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Die Fickinger 02

Anmerkung: Die fiese/gemeine/gewissenlose/naive Autorin ist heute Morgen bei schönstem Regenwetter erwacht, hat sich drüber geärgert und dann beschlossen: „Ärgere ich halt euch mit viiiel *Handlung*“. Also *Richtiger*, ausnahmsweise mal nicht die Zwischenmenschliche in der Horizontalen. Obwohl – die gibt’s (natürlich) auch. Aber erst ziemlich am Ende. Mea culpa – ich bekenne mich schuldig!

Desweiteren möchte mich für euer Feedback bedanken: Vielen Dank, Leute! Wünsche werden im nächsten Kapitel berücksichtigt (; Viel Spaß mit Teil 2.

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DIE FICKINGER — PART II

Abrupt riss er aus feuchten Träumen hoch. Was ihn geweckt hatte, vermochte er nicht zu sagen. Sein hart spannendes Rohr war es nicht… benommen legte Wickie die linke Hand über seine Augen.

Irgendetwas war anders. Vielleicht der Wind, der die letzten Stunden damit verbracht hatte, durch die undichten Gängen zu heulen.

Und mit unablässiger Kraft sein Lied zu pfeifen, zu welchem er das Wikingerschiff auf den Wellen tanzen ließ wie das kleine Stückchen Holz, das Wickies und Ylvies stolzes Flaggschiff in der untiefen Brandung am Strand von Flake gewesen war. Damals in unbeschwerten Kindertagen. Als Wickies Gedanken noch keine Unanständigkeiten geplagt hatten, wenn Ylvie splitternackt an seiner Seite im sonnengewärmten Gras lag.

Doch Wickie gönnte sich jetzt keine melancholischen Anwallungen. Er schwang sich aus einem Instinkt heraus aus dem Bett, nur um seine nackte Füße in millimeterhohe Nässe zu tauchen.

Verdammt! Wie kam das Wasser in seine Kajüte?!

Leise fluchend suchte Wickie nach einer Kerze und Feuerhölzern. Nach dem dritten Fehlversuch, das Feuerholz zum Brennen zu überreden, wurde er sich seines Zitterns gewahr. Immer noch derselbe Feigling, dachte er flüchtig. Kaum drohten Schwierigkeiten, ging der Puls hoch. Jetzt nur Ruhe bewahren!

Im nächsten Augenblick hatte er es geschafft; das Feuerholz blakte unruhig, malte verzerrte Schattenfratzen in den gedrungenen Raum.

Wickie hielt es an den Docht seiner Kerze, löschte das Feuerholz dann und sah sich skeptisch in seinen vier schiefen Holzwänden um.

Die leichte Schräglage der Kajüte ließ das Wasser sich an der Tür sammeln; dort stand es vielleicht eine halbe Handbreit hoch. Auch Tisch und Schemel hatte nasse Füße, ebenso das Bett.

Gut. Schadensbegrenzung konnte er zum jetzigen Zeitpunkt getrost vergessen. Der Teil an Seekarten, den er unvorsichtigerweise in Bodennähe aufbewahrt hatte, war unrettbar verloren.

Ebenso Tintenfässchen und Schreibfeder. Der Rest an gesammelten Kostbarkeiten in Schriftform war hoffentlich sicher aufbewahrt…

Vielleicht sollte er sich für die Nacht einen anderen Schlafplatz suchen. Nur für den Fall, dass das Wasser noch steigen sollte.

Oder — ganz abwegig — er suchte nach der Ursache dieser unerklärlichen Nässe und machte sie unschädlich. Um wenigstens schlafen zu können.

Wickie kratzte sich nachdenklich unter der Nase.

Und kam nicht mehr dazu, von einem seiner genialen Geistesblitzen getroffen zu werden.

Irgendwo von mittschiffs krachte es einmal gewaltig; die Druckwelle ließ einen heftigen Ruck durch den Schiffsrumpf gehen und innerhalb weniger Atemzüge verdoppelte sich die Schräglage seiner Kajüte in die andere Richtung. Das konnte nur bedeuten – …

Erschrocken ließ Wickie die Kerze fallen; zischend erlosch der wachsgetränkte Docht im Wasser, dessen Pegel aufgrund der Winkelumkehrung schlagartig anschwoll.

Dunkelheit umfing Wickie wie ein dicht gewalktes Tuch. Er presste sich tastend gegen die tragende Wand an der Westseite der Kajüte. Sehen konnte er nichts, aber das, was er spürte und hörte, reicht vollkommen aus.

Irgendetwas war im Gange. Gedämpfte Schreie und die üblichen Geräusche ausbrechender Panik drangen zu ihm hindurch. Wickie beschlich ein erschreckender Verdacht. Doch ehe er tiefer darüber nachsinnen konnte, klopfte es polternd an seine Tür.

„Wickie?!“, rief Tjures aufgebrachte Stimme keinen Herzschlag später. Erneut hieb der griesgrämige Wikinger gegen das solide Holz. „Aufwachen, Wickie! Bist du da drin?!“

Was für eine Frage. Wo sollte er denn sonst sein?

„Ja“, rief Wickie zurück. „Aber ich kann nicht raus. Mir steht das Wasser mittlerweile bis zum Hals. Wortwörtlich!“

Entsetztes Schweigen auf der anderen Seite der Tür. Dann polterte es erneut.

„Verdammt“, stieß Tjure aus.

„Lass mich mal!“ Das war Snorres energischer Ausruf. Wickie konnte förmlich vor seinen inneren Augen sehen, wie Tjure und er sich zum ungefähr Milliardesten Mal in die Wolle kriegten. Die hätten sich keinen ungünstigeren Zeitpunkt zum Kloppen raussuchen können, dachte Wickie ungläubig, während das Meerwasser gegen sein Kinn schwappte.

Das Wikingerschiff sank. Unaufhörlich. Und immer schneller. Was auch immer passiert war, es hatte die Wikingermannschaft um Wickie und Halvar in gelinde ausgedrückt götterverdammte Notlage gebracht.

Wickie schnappte gierig nach Luft. „Snorre, Tjure! Was auch immer ihr vorhabt – falls ihr mich hier herausholen wollt, solltet ihr euch beeilen! Ich hab nicht mehr lange Luft hier drin. „

Abrupt verstummte die Prügelei vor seiner Tür. Snorre und Tjure schien schlagartig wieder eingefallen zu sein, weswegen sie vor Wickies Kajüte standen. Endlich.

„Ach ja“, machte Snorre und hieb schon mit etwas Schwerem gegen das robuste Holz.

Wie ironisch, dachte Wickie mit letztem Atemzug, ehe er untertauchte. Snorre zerschlägt, was Tjure in endloser Geduld zusammgezimmert hat: eine stabile Tür für die Kajüte des Schiffsstrategen.

Unter Wasser drangen nur noch gedämpfte Laute zu ihm durch. Wickie schloss die Augen, fest entschlossen, den Sauerstoff so lange wie möglich in seinen Lungen zu halten. Nicht mehr lange, und sein Bewusstsein würde ihm entschwinden… wie damals mit Nanna… nur dass sie ihm nicht wie angenommen nach dem Leben getrachtet, sondern ihm seiner Jungfräulichkeit beraubt hatte.

Verzweiflung stieg in Wickie auf, so sehr auch versuchte dagegen anzukämpfen. Er würde sterben, dachte er fassungslos. Auf eine solch wikingerunwürdige Art. Er hatte sich vieles ausgemalt, wenn er an seinen Tod gedacht hatte: am Strick eines Galgens enden, angestarrt und verachtet von einer aufgebrachten Masse. Hingerichtet werden durch einen Axthieb gegen seinen Nacken. Elendig verdursten in einem modrigen Kerker in Gefangenschaft irgendeines reichen Edelmannes…

Aber ertrinken? Er? Einer der gefürchtetsten Wikinger, die jemals Skandinavien in Angst und Schrecken versetzt hatten? Das war seiner unwürdig…

Das Rauschen in seinen Ohren wurde lauter.

Reflexartig wollten seine Lugen nach Luft schnappen, doch stattdessen schluckte er nur Wasser.

Ist das die Strafe?, dachte Wickie, als er spürte, wie ihm die Sinne schwanden. Die Strafe für meine Vergehen? Die Abrechnung mit dem einst so auf Gerechtigkeit versessenen Kind, das zu solch einem rücksichtslosen Mann herangewachsen war? Dem gefährlichen Wikingerprinzen von Flake, der seine Opfer hemmungslos ausnahm und keine Gnade für seine Widersacher kannte?

Nanna tauchte plötzlich vor ihm auf, und neben ihr Ylvie, das Mädchen aus der Spelunke, die Dunkelhaarige aus dem hohen Norden Norwegens… die Rothaarige, die ihm den hereinbrechenden Winter versüßt hatte, den sie an der Südküste Dänemarks eingeschneit waren, ehe sie unbehalten nach Flake zurückkehren konnten… sämtliche Mädchen, deren Namen er schneller vergessen hatte, als er sie verlassen konnte…

Ja.

Es war die Strafe. Für alle gebrochenen Herzen, die er zurückgelassen hatte. Für alle Versprechen, die er vom Himmel gelogen hatte, um sie herumzukriegen.

Vielleicht bis auf das Herz von Ylvie. Die Nacht im Stroh war schließlich von ihr ausgegangen, nicht von ihm, und er hatte ihr nichts versprechen müssen, damit sie ihre Röcke für ihn fallen ließ. Und bei Nanna war er nicht einmal sicher, ob sie überhaupt so etwas wie ein Herz hatte… immerhin war sie das Fleisch und Blut von Sven dem Schrecklichen…

‚Lebewohl, Mutter‘, dachte Wickie, ‚lebewohl, Vater…‘

Dann blendete sich sein Bewusstsein aus.

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„Verdammt!“, fluchte Halvar. „Verdammt, verdammt, verdammt!“

Ihm war nicht übel lustig, dieses Wort noch einige Myriaden Male mehr zu wiederholen. Aber allmählich wurde es selbst ihm, dem selbsterklärten Wikingerkönig und sturmerprobtsten Seefahrer ganz Flakes, zu unsinnig. Schnaufend unterbrach er sein kontraproduktives Im-Kreis-Laufen, stemmte stattdessen die Hände in die kräftigen Hüften und besah sich erneut das Desaster, welches sich seinem Auge bot und ihn auf unflätigste Flüche brachte.

Sein Schiff versunken in den Tiefen der Nordsee. Versenkt — und die Götter mögen ihm beistehen, sollte noch einmal unverschämt Halvars Wege kreuzen!!! – von niemand Geringerem als dem Schrecklichen Sven höchstpersönlich.

Ein Hinterhalt. Ein mieser, dreister, feiger Hinterhalt! Halvar brüllte wie ein rasender Braunbär bei der Vorstellung, wie Sven triumphal seinen hinterrücks erschlichenen Sieg feierte. Diese – … diese Ausgeburt der Höllen!

Ihres stolzen Schiffes beraubt, waren die Starken Männer vom tosenden Sturm, der überflüssigerweise auf hoher See getobt hatte, an die nächstbeste Küste gepeitscht worden.

An diesen menschenverlassenen Fleck auf Erden. Halvar sah sich finster um. Bis auf den unwegsamen Strand, der sich scheinbar bis zum Horizont erstreckte, gab es hier nichts.

Die Starken Männer lagen einzeln verstreut hier und da rücklings im knöcheltiefen Wasser, umspült von der nahenden Flut, oder hatten sich in kleinen Gruppen versammelt und redeten leise aufeinander ein. Niedergeschlagenheit breitete sich über sie wie ein schwarzer Schatten. Sie waren verloren.

Aber damit hätte Halvar irgendwie zurecht kommen können.

Auch damit, dass sie nicht wusste, ob und wenn, wie sie jemals wieder von hier fortkommen würde. Aber nicht damit, dass ein Teil seiner Mannschaft fehlte!

Halvars Blick streifte seine Männer. Gorm und Ulme liefen umher, um angespültes Holz aufzusammeln. Urobe sah ihnen dabei hoffnungslos den Kopf schüttelnd zu. Der alte Mann schien erschüttert, aber gefasst. Im Gegenteil zu Faxe, der wie ein Häuflein Elend im Sand saß und hemmungslos heulte.

Die einzigen, die fehlten — Halvars Kehle zog sich schmerzhaft zu — waren Tjure, Snorre… und Wickie.

Niemand hatte sie gesehen, seit es ihnen irgendwie gelungen war, vom sinkenden Schiff zu fliehen. Sie galten als vermisst unter den Starken Männern. Aber jeder wusste, was das wirklich bedeutete: es gab keine Hoffnung darauf, dass sie es geschafft hatten.

Halvar stieß einen animalischen Laut aus, der alles im näheren Umkreis von einigen hundert Schritten in seinen Grundfesten erschütterte und der von Halvars Schmerz über den Verlust kündete.

Sven hatte ihm nicht nur sein Schiff genommen in der vergangenen Nacht. Er hatte ihm auch das entrissen, was Halvar trotz allem am Wichtigsten war: seinen einzigen Sohn.

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„Nach Dänemark“, gab Snorre ganz offen zu und genehmigte sich noch einen kräftigen Schluck aus dem Trinkhorn.

Tjures harter Tritt traf ihn keinen Atemzug später genau da, wo es am meisten schmerzte.

Snorre heulte beleidigt auf, verstummte jedoch umgehend, kaum dass Tjures finsterer Blick den seinen streifte. ‚Mit deiner rohen Gewalt schadest du doch nur dir selbst‘, dachte Snorre grummelnd und wandte den Blick als Erster ab. Selbst Schuld, Tjure.

„So, Dänemark. In der Tat interessant. “ Die imposante Erscheinung, der Snorre so freimütig das Ziel der Wikinger preisgegeben hatte, nickte langsam.

Sie saßen im Langhaus um den Lehmofen, in dessen runden Wänden ein wärmendes Feuer munter vor sich hin prasselte.

Ab und an knackte einer der glühenden Holzscheite und Funken stoben auf. Der helle Feuerschein malte verzerrte Schatten in die Gesichter der drei Männer. Snorre mied eifrig den Blick auf ihren Gastgeber. Er war ihm nicht geheuer…

„Nein, eigentlich gar nicht“, versuchte Tjure mit strahlendem Lächeln, das Schlimmste wieder auszumerzen.

Er hob sein noch gut gefülltes Trinkhorn und rief irgendeinen willkürlichen Spruch, der ihm spontan in den Sinn schoss.

Snorre beeilte sich, es ihm eifrig nachzutun und als auch ihr Gegenüber einen beachtlichen Schluck warmen Honigwein die Kehle runterrinnen gelassen hatte, stieß Tjure Snorre einmal an und nickte unauffällig zur Südwand des geräumigen Langhauses, in dem sie Unterschlupf gefunden hatten.

Snorre folgte Tjures Blick zu den Schlafplätzen ihrer großmütigen Gastgeber, wo sich ein schmächtiger Schatten unruhig auf den Schaffellen herumwarf. An seiner Seite hockte ein junges Mädchen, dessen hellbrauner Zopf ihr über den Rücken bis über die Hüften fiel.

Sie war ihnen entgegengeeilt, kaum dass Tjure und Snorre das Dorf erreicht hatten, den bewusstlosen Wickie zwischen sich, und hatte sich seiner angenommen, noch bevor Tjure und Snorre angemessen hatten protestieren können. Stattdessen waren die beiden Männer umgehend von einer Gruppe Neugieriger umrundet gewesen. Hierher verirrten sich nicht oft Fremde, hatte man ihnen erklärt, deswegen begegnete man ihnen mit scheuer Neugierde und Zurückhaltung statt mit unbegründeter Feindseligkeit, wie sie sich wohl eher zum Schutz eines einsamen Dorfes mitten im Nirgendwo eignen würde.

Jetzt, keine zwei Stunden nach ihrer Ankunft, sahen Tjure und Snorre sich mit dem Dorfältesten konfrontiert, dem sie Rede und Antwort zu stehen hatten, während dessen Tochter sich darum bemühte, Wickie zurück unter die Lebenden zu holen.

„Runa versteht ihre Heilkunst“, hatte der Dorfälteste, der sich ihnen als Birger vorgestellt hatte, die beiden Starken Männer beruhigt. Aber Tjure stimmte die offenherzige Freundlichkeit, die ihnen zuteil wurde, noch immer misstrauisch.

Snorre hingegen hatte sich hier auf Anhieb zuhause gefühlt und war bereit, leut- und vertrauensselig ihre tiefsten Geheimnisse auszuplaudern, wenn Tjure nicht aufpasste…

„Ihr seid stark vom Kurs abgekommen, wenn ihr nach Süden segeln wolltet. “ Birger nickte versonnen. „Ich gewähre euch Unterschlupf. Ihr könnt hier zu Kräften kommen, aber sobald er“ – eine knappe Geste Richtung Wickie und dem Mädchen, Runa, „wieder aufbruchbereit ist, müsst ihr weiterziehen. Wir haben hier keinen Platz für euch.

„Das hatten wir ohnehin vor“, versicherte Snorre eilig und verdiente sich den nächsten Knuff.

„Lass mich das erledigen“, knurrte Tjure ihm durch zusammengebissene Zähne zu. Snorre schluckte schuldbewusst und zog es vor, sich von nun an auf sein Trinkhorn zu konzentrieren. Sollte Tjure doch machen! Dann konnte er Snorre auch nicht die Schuld geben, wenn wider Erwarten doch alles schiefging.

Birger erklärte den beiden Starken Männern noch, wo sie schlafen konnten, dann erhob er sich und bat sie, ihm zu folgen.

„Ihr solltet euch nützlich machen, solange wir euch durchfüttern. Wasser holen, Leder gerben, Wolle spinnen, Stoffe färben, Brot backen…“

„Das ist doch Weiberarbeit!“, wollte Snorre dazwischenfahren, aber der dritte gezielte Knuff seitens Tjure reichte aus, um ihn abrupt verstummen zu lassen. Birger drehte sich zu ihm und hob fragend eine Augenbraue. Dann schritt er ihnen voraus zu einer Art überdachtem Lehmofen, von dem aus der köstliche Geruch frisch backenden Brotes zu ihnen herübergeweht wurde.

Snorre stöhnte leise auf. Auch das noch… er hatte sich auf ein paar ruhige Tage gefreut nach der mühseligen Rettungsaktion im Bauch des sinkenden Wikingerschiffs und der anschließenden langen Wanderung von der kluftigen Küste, an der sie mit den Resten ihres Schiffes gestrandet waren, bis hierher… und jetzt sollte er Weiberarbeit verrichten! Weiberarbeit! Er konnte es nicht glauben.

Aber immerhin… Snorres Blick schwang zu Tjure, der sich arbeitswillig von Birger in seine Aufgaben einweihen ließ — immerhin würde er sich auf die Nächte freuen…

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Kaum, dass die drei Männer das schummrige Halbdunkel des Langhauses verlassen hatten, atmete Runa erleichtert auf.

Sie wischte noch einmal mit ihrem nassen Tuch über Wickies Stirn, wo sich immer wieder feine Schweißperlen bildeten. Er fieberte, hatte Runa herausgefunden, und erstaunlicherweise mochte er den bitteren Sud aus getrockneten Kräutern und Gräsern ebenso wenig wie alle anderen Kranken vor ihm. Obwohl Runa absichtlich nicht mit dem Honig gegeizt hatte. Nur durfte ihr Vater das nicht wissen…

Runa tastete zärtlich nach Wickies linker Hand, die schweißnass und im konträren Widerspruch zu seiner Körperhitze eisigkalt auf seinem flachen Bauch lag.

Über ihr Gesicht huschte ein sanfter Rotschimmer, als Wickies andere Hand nach der ihren suchte.

„Ylvie?“, brachte er rau über seine Lippen und stöhnte ungehalten auf. Seine Augenlider flatterten, aber er hielt sie geschlossen.

Ylvie? Über Runas Gesicht huschte ein leises Lächeln. Ob Ylvie seine Schwester war? Bestimmt hatte sie sich immer um ihn gekümmert, wenn er krank war. Deswegen gaukelte sein von Fieberschüben geplagter Körper ihm ihre Nähe vor.

Runa wünschte sich, dass es half, ihn gesund werden zu lassen.

Runa hatte ihn des durchnässten Hemdes und der klammen Leinenhosen entledigt und ihn nackt, wie er geschaffen war, auf ihre Schlafstelle gehievt. Es war ein ziemliches Stück Arbeit für ein schmächtiges Mädchen wie sie gewesen, aber sie hatte es ganz ohne die Hilfe Anderer geschafft. Darauf war sie sogar ein kleines bisschen stolz.

Im nächsten Moment war jedoch ihr Vater ins Haus gekommen, in seiner Begleitung die beiden Männer, die Wickie gestützt hatten.

Tjure und… Snorre, meinte Runa sich zu erinnern. Sie hatten Wickies Namen genannt, kaum dass sie ihn auf den Schaffellen entdeckt hatten.

‚Wickie‘, hatte Runa gedacht und den bewusstlosen Rotschopf angesehen. Ganz warm hatte ihr Herz sich dabei angefühlt. Warm und flatternd, wie die zerbrechlichen Flügel eines Schmetterlings.

Dieses Gefühl wollte nicht mehr von ihr weichen. Sie schluckte, kämpfte mit sich. Wie gern würde sie ihn berühren… mit ihren Fingerspitzen seinen Hals hinuntermalen, über seine Brust, nur um zu wissen, wie sich seine Haut anfühlte… und wenn sie ganz frivol wurde, dann würde sie auch noch tiefer streicheln…

Als ihr Vater ins Haus gestürmt war, hatte sie Wickies nackten Körper schnell in ihre Decke gehüllt, unter der sie im Winter immer schlief, wenn es draußen eisig war und selbst die dicken Lehmwände des Langhauses und das stets prasselnde Feuer im Lehmofen die klirrende Kälte nicht fernhalten konnten.

Jetzt war sie versucht, ihren Körper von ihrem schlichten Kleid zu befreien, die Decke zu lüpfen und darunter zu schlüpfen, um ihm nahe sein zu können. Vielleicht war es sogar nützlich für ihr Vorhaben, ihn aufzupäppeln, wenn ihr Körper seinen wärmte…

Der Gedanke ließ sie scharf nach Luft schnappen. Etwas in ihrem Schoß begann zu kribbeln, wenn sie daran dachte, ihren nackten Körper gegen Wickies zu schmiegen… Runa rutschte auf ihrem Schemel ein Stück nach vorn und spreizte ihre Beine.

Etwas Nasses ronn ihr über die Innenschenkel. Runa warf einen Blick über ihre Schulter zum Eingang des Langhauses, dann schob sie vorsichtig den Stoff höher, bis ihre nackten Schenkel entblößt waren.

Mit den Fingerspitzen strich Runa über die blasse Haut. Streichelte in ausladenden Kreisen immer höher. Kurz vor ihrem Schoß hielt sie jedoch jedes Mal inne. Schamröte brannte auf ihren Wangen. Ganz zaghaft tastete sie sich Fingerbreit für Fingerbreit vor, verharrte immer wieder und schluckte hart.

Dann berührte sie plötzlich warme Feuchtigkeit, die im Feuerschein sanft schimmerte. Runa kniff die Augen zu, als ihr Mittelfinger tiefer in die Nässe eintauchte. Ein angenehmes Stechen zog sich ihre Lenden hoch. Die Wärme in ihrem Schoß wurde schlagartig intensiver und Runa langsam mutiger. Ganz vorsichtig schob sie einen zweiten Finger in ihren feuchten Spalt und stöhnte ungehalten auf, als sich ihr Schoß einmal kräftig zusammenzog.
Der junge Männerkörper auf ihrem Schlafplatz bewegte sich ruckartig.

Hatte Wickie die gedämpften Stimmen von Tjure, Snorre und einem ihm Unbekannten ausblenden können, so hatte das halblautes Seufzen des Mädchens ihn benommen aus wirren Träumen schrecken lassen. Dieser Laut passte nicht zu dem, was um ihn herum geschehen mochte. Nicht zu den singenden Geräuschen aus der Schmiede, nicht zum Lachen und Schimpfen der Frauenstimmen draußen, nicht zum Knacksen und Prasseln des Feuers… insgesamt nicht zu dem, was vor seinen inneren Augen geschah, während er das geschäftige Treiben unbeteiligt beobachtete.

Wickies Augenlider flatterten. Sie fühlten sich schwer wie Kanonenkugeln an. Vorsichtig kämpfte er gegen die Gewichte an und schaffte es schließlich, seine Augen ganz zu öffnen. Er blinzelte ein paar Mal, bis er sich im Halbdunkel einigermaßen zurechtfinden konnte.

Sein Kopf dröhnte, als wäre die Schmiede in ihm und nicht unweit des… – ja, wo war er hier überhaupt? Wickie bewegte seinen schmerzenden Kopf langsam nach links.

Er nahm flackernden Feuerschein wahr, der einen grob gehauenen Tisch an der Nordseite erhellte, auf dem Tonkrüge dicht an dicht standen und flache Teller unordentlich aufeinander gestapelt waren. Mehlreste klebten am Holz und staubten über den Boden rund um den Tisch. Weiter links befanden sich zwei Spinnräder, auf deren Spulen sich unregelmäßig dicke Wolle aufsponn.

An der Südseite begrenzten breite Holzpfähle die mit Schaffellen und Decken ausgestatteten Schlafplätze. Eines dieser Betten besaß sogar zierlich bestickte Vorhänge.

Das Bett des Hausherrn, mutmaßte Wickie. Abschirmbar vorm Rest des Haushaltes, damit das Gesinde nicht mitansehen konnte, wie das Oberhaupt der Familie seinen Schwanz nachtnächtlich zwischen die Beine seines Weibs gleiten ließ.

Der Gedanke ließ Wickie leise aufstöhnen. Abrupt erinnerte er sich an das, was ihn aus seinen unruhigen Träumen schrecken lassen hatte und sein Blick fiel auf das Mädchen neben ihm.

Sie hatte die Augen fest geschlossen.

Die linke Hand umklammerte den hochgerafften Stoff ihres schlichten formlosen Kleides, das sie in der Taille mit einem Tuch gebunden haben musste. Wickies Blick schweifte von dem Tuch auf dem Boden ihre Beine hinauf zu den geöffneten Schenkeln. Die andere Hand des Mädchens lag vor ihren weit gespreizten Beinen, zwei Finger waren tief in ihrer Lustspalte versunken. Der Anblick ließ Wickies ohnehin begehrlich pulsierenden Schwanz endgültig hart werden.

Fiebrig, wie er sich fühlte, tasteten seine Hände nach dem Mädchen, das erschrocken auffuhr und ihn mit großen Augen ertappt anstarrte.

„Du… du bist wach?!“, hauchte sie entsetzt.

Einige Momente lang ergötzte Wickie sich an der zarten Röte der Lust auf ihren Wangen, unter die sich nun erneut leichte Scham mischte. Ihre dunklen Augen schimmerten lustvoll und ihr sinnlicher Mund war leicht geöffnet.

„Hör nicht auf“, brachte Wickie krächzig über seine trockenen Lippen.

„Du solltest nicht sprechen“, erwiderte das Mädchen scheu und wich seinem Blick hastig aus.

Runa spürte ihr Herz wild gegen ihren Brustkorb sprengen. Sie konnte kaum atmen, geschweige denn ihrer ohnehin brüchigen Stimme vertrauen. Aufregung bemannte sich ihrer. Sie zog ihre Finger eilig aus ihrem Schoß und stand abrupt auf, sodass ihr Kleid wieder züchtig ihre Schenkel bedeckte.

Enttäuscht stöhnte Wickie auf. „Geh nicht, bitte…“

„Ich werde wiederkommen“, versprach Runa und beugte sich zu ihm, um den nassen Lappen von seiner Stirn zu nehmen.

Erstaunlich schnell für seine körperliche Angegriffenheit hatte Wickie ihr Handgelenk umklammert, ehe sie ihm davonhuschen konnte. Einige Herzschläge lang sahen sie sich tief in die Augen, dann senkte Runa den Blick und schluckte hart. Doch schon im nächsten Moment ruckte ihr Kopf hoch und sie blickte ihn wieder an. Von ihrer eigenen Kühnheit überrascht, raunte sie ihm zu: „Und dann werde ich dir zeigen, was Körperwärme bei Fiebernden alles bewirken kann. “

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Nacht senkte sich wie ein dunkles, sternenbespanntes Tuch über das Dorf.

In der Schmiede und im Backhaus war es ruhig geworden. Die Dorfbewohner hatten sich auf dem großen Platz etwas abseits der Behausungen um ein hell loderndes Lagerfeuer versammelt und nun drang feierlustiger Gesang und beschwipstes Lachen bis zum Langhaus des Birger hinauf, wo Runa an Wickies Krankenlager vor einigen Stunden von Ågot abgelöst worden war.

„Meine Tochter soll das Begrüßungsfest für unsere Gäste nicht versäumen!“, hatte Birger verlauten lassen und Runa fest an sich gedrückt.

Sie war sein ganzer Stolz. Nicht zu guter Letzt, weil sie ihrer im Kindbett verstorbenen Mutter so ähnlich sah.

Nicht erwähnenswert, dass Runa viel lieber bei Wickie geblieben wäre… nun saß sie stattdessen zwischen Geir und Endre, die sich im Kampf um Runas Aufmerksamkeit gegenseitig zu übertrumpfen versuchten.

„Stell dir vor, Ågot ist jetzt ganz allein mit diesem Fremden“, raunte Endre Runa zu und langte nach dem gebratenen Fisch auf dem Teller, den er zu Geirs Verdruss mit Runa teilte.

Das Bratfett lief ihm über die Finger, als er ein großes Stück Hering abbrach und es sich hungrig in den Mund stopfte. Er kaute genüsslich, leckte dann seine Finger sauber und sah Runa mit gierigem Glanz in den Augen an. Ganz so, als sähe er in ihr seine Nachspeise…

Runa war bei seinen Worten merklich zusammengezuckt. Unerwünschte Fantasien breiteten sich schlagartig vor ihren Augen aus: Ågot, die Wickie die Stirn kühlte und ihm dabei näher kam, als es zwangsläufig sein musste.

Wickie, der ihren zarten Mädchenkörper zu sich herunterzog und ihr das Kleid vom Leib streifte… sie wehrte seine Hände kichernd ab, ließ ihn aber dann doch gewähren…

Runa kniff die Augen zu, als ihr die Fantasie den ersten ungestümen Kuss vorgaukeln wollte.

„Nanu, ist dir nicht gut?“ Endre beugte sich besorgt zu ihr und musterte sie unverhohlen. Nun musste er wohl oder übel die zarte Röte auf Runas Wangen bemerken… und er schien seine eigenen Schlüsse daraus zu ziehen, seinem verwegenen Grinsen nach zu schließen.

„Jagt dir die Vorstellung an Ågots lüsternes Treiben etwa auch die Lust zwischen die Schenkel?“, raunte er ihr ins Ohr, während seine rechte Hand plötzlich unter ihrem Kleid auf ihrem linken Oberschenkel lag, von wo sie sich frevellos höher schob.

Runa wollte ihn abwehren, aber im selben Moment packte Endre ihre eigenen Hände mit seiner noch freien Hand und führte sie hinunter zu seinem Schritt, der hart gegen den Stoff seiner Hose spannte.

Runa riss ihre Hände reflexartig zurück, aber Endre war stärker. Er presste Runas Handflächen gegen sein aufrecht stehendes Glied, dessen erste Lusttropfen den dünnen Stoff seiner Hose durchtränkten. Innerlich schüttelte Runa sich. Er war nicht derjenige, mit dem sie diese Dinge tun wollte! Sie wünschte sich, es wäre Wickie, der sie berühren würde…

Runa überlegte fieberhaft, wie sie Endre entkommen und zurück zu Wickie ins Langhaus flüchten konnte, um Ågot abzulösen.

Warum musste Geir auch ausgerechnet jetzt auf Freya aufmerksam werden, die ihm schon den ganzen Abend über immer wieder diese eindeutigen Blicke sandte?! Konnte er nicht bitte umgehend Endres unkeusches Ansinnen unterbinden und sich brüllend vor Eifersucht auf ihn stürzen, um die erste Schlägerei in dieser Nacht anzustiften? Wenn es möglich war, jetzt?

Doch heute Nacht war ihr zu ihrem Verdruss keine Götter hold, die ihre Wünsche erhören wollten…

„Komm her, meine Schöne“, keuchte Endre erregt und zerrte an Runa, um sie auf seinen Schoß zu ziehen.

Gleichzeitig schob er ihr Kleid höher, sodass sie mit bloßem Unterleib auf seinem Schoß hockte. Endre nestelte ungeduldig an seiner Hose herum, hob Runa dann leicht an, um seinen Schwanz herausholen zu können. Sie spürte die bebende Spitze bereits gegen ihren Eingang zucken. Ohne auf ihr protesierendes Zappeln zu achten, presste Endre das Mädchen fest an sich.

„Du bist so jung… so unberührt…“, stöhnte er dabei behaglich. „Ich will der Erste in deiner jungen Fotze sein!“

‚Aber ich will das nicht‘, wollte Runa zurückfauchen.

‚Ich will, das Wickie der Erste ist — danach kannst du mich gern haben!‘ Aber sie blieb stumm, ließ Endre einfach gewähren.

Seine Hände umklammerten ihre Hüften und drückte ihren Unterleib auf seinen Schwanz hinab. Runa spürte das stechende Eindringen seiner Spitze, die den Eingang ihrer bis dahin unberührten Spalte durchstieß. Sie biss sich auf die Lippen, damit sie nicht anfing zu schreien. Sie wollte nicht, dass noch jemand bemerkte, was Endre mit ihr tat… diese abgründige Peinlichkeit ersparte sie sich lieber.

Sein Schwanz glitt immer tiefer in sie, bis Runa ihn komplett in sich aufgenommen hatte. Widerwillig stöhnte sie leise auf. Sie würde einfach die Augen schließen und sich vorstellen, es wäre Wickie, der sie ausfüllte…

Endre hatte ihre Beine gespreizt, sodass sie nun breitbeinig auf ihm thronte. Um keine Aufmerksamkeit zu erregen, beschränkte er sich darauf, sein Becken hin- und herrutschen zu lassen auf dem Baumstamm, der den Feiernden als Sitzbank diente.

Um sie herum herrschte ausgelassenes Treiben. Trinkhörner wurden aneinander gestoßen, sich gegenseitig zotige Trinksprüche zugebrüllt und immer lauter gelacht, je mehr das erste Fass Honigwein zur Neige ging. In all dem Übermut fiel Runa auf Endres Schoß gar nicht weiter auf: Einige junge Männer hatten sich vor einiger Zeit mit ihrer Liebsten zurückgezogen, doch auch genug weniger gehemmte Mädchen saßen bereitmütig auf den Schoßen ihrer Freier am Feuer.

Runa hatte die irrsinnige Hoffnung aufgegeben, dass irgendwer Endre mit belanglosem Geplauder oder dergleichen dazu bringen konnte, von ihr abzulassen.

Nein. Sie musste sich selbst helfen. Also würde sie es einfach, so schnell sie konnte, hinter sich bringen.

Sie drückte sich Endres stoßendem Schwanz willig entgegen, sog ihn tief in ihre warme Nässe und ließ ihn leise glitschend wieder hinausgleiten. Endre bedurfte auch gar nicht vieler Stoße. Er tauchte noch ein letztes Mal in Runas entweihten Schoß, dann verharrte er abrupt und ließ er ein wohliges Stöhnen hören; gleichzeitig spürte Runa, wie er zuckend in ihr kam.

Sie blieb noch eine Weile auf ihm hocken, bis sie sicher war, dass sie ungehindert flüchten konnte, dann richtete sie sich auf. Endres Schwanz rutschte aus ihrer Nässe, die Runa eilig unter ihrem Kleid versteckte. Sie wartete nicht darauf, dass Endre ihn zurück in seine Hose steckte, sondern eilte mit großen Schritten vom Festplatz. Dabei lief sie fast in Geir, der ihr mit verklärtem Grinsen entgegenstolperte. Freya folgte ihm in einigem Abstand.

„Wohin des Weges?“, lallte Geir Runa zu und wollte nach ihr grapschen.

Doch Runa wich eilig zurück. Der Geruch nach reichlich genossenem Met, der ihr entgegenschlug, nahm Runa fast den Atem. Ohne ihm zu antworten, hastete sie weiter. Sie hörte nicht einmal, wie Geir ihr etwas Unzüchtiges nachrief und dabei dröhnend lachte.

Das Langhaus lag im fahlen Licht des fast vollen Mondes und strahlte die vertraute Behaglichkeit aus. Runa zögerte einen Augenblick, als ihr Endres gehässigen Worte in den Sinn kamen. Nein, schalt sie sich dann selbst.

Das würde Ågot nie tun. Im Gegensatz zu Runa war Ågot allem abgeneigt, was mit dem zu tun hatte, das Mann und Frau miteinander taten, wenn sie ein Nachtlager teilten. Es war absurd, was Endre ihr versucht hatte einzuflüstern. Absurd, Runa! Verstanden?

Runa holte tief Luft, um ihren Atem zu beruhigen, ehe sie sich ins Innere ihres Zuhauses schob.

Schläfrige Dunkelheit empfing sie. Das Feuer im Lehmofen war fast heruntergebrannt.

Runa spähte nach der dicken Wachskerze, die stets griffbereit nahe des Lehmofens stand, und hielt den Docht kurz darauf in die letzte Glut. Keinen Atemzug später erhellte flackernder Kerzenschein das Haus. Runa sah sich um.

Ågot hockte auf dem Schemel vor Wickies Bett, aber entgegen Runas Befürchtungen schlief sie seelenruhig. Auch Wickie schien nicht bei Bewusstsein; sein leises, regelmäßiges Atmen hob und senkte seine immer noch nackte Brust.

Runa schlich zu Ågot, um ihr vorsichtig an der Schulter zu rütteln.

„Ågot“, raunte sie dabei. „Wach auf!“

Ihre Freundin zuckte herzhaft zusammen, als sie Runa vor sich hocken sah. „Ich wollte nur einen Moment -„, rechtfertigte sie sich, aber Runa schüttelte nur nachsichtig den Kopf, unterbewusst viel zu erleichtert darüber, dass Ågot kein Interesse an Wickie zeigte. „Schon gut. Geh schlafen, ich werde jetzt wieder auf ihn aufpassen. “

Ågot nickte ihr dankbar zu und wenig später war Runa allein mit dem Kranken.

Sie stellte die Kerze vorsichtig neben seinem Krankenlager ab, vergewisserte sich, dass wirklich niemand außer ihr und ihm anwesend war und schlüpfte geschickt aus ihrem Kleid.

Ihre zarten Mädchenbrüste reckten sich der warmen Luft im Langhaus entgegen. Die rosigen Brustwarzen hatten sich frech aufgerichtet. Insgeheim sehnten sie sich nach Berührungen, das spürte Runa.

Runa löste ihre Flechten und rutschte zu Wickie auf die weichen Schaffelle. Einen Moment zögerte sie noch, dann schmiegte sie sich unter die Decke und drückte ihren warmen Leib gegen den seinen.

Davon erwachte Wickie aus seinem leichten Schlaf. Runa bemerkte es und lächelte ihn schüchern an. „Ich hatte dir doch versprochen, zurückzukommen. “

Wickie erwiderte ihren Blick zweifelnd, doch dann schien ihm wieder in den Sinn zu kommen, wer sie war und er lächelte sanft zurück. Seine Hände näherten sich ihren Hüften. Zärtlich streichelten sie über die warme Haut, die Wickie mehr erahnen als wirklich erkennen konnte in der Dunkelheit.

Mit erstaunlichen Kräften für einen Fieberkranken zog er Runa auf sich.

Runas langes helles Haar fiel weich auf seine nackte Haut, als er ihren Kopf zu sich herunterzog, um seine Lippen gegen ihre zu drücken. Durch Runas Innerstes floss ein warmer Schauder. Sanfte Gänsehaut zog sich über ihren Rücken und ihre Arme. Wickie bemerkte ihr erregtes Zittern und keuchte leise auf. Sein Schwanz richtete sich verlangend auf und zuckte gegen Runas nassen Spalt, der leicht auf seinen Lenden wog.

Endres Flüssigkeit, die sich unter ihre Nässe gemischt hatte, ronn langsam aus Runa heraus. Wickie stutzte einen Herzschlag und schon spürte Runa die Finger seiner Linken zwischen ihren Schenkeln. Sie zog scharf die Luft ein. Das fühlte sich gut an… viel besser als Endres grobes Stoßen… und es waren nur Wickies Finger — wie musste sich dann wohl erst sein Schwanz anfühlen? Plötzlich konnte sie es kaum erwarten, ihn in sich zu versenken.

„Lüsternes Luder“, raunte Wickie ihr mit rauer Stimme zu. „Hat er es dir besorgen können?“

Runa setzte sich abrupt auf. Im ersten Moment befüchtete sie, Wickie würde sie nun davonjagen, weil er herausgefunden hatte, dass er nicht der Einzige war, diese Nacht. Doch entgegen aller Angst, die sich Runas bemächtigte, schien ihn das erst recht anzumachen. Im spärlichen Licht der Kerze schimmerten seine Augen begehrlich. Seine Stimme klang rau, als er ihr entgegenwisperte: „Anscheinend nicht genug… Willst du herausfinden, ob ich imstande bin, dich zum Schreien zu bringen?“.

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