiger wurden, richtete sich Malif auf und nahm sie zärtlich in den Arm.

Ohne den Kontakt zu ihm zu verlieren, schlang sie ihre Beine um seine Hüften und sie küssten sich so leidenschaftlich wie nie zuvor. Während Irikai ein Gebüsch in der Nähe auf einmal rascheln hörte, spürte sie, wie Malif begann heftiger zu atmen und immer schneller in sie stieß. Als er sich schließlich verkrampfte und einen gepressten Schrei ausstieß, ließ sie sich von ihm mitreißen und in diesem Moment gab es für sie nur mehr ihn und sich auf der Welt.

Erschöpft und immer noch heftig atmend, sanken sie umschlungen in das angenehm weiche Gras der Oase zurück und merkten erst gar nicht, dass sich ihnen jemand näherte. Erst als ein Schatten über sie hinweghuschte, öffneten sie die Augen.

„Tod der Verräterin!“ schrie der Soldat, der wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Der Sand der Wüste haftete überall an seinem Gewand, in seinen Haaren und dem schweißbedecktem Gesicht.

Die Insignien des Fürstenhauses, welche an seiner Uniform angenäht waren, wiesen ihn als loyalen Streiter der Familie von Irikai aus. Mit gezogenem Schwert stand er über den beiden Überrumpelten. In seinem Gesicht spiegelten sich Entschlossenheit und Ekel wider. Sein Auftrag war es gewesen die letzte Überlebende des Hauses in die Fürstenstadt Biloba zurückzubringen. Doch was er hier sah, bestätigte die schlimmsten Gerüchte, die er gehört hatte. Man war davon ausgegangen, dass Irikai von dem Stachel des Skorpions entführt worden war, zumindest hatten die obersten Priester, die im Moment herrschten, ihr so einen Verrat nicht zugetraut.

Und nun hatte er mitansehen müssen, wie sie sich nur allzu bereitwillig ihren schlimmsten Feind hingab und es offensichtlich auch noch genoss.

Erschrocken drehten sie sich um und starrten entsetzt den Mann an, der aufgebracht und zum Schlag bereit neben ihnen stand. Und da schnellte sein Schwert auch schon nach vorne, genau auf das Herz von Irikai gerichtet. „Nein!!“ stieß Malif fassungslos aus, sprang auf und versuchte mit aller Kraft gegen den Schwertarm des Gegners zu schlagen, damit er die Waffe noch in der letzten Sekunde ablenken konnte.

Und tatsächlich gelang ihm das Kunststück. Durch den unerwarteten Schlag verfehlte die Klinge die am Boden liegende Frau und bohrte sich in das weiche Gras. Doch Malif schrie laut auf und fiel ungelenk auf den Boden. Ungläubig drehte er sich herum und starrte auf seinen Arm, auf dem sich bereits eine Blutspur ihren Weg nach unten bahnte. Genau unterhalb des tätowierten Skorpions hatte sich die Klinge durch sein Fleisch gebohrt und wurde nur von dem Knochen davon abgehalten den gesamten Oberarm zu durchtrennen.

Wütend schnaubte der Soldat auf und zog sein Schwert wieder zurück.

Nur verschwommen konnte Malif sehen, wie der fremde Krieger Irikai brutal packte und sie auf ihre Füße zog. „Ich war deiner Familie immer treu ergeben. “ sagte der Krieger, während er sie mit dem Rücken an sich presste und sein Schwert an ihrem Hals ansetzte. „Deshalb werde ich dich nicht den Priestern ausliefern. “ Bei diesen Worten keimte ein kleines bisschen Hoffnung in ihr auf, welches jedoch sogleich wieder jäh erstickt wurde.

„Ich werde dich töten. Deinen Leichnam werde ich als Beweis zum Tempel bringen, dass der Stachel des Skorpion sein letztes Opfer gefunden hat. So wird zumindest niemand von deinem Verrat erfahren. “ Und dann konnte Irikai auch schon spüren, wie sich die Klinge immer fester gegen ihre Kehle drückte. Ein schreckliches Brennen breitete sich darin aus und ließ sie wimmern. Ihr Blut rann bereits den heißen Stahl des Schwertes entlang, als der Krieger auf einmal inne hielt.

Klirrend fiel die Klinge auf den Boden, als sich seine Finger von dem Griff lösten. Seine Augen weiteten sich ungläubig. Er stieß noch einen unverständlichen röchelnden Laut aus bevor er unvermittelt nach vorne kippte und Irikai unter sich begrub.

Endlich hatte sich Malif wieder etwas gefangen und schaute sich nach seiner Geliebten um. Er war sich nicht sicher, ob er sich die Worte des fremden Soldaten nur eingebildet hatte oder nicht.

Es konnte nicht stimmen, was er gesagt hatte. Es durfte einfach nicht stimmen. Ausgerechnet er, der künftige Anführer der Stachels, hatte sich bei der letzten lebenden Verwandten des Fürsten einquartiert, hatte sie in der Wüste vor dem sicheren Tod gerettet und jetzt hatte er sie auch noch geliebt. Das wollte er einfach nicht glauben.

Mehr schlecht als Recht erhob er sich und taumelte auf Irikai zu. Als er sich neben den beiden niederkniete, erkannte er den Grund für den plötzlichen Fall des Kriegers.

Ein Pfeil ragte aus seinem Rücken und war beinahe vollständig in ihn eingedrungen. Ein dunkler Fleck breitete sich auf seiner Uniform aus während Malif entsetzt auf seine Geliebte starrte. Verzweifelt versuchte er den Soldaten von ihr herunterzudrehen, doch sein linker Arm verweigerte ihm den Dienst und hing regungslos an ihm herab.

Mit leisen Schritten näherte sich ihnen jemand und ließ Malif zusammenzucken, als er ihn bemerkte. „Hilf mir. “ drang seine Stimme mehr wie ein Krächzen hervor, als er seinen Bruder Malikai erkannte.

Ohne ein Wort ging er an ihm vorüber und lehnte seinen Bogen an den nächsten Baum. Dann stieg er über den Attentäter und zog ihn mit einem Ruck in die Höhe. Mit Entsetzen musste Malif erkennen, dass der Pfeil aus der Brust des Kriegers wieder ausgetreten war und nun in Irikais Rücken steckte. „Sei vorsichtig. “ flüsterte er seinem Bruder zu, der ziemlich unentschlossen über ihm stand. Als er den Toten noch etwas mehr anhob, glitt der Pfeil mit einem leisen Schmatzen aus ihrem Körper.

Achtlos warf Malikai die Leiche zur Seite in ein Gebüsch.

„Wenn es stimmt, was er gesagt hat, ist es vielleicht besser so. “ meinte sein Bruder zögernd. Mit Tränen in den Augen legte Malif ungläubig eine Hand auf ihre Wunde. „Nein..“ wisperte er leise. Malikai schien immer noch nicht so recht zu wissen, was er tun sollte. „Du ziehst dich an und ich hole einen Heiler. “ sagte er zu ihm, während er sich bereits zum Gehen wandte.

„Über alles weitere sprechen wir später. Die anderen sollten derweilen nichts davon erfahren. “ Dann verschwand er und ließ die beiden alleine.

Noch während Malif neben der regungslosen Irikai kniete, forderte die tiefe Wunde an seinem Oberarm und der Blutverlust ihren Tribut und ihm wurde erneut schwarz vor den Augen. Ohnmächtig brach er neben ihr zusammen und blieb neben der jungen Frau liegen.

Als er seine Augen wieder öffnete umfing ihn eine angenehme Kühle.

Langsam öffnete er seine Augen und erkannte die grob behauene Höhlendecke, auf der sich lange verworrene Schatten in dem warmen Schein der Kerzen gegenseitig verfolgten, über sich. Neben ihm auf einem Sessel saß eine ältere Frau, in die traditionelle Kleidung ihres Stammes gehüllt, und machte sich gerade an seinem Verband zu schaffen.

„Du hattest Glück. Etwas weiter rechts und du könntest jetzt tot sein. “ Sprach sie mit besorgter Stimme zu ihm.

Dann schwindelte sich jedoch ein Grinsen in ihr Gesicht. „Was habt ihr eigentlich bei dem See gemacht?“

„Furis, bitte. “ Ohne dass er etwas dagegen unternehmen konnte, wurde er augenblicklich rot. „Ich habe ihr nur die Oase gezeigt, dann hat uns dieser fremde Krieger angegriffen. „

„Und mit den ‚Sehenswürdigkeiten‘ hast du gleich angefangen, ja?“ scherzte seine Tante weiter. „Übrigens, nette Gesichtsfarbe. Ich habe noch nie einen Skorpion mit Sonnenbrand gesehen.

„Hör bitte auf damit. “ meinte er verlegen und zupfte die dünne Decke über sich zurecht.

„Lass mich doch. “ entgegnet sie ihm und blickt ihm mit einem aufrichtigen Lächeln an. „Ich finde es gut. Du hast dich bis jetzt nie für ein Mädchen aus unserem Stamm begeistern können. Dein Vater hat schon angefangen sich Sorgen zu machen. “ Schmunzelnd drehte sie sich um.

Vorsichtig, ohne den Arm zu stark zu bewegen, richtete sich Malif auf und blickte sich suchend um, doch die beiden waren alleine in diesem Teil der Höhle.

Furis schnappte sich gerade das restliche Verbandszeug und wollte hinausgehen, als sie von ihm zurückgehalten wurde.

„Wo ist sie?“ fragte er, jedoch nicht zu laut, als wenn er Angst vor der möglichen Antwort hätte. „Wie geht es ihr?“

„Darüber solltest du besser mit deinem Bruder reden. “ antwortete sie ihm nur ausweichend ohne sich noch einmal zu ihm umzudrehen. „Er scheint aus irgendetwas ein großes Geheimnis zu machen.

Ich schicke ihn dir herein. „

Genervt darüber, dass sie ihn einfach so ohne richtige Antwort zurückgelassen hatte, schwang er sich aus dem Bett und zog sich umständlich mit einer Hand an. Nachdem er es geschafft hatte sich das weite weiße Hemd in seine Hose zu stopfen, legte er sich noch eine Schleife um den Hals, in die er dann seinen verletzten Arm ruhte.

Neben dem kleinen Bach, das als langsam plätscherndes Rinnsal durch das gesamte Höhlensystem geleitet wurde, kniete er sich hin und kühlte sich damit sein Gesicht ab.

Als die klare Flüssigkeit seine Haut berührte und langsam wieder von seinem Kinn hinabtropfte, schoss die Erinnerung an die vor ihm verletzt liegende Irikai nur allzu lebendig wieder in seine Erinnerung, und es war, als wenn er wieder vor ihr knien würde. Das Wasser, das seine Hand benetzte, fühlte sich an wie ihr Blut, das aus ihrer Wunde ausgedrungen war und er versucht hatte zurückzuhalten.

Schritte rissen ihn aus seiner Erinnerung und er war beinahe dankbar dafür.

Als er sich umdrehte stand Malikai vor ihm. Blut haftete auf seiner Kleidung und sogar noch an dem Säbel, der an seiner Hüfte baumelte.

„Was ist passiert?“ entsetzt starrte Malif seinen jüngeren Bruder an.

„Der Krieger war nicht allein. Die anderen haben hinter einer Düne auf seine Rückkehr gewartet, aber der Tod fand sie vorher. “ erzählte er ihm, während er seine Hand auf den Griff seiner Waffe legte.

„Man wird sie finden. Dafür haben wir gesorgt. Und die Nachricht wird ebenfalls unmissverständlich für sie sein, wenn sie die Leiche der Frau unter ihnen entdecken. „

Entsetzt keuchte Malif auf und starrte sein Gegenüber mit halb offen stehenden Mund an. „Was..“ krächzte er schließlich hervor, während er sich bei der Höhlenwand abstützen musste.

„Es war zu offensichtlich wonach sie gesucht haben. Wir haben nur dafür gesorgt, dass auch weiterhin der Stachel gefürchtet wird und die Gerüchte Nahrung finden.

Das war nun zuviel für ihn. Schwindel erfasste Malif und mit taumelnden Schritten schaffte er es gerade noch zurück zu der Pritsche. Schwer zog er die Luft ein, als würde er gleich ersticken.

Mit nur ein paar schnellen Schritten war sein Bruder an seiner Seite und stützte ihn. „Hey, was ist denn los? Furis meinte dir geht es soweit gut. „
Malif starrte nur ungläubig auf ein kleines Sandkorn, das sich in die Höhle verirrt hatte und spannte unwillkürlich alle seine Muskeln an, so dass er beinahe anfing zu zittern.

„Irikai ist.. tot..“ würgte er schließlich hervor, so als würde er daran ersticken, sobald er es laut aussprach.

„Oh Gott. “ schoss es aus Malikai heraus. „Ich dachte sie hätten schon mit dir darüber gesprochen. Ich musste es der Versammlung sagen wer sie wirklich ist. Daraufhin haben sie kurz mit unseren Verbündeten beraten und uns nach ihrem Entschluss losgeschickt um die anderen zu finden. “ Vorsichtig legte er beruhigend eine Hand auf die Schulter seines Bruders und setzte ein etwas missglücktes Lächeln auf.

„Irikai lebt. Wir haben eine andere Frau, in die Kleidung von ihr gesteckt und sie zu den anderen gelegt. Sie werden die beiden nicht voneinander unterscheiden können. Die Tiere hatten sie schon vor uns in der Wüste gefunden. Es ist nicht mehr genug über von ihr, als dass…“

Weiter kam er nicht, denn seine Erzählung wurde abrupt von einer Faust, die sich in sein Gesicht bohrte beendet.

„Wie kannst du mich nur so erschrecken!?!“ fuhr Malif ihn mehr als nur aufgebracht an.

„Tut mir leid. “ stammelte dieser kleinlaut, als er wieder vom Boden aufstand. „Ich habe es nicht gewusst. “ Da kam schon wieder sein Bruder auf ihn zu und blieb schnaubend vor ihm stehen. Doch von einer Sekunde zur nächsten wandelte sich sein Gesichtsausdruck und unendliche Erleichterung spiegelte sich in seiner Mine wieder.

Einarmig umarmte er den verwirrten Malikai und musste ein paar Mal schwer schlucken.

„Wo ist sie?“ fragte er schließlich, ein paar Tränen zurückkämpfend.

„Weiter hinten in der Höhle, wo es noch kühler ist. Sie ist sehr schwach. Der Pfeil hat..“ mit schuldigem Blick wendete er sich ab.

„Du hast uns dadurch gerettet. Uns beide. “ flüsterte Malif beinahe. „Du hast schießen müssen.

“ Noch einmal drückte er seinen Bruder an sich und eilte dann tiefer in die Höhle hinein.

Er musste sich zusammenreißen nicht den Gang hinunterzurennen. In dieser Finsternis sah man einfach zu wenig. Das hatte er als kleiner Junge mehr als einmal schmerzlich feststellen müssen. Aber trotzdem gab es in der Oase keinen interessanteren Ort. Zumindest für ein Kind, das auf Entdeckungen aus ist. Während Kriegszeiten wurde die Höhle einfach in ein Krankenlager umgewandelt.

Das Klima in der Wüste draußen eignete sich einfach nicht zum Genesen der Kranken.

So ein schlechtes Gefühl hatte er noch nie gehabt, als er diese Höhle hinabgestiegen war. Was würde ihn unten erwarten? Hatte sein Bruder Recht gehabt? Wäre es wirklich besser gewesen, wenn sie dort neben dem See gestorben wäre? In ihm taten sich so viele Fragen auf und wenn er sich ehrlich war, wollte er über keine einzige davon nachdenken.

Als die Wände wieder auseinandergingen und der Gang sich weitete, wurde er langsamer und blieb schließlich stehen. Beinahe schüchtern blickte er in den vor ihm liegenden Raum hinein. Auf der einzig belegten Bahre darin lag Irikai. Zwei andere Frauen wuselten geschäftig durch die Gegend, wuschen blutige Verbände aus und rührten neue Salben an.

Nur allmählich setzte er sich wieder in Bewegung und kam schließlich neben ihrem Bett zu stehen.

Vorsichtig, um nicht unnötigen Lärm zu verursachen, setzte er sich verkehrt auf einen Sessel, legte seinen rechten Arm auf die Lehne und stützte seinen Kopf darauf.

Irikai lag auf dem Rücken und schien einfach nur ruhig zu schlafen. Einzig ihre blasse Haut und der kalte Schweiß auf ihrer Stirn ließen ihn nicht vergessen, wie es wirklich um sie stand.

Erschöpft kam Irikai wieder zu sich. Ihr Körper fühlte sich unendlich schwer an und selbst nur die Augenlieder zu heben, bereitete ihr große Anstrengung.

Nichts in ihrer Umgebung kam ihr vertraut oder auch nur entfernt bekannt vor, was sie nicht gerade beruhigte. Man hatte sie anscheinend in irgendeinen finsteren Raum gebracht. Langsam stieg Angst in ihr auf. War sie jetzt etwa eine Gefangene? Oh Gott.. kam es ihr in den Sinn. Malif musste gehört haben, wie der Haitu-Krieger mit ihr gesprochen hatte.

Ängstlich drehte sie langsam ihren Kopf, was ein schmerzhaftes Ziehen in ihrem Rücken verursachte.

Was sie jedoch neben ihrem Bett sah, entschädigte sie gleich dafür. Auf dem Sessel, der neben ihr stand, saß Malif. Er war schräg auf dem Stuhl hängend, in einer Haltung, die nicht sehr angenehm sein konnte, eingeschlafen, während er über sie gewacht hatte.

Ein liebevolles Lächeln mit einem Hauch Hoffnung zauberte sich sogleich auf ihre Lippen. Während sie einfach nur so da lag, fing ihr Blick an über ihren Geliebten zu wandern und musterte jeden Millimeter seines Körpers.

In ihren Gedanken fing sie an ihm zärtlich über sein Gesicht zu streicheln, fuhr liebevoll durch sein dunkles Haar, das zerzaust in alle Richtungen wegstand. Die Erinnerung an den See mischte sich in ihren Tagtraum und beinahe konnte sie seine forschenden Hände spüren, die über ihren Körper wanderten und ihr angenehm warme Schauer bescherten.

Vorsichtig befreite sie einen Arm von unter der Decke, die man über sie gelegt hatte und versuchte ihn langsam anzuheben.

Mit einiger Anstrengung schaffte sie es schließlich bis zu seinem Haar zu gelangen und strich ihm zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht, die ihr teilweise die Sicht auf ihn verwehrt hatte. Erschöpft blieb ihre Hand auf seiner Schulter liegen und sie konnte die Wärme fühlen, die von seinem Körper ausging, die in ihre Hand hineinzukriechen schien und nun langsam ihren Arm hinaufwanderte.

Er musste diese Berührung gespürt haben, denn nur Momente danach schlug er seine Augen auf und augenblicklich erhellte sich sein Gesicht, als er sah, dass Irikai wach war.

Eine Zeit lang, sahen sich die beiden einfach nur an, da keiner von ihnen so Recht wusste, was er sagen sollte.

„Wo bin ich?“ brachte sie nach einem Räuspern schließlich hervor.

„Sie haben dich in die Höhle gebracht. Das hier ist unser Krankenlager. Die Hitze draußen würde dir nicht so gut bekommen. “ sprach er mit leiser Stimme während er ihre Hand von seiner Schulter nahm und sie festhielt.

Erleichtert sah sie auf, als sie erfuhr, dass dies doch kein Gefängnis oder dergleichen war, Malif jedoch schien ihrem Blick auszuweichen, was sie wieder traurig nach unten blicken ließ.

Malif beendete schließlich das aufkommende peinliche Schweigen. „Du wirst überleben. Es ist nichts von dem Pfeil zurückgeblieben. Die.. die Wunde ist sauber. „

Immer noch zu Boden blickend antwortete Irikai. „Das ist gut.. oder?“ Ein paar Tränen schlichen sich in ihre Augen und liefen lautlos ihre Wangen hinab.

„Du bist die Nichte des Fürsten?“ formten seine Lippen flüsternd die Frage.

Irikais Blick wurde starr und ihr Kopf begann sich wie mechanisch bewegt, zu nicken. Sie öffnete ihren Mund, atmete einmal schwer ein und schloss ihn wieder ohne etwas gesagt zu haben.

Malif erhob sich von dem Stuhl und setzte sich auf die Kante des Lagers auf dem Irikai lag. Sie zuckte leicht zusammen, als sie ihn neben sich spürte.

Dann nickte sie in Richtung seines verbundenen Armes.

„Du bist verletzt. „

„Ich werde in nächster Zeit keine Ringkämpfe bestreiten können, aber das wird wieder. “ meinte er mit einem Lächeln, das ihm nicht wirklich gelingen wollte.

„Was macht ihr jetzt mit mir?“ sprach sie endlich die Frage aus, die schon die ganze Zeit im Raum schwebte und ihr beinahe die Luft zum atmen nahm.

Wie auf eine unausgesprochene Aufforderung hin, begann Malif wieder auf ein plötzlich sehr interessant gewordenes Sandkorn am Boden zu starren.

„Es ist nicht gut, dass du zögerst. “ sprach sie mit erstickter Stimme weiter. „Ich bin die letzte meiner Familie. Mit mir wird die Herrschaft der Haitu zu Ende gehen. Das ist das Ziel, das euer Stamm bereits seit Generationen verfolgt. „

Ohne ihr in die Augen zu sehen, stand er von dem Bett auf und drehte sich um.

Schnellen Schrittes, so als müsse er flüchten, ging er auf den Ausgang zu, blieb jedoch in der Schwelle noch einmal stehen.

„Ich habe dir schon mehrmals gesagt, wir sind keine Mörder. Wir sind nicht die Monster, als die uns alle sehen sollen. “ Dann verschwand er und hastete den Gang entlang. Während er nach draußen eilte, hatte er das Gefühl, dass die Höhle immer enger würde, sie gleich über ihm einstürzen würde.

Als er schließlich ins Freie stolperte, blieb er erleichtert stehen. Kurz drehte er sich um und blickte in das Dunkel der Höhle hinein. Irikai blieb allein darin zurück.

„Sie ist eine Gefahr, solange sie lebt. “ gestikulierte der Anführer der Verbündeten des Stammes wild mit den Armen als Malif in das große Verhandlungszelt trat. Alle Anwesenden nickten ihm kurz zu, während er sich auf einen der freien Plätze zubewegte.

„Wenn sie den Köder nicht schlucken, den wir ihnen gelegt haben, können wir sie als Druckmittel verwenden. “ argumentierte ein anderer, dem jedoch sein Nachbar ins Wort fiel.

„Und als Druckmittel wofür? Die Priester wollten sie verhaften lassen. Sie lassen sich sicher nicht mit einer Verräterin erpressen. „

„Sie ist trotz allem die rechtmäßige und einzige Erbin des Fürstenthrons von Biloba. “ unterbrach sie der Anführer des Stammes, seinen Blick auf seinen Sohn gerichtet, der mit sichtbarem Unbehagen dem Gespräch folgte.

„Jetzt, wo diese Erbin, in ihren Augen tot ist, wird die Priesterkaste die Herrschaft an sich reißen. „

Kurzes Schweigen senkte sich über die Versammlung.

„Du denkst, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist?“ vermutete Jerdosh, der älteste Sohn des Führers des verbündeten Stammes.

„Es steht ein Herrscherwechsel an. Die Bevölkerung hat sich bereits einmal gegen die Priester aufgelehnt. Damals jedoch ohne Erfolg.

Wenn wir jetzt ebenfalls nach dem Thron greifen, wird sich ein Teil der Einwohner offen auf unsere Seite stellen. “ fuhr Malifs Vater fort.

„Wir sind im Moment stärker denn je und die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir deinem Urteil vertrauen können. Vielleicht ist es wirklich an der Zeit unsere Schläfer zu wecken und zurückzuholen, was den Kindern der Wüste gehört. “ nickte der Führer der Verbündeten zustimmend. „Die junge Haitu allerdings darf nie wieder auftauchen.

Sie könnte unsere Pläne zum Scheitern verurteilen. „

Jarek erhob sich und Malif sah beinahe bittend zu seinem Vater auf.

„Sie ist ab sofort eine Frau ohne Vergangenheit. Da sich durch diesen Zwischenfall eure Abreise verzögert hat, wird der Markt erst morgen stattfinden. Sie wird ebenfalls dort verkauft werden. „

Mit diesen Worten war die Versammlung beendet und die Anwesenden verließen einer nach dem anderen das große Zelt.

Nur Malif war auf dem weichen Kissen sitzengeblieben und hatte mittlerweile beinahe die gleiche Farbe wie das bleiche Zelttuch angenommen. Sein Vater war als einziger noch geblieben und lehnte gegen einen Stützpfeiler.

„Du weißt dass die einzige Alternative ihr Tod gewesen wäre. “ sprach Jarek ruhig.

„Und vielleicht wäre das sogar besser für sie gewesen. Eine Sklavin.. Du weißt was das für sie bedeutet.

Was sie erdulden wird müssen. Ich…“ In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Doch er wusste auch, dass er noch soviel argumentieren könnte, es würde an der Entscheidung nichts mehr ändern.

Langsam stand Malif auf und bewegte sich Richtung Ausgang zu. Kurz bevor er hinausging, drehte er sich noch einmal zu seinem Vater hin um. „Vorher habe ich zu Irikai gesagt, dass wir nicht die Monster, nicht die Unmenschen sind, für die wir überall gehalten werden.

Vielleicht hatte ich unrecht. „

Dann verließ er schnellen Schrittes das Zelt.

Wütend wurde er immer schneller, bis er schließlich quer durch die ganze Oase hetzte und keuchend die erste Düne dahinter erklomm. Mit hochrotem Kopf starrte er noch einmal zurück auf die vereinzelten Lagerfeuer, die zwischen den Palmen brannten. Dann lief er erneut los, die Düne hinab und tiefer in die Wüste hinein, bis er schließlich erschöpft liegen blieb und sich von der angenehm kühlen Wüstennacht umfangen ließ.

Sein Atem ging schwer während er versuchte sich wieder zu beruhigen. Sein Blick schweifte hinauf zu den Sternen, fixierte einen von ihnen und starrte ihn an, als wenn dort die Lösung seiner Probleme geschrieben stünde.

Ein Rascheln ließ ihn aufhorchen und er sah sich aufmerksam um. Doch nur ein kleiner Skorpion kam aus einem vertrockneten Gebüsch herausgekrabbelt. Neben einem Stiefel, der vorher noch nicht da gewesen war, blieb er schließlich stehen.

.. Ein Stiefel? Erschrocken fuhr Malif in die Höhe.

Als Malif erwachte, war die Sonne bereits aufgegangen und der Sand um ihn herum begann die Hitze des Tages unangenehm heiß zu reflektieren. Mit einem unguten Gefühl im Bauch machte er sich auf den Rückweg in die Siedlung.

Bei seiner Ankunft liefen die letzten Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Einige Fremde spazierten an den aufgestellten Verkaufsständen vorüber und kauften sich getrocknete Datteln oder andere Spezialitäten, die sie unter anderem hier in der Oase selbst herstellten.

Als er jedoch ans Ende des größeren Platzes gelangte, bildete sich ein Kloß in seinem Hals. Die Zimmerleute waren gerade dabei die letzten Bretter der Holzbühne für den Sklavenmarkt zusammenzunageln.

Irikai wurde durch ein leises Streitgespräch, das in ihrer Nähe geführt wurde, geweckt und beschloss sich vorerst noch schlafend zu stellen.

„Ihr könnt sie doch nicht in ihrem Zustand dort hinaufbringen. Welcher von euch intelligenten Männern hat sich denn diesen Blödsinn schon wieder einfallen lassen?“ regte sich Furis auf.

„Ihre Wunde ist noch lange nicht verheilt. Weiß Malif überhaupt was ihr vorhabt?“

„Wir haben keine Wahl. Wir tun nur, was uns gesagt wurde. Und ja, er weiß Bescheid. “ drängten sich die beiden Männer an der älteren Frau vorbei.

„Sie hat Recht, sie sieht wirklich nicht gut aus. Wir werden nicht viel für sie bekommen. “ meldete sich der andere zu Wort. „Los, weck sie und zieh sie an.

Wir warten im Gang bis ihr fertig seid. Aber beeil dich, es fängt gleich an. „

Kopfschüttelnd ging Furis auf die Pritsche zu, auf der sich Irikai versteift hatte, nachdem sie den Inhalt des Gespräches mitbekommen hatte. Die ältere Frau nahm ein feuchtes Tuch auf und tupfte der Verletzten die Stirn ab, was sie zusammenzucken ließ.

„Es tut mir leid, Kleine. Ich kann nichts für dich tun.

“ flüsterte sie ihr betrübt zu.

Ängstlich öffnete Irikai ihre Augen und blickte ihr Gegenüber an. „Was meinten sie damit? Was fängt gleich an? Wo bringen die mich hin?“ brach es aus ihr heraus, während sie sich von Furis aufrichten ließ und ein schlichtes beiges Kleid übergestreift bekam. Es war weit nicht so aufwendig gefertigt wie das andere Gewand, das man ihr zuletzt gegeben hatte. Auch bestand es aus einem unangenehm grob gearbeiteten Stoff, der auf ihrer Haut kratzte.

„Ich weiß zwar nicht was du getan hast. “ erzählte die ältere Frau zögernd. „Aber sie halten es anscheinend für so schlimm, dass du deine Freiheit verloren hast. Sie werden dich am Markt verkaufen. „

Noch bevor Furis den Satz ganz beendet hatte, wurde Irikai schlagartig schwindlig und ihr Magen rebellierte. Mit einem Satz war sie bei einem in ihrer Nähe stehenden Kübel und übergab sich herzhaft darin.

Zitternd blieb sie daneben sitzen und starrte das selbe Sandkorn an, das Malif vorhin schon so faszinierend gefunden hatte.

Eine Hand legte sich sacht auf ihre Schulter. „Wenn zwischen dir und Malif wirklich mehr gewesen ist, kann er dir vielleicht noch helfen. “ redete beruhigend eine leise Stimme auf sie ein. „Seine Stimme zählt viel. “ Irikai jedoch schüttelte nur abwesend ihren Kopf.

Resigniert ließ sie sich von Furis Richtung Ausgang führen, wo die beiden Wachen auf sie warteten.

Sie wehrte sich nicht, als ihre Hände hinter ihrem Rücken gefesselt wurden und sie unsanft zu einem schnelleren Gang aufgefordert wurde.

Kopfschüttelnd blieb die ältere Frau zurück und blickte ihr betrübt nach.

Das Sonnenlicht blendete sie, so dass sie für einige Momente lang blind war, als sie aus der Höhle traten. Ungewohnt geschäftiges Treiben herrschte in ihrer Umgebung und verbreitete eine allgemeine Unruhe. Ihre Wunde, in der gestern noch ein Pfeil gesteckt hatte, schmerzte bei jedem Schritt, bei dem sie die beiden weiter in Richtung des großen Marktplatzes führten.

Von weitem hörte sie bereits wie laut Gebote gebrüllt wurden und teils ein belustigtes Grölen durch die Reihen ging. In dem Schatten einer kleinen Hütte, in der ein paar Ziegen untergebracht waren, blieben sie stehen. Von hier aus hatte Irikai einen nur zu guten Überblick über das Geschehen, das hier vor sich ging.

Auf einer Holzbühne, die gestern noch nicht hier gewesen war, stand ein Hüne von Mann und pries die angebotenen Waren an .. Menschen.

Gerade wurden drei starke Männer hoch gezerrt und als exzellente und ausdauernde Arbeiter dargeboten. Einem nach dem anderen wurde die Kleidung heruntergerissen, bis sie nur noch in einer Art Lendenschurz dastanden, damit sich die potentiellen Käufer eine bessere Meinung von der Ware machen konnten.

Bei diesem Anblick wurde ihr erneut schwindlig und sie rutschte langsam, gegen die Hüttenwand gelehnt nach unten. Mit aller Kraft versuchte sie die Fassung nicht zu verlieren und in Tränen auszubrechen.

Ihr Kopf lag auf ihren angewinkelten Beinen, die Augen geschlossen und die Arme schützend um sich geschlungen, als sich einer ihrer Wächter neben sie kniete. „Du musst aufstehen. Wir müssen weiter. “ Überraschend vorsichtig half er ihr in die Höhe. Und als sie die Augen öffnete blickte sie erstaunt in das Gesicht von Malikai. Mitleid suchte sie darin allerdings vergebens. Beinahe ausdruckslos blickte er sie an, als er einen Arm um sie legte und sich gemeinsam mit ihr in Richtung Holzbühne in Bewegung setzte.

Ein paar Mal drohten ihre Beine einfach unter ihr wegzuknicken, doch Malikai hielt sie aufrecht, bis sie schließlich bei der Treppe ankamen.

Sie konnte einfach nicht mehr weitergehen. Diese Stufen hinaufzusteigen, hatte etwas Endgültiges. Wenn sie wieder heruntergehen würde, wäre sie jemandes Eigentum. Eine Träne lief heiß ihre Wange herab, als sie spürte, wie Malikai sie anhob und auf die Plattform hinauftrug. Sie hörte jedes Geräusch, jedes Wort um sich herum.

Doch sie konnte sich nicht mehr bewegen. Wie durch einen Schleier konnte sie erkennen, dass sie jetzt oben neben dem Hünen war und offensichtlich stand. Sie konnte sich jedoch nicht daran erinnern, dass sie Malikai wieder abgesetzt hatte. Sie wollte einfach nur mehr weg von hier. Wieder zurück in ihr kleines Häuschen in Biloba. Zurück in ihre kleine sichere Welt.

„Halt durch. Es ist gleich vorbei. “ drang Malikais Stimme zu ihr durch und riss sie aus ihrer Trance.

Ängstlich blickte sie auf die Menge hinab, die sie teils gleichgültig, teils mit gierigen Augen musterte. Hoffnungsvoll ließ sie ihren Blick über den Platz vor ihr schweifen. Doch so sehr sie es sich auch gewünscht hatte, sie konnte Malif nirgends entdecken. Würde er dies tatsächlich zulassen? Malikais Arm legte sich erneut um ihre Schulter und ihr fiel es tatsächlich leichter nicht einfach an Ort und Stelle umzukippen.

Dann fing der Hüne an ihre Schönheit und ihre Vorzüge anzupreisen.

Die Blicke, die ihr daraufhin von den Kauflustigen zugeworfen wurden, ließen wieder Übelkeit in ihr hochsteigen. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass der auf sie riesig wirkende Mann direkt vor sie getreten war. Eisern legte sich seine großen Hände an den Ausschnitt ihres Kleides. Sie wollte gerade entsetzt aufschreien, als plötzlich ein Ruck durch seine Arme ging und das Kleid einfach wie Papier in der Mitte auseinander riss.

Nun setzte das belustigte Gröhlen, das sie vorher schon gehört hatte wieder ein.

Doch dieses mal machte es ihr entschieden mehr Angst. Der lange Riss in ihrem Kleid zeigte eindeutig mehr von ihrer Weiblichkeit, als ihr lieb gewesen wäre und noch bevor Malikai sie besser festhalten konnte, ging sie wimmernd in die Knie.

Wie durch einen Schleier hindurch vernahm sie, wie schließlich jemand den Zuschlag für sie erhielt und sie wieder in die Höhe gehoben wurde.
„Jerdosh, kommt und holt euch euer Eigentum ab.

“ schrie der Hüne vergnügt. „Anscheinend kann sie vor Begeisterung und Vorfreude kaum noch stehen. „

Als sie wieder von der Bühne heruntergebracht worden war, setzte sie Malikai vorsichtig auf einer Bank ab, bevor Jerdosh, einer der Vertreter des verbündeten Stammes, neben ihr erschien. Ihre Schultern bebten und sie zitterte am ganzen Körper als er sich neben sie setzte.

„Sie sieht wirklich nicht sehr gut aus. Am besten wir bringen sie gleich in mein Zelt.

Damit sie sich hinlegen und ihre Wunde weiter heilen kann. “ beschloss er nachdem er sie kurz gemustert hatte. „Komm. “ meinte er auffordernd und hielt ihr seine ausgestreckte Hand hin.

Was sollte sie machen? Einfach sitzen bleiben? Sich ihm widersetzen und ihm in die Hand beißen? — Nein, er würde sie dafür nur bestrafen lassen.

Sie ergriff seine angebotene Hand und stand mit zittrigen Beinen auf.

Wie ein folgsamen Hündchen ging sie hinter ihm her. Vor seinem Zelt angekommen, hielt er an und öffnete ihr das vor dem Eingang gespannte Laken.

Gedämpftes Licht umfing sie und sie blieb regungslos in der Mitte des Zeltes stehen.

„Du weißt, du schuldest mir jetzt einen Gefallen. “ sprach Jerdosh hinter ihr. Gerade wollte sie etwas darauf erwidern, als sie eine vertraue warme Stimme darauf antworten hörte.

„Ich weiß, mein Freund. Und ich bin dir dankbar dafür, dass du mir letzte Nacht nachgelaufen bist und mich auf diese Idee gebracht hast. „

Ungläubig drehte sich Irikai um und sah Malif direkt vor sich stehen. Augenblicklich brach sie in Tränen aus, die sie nun nicht mehr zurückhalten konnte, als ihr Geliebter sie in seine Arme schloss. So fest es sein verletzter Arm zuließ, drückte er sie an sich und küsste sie zärtlich auf ihre Stirn.

„Es tut mir leid. “ presste er hervor. „Ich habe nicht früher eingreifen können. Er ist zwar mein Vater. Aber auch ich muss mich seinem Wort beugen. Bitte verzeih mir. „

Irikai jedoch hatten die letzten Stunden so zugesetzt, dass sie sich nicht mehr auf ihren Beinen halten konnte. Sie erschlaffte in seinen Armen und ließ sich von ihm auffangen. Vorsichtig hob Malif sie in seine Arme und legte sie auf das große weiche Lager.

Besorgt strich er ihr die Haare aus dem Gesicht und legte seine Hand auf ihre Stirn, auf der sich wieder kalter Schweiß gebildet hatte. Erleichtert stellte er fest, dass sie zumindest kein Fieber bekommen hatte.

Ein Blick von Malif genügte und Jerdosh nickte ihm freundlich zu, bevor er das Zelt verließ. Vorsichtig befreite er sie von den Überresten ihres Kleides damit er zu dem Verband gelangen konnte. Mit geschickten Fingern reinigte er erneut ihre Wunde, bevor er neue Salbe auftrug und sie mit frischen Tüchern verband.

Als er ihren nackten Körper so unverhüllt vor sich liegen sah, konnte er nicht anders als seine Hand zärtlich darübergleiten zu lassen. Schließlich entledigte er sich seiner Stiefel, zog sich das Hemd über den Kopf und legte sich zu ihr. Sanft schmiegte er sich an sie, vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und küsste sich ihren Hals entlang bis zu den Schultern.

Als Irikai wieder zu sich kam, spürte sie Malif neben sich liegen, fühlte seine Wärme auf ihrer Haut, die in den letzten Winkel ihres Körpers hineinkroch und sich dort einnistete.

Unbewusst versuchte sie noch dichter zu ihm zu rücken. Liebevoll legte sich ein Arm um sie und sein Gesicht erschien vor dem ihren. In seinen tiefen dunkelbraunen Augen konnte sie schon wieder diese Aufrichtigkeit und Sicherheit erkennen, dass sie nichts weiter wollte als sich darin zu verlieren.

Ihre Arme legten sich um seinen Nacken und zogen ihn weiter zu ihr hin, bis sich schließlich ihre Lippen berührten und ihr Herz wild zu pochen begann.

Von ganz allein begannen Irikais Hände auf Malifs Rücken zu wandern und von dort aus eine Erkundungstour zu starten, bis er sich plötzlich unvermittelt von ihr löste. Verwundert blickte sie ihn an.

„Du bist verletzt. “ erklärte Malif etwas atemlos. „Du musst dich schonen. „

„Du auch. “ grinste Irikai und deutete auf seinen Arm.

Skeptisch hob er leicht eine Augenbraue und grinst sie dann ebenfalls an.

Vorsichtig legte er sich auf sie und stützte sich auf seinen Ellenbogen ab, damit er nicht zu schwer auf ihr lag. Erneut schlang sie ihre Arme um ihn und sie begannen sich stürmisch zu küssen.

Es dauerte nicht lange, bis eine seiner Hände ihren Weg zu Irikais Brust fand und sich um sie schloss. Als er diese zu massieren begann keuchte sie lusterfüllt auf und Malifs Zunge nutzte diese Gelegenheit um sich zwischen ihre Lippen zu stehlen und die ihre zu einem innigen Kampf herauszufordern.

Leidenschaftlich drängte er sich ihr entgegen, woraufhin sie zusammenzuckte und schmerzvoll ihr Gesicht verzog.

Augenblicklich hob er sich etwas und blickte erschrocken zu ihr auf. Sie jedoch lächelte ihn nur an und streichelte ihm liebevoll durchs Haar.

„Mach weiter. “ hauchte sie ihm ins Ohr. „Aber vorsichtig. „

Freudig blitzten seine Augen auf, er hauchte ihr einen Kuss auf ihre Lippen und stand noch einmal kurz auf, um sich seiner Hose zu entledigen.

Unruhig und erwartungsvoll lag Irikai auf dem Lager, während sie ihn anblickte, wie er nun so vor ihr stand. Mit dem gleichen Ausdruck in den Augen wie Irikai sah er auf sie hinab und setzte sich neben sie. Genießerisch langsam fuhren seine Hände erneut über ihre Haut, bevor er sich wieder auf sie legte.

Sie spürte seine Lippen, wie sie langsam von ihrem Hals abwärts wanderten und auf ihrer Schulter Küsse verteilten.

Erschreckt stöhnte sie auf, als er ihr plötzlich liebevoll in den Hals biss und seine Zunge über ihre Haut tänzeln ließ. Dann glitt er wieder weiter abwärts, bis sie seinen Mund auf ihren Brüsten spürte. Hitze stieg in ihr auf, als sich seine Zunge langsam dem höchsten Punkt näherte, sich schließlich sein Mund darum schloss und er leicht daran saugte.

Stöhnend wand sie sich unter ihm und drängte sich ihm fordernd entgegen.

Eine Hand massierte nun ihre zweite, bis jetzt etwas vernachlässigte Brust, während die andere bereits weiter nach unten gewandert war und ihre Oberschenkel entlangstreichelte. Als sie auf einen bestimmten Punkt zwischen ihren Beinen traf, keuchte Irikai lustvoll auf und warf ihren Kopf zur Seite. Küssend folgte Irikais Mund den Weg seiner zweiten Hand. Grinsend hielt er kurz inne und blickte hoch zu ihrem Gesicht, um sich zu vergewissern, dass es ihr gefiel.

Dann verschwand sein Gesicht zwischen ihren Schenkeln.

Irikai begann beinahe zu hecheln, als seine warme feuchte Zunge ihre intimste Stelle berührte und mit flinken kreisenden Bewegungen darüberleckte. Bestimmend drückte er ihre Beine auseinander, damit er besseren Zugang erhielt, bis schließlich seine freche Zunge mit einem Stöhnen in ihr verschwand.

Dies war beinahe zuviel für Irikai. Suchend griff sie nach unten und zog Malif vorsichtig an seinen Haaren zu sich herauf. Berauscht drückte sie ihn fest an sich und verschloss seinen Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss, während sie einen Fuß um ihn schlang und seine Hüfte näher zu sich zog.

Als seine pralle Männlichkeit ihren Oberschenkel berührte, stieg erwartungsvolle Wollust in ihr auf.

Noch bevor er in sie eindringen konnte, schlossen sich ihre Finger darum und rieben ein paar Mal zärtlich aber verlangend darüber.

Dann konnte ihn jedoch nichts mehr halten. Begierig drängte er sich ihr entgegen, bis er mit einem lauten Stöhnen in sie eindrang und sich sogleich rhythmisch in ihr zu bewegen begann. Keuchend drückte sie sich ihm entgegen, während sie ihm nicht sehr rücksichtsvoll in seine Schulter biss, um ihre Lust nicht laut hinauszuschreien und ihre Fingernägel sich in seinem Rücken vergruben, bis sie sich schließlich beide aufbäumten und erschöpft und heftig atmend aufeinander liegen blieben.

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