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Die Abenteuer des Mikes

Dunkel war es, um ihn ragten die Bäume, finster, wie die Skelette längst verstorbener Tiere, auf, und nur der Vollmond, sporadisch durch die dichte Decke aus Wolken blitzend war das Licht das den Weg vor ihm beleuchtete. Wie war er hier her gekommen, wo immer hier auch war, weshalb schlich er mitten in der Nacht durch einen Wald.

Nebelschwaden treiben um mich, erleuchtet von unserem Trabanten, Geister verflossener Leben, Erinnerung, Rachsüchtig? Fragen überkommen mich, doch keine Antwort.

An einem Baum gelehnt sank er zu Boden. Finsternis, Kälte. Verzweifelt versuchend seine Gedanken zu ordnen, tastete er panisch nach Erinnerungen, sein Name, seine Herkunft. Den Kopf in die Hände gestützt, verzweifelt.

Ich bin hier, solle ich hier sein, ich war, ich bin, ich lebe, mein Leben mein Körper mein Ich, doch wer ist dieses Ich? Männlich, ein Mann, ein werdender, 18, 19 vielleicht 20 oder gar mehr.

Fragende Verzweiflung!

Er hörte den Schrei einer Eule, die wohl gerade auf der Jagd war, als der Rauch eines Feuers in seine Nase drang. Er stand auf, Feuer, von Menschen gemacht, von ihnen kontrolliert, er musste hin. Langsam schleichen, vorwärts, keinen Mucks.

Da sah man eine Gestalt, blass und geschockt durch den dunklen Wald schleichen, auf der Suche nach Antworten, die er am fremden Feuer finden will.

Nach einiger Zeit, in der er dem Geruch des Rauches gefolgt war, hörte er es knistern, traf er auf eine Lichtung, ein gar seltsames Bild bot sich ihm.

Ich sehe eine Lichtung, ein Feuer brennt in der Mitte zur einen Seite das Dunkel einer Höhle, zur anderen eine gewaltige steinerne Statue nah am Feuer, groteske Schattenformationen in das Umliegende werfend. Wo sind die Menschen, Menschen sind nicht zu sehen, doch dennoch brennt Feuer.

Sein Verstand mahnte ihm Vorsicht und auf ihn hörte er. Durchs Unterholz sich schlagend umrundete er die Lichtung im Schatten der Bäume und war nun im Kernschatten jener Statue als er über sich ein flüstern vernahm: „Schnell, hol mich hier runter“, verwundert sah er nach oben, wo eine Gestalt fest verschnürt in etwa zwei Meter Höhe von einem Ast baumelte. „Guck nicht so blöd, beeil dich und lass mich runter, ich werde dir jeden Wunsch erfüllen.

Aber um der Götter willen beeil dich und sei still, dass dich der Troll nicht bemerkt!“

Er war verwirrt, Trolle, gefesselte Frauen, die von Bäumen hängen, wo zur Hölle war er. Langsam begannen sich die Wolken um seinen Verstand in Wohlgefallen aufzulösen und die Ratio, die Vernunft war zurück.

Mein Gott wo bin ich hier bloß gelandet.

Ein Schmerzhaftes reißen in seinem linken Bein spürte er, eine heftiger Schwindel, als sich die Welt umkehrte, ein knurren, dann dunkel, bewusstlos.

„Ja du Idiot ich rede mit dir, ich seh dein blinzeln, bist du endlich fertig mit ohnmächtig sein? Nein, ich erwarte keine Antwort, wir werden nur beide einen schmerzhaften Tod erleiden, wegen dir übrigens. Vielen Dank! Ich hoffe nur er frisst dich als erstes, dann hab ich wenigstens noch einen Glücksmoment wenn ich abtrete, dich leiden zu sehen erfüllt mich mit Genugtuung …“, so ging es in einer Tour, bis es Mike, ja genau so hieß er, es wurde besser.

Sie kehrte zurück die Erinnerung. Pi ist genau, ähh, ja Pi ist drei, die Simpsons, Matt Groening, Futurama, fliegende Autos.

Gedanken und Erinnerung, sie durchfluteten ihn, ein ganzes Leben und es war seines und vor ihm stand ein Troll, verkehrtherum, starte ihn an und stank aus dem Maul, fürchterlich. Der Redefluss der Frau neben der er jetzt, am selben Ast hing, war versiegt, blass war sie, war er wahrscheinlich auch, denn auch wenn das Blut, durch die Schwerkraft begünstigt in seinem Kopf sein müsste, war da wohl so viel wie Speichel in seinem Mund.

Alles in ihm war wohl mit seinem Herz in die Hose gesackt und hatte nur gähnende Leere in seinem Kopf hinterlassen.

Gelbe Augen waren es mit einer schwarzen reptilienartigen Pupille. Die Haut des Unholds war rau und spröde, als wäre es eine Lehmschicht, getrocknet in der Sonne und durch Bewegung wieder und wieder aufgerissen. Auch die Farbe passte, vielleicht war es Lehm, doch Mike hatte eigentlich kein Interesse es herauszufinden.

„Dich werde ich zuerst verspeisen“, sprach der Unhold mit einer tiefen basslastigen Stimme. Neben sich hörte er einen leisen, aber bissigen Freudenschrei.

Doch wie es so ist ein lebensgefährlichen Situation, wird der Mensch da kreativ wenn es zu Ende geht:

„Ich bin ein Zauberer und werde dich töten!“, schrie er.

Leider nur kreativ und nicht genial. Der Troll lachte dröhnend, dass die umstehenden Bäume wackelten: „Sicher, das sagen alle.

“ Eine schlagfertige Antwort wäre: „Na dann wird’s ja wohl stimmen“, gewesen, aber schlagfertig ist schließlich das, was einem nach zwei Stunden einfällt. In dieser Situation besser, denn ein Troll ist zwar nicht schlagfertig, dafür schlagkräftig.

„Ich kann aber zaubern“, meldete sich zaghaft eine Stimme rechts von Mike oder war es links, denn der Troll hatte ihm zum Spaß einen Stoß versetzt und nun drehte er sich im Kreis, verschnürt, eine Menschliche Seilwinde.

„Ich kann wirklich zaubern…“ ein Lichtblitz, ein Plumpsen. Mike saß benommen auf seinen vier Buchstaben, stand auf und rieb sich den Steiß. Ein Rascheln und die Frau war fort, ein Stampfen, ein Ruck und er hing wieder. Seine Fesseln hatten sich zwar in Staub aufgelöst, doch was nützten zwei Fäuste gegen einen Troll. „Ich bin wirklich ein Zauberer“, versuchte es Mike noch mal schwach. Aber er hätte auch schweigen können, der Troll starte ihn nur kurz durchdringend an und schleppte ihn ans Feuer.

Panisch begann er zu zappeln, um Hilfe zu schreien, doch vergeblich.

Die Flammen, sie rückten näher, sein Tod, war es das. Ein Traum, ein Troll, ein Traum, natürlich! Es konnte gar nicht anders sein, er würde gleich erwachen. Nur der Schmerz, den seine malträtierten Muskeln von sich gaben, sprach dagegen. Er würde in einem verdammt realen Traum sterben. Und dann erwachen, keine Frage. Er lachte erleichtert auf.

Der Troll stutzte, ein Opfer das gleich sterben würde, lachte? Da stimmte etwas nicht.

Dieser Stück Fleisch war kein Zauberer, das Elfenstück vorhin war eines, aber nicht das hier. Verdammt, er hätte das Ding töten sollen, jetzt war es weg. Süßes Fleisch, aber man muss es aber doch abhängen, erst seine Angst macht es schmackhaft. Und dieses hier, war nun auch verdorben, er hatte keine Lust mehr, er ließ es fallen und setzte sich, das Gesicht in die Hände gestützt.

Deprimiert. So saß er noch da, als der Morgen graute und Mike aus seiner erneuten Bewusstlosigkeit erwacht, gesund konnte das nicht sein.

Der Troll schaute auf, die Sonne kam, sollte sie nur, sein Leben war eh sinnlos, er war unnütz, sein Vater hatte es ihm oft genug gesagt. So sei es nun, Unterwelt ich komme, öffne deine Tore weit, ich komme, Vater erzittere, dort in deiner Gruft, ich komme. Der Vater gegen den Sohn, im Tod, wie im Leben, einst bist du gegen mich gefallen, und so wird es wieder geschehen, wieder und wieder bis zum Ende der Zeiten.

Als die ersten strahlen der Morgensonne ihn trafen fing er zu glühen an, er wurde zu Stein, sein Herzschlag vibrierte verstummte, sein Herz wurde zu Fels, sein Blut und seine Haut steinern, erstarrt, Granit.

Mike rappelte sich auf, es war ihm schwindlig, er stürzte. Wenn er sich jetzt übergeben würde hätte er bestimmt eine Gehirnerschütterung. Doch es passierte nicht. Auf beide Hände gestützt erhob er sich.

Und dann sah er sie, ein weißes Gewand, zierliche Füße, helle Haut. Sein Blick schweifte nach oben, schlank, an der Seite die leere Scheide, wohl für ein Schwert und über dem weißen Gewand schützte ein brauner lederner Brustpanzer ihren Oberkörper.

So stand sie gebadet im Licht, eine Schönheit, strahlte sie und ließ die Sonne leuchten? Sie streckte ihm die Hand aus, er ergriff diese nur zu bereitwillig und sie zog ihn, mit einer Kraft die er so einem zierlichen Wesen nicht zugetraut hätte, auf die Beine.

Vergessen war der Schwindel, er stand er vor ihr, vielleicht 30 cm war er von ihr entfernt. Alles seine Sinneseindrücke verschärften sich, der Wald roch mehr nach Wald, das verlöschende Feuer, nach Feuer, Wildheit im vergehen.

Sie war etwas kleiner als er, vielleicht ein paar Fingerbreit, er blickte ihr in die Augen und er war gebannt. Die Augen, er konnte die Farbe nicht bestimmen, sie waren tief, strahlten, war es Grau, war es Grün und doch waren es nicht die Augen, nein ihre Erscheinung.

Eine Erscheinung, Jugendliche würden beginnen zu Träumen von großen Heldentaten, Männer würden in den Krieg ziehen um solch Taten zu vollbringen, und die Alten würden traurig zurück sinnen, an die Zeit in der sie noch zu solchen fähig waren, die Gelegenheit aber verpasst hatten. Und er stand vor ihr, sie war so nah vor ihm und doch so unerreichbar.

Da vernahm er ihre Stimme, so sanft das es ihm Schauer über den Rücken jagte:“Du hast den Troll besiegt, nicht viele Männer besiegen einen Troll, ich steh auf solche Typen.

Mike wusste nicht was er darauf antworten sollte, und selbst wenn er etwas gewusst hätte, er hätte keinen Ton heraus gebracht.

„Ich hab dir versprochen jeden Wunsch zu erfüllen, alles was du willst“, sie kam immer näher, presste ihren Körper an den seinen. Mike schmolz dahin, ihre Hände legten sich an seinen Hals, glitten hinab, über seine Brust, bis ihre linke Handfläche auf seinem Brustbein zu ruhe kam.

Es war wieder etwas Abstand zwischen ihnen. „Wegen dir mein Süßer…“, sie machte eine kurze Pause.

Ihre Blicke trafen sie, und er sah es, ihre Augen blitzten vor Wut, zu spät. Ihre linke Hand schnellte vor, er wurde zurückgeworfen, irgendwie musste sie ihn an der Kehle getroffen haben, nach Luft schnappend ging er zu Boden, Punkte tanzten vor seinen Augen. Und bevor alles im Dunkeln verschwand hörte er die Elfe ihren Satz vollenden:“…wäre ich fast gestorben.

Idiot!“.

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